Der Pudel gehört zu den intelligentesten Hunderassen überhaupt. Eegen seines markanten Äußeren assoziiert man die Rasse allerdings meist mit Schauen und Ausstellungen oder als Schoßhund. Doch ob filigraner Zwergpudel oder imposanter Königspudel – in jeder Größe bestechen sie mit einem freundlichen Wesen, hoher Lernfähigkeit und einer engen Beziehung zu ihren Menschen. Ein Pudel gilt als idealer Gesellschafts- und Familienhund, der aufgrund einer robusten Konstitution seine Menschen lange begleiten wird. Auch Allergiker kommen mit der Rasse gut zurecht.


Rassenprofil:

  • Herkunft: Frankreich
  • Körpergröße: je nach Varietät 24 - 60 cm
  • Gewicht: je nach Varietät 3 - 20 kg
  • Fellvariationen: krauses Haarkleid, Farben: weiß, schwarz, braun, apricot- oder silberfarben, Black-and-Tan und Harlekin
  • Lebenserwartung: 12 - 15 Jahren
  • Charakter: anhänglich, pfiffig, klug, vielseitig, charmant, lebensfroh, selbstbewusst, gehorsam, gelehrig
  • Erziehung und Haltung: viel Bewegung, Hundesportarten ausüben, regelmäßige Fellpflege
  • Krankheiten: Hüftdysplasie, vererbliche Retinaatrophie, Patella Luxation


Pudel kann eine aufwändige Rasur oder eine naturbelassene Haarpracht tragen, muss aber alle 6-8 Wochen geschoren werden.

Ursprung und Zucht von Pudel

Die Hunderasse ist ursprünglich zum Apportieren bei der Jagd gezüchtet worden. Ihre Aufgabe war es, das durch den Jäger geschossene Wild zu bringen. Dabei waren die Tiere wie die Retriever auf die Wasserjagd spezialisiert. Durch diesen Hintergrund erklärt sich auch der Name „Pudel“. Dieser stammt vom altdeutschen Wort „puddeln“, das auf Neuhochdeutsch „im Wasser planschen“ bedeutet. Im Laufe der Zucht sind die jagdlichen Fähigkeiten weitgehend verschwunden, jedoch ist der Spaß am Apportieren geblieben.


Pudel: Rassen und Varianten

Es gibt beim Pudel verschiedene Rassen bzw. Größen, die sich in ihrem Erscheinungsbild nicht unterscheiden. Lediglich die Widerristhöhe ist verschieden:

Varietät Widerristhöhe in cm
Gewicht

Großpudel

45 - 60

20 kg

Kleinpudel

35 - 40

10 kg

Zwergpudel

28 - 35

6 kg

Toypudel

24 - 28

3 kg

Ob Kleinpudel oder Großpudel, die Hunde besitzen mit 12 bis 15 Jahren eine relativ hohe Lebenserwartung.


Charakteristisches Erscheinungsbild

  • Quadratischer Körperbau
  • Harmonisch proportioniert
  • Tänzelnder Gang
  • Kurzer Rücken
  • Abfallende, muskulöse Schultern
  • Fester, mittellanger Hals mit leicht gebogener Nackenlinie
  • Eleganter, leicht tänzerischer Gang
  • Gerundete Kruppe
  • Gerade, hoch angesetzte, nach oben zeigende Rute

Diese Rasse hat grundsätzlich eine schwarze Nase, mit Ausnahme der braunen Pudel - diese haben eine apricot-farbige Nase. Die Augen sind schwarz, mandelförmig und leicht schräg eingesetzt. Bei apricot-farbigen Exemplaren fallen die Augen bernsteinfarben aus.


 


Der Pudel und sein Fell

Wenn Sie an einen Pudel denken, wird Ihnen vermutlich sofort seine elegante Statur und sein dichtes, gelocktes Fell einfallen. Dieses ist fein, wollig, dicht und gekräuselt. Das Streicheln dieser Hunde ist sehr angenehm, weil die Haare sehr weich und kuschelig sind. Die Rasse wechselt ihr Fell zum Sommer und Winter nicht und verliert somit auch kaum Haare. Gemäß den Rassestandards sind die Farben Schwarz, Weiß, Braun, Silber, Apricot und Red typisch. In Deutschland sind zudem zweifarbige Pudel erlaubt. Dazu gehören weiße Exemplare mit schwarzen Platten, die als Harlekin bezeichnet werden, und die Farbvariante Schwarz-Loh. Erlaubt ist weiterhin, dass das Fell in Schnüren geformt sein kann.

Sein Fell schützt den Pudel vor Kälte Die Schur des Pudels lässt sich auf die frühere Wasserarbeit zurückführen. Das dichte Fell sollte die Lunge und das Herz vor Kälte schützen und somit lebenswichtige Organe warmhalten. Die freien Körperbereiche sollten die Beweglichkeit im Wasser erhöhen. Heutzutage ist die Schur hauptsächlich modischer Natur.


Pudel für Allergiker

Der Pudel gilt als geeigneter Hund für Allergiker, weil er kaum Haare verliert. Speichel, Hautfett und Schuppen sind ebenfalls für zahlreiche Allergien gegen Tiere verantwortlich. Auch in diesen Bereichen schneidet die Rasse gut ab und viele Allergiker kommen mit ihr gut zurecht. Es empfiehlt sich allerdings, die Eltern Ihres künftigen Vierbeiners zu testen, denn es scheint durchaus Unterschiede in Bezug auf die „hypoallergenen“ Eigenschaften des Pudels zu geben.


Pudel-Mischungen

Die Tatsache, dass die Rasse bei Allergikern in der Regel keine Beschwerden auslöst, ist verantwortlich dafür, dass der Pudel mit anderen beliebten Hunderassen gekreuzt worden ist. So sollen sich Pudel-Mixe wie Labradoodle, Goldendoodle, Schnoodle, Maltipoo, Irish Rudel oder Pudalier gut für Menschen eignen, die auf Labrador Retriever, Golden Retriever, Schnauzer, Malteser, Irish Red Setter oder Cavalier King Charles Spaniel allergisch reagieren. Allerdings ist bei Kreuzungen nicht gewährleistet, welche Eigenschaften der Elterntiere sich durchsetzen. Dadurch können Probleme bei den Nachkommen auftreten, weshalb einige Hundeexperten die Zucht dieser Pudelmischlinge kritisieren.

Da der Pudel sich gut für Allergiker eignet und einen freundlichen Charakter hat, wird er gerne mit anderen Rassen gekreuzt.


Pudel: Vorurteile und Realität

Aufgrund des stolzen Aussehens und der eleganten Fellpracht hat diese Hunderasse immer wieder mit Vorurteilen zu tun. Sie wird als schickimicki oder etepetete bezeichnet und gilt oft als durchgestylt und dumm. Doch der tänzelnde Gang und die mitunter aufwändig getrimmten Locken täuschen gänzlich. Der Pudel ist ein idealer Begleiter: sehr intelligent, gelehrig, treu und menschenbezogen. Er arbeitet gerne und kann verschiedene Aufgaben übernehmen, etwa als Such- sowie Katastrophenhund und sogar als Schutzhund.

Pudel: Charakter und Wesen

  • verspielt: Der Pudel ist gutmütig und spielfreudig und eignet sich deshalb als Spielkamerad für Kinder. Als Spielzeug sollten sie ihn jedoch nicht ansehen.
  • intelligent: Diese Hunde besitzen eine hohe Intelligenz, sind wissbegierig und lernen sehr schnell.
  • sozial: Pudel zeichnen sich durch ein freundliches Wesen aus. Deshalb kommen sie auch sehr gut mit anderen Hunden und Haustieren wie beispielsweise Katzen zurecht.
  • loyal: Dieser Hund ist treu und begleitet seine Lieblingsmenschen am liebsten überallhin.
  • sensibel: Die Rasse ist sehr feinfühlig und aufmerksam und erkennt Stimmungsschwankungen sofort.
  • mutig: Trotz seines harmlosen Aussehens besitzt der Pudel einen gewissen, gut regelbaren Schutztrieb. Diesen zeigen besonders Groß- bzw. Königspudel, sollte eine Ernstsituation eintreten.


Pudel: Einfache Erziehung

Die Erziehung eines Pudels ist nicht aufwändig, weil er lernwillig ist und keinerlei Machtgebaren oder Dominanzverhalten zeigt. Dennoch sollten Sie Ihren Hund bereits im Welpenalter erziehen und ihm wichtige Kommandos sowie Regeln beibringen. Da diese Rasse mitunter einen Jagd- und Schutztrieb zeigt, sind Kommandos wichtig, um das Triebverhalten zu kontrollieren. Hat Ihr vierbeiniger Freund ein Problem mit Fremden auf dem Grundstück oder hetzt hinter Wild, sollten Sie ihn abrufen können.


Pudel braucht vielseitige Beschäftigung

Diese Rasse bedarf einer mentalen und körperlichen Förderung. Dies ist aufgrund ihrer Intelligenz und Lernfähigkeit wichtig, die über dem Durchschnitt anderer Hunde liegt. Mit Ihrem vierbeinigen Liebling können Sie sehr gut Hundesportarten wie Agility, Dogdance oder Obedience machen. Weiterhin können Sie ihn als Katastrophen- oder Fährtensuchhund ausbilden und mit ihm die Begleithundeprüfung machen. Der Pudel freut sich aber genauso, wenn Sie gemeinsam spielen: Ball- und Zerrspiele sowie Apportieraufgaben will er sicher lieben. Das Spielen fördert überdies die Mensch-Hund-Bindung.

Pudel sind sehr lernfähig, brauchen viel Beschäftigung und übernehmen gerne immer neue Aufgaben.


Pudel als Wohnungs- und Stadthund

Der Pudel ist sehr menschenbezogen und anpassungsfähig und folgt seinen Menschen am liebsten überallhin. Beschäftigen Sie Ihren Pudel abwechslungsreich und ausreichend, dient das einem harmonischen Zusammenleben und einem entspannten Wesen. Dann können Sie insbesondere einen kleinen Vertreter dieser Rasse unproblematisch in einer Wohnung in der Stadt halten.

Hinweis: Warten Sie mit großen Sprüngen und anderen Bewegungen, welche die Gelenke stark belasten, bis Ihr Pudel im Alter von einem Jahr ausgewachsen ist. In der Wachstumsphase kann eine starke Belastung dazu führen, dass sich Knochen und Muskeln nicht richtig entwickeln. Dies sollte vor allem für große Rassevertreter gelten.


Ideale Ernährung für Pudel: Hochwertig, natürlich und der Größe angepasst

Ein gesundes Futter bildet die Basis einer idealen Ernährung für jeden Hund. Ist er mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Fettsäuren optimal versorgt, hat der Pudel keine besonderen Ansprüche. Am besten eignet sich ein hochwertiges Trockenfutter, das in Form eines Alleinfuttermittels alle wichtigen Nährstoffe enthält. Fertige Futtermischungen erleichtern Ihnen die Ernährung Ihres Hundes, weil Sie beim Füttern nur auf die richtige Menge achten müssen.

Tipp: Suchen Sie ein hochwertiges Alleinfuttermittel aus. Natürliche Zutaten in hoher Qualität können zu einem gesunden Hunde-Leben beitragen.

Ist Ihr vierbeiniger Freund krank oder älter, sind darauf abgestimmte Sorten empfehlenswert. So gibt es eiweiß- oder fettreduziertes Futter zur Entlastung der Organe oder für ein geringes Bewegungspensum sowie für weitere besondere Bedürfnisse. Bei der Auswahl des richtigen Futters können Ihnen Ernährungsexperten oder Tierärzte weiterhelfen. Für die kleineren Pudel-Rassen wie Toy- und Zwergpudel eignen sich Sorten für kleine Hunde. Diese sind auf deren Bedürfnisse optimal ausgerichtet.

Das richtige Futter für kleine Pudel und Großpudel finden Sie hier:


Pudel braucht regelmäßige Fellpflege

Das gekräuselte Fell des Pudels benötigt regelmäßig Ihre Aufmerksamkeit und bedeutet damit einen recht hohen Pflegeaufwand. Sie sollten es immer wieder bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden und Schmutz zu entfernen. Da er sein Fell nicht wechselt, wächst es immer weiter. Das macht eine Schur erforderlich, um es in Form zu bringen oder ein Schönheitsideal zu imitieren. Wenn Sie darin keine Erfahrung haben, ist es besser, dies einem Profi zu überlassen. Hundefriseure wissen genau, wie sie das Fell der Pudel kürzen und trimmen müssen. Dies ist in der Regel alle 6 bis 8 Wochen notwendig. Außerdem bieten die meisten Hundesalons spezielle Pudelfrisuren an. Mit diesen wird das Fell der Hunde in Szene gesetzt, was bei Ausstellungen und Wettbewerben eine Auszeichnung einbringen kann.

Damit das Fell gepflegt aussieht, sind weiterhin Aminosäuren und Vitamine erforderlich. Diese erhält Ihr vierbeiniger Freund, wenn Sie sich für ein Alleinfuttermittel entscheiden, das alle wichtigen Nährstoffe enthält. Ein Hundefutter aus natürlichen Zutaten und mit einer hochverdaulichen sowie bedarfsgerechten Rezeptur ist empfehlenswert.


Für die Rasse typische Krankheiten

Während Königspudel wie andere größere Hunderassen, zum Beispiel Berner Sennenhund oder Labrador, verbreitet an einer vererbbaren Hüftdysplasie leiden, sind die kleineren Pudel primär von der Erbkrankheit Retinaatrophie betroffen. Dabei handelt es sich um eine progressive Augenkrankheit, welche durch ihr Fortschreiten zur Erblindung führen kann. Ebenfalls typisch für Zwerg- und Toypudel ist die sogenannte Patella Luxation. Bei dieser verrutscht die Kniescheibe und die betroffenen Tiere beginnen zu hinken.


Fazit

Trotz einiger Vorurteile aufgrund ihres auffälligen Äußeren sind Pudel großartige Familien- und Begleithunde, geeignet aber auch als Arbeitshunde. Sie sind überdurchschnittlich intelligent, lernwillig und menschenbezogen. Verträglich mit anderen Artgenossen und freundlich zu anderen Spezies ist die Rasse recht unkompliziert in der Haltung. Wegen seiner vier Größen und verschiedener Farben kann Pudel viele Geschmäcker und Bedürfnisse bedienen.