In welchem Ausbildungsstand befindet sich Ihr Vierbeiner?


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Mein Pferd ist noch ein Jungpferd und wurde noch nicht fertig angeritten.

Sie haben ein Jungpferd und möchten in Sachen Muskelaufbau von Anfang an alles richtig machen oder Sie haben vielleicht sogar schon damit begonnen? Zunächst sollten wir mal etwas Ihre Gehirnmuskeln trainieren, denn der Muskelaufbau eines Pferdes ist ein komplexes Thema, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Mit dem entsprechenden Hintergrundwissen wird die praktische Umsetzung mit Ihrem Vierbeiner gleich etwas einfacher.

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Wieso ich mich schon jetzt mit dem Thema Muskelaufbau beschäftigen sollte?

Wie bereits erwähnt, ist der Muskelaufbau beim Pferd sehr komplex. Während das Tier in der freien Wildbahn selbst dafür sorgt, dass die richtigen Muskeln an den richtigen Stellen gebildet werden, die es für seinen täglichen Einsatz benötigt, ist Ihr Vierbeiner darauf angewiesen, dass Sie dafür sorgen, dass die Muskulatur optimal funktionieren kann, aufgebaut und gesund erhalten wird. Gerade in der jetzigen Phase, in dem Sie die Weichen Ihres Jungpferdes in Richtung Reitpferd stellen, ist der korrekte und nachhaltige Muskelaufbau wichtig für das ganze glückliche Pferdeleben.


Wie ist der Körper meines Pferdes aufgebaut?

40% der Gesamtmasse des Pferdes besteht aus Muskelmasse. Rund 520 Muskeln hat das Pferd und sie machen den Großteil des Bewegungsapparates aus. Mit dem richtigen Training und dem passenden Futtermanagement können Sie bei Ihrem Jungtier dafür sorgen, dass sich die Muskulatur richtig bildet und entwickelt. Denn nicht allein die Rasse und das Einsatzgebiet entscheidet darüber, ob Ihr Pferd später einmal top in Form sein wird.  

Für die Fortbewegung des Pferdes sind die sogenannten Skelettmuskeln zuständig. Jeder dieser Muskel ist in drei Teile untergliedert. Er besteht aus Ursprung, Bauch und Ansatz. Am Ursprung und am Ende eines Muskels setzt eine Bindegewebshülle an, die Sehne. Diese Sehnen unterschiedlicher Länge dienen dazu, den Muskel am Knochen oder an der Muskelbinde zu befestigen. Im Gegensatz zum Muskelbauch, sind sie weniger dehnbar und auch weniger durchblutet. Deswegen bilden Sehnen auch oft die Schwachstellen des Bewegungsapparats. Wird die Muskulatur in diesem Bereich überbelastet, zeigt sich das oft mit Sehnenverletzungen. Die Bildung der Muskulatur und der Muskelaufbau ist ein stetiger und langfristiger Prozess. Eine Überlastung sollte gerade zu Beginn des Aufbautrainings unbedingt vermieden werden.


 


Mein Pferd ist schon lange unter dem Sattel.

Als Pferdebesitzer lieben Sie Ihren Vierbeiner und möchten natürlich alles richtig machen. Doch die Sache mit dem korrekten Muskelaufbau bei Ihrem Pferd gestaltet sich schwer? Die Muskeln bauen sich nicht auf oder es hat sich Muskulatur an den falschen Stellen gebildet? Der Muskelaufbau bei Pferden ist von mehreren Einflussfaktoren abhängig und dadurch etwas komplex. Dabei spielt nicht ausschließlich die Fütterung eine Rolle, sondern auch das richtige Training für Ihren Vierbeiner. Pferde, die in freier Wildbahn leben, bilden automatisch die richtigen Muskeln an richtiger Stelle, weil sie sie für ihren täglichen Einsatz brauchen. 

Ihr Vierbeiner ist jedoch darauf angewiesen, dass Sie dafür Sorge tragen, dass die Muskulatur optimal funktionieren kann, aufgebaut und gesund erhalten wird. Etwas Hintergrundwissen hilft dabei den Muskelaufbau und die -funktion des Pferdes besser zu verstehen und Fehlbelastungen, Muskulatur an den falschen Stellen, sowie Verletzungen zu vermeiden.


Wie setzt sich die Muskulatur bei meinem Pferd zusammen?

40% der Gesamtmasse des Pferdes besteht aus Muskelmasse. Rund 520 Muskeln hat das Pferd und sie machen den Großteil des Bewegungsapparates aus. Ob es sich beim Tier um einen regelrechten Meister Propper handelt, welcher mit seiner Bodybuilderfigur die Stallgemeinschaft vor Neid erblassen lässt, oder um ein schlaksiges Exemplar der Marke „Spargeltarzan“, hängt nicht nur von der Rasse und dem Einsatzgebiet des Pferdes ab. Auch das richtige Training und das Futter haben Einfluss auf die Entwicklung der Muskulatur.

Für die Fortbewegung des Pferdes sind die sogenannten Skelettmuskeln zuständig. Jeder dieser Muskel ist in drei Teile untergliedert. Er besteht aus Ursprung, Bauch und Ansatz. Am Ursprung und am Ende eines Muskels setzt eine Bindegewebshülle an, die Sehne. Diese Sehnen unterschiedlicher Länge dienen dazu, den Muskel am Knochen oder an der Muskelbinde zu befestigen. Im Gegensatz zum Muskelbauch, sind sie weniger dehnbar und auch weniger durchblutet. Deswegen bilden Sehnen auch oft die Schwachstellen des Bewegungsapparats. Wird die Muskulatur in diesem Bereich überbelastet, zeigt sich das oft mit Sehnenverletzungen.


  

Welche Kontraktionsformen der Pferdemuskeln gibt es?

Muskeln besitzen die Fähigkeit, sich zusammenziehen. Die Steuerung dieser sogenannten „Kontraktion“ übernehmen die Nervenreize.


Unterschieden wird zwischen:

  • Isometrisch – (haltend, ohne Bewegung)
  • Exzentrisch – dehnend
  • Konzentrisch – zusammenziehend

Bei der isometrischen Kontraktionsform wird ein Muskel angespannt, um die Kraft zu halten. Diese Art der Spannung ist sehr anstrengend für die Muskulatur. Beugen Sie zur Probe im Stehen die Knie leicht an und verharren Sie eine Weile in dieser Position – Sie werden schnell merken, welche Kraft sie dafür benötigen. Irgendwann beginnt ihre Muskulatur zu brennen und zu zittern, da sie der Belastung nicht unbegrenzt Stand hält. Je nachdem, wie trainiert Sie sind, desto länger können Sie die Position halten. Genau so ist es beim Pferd. Die Anstrengung der Muskulatur beim Pferd ist beispielsweise im Halsbereich bei hoher Versammlung gegeben. Bleibt das Pferd zu lange in dieser Haltung, werden die Gefäße in dem Bereich eingeengt und können nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Folge: Übersäuerung und Kraftminderung. Auch ein Jungpferd oder ein untrainiertes Pferd wird schnell an seine Belastungsgrenze kommen, wenn die Muskulatur in dem Bereich noch nicht entsprechend ausgebildet ist, quittiert sie den Dienst. Sie schmerzt und verliert ihre Kraft.

Vorsicht mit Hilfszügeln Hilfszügel, die dafür sorgen, dass das Pferd sich dauerhaft in einer „starren Haltung“ befindet, können zu einer Unterversorgung und Übersäuerung der Muskulatur führen. Vor allem bei einem Jungpferd oder bei einem untrainierten Pferd, das die Muskulatur an den entsprechenden Stellen erst ausbilden muss, kann das zu starken Ermüdungserscheinungen führen. Der Muskel kann so nicht gebildet werden.

 

Was genau bedeutet konzentrische, exzentrische und anaerobe Muskelarbeit?

Hierbei zieht sich der Muskel zusammen. Ursprung und Ansatz kommen sich näher. Ein typisches Beispiel für konzentrische Muskelarbeit können sie bei Sprung eines Pferdes kurz vorm Abheben beobachten.

Wenn Ihr Pferd bergab geht, betreibt es exzentrische Muskelarbeit: Der Muskel dehnt sich und bremst gleichzeitig die Schwerkraft von außen. Da bei dieser Art der Arbeit mehr Muskelfasern zum Einsatz kommen als bei der konzentrischen Muskelarbeit, eignet sich diese Form der Dehnung hervorragend zum Training und Muskelaufbau.

Ohne genügend Sauerstoff läuft beim Pferd nichts mehr. Der wird nämlich benötigt, um aus dem Futter Energie für die Muskulatur zu gewinnen. Deswegen braucht das Pferd bei der Arbeit „Atempausen“, um das Gleichgewicht zwischen Anstrengung und Sauerstoffaufnahme zu halten. Findet der Stoffwechsel mit genügend Sauerstoffzufuhr statt, nennt man das aerob. Anaerob dagegen bedeutet, dass in den jeweiligen Muskeln nicht mehr genügend Sauerstoff ankommt. Muss das Pferd zu lange Zeit über seine Belastungsgrenze hinaus gehen, passiert genau das. Der Muskel übersäuert, brennt schmerzhaft und das Pferd hat keine Kraft mehr. In dieser Phase findet kein Muskelaufbau mehr statt. Es entstehen Verspannungen und Verletzungen, der Stoffwechsel ist gestört. Und manchmal übernehmen dann andere Muskeln die Arbeit des überforderten Bereichs. So entstehen „falsche Muskeln“ – sie übernehmen Aufgaben, für die sie aber eigentlich gar nicht gemacht sind.



 

Für die Ausbildung eines jungen Pferdes gibt es keinen Masterplan. Der Muskelaufbau und das Training beginnen bei einem jungen Pferd nicht im Sattel, sondern erst einmal vom Boden aus. Die Bodenarbeit und das Erziehen des jungen Pferdes ist essenziell wichtig und legt die Grundsteine für die Entwicklung zum Reitpferd. Das Training sollte immer an die physische und psychische Reife Ihres Pferdes angepasst sein. So arbeitet man sich über simples Führtraining, die Bodenarbeit, das Longieren langsam zum Arbeiten unter reiterlichem Gewicht heran.

Halten Sie Ihre Trainingseinheiten abwechslungsreich und verhindern Sie, dass sich für Ihr Pferd 7 Tage die Woche das gleiche Programm abspielt. Schon die Bodenarbeit unterstützt Ihren Jüngling beim Muskelaufbau und stärkt das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner.

Bleiben sie flexibel und abwechslungsreich! Auch, wenn Ihr Pferd bereits erste Erfahrungen unterm Sattel sammelt, sollten Sie den Wochen-Trainingsplan abwechslungsreich halten und auch die Bodenarbeit beispielsweise nicht zu kurz kommen lassen. Gönnen Sie Ihrem Pferd auch Pausentage oder weichen Sie mal vom geplanten Programm ab, wenn Sie merken, dass Ihr Vierbeiner keinen guten Tag hat.

Da alle Muskeln in enger Zusammenarbeit stehen, sollte man sich beim Muskelaufbau nicht nur auf einen Bereich konzentrieren. Abwechslung ist Trumpf für die Muskulatur und sorgt dafür, dass kein Bereich zu kurz kommt und sich fehlerhaft entwickelt oder unterentwickelt ist.

Übrigens: Auch gute Laune ist wichtig! Ein Pferd, das mit Leichtigkeit und Freude bei der Sache ist und genügend Zeit dafür bekam, seine Muskulatur den Anforderungen entsprechend zu entwickeln, hat dauerhaft mehr Kraft und bleibt bei guter Gesundheit.

Unser Rezept für einen gelungenen Trainingsplan für Ihr junges Pferd:

  1. Geduld
  2. Abwechslung
  3. Genügend Pausen während der Trainingseinheiten und immer wieder ein Pausentag
  4. Flexibilität
  5. Freude & Spaß, sowie viel Lob für Ihren Vierbeiner
Überforderung und Überlastung vermeiden! Ihr Jungpferd hat viele unausgebildete Muskulaturbereiche, die sich langsam und stetig entwickeln müssen. Seien Sie sich immer dessen bewusst, dass eine Überlastung und Überforderung Ihres Jungpferdes zu Verklebungen und Verspannungen führt. So kann die Muskulatur nicht aufgebaut werden. Es führt früher oder später, genauso wie bei einer falsch trainierten Muskulatur zu Verletzungen. Ist die Rumpfmuskulatur beispielsweise noch nicht richtig ausgebildet, kann das diesen Bereich nicht ausreichend stabilisieren.

Wie kann man den Muskelaufbau durch richtige Fütterung unterstützen?

Ein gut abgestimmtes Training setzt den Grundstein für den Muskelaufbau bei einem Jungpferd und verhindert die Überlastung. Doch auch das Futter spielt eine wesentliche Rolle im Muskelwachstum eines Vierbeiners. Um die Muskulatur des Pferdes zum Wachstum anzuregen benötigt ein Jungtier Proteine und Nährstoffe, die den Muskel gut versorgen. Weitere wichtige Bausteine, die dem Pferd über das Futter zur Verfügung gestellt werden sollten, sind Eiweiße und Nährstoffe, wie z.B. Elektrolyte. Eiweiß wird zum einen durch Raufutter geliefert und zum anderen durch ein hochwertiges Kraftfutter. Um das Pferd außerdem mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, sollte ein Mineralfutter gefüttert werden.

 


Um zu verhindern, dass Ihr Pferd regelmäßig im anaeroben Bereich arbeitet, sind Pausen während des Trainings unumgänglich. Je anstrengender das Training, desto mehr Pausen sollten zwischendurch auf dem Programm stehen! Drei bis vier Minuten Schritt reiten zwischen den einzelnen Arbeitseinheiten sorgen dafür, dass das Pferd leistungsfähiger wird und bringen ihm der Zukunft als muskulöser Meister Propper ein ordentliches Stück näher. Mit Muskeln an den richtigen Stellen!

Wie das richtige Training den Muskelaufbau bei meinem Pferd fördert?

Regelmäßige Verschnaufpausen am langen Zügel sind also das A und O des Trainings. Hierbei kann sich die Muskulatur des Pferdes entspannen und wird mit Sauerstoff und den wichtigen Nährstoffen versorgt.

Vorwärts-abwärts reiten ist eine hervorragende Möglichkeit, die gesamte Muskulatur des Pferdes aufzubauen. Bei herausfordernder Arbeit ist ein stetiger Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung wichtig.

Da alle Muskeln in enger Zusammenarbeit stehen, sollte man sich beim Muskelaufbau nicht nur auf einen Bereich konzentrieren. Zwar werden sich bei einem Springpferd immer andere Muskelgruppen deutlicher abheben als bei einem Dressurpferd, ein Rennpferd oder ein Kutschpferd unterscheiden sich aufgrund der unterschiedlichen Beanspruchung der Muskulatur auch deutlich. Dennoch sollte das „Gesamtpaket“ nicht außer Acht gelassen werden. Abwechslung wirkt sich positiv auf den Muskelaufbau aus. Ein abwechslungsreiches Training sorgt dafür, dass alle Bereiche gleichmäßig ausgebildet werden und sich die Muskulatur nicht fehlerhaft entwickelt.

Auch gute Laune und Spaß bei der Arbeit ist wichtig für Sie und für Ihren Vierbeiner! Ein Pferd, das mit Leichtigkeit und Freude bei der Sache ist und genügend Zeit dafür bekam, seine Muskulatur den Anforderungen entsprechend zu entwickeln, hat dauerhaft mehr Kraft und bleibt bei guter Gesundheit.

Im anderen Fall streiken noch unausgebildete Muskulaturbereiche bei Überlastung, es kommt zu Verklebungen und Verspannungen, wenn das Pferd während des Trainings unter hohem Druck steht und den Anforderungen nicht gewachsen ist.

Eine falsch trainierte Muskulatur ist die Ursache der meisten Verletzungen am Bewegungsapparat. Ist die Rumpfmuskulatur beispielsweise nicht richtig ausgebildet, kann das diesen Bereich nicht ausreichend stabilisieren. In der Folge werden die Gliedmaßen und die empfindlichen Sehnen der Muskeln belastet – und das Übel nimmt seinen Lauf.

Wie sollte der Trainingsplan meines Vierbeiners aussehen?

Ein gut durchdachter, abwechslungsreicher Trainingsplan ist das A und O für den Muskelaufbau des Pferdes. Cavalettitraining, Klettern, Bergaufgaloppieren und Rückwärtsrichten sind u.a. gut dafür geeignet, um Muskeln zu trainieren.  Bei der Erstellung eines Trainingsplans, der zu Ihnen und Ihrem Pferd passt, können Sie sich Unterstützung von einem ausgebildeten Trainer holen. Regelmäßiger Reitunterricht hilft Ihnen dabei Ihr Pferd korrekt zu gymnastizieren, was grundlegend den Aufbau einer gesunden Muskulatur beeinflusst und verhindert, dass Muskulatur an falschen Stellen aufgebaut wird.

Außerdem gehören Vielfalt und Verschnaufpausen zu den Grundvoraussetzung für den Aufbau einer gesunden Muskulatur!

Wenn Pferde plötzlich Muskeln abbauen, kann das vielfältige Gründe haben. Einerseits spielt das Training eine Rolle. Auch die Fütterung ist nicht außer Acht zu lassen, denn um gut funktionieren zu können, benötigen Muskeln Nährstoffe wie Aminosäuren und Vitamine (A, B1, B2, B12, C, E), Spurenelemente wie Mangan, Selen, Kupfer und Eisen. Manchmal hat Muskelabbau auch gesundheitliche Gründe. Hier ist eine Abklärung durch den Tierarzt dringend erforderlich! Ursachen für einen Abbau von Muskulatur können sein:

  • Nährstoffmangel (Zink, Vitamin E, Selen, Eisen)
  • Krankheiten (Cushing, PSSM, Nierenleiden, Leberprobleme)
  • Fütterungsfehler (zu wenig oder zu viel Kraftfutter, zu wenig Raufutter)
  • Trainingsfehler (keine Pausen, zu einseitiges Training)