Asthma und die damit verbundene Atemnot ist zwar nicht gerade die häufigste Erkrankung bei Katzen, aber doch nicht so selten, wie man denkt. Als Ursache werden Allergien angenommen und auch eine gewisse genetische Veranlagung.

Wenn Katzen den Hals recken, den Körper lang machen und dabei würgende und hustende Geräusche machen, kann das mit einer Erkältung oder dem Katzenschnupfen zusammenhängen. Wenn das aber häufiger vorkommt und länger andauert, dann muss der Tierarzt die Ursache abklären, denn es könnte sich um Asthma, genauer gesagt um „felines Asthma“ handeln.

Das ist tatsächlich mit dem menschlichen „Asthma bronchiale“ zu vergleichen, weil die Vorgänge im Körper und die Symptome ähnlich sind.


Ängstliche grau getigerte Katze
Asthmaanfall sorgt bei Katzen für Angst und Stress.

So äußert sich Asthma bei Katzen

Von felinem Asthma spricht man immer dann, wenn sich die Muskulatur der Bronchien zusammenzieht und verkrampft. Die Verengung sorgt für eine Atemnot. Da außerdem die Atemwege verschleimt sind, wird das Atmen immer schwerer und das sorgt natürlich für Angst und Stress bei der Mieze. So ein Asthmaanfall ist für das Tier quälend und für den Halter erschreckend, umso wichtiger ist es, jetzt besonnen und richtig zu handeln.


An diesen Symptomen erkennst Du einen Asthmaanfall bei Deiner Samtpfote

Das Maul ist weit geöffnet, meist streckt die Katze die Zunge vor. Die Katze liegt, die Ellenbogen sind abgewinkelt. Das Tier atmet krampfhaft oder hechelt und es sind teilweise pfeifende Geräusche zu hören. Während eines Anfalls kann es zu würgendem Husten kommen und durch die Atemnot verfärbt sich oft die Zunge bläulich. Das ist für die Katze ein enormer Stress, der sich auch in extrem erweiterten Pupillen zeigt. So ein Anfall ist meist in wenigen Minuten vorüber, kann aber auch länger andauern. Dann spricht man von einem „Status Asthmaticus“, einem Zustand, der lebensgefährlich ist.

Wenn Du so einen Anfall bei Deiner Samtpfote erlebst, bleibe unter allen Umständen ruhig, denn das Tier ist ohnehin völlig verängstigt. Bringe Deine Katze schnellstmöglich zum Tierarzt oder in die nächste Tierklinik und schildere vorab telefonisch die Notfallsituation, damit schon Vorbereitungen getroffen werden können. Am besten hilft jetzt die Zufuhr von Sauerstoff, meist in einem speziellen Sauerstoffzelt. Aber auch Beatmungsgeräte bringen Erleichterung in der Not. Der Tierarzt kann Deiner Katze aber auch Medikamente geben, die die Bronchien erweitern und das Atmen erleichtern. Diese Mittel werden Bronchodilatatoren genannt. Zusätzlich wird der Veterinär auch Cortison oder andere Corticosteroide einsetzen, um die Bronchien weit zu stellen.


Die Ursachen für Felines Asthma

Damit Dein Tierarzt der Mieze wirksam helfen kann, muss er zunächst die Ursache für das Asthma kennen und verstehen. Meist wird eine Allergie als Auslöser angenommen, etwa gegen:

  • Pollen
  • Hausstaub
  • Gase
  • Zigarettenrauch
  • Katzenstreu, die staubt
  • Parfums oder Düfte im Haushalt

Es wird auch über eine besondere Veranlagung bei orientalischen Katzenrassen spekuliert, aber mit letzter Sicherheit ist das noch nicht geklärt. Die Diagnose des felinen Asthmas ist aufwändig, denn vor allem müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die auch mit Husten zu tun haben können. Dazu gehört vor allem der Befall mit Lungen- oder Herzwürmern. Deshalb kann es sein, dass Dein Tierarzt Dich bittet, über drei Tage Kot Deiner Katze zu sammeln – so kann eine parasitologische Untersuchung Aufschluss bringen.

Ein Röntgenbild zeigt den Zustand der Lunge und wird meist durch eine Bronchoskopie ergänzt, bei der das Tier in Vollnarkose gelegt wird. Das ist eine Spiegelung der Atemwege, bei der auch eine Spülung durchgeführt wird. Die gewonnenen Zellproben können im Labor etwa bakteriologisch untersucht werden.


Mit welcher Behandlung kann Katzen mit Asthma geholfen werden?

Wenn die Ursache abgeklärt werden konnte, geht es an die Behandlung. Bei einer vermuteten Allergie muss so gut wie möglich der Auslöser vermieden oder abgestellt werden – also kein Rauch, Staub oder Gase mehr, mit der die Minitigerin in Berührung kommen könnte. Da Asthma eine chronische Erkrankung ist, muss Dein Liebling längere Zeit, wenn nicht dauerhaft behandelt werden – wie und womit, das entscheidet Dein Tierarzt. Meist werden eben Bronchodilatatoren eingesetzt in Kombination mit Cortisonpräparaten, die auch die örtliche Entzündung hemmen sollen.

 

Vor- und Nachteile von Tabletten, Injektionen und Inhalationen

Vorteile

Nachteile

Injektionen: Erspart bei Tablettenverweigern den täglichen Kampf

Über Langzeitcortisonpräparate wird als Auslöser von Diabetes diskutiert. Injektionen machen regelmäßige Tierarztbesuche nötig.  

Inhalationen helfen schnell auch im Notfall

Das Gerät muss unbedingt langsam bekannt gemacht und der Umgang trainiert werden

Tabletten: Gut dosierbar, gut an Bedarf anzupassen

Oft sehr bitter, wird von vielen Katzen verweigert

Das lässt viele Katzenhalter die Haare raufen: Ohne Medikamente geht es nicht bei der Therapie des Asthmas. Aber wie die Mittel in das Tier hineinbekommen? Und das womöglich dauerhaft? Natürlich kennen gewitzte Zweibeiner alle üblichen Tricks, um eine Tablette in ihre pelzige Mitbewohnerin hinein zu bekommen. Das Problem ist nur: Sie kennt sie auch.

Eigentlich klingt das alles so einfach: Man steht oder sitzt hinter dem Tier und fixiert es mit einem Arm, hebt den Kopf leicht an, drückt auf die Mundwinkel, damit sich das Maul öffnet. Nun noch schnell die Tablette hineinfallen lassen und schon ist alles erledigt. Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es Katzen, die um nichts in der Welt das Maul öffnen oder es immer wieder schaffen, die Tablette auszuspucken. Das Ganze artet in Stress für Mensch und Tier aus und Aufregung ist gerade bei Asthma nicht ungefährlich. Manche Pelzträger entwickeln auch einen nahezu detektivischen Spürsinn und lecken gekonnt das Futter um die darin versteckte Tablette weg – die bleibt dann sauber im Napf liegen.

Wenn alle Leckerchen und alles Verstecken im Futter nichts hilft und die Samtpfote immer genervter wird, bleibt letztlich nur eine Langzeitgabe per Injektion – die zwischen zwei und vier Wochen Wirkung zeigt, manchmal auch länger.

Leere Gelatinekapseln für Katzen
In Gelatinekapseln mit Huhngeschmack lassen sich Medikamente verstecken.

 

So bekommst Du eine Tablette in die Katze Ein lohnender Versuch ist es, eine bittere Pille in einer Gelatineleerkapsel zu verstecken. Du ziehst die Kapsel auseinander, nimmst – am besten mit Handschuhen oder Pinzette, das Präparat und legst es hinein. Dann die Kapsel wieder fest zusammendrücken und entweder mit wenigen Bröckchen Trockenfutter oder anderen Leckerchen servieren. Auf diese Art und Weise nimmt die Katzenspürnase den bitteren Geruch nicht war. Die Kapsel gibt es in der Apotheke in verschiedenen Größen und bei Spezialversendern sogar mit Huhngeschmack.

Asthmaspray und Inhalationstherapie bei der Katze mit Asthma

Menschen mit chronischem Asthma gehen nie ohne ihr Spray aus dem Haus, das bei Atemnot Linderung verschafft. Wie die Humanpräparte enthalten auch die Sprays für Katzen Cortison. Beim Einatmen gelangt das direkt in die Lunge und wirkt deshalb so schnell und zielgerichtet und dabei schonend. Bei einem akuten Anfall kann es dem leidenden Tier schnelle Hilfe bringen, aber natürlich wird keine Katze „einfach so“ eine Inhalationsmaske tolerieren.

Das geht nur über ein längeres Training, Gewöhnung und Belohnung und vor allem darüber, dass das, was Angst und Misstrauen auslöst, in vielen kleinen Schritten gezeigt wird. Im besten Fall lernt die Katze, sich an das Gerät zu gewöhnen und schließlich, es zu tolerieren.

  • Zeige Deiner Katze das Gerät und lass sie daneben fressen.
  • Betätige den Sprühknopf mehrfach in der Nähe der Katze, damit sie sich an das Geräusch gewöhnt.
  • Halte Deinem Tier die Maske vor das Gesicht und lasse es daran schnuppern.
  • Halte die Maske nur für wenige Sekunden vor das Katzengesicht, ohne zu sprühen.
  • Jetzt probst Du den Ernstfall: Setze die Maske auf und sprühe – zunächst nur einmal, dann mehrfach.
  • Jeder Übungsschritt endet mit einer Belohnung.


Fazit

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die in jedem Fall der Behandlung durch den Tierarzt bedarf. Als Katzenhalter kannst Du Deiner Samtpfote helfen, indem Du eine Umgebung schaffst, in der möglichst wenig Allergene vorkommen.