Die Besonderheit dieser Rasse ist ihre Eigensinnigkeit. Sie vertritt ihren Willen. Viele Hundebesitzer müssen erst lernen, mit diesem Dickschädel umzugehen. Wenn Du Dich aber auf den Charakter des Shiba Inus einlässt, ist er ein treuer, liebevoller und verspielter Begleiter. Du willst mehr über diesen interessanten Rassehund erfahren? Dann lies das folgende ausführliche Rasseporträt.


Rasseprofil:

  • Herkunft: Japan
  • Körpergröße: Hündinnen: 37 cm (Abweichung +/- 1,5 cm), Rüden: 40 cm (Abweichung +/- 1,5 cm)
  • Gewicht: Hündinnen: 6 – 9 kg, Rüden: 8 – 11 kg
  • Fellvariationen: hartes und gerades Deckhaar, Unterwolle dicht und weich
  • Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
  • Charakter: eigensinnig, unabhängig, verspielt, temperamentvoll, scharfsinnig, sehr aufgeweckt, treu
  • Erziehung und Haltung: will kreativ beschäftig werden, benötigt viel Bewegung und eine starke konsequente Führung
  • Krankheiten: anfällig für Glaukom, Patellaluxation, Hüftgelenkdysplasie



Roter Shiba Inu in der Seitenansicht
Der Shiba Inu zeichnet sich durch einen muskulösen Körper, spitze Ohren und einen gebogenen Schwanz aus.


Zum Erscheinungsbild des Rassehundes

Die Rasse wird gemäß des FCI (Fédération Cynologique Internationale) wie folgt klassifiziert:

  • FCI-Nummer: 257
  • FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • FCI-Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen.

Der Shiba Inu zeichnet sich durch eine Größe von etwa 37 bis 40 Zentimetern und ein Gewicht zwischen sechs und elf Kilogramm aus. Trotz des muskulösen Körperbaus ist der Shiba Inu sehr flink und bewegt sich leichtfüßig. Typische Erkennungsmerkmale sind die Stehohren und die nach oben gebogene Rute.

Folgende physische Merkmale machen das Tier ebenfalls aus:

  • Breiter Schädel
  • Deutlicher Stop
  • Leichte Stirnfurche
  • Scherengebiss
  • Leicht erhöhte Augenwinkel
  • Dreieckige aufgerichtete Ohren
  • Gerader Rücken, breite Lenden und tiefe Brust
  • Verhältnis Widerristhöhe zu Körperlänge: 10 : 11.



Das Fell des Shiba Inus: Merkmale und Besonderheiten

Die Rasse hat kurzes festes Fell und eine dicke Unterwolle. Damit ist sie optimal auf die Kälte in ihrem ursprünglichen Lebensraum angepasst. Sie stammt aus den Bergregionen Japans.

Das wärmende Fell des Shiba Inus kann verschiedene Farben annehmen:

  • Rot
  • Lohfarben
  • Sesam (ein gleichmäßiger Mix aus schwarzen und weißen Deckhaaren)
  • Rot-Sesam
  • Schwarz-Sesam.

Eine weitere Besonderheit der Rasse ist die Färbung Urajiro. Einige Körperstellen sind demnach weiß:

  • Fang (seitlich und darunter)
  • Backen
  • Kehle
  • Brust
  • Bauch
  • Unterseite der Rute
  • Innenseite der Beine.


Intelligent, unabhängig und selbstbewusst: Eine Rasse mit starkem Willen

Wenige Hunderassen sind so mutig, dickköpfig und eigenständig wie der Shiba Inu. Er lässt sich selbst dann oft nicht von seinem Willen abbringen, wenn Du ihn konsequent erziehst. Zudem teilt er nur ungern. Dabei ist es egal, ob es um sein Futter, Spielzeug oder Hundeplätzchen geht. Das Leben mit dieser Rasse ist immer wieder für Überraschungen gut. Denn nicht immer, wenn Du den Vierbeiner rufst, kommt oder reagiert er. Das hängt ganz davon ab, ob er dazu gerade Lust hat.

Eigensinniger Charakter Der Shiba Inu hat ein eigenwilliges Wesen, das besonders für unerfahrene Hundebesitzer eine Herausforderung ist. Wenn Du damit zurechtkommst, ist er ein loyaler ausgeglichener Begleiter. Er hat sowohl eine anhängliche als auch eine verspielt-temperamentvolle Seite, welche ihm selbst in älteren Jahren erhalten bleibt. Fremden Personen gegenüber verhält er sich ruhig. Er ist sehr wachsam, kläfft dabei aber selten und kann gut einschätzen, ob eine echte Gefahr droht oder nicht. Zudem ist er neugierig und lernt schnell, was er nicht immer sofort zeigt. Manchmal entscheidet er sich einfach dagegen, das Gelernte anzuwenden.

Das solltest Du beim Zusammenleben beachten: Zur Haltung des Shiba Inu

  1. Herausfordernde Erziehung: Die selbstbewusste Art dieses Hundes kann für Herrchen und Frauchen herausfordernd sein. Wichtig ist eine konsequente Hand ebenso wie eine hohe Toleranz gegenüber seinen Eigenheiten. Deshalb ist diese Rasse nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Gehe bei der Erziehung des Shiba Inu entschlossen, aber niemals übertrieben hart vor. Wenn Du ihm liebevoll und mit Geduld begegnest, erlangst Du schnell den Respekt des Tieres. Es handelt gerne auf eigene Faust, wenn Du als Besitzer keine Führungsqualitäten aufweist. Der Shiba Inu hat einen ausgeprägten Jagdtrieb. Diesen solltest Du ihm bereits in jungen Jahren abtrainieren, wenn Du ihn nicht zur Jagd einsetzen möchtest.
  2. Unkomplizierte Haltung: Der Hund hat in der Regel kein Problem damit, einige Zeit alleine zu verbringen. Des Weiteren verhält er sich im Haus sehr ruhig. Selbst in einer Stadt-Wohnung kann er sich wohlfühlen. Das gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Du täglich mit ihm Gassi gehst.
  3. Kreative Beschäftigung: Du kannst Dir überlegen, mit dem Vierbeiner Hundesport zu betreiben. Allerdings gibt es keine generelle Empfehlung, welche Sportart sich für diese Rasse eignet. Das unterscheidet sich von Tier zu Tier. Denke doch einmal darüber nach, mit dem Hund Joggen oder Fahrradfahren zu gehen oder mit ihm Agility zu machen.

Beachte: Variiere dabei regelmäßig die Strecke Eurer Spaziergänge. Der Shiba Inu verhält sich territorial und könnte sonst mit Hunden aus der Nachbarschaft in Konflikt geraten. Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb die Rasse die Gesellschaft anderer Haustiere meist nicht schätzt. Mit Kindern kommen die Tiere dagegen gut aus, wenn diese sie nicht wie Spielzeug behandeln. Aufgrund dieser Eigenschaft eignet sich der Shiba Inu gut als Familienhund.

 

Shiba Inu in Rot-Sesam mit rotem Halsband
Der Shiba Inu ist sehr bewegungsfreudig.

TIPP Manchen Shibas gefällt Hundesport gar nicht. Eine mentale Herausforderung in Form kleiner Tricks schätzen aber die meisten Vierbeiner.


Kohlenhydratarme, gesunde Ernährung des Shiba Inu

Wenn Du Deinen Hund artgerecht ernähren möchtest, hast Du verschiedene Möglichkeiten: Hochwertiges Hundetrockenfutter verträgt das Tier in der Regel sehr gut. Es hat den Vorteil, dass es lange haltbar sowie einfach zu portionieren und zu transportieren ist. Alternativ liefern frisches Fleisch und Gemüse bei der BARF-Methode die nötigen Nährstoffe.

Beachte: Der Shiba Inu wird leicht übergewichtig. Kontrolliere daher regelmäßig sein Gewicht und achte auf die richtige Hundeernährung. Es ist ratsam, kohlenhydrathaltiges Futter zu vermeiden. Fertigfutter beinhaltet außerdem eine Empfehlung zur Futtermenge, die vom Gewicht Deines Vierbeiners abhängt. Das ist ein grober Richtwert für Dich. Du kannst die Nährstoffzufuhr aber abhängig von Aktivität und Veranlagung noch anpassen.


Tipps für die Pflege des Fells

Der Shiba Inu hat eine Lebenserwartung von etwa 12 bis 15 Jahren, wenn Du ihn artgerecht hältst. Dazu gehört neben einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung auch die Fellpflege:

  1. Sein kurzes, hartes Fell besteht aus geradem Deckhaar und feiner Unterwolle. Du solltest es ab und zu bürsten. Das gilt besonders für die Zeit des Fellwechsels, wenn der Haarausfall des Shiba Inus besonders stark ist. Ein Vorteil für seine menschliche Familie: Die Haare besitzen keine Widerhaken, sodass sie leicht von Möbelstücken abgesaugt werden können.
  2. Baden musst Du ihn nicht regelmäßig – außer, sein Fell ist voller Matsch oder anderer Verschmutzungen. Normalerweise kümmert er sich selbst um seine Sauberkeit. Die Hunderasse gilt als sehr reinlich.
  3. Das dichte Fell des Shiba Inus ist wetterfest und riecht selbst in nassem Zustand nicht unangenehm. Die dicke Unterwolle schützt den Vierbeiner zwar vor Kälte, lässt ihn an heißen Tagen aber schnell schwitzen. Im Sommer solltest Du das Fell daher regelmäßig auskämmen.


Ein wenig krankheitsanfälliges Haustier

Durch gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung kannst Du schon viel erreichen, wenn Du Deinen Shiba Inu vor Krankheiten schützen willst. Ändert sich sein Verhalten plötzlich oder treten die eben genannten Symptome auf, solltest Du einen Tierarzt konsultieren.

Folgende Erkrankungen sind rassetypisch:

Krankheit

Beschreibung

Symptome

Glaukom

Grüner Star

Augeninnendruck erhöht

Schmerzen/ Rötung am Auge

Reiben des Auges

Patellaluxation

Kniescheibe gleitet aus der Führungsrinne

O-Beine

Hüpfendes Humpeln

Hüftgelenkdysplasie

Fehlentwicklung des Hüftgelenks

Veränderte Gangart

Knirschen des Gelenks

Bewegungsunlust


Weitere interessante Fakten rund um die japanische Rasse

  • Vertreter dieser Hunderasse mit rötlichem Fell sehen Füchsen auf den ersten Blick sehr ähnlich.
  • Die Vierbeiner stoßen jodelnde Geräusche aus, wenn sie die Aufmerksamkeit ihres Menschen erlangen möchten.
  • Der Name stammt aus dem Japanischen. „Shiba“ bedeutet dabei so viel wie „Buschwald“, könnte aber auch für „klein“ oder für einen braun-roten Farbton stehen. Das ist nicht abschließend geklärt. „Inu“ heißt „Hund“.
  • Zur Zeit des zweiten Weltkriegs wäre der Shiba Inu beinahe ausgestorben, weil viele Tiere Bomben oder einer Viruserkrankung zum Opfer fielen. Glücklicherweise überlebte die Rasse.
  • Die Entwicklung des Shiba Inus beginnt in den Bergregionen Japans. Dort wurden die Tiere früher zur Jagd auf Niederwild oder Vögel eingesetzt. Sie erlangten im Jahr 1937 den Status eines Nationalen Naturdenkmals.
  • In Japan sind der Shiba ebenso wie der Akita Inu als Familienhund beliebt. Beide Rassen sehen sich sehr ähnlich. Der Akita ist meist aber etwas menschenabhängiger.


Fazit

Der Shiba Inu ist ein Hund mit eigenem Willen. Diese mittelgroße Rasse benötigt neben einer konsequenten Erziehung auch viel Freilauf. Das plüschige Fell ist erstaunlich pflegeleicht. Wer sich einen reinrassigen Shiba Inu Welpen von einem seriösen Züchter kaufen möchte, sollte mit einem Preis um 1.000 bis 2.500 Euro rechnen.