Hundekommandos – So klappt die Kommunikation mit dem Vierbeiner
Eine jahrtausendealte Freundschaft verbindet Mensch und Hund. Der Hund gilt somit als das älteste Haustier den Menschen. Während die Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeiner einst eine rein geschäftliche war, als Hunde beispielsweise ausschließlich für die Jagd und zum Schutz von Mensch und Tier eingesetzt wurden, ist das, was uns heute mit den Fellnasen verbindet so viel mehr.
Der beste Freund des Menschen ist ein treuer Begleiter an Deiner Seite geworden. Und hat sich Dir über die Jahre angepasst – Hunde sind nicht nur dazu in der Lage, die Mimik und Gestik von Menschen zu verstehen, sondern können auch bis zu 250 Kommandos erlernen! Letzteres belegen Studien. Hundesignale erleichtern nicht nur die Kommunikation enorm – sie geben Mensch und Tier Sicherheit und sorgen für klare Rahmenbedingungen. Sie stärken Dein Ansehen als Bezugsperson und tragen dazu bei, dass Du und der Hund ein starkes Team werdet. Die Basis der Erziehung sind die Grundkommandos. Für eine gute Beziehung zwischen Mensch und Hund ist das Training dieser wichtigsten Menschen-Vokabeln essentiell. In diesem Ratgeber geben wir Dir Tipps an die Hand, wie Du Deinem Fellfreund die Hundekommandos unkompliziert beibringst und welche Vokabeln er beherrschen sollte.
Welche Hundesignale gibt es und wie bringe ich sie meinem Hund bei?
Am Anfang der Hundeerziehung stehen die Grundkommandos. Beherrscht Dein Hund diese, dann hast Du einen Begleiter an Deiner Seite, auf den, so er konsequent erzogen wurde, auch in kritischen Situationen Verlass ist. Wichtig bei der Erziehung des Hundes sind Konsequenz, Freundlichkeit und Geduld. Bedenke auch: Jeder Hund ist anders. Manche brauchen etwas länger für das Erlernen von Dingen, andere sind besonders clever und verstehen schnell, was Du von ihnen willst.
Am erfolgsversprechendsten in der Hundeerziehung ist das Prinzip der Positiven Verstärkung. Schmerz und Dominanz lösen Stress beim Tier aus und beeinflussen die Lernfähigkeit negativ. Bei der Erziehungsmethode der Positiven Verstärkung wird erwünschtes Verhalten belohnt und unerwünschtes abgebrochen und dem Hund kleinschrittig beigebracht, was das gewünschte Alternativverhalten ist.
Belohnung muss sein! Am besten geht das mit unseren leckeren Snacks:
„Nein“, „Sitz“, Platz“ – Nützliche Hundekommandos beibringen
Kommando |
So geht's... |
„Nein!“ |
Bei unerwünschtem Verhalten darfst Du Deinem Hund erstmal beibringen, was „Nein!“ bedeutet. Ist er also beschäftigt und leicht abgelenkt, sage „Nein!“ und wenn er zu Dir schaut, legst Du seine Belohnung dafür vor Dich hin, oder gibst ihm ein hochwertiges Leckerli. Übe das in kleinen Schritten, fange mit der kleinstmöglichen Ablenkung an und mit für den Hund wenig spannenden Ablenkungen. So kannst Du die Übung immer weiter steigern, bis Dein Hund sich auch von sehr spannenden „verbotenen“ Dingen abwenden kann. Zeige Deinem Hund immer, welches Alternativverhalten Du Dir nach dem Abbruch durch „Nein!“ wünschst. Frage Dich: Was soll er stattdessen tun. |
„Fein!“ |
Jedes Mal, wenn der Hund ein gewünschtes Verhalten zeigt, lobst Du ihn. Zeige Deine Freude deutlich und bedanke Dich ggf. zusätzlich mit einem Leckerli oder einer Streicheleinheit. Du kennst Deinen Hund am Besten, wähle die Art Belohnung, von der Du weißt, dass Dein Hund sie bevorzugt. |
„Sitz!“ |
Wenn Du möchtest, kannst Du das Hörzeichen durch einen ausgestreckten Zeigefinger ergänzen. Auf diese Weise lernt Dein Hund dieses Sichtzeichen und kann auch auf dieses mit dem gewünschten Verhalten reagieren.
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„Platz!“ |
Du kannst Deinem Hund dieses Kommando auch auf alternativem Weg beibringen. Bei kleinen Rassen wie Chihuahua, Mops und Malteser ist es möglich, diese durch das angewinkelte Bein hindurch zu locken. Dafür muss sich der Hund hinlegen. Wenn er dies tut, kannst Du „Platz!“ sagen und ihn belohnen. Übe das, bis sich Dein Hund von allein hinlegt. Dann trainierst Du das Gleiche im Stehen.
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„Bleib!“ |
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„Hier!“ oder „Komm!“ |
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„Aus!“ |
Ein kleines Tauschgeschäft ist Grundlage für dieses Training. Denn Du bringst Deinem Hund das Kommando „Aus!“ bei, indem er etwas freiwillig hergeben muss und dafür eine Belohnung erhält. Dass er Verbotenes oder sogar Giftiges auf Aufforderung ausgibt, ist wichtig für seine Gesundheit. Näheres zu dieser Thematik liest Du in unserem kostenlosen E-Book über „Giftköder“. Nutze einen Ball oder ein anderes Lieblingsspielzeug als Lockmittel.
Alternative Kommandos für „Aus!“ können „Nein!“ und „Pfui!“ sein. |
„Bei Fuß!“ |
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Welpentraining – Wann damit anfangen?
Damit es zwischen Dir und Deinem Welpen gut läuft, kannst Du mit seiner Erziehung und dem Training der Hundesignale beginnen, sobald der kleine Hund bei Dir eingezogen ist. In der Regel ist er dann etwa acht Wochen alt und seine Gehirnleistung schon zu 80% entwickelt. Seine Aufmerksamkeitsspanne ist noch kürzer als die eines erwachsenen Hundes und er wird auch schneller müde, wenn er mit Feuereifer bei der Sache ist. Sieh es dem Welpen also nach, wenn nicht alles sofort so läuft, wie Du es Dir vorstellst. Finde sein Lerntempo heraus, bleib konsequent und freue Dich ausgiebig, wenn der Welpe etwas richtig gemacht hat. Dann wird er schnell daran Gefallen finden, mit Dir das kleine 1x1 der Hundeerziehung zu erlernen.
Leseempfehlung!
Auch der Besuch einer Hundeschule kann für Dich und den Welpen eine Bereicherung darstellen. Warum es sich lohnt und was Dein Vierbeiner dort lernt erfährst Du in unserem Ratgebertext zum Thema Hundeschule.
Level 2: So geht es weiter, wenn „Sitz“ sitzt
Zu Beginn des Trainings der Hundekommandos kannst Du Leckerli als Positive Vertärkung einsetzen. Lobe zusätzlich immer mit einem „Fein!“ oder „Brav!“ und zwar umgehend – liegt zwischen Aktion und Lob oder „Nein!“ zu viel Zeit, kann der Hund beides nicht mehr miteinander verknüpfen – und versteht unter Umständen nicht, wofür Du ihn gelobt oder ermahnt hast. Über die Zeit kannst Du die Leckerli durch das Lob oder Streicheln (wenn Dein Hund das in der Situation mag) ersetzen, bis die Kommandos bei Deinem Hund sitzen.
Beherrscht Dein Hund verlässlich die nützlichsten Hundekommandos, kannst Du die Liste der Vokabeln natürlich erweitern. Denke dennoch daran, auch regelmäßig die Basics zu trainieren, damit sie nicht in Vergessenheit geraten!
Wenn Du und der Hund Freude daran haben, kannst Du im Anschluss an die Grundausbildung mit dem Einstudieren kleiner Kunststücke beginnen.
Wie Du Deinem Hund Tricks beibringst
Der Parson Russell Terrier „Smurf“ aus Großbritannien beherrschte mit 6 Jahren bereits 32 Tricks auf Kommando und sicherte sich damit einen Eintrag bei den Guiness World Records in der Kategorie „Die meisten Tricks ausgeführt von einem Hund in einer Minute“. Zu seinem Repertoire gehören Rückwärtslaufen, einen Purzelbaum machen und, als echter Brite Ehrensache, einen Tee zubereiten.
Auch wenn Du keine Ambitionen hast, mit Deinem Hund in Smurfs Pfotenstapfen zu treten, kann das Erlernen von Tricks jede Menge Freude bereiten. Vielen Hunden macht das Lernen Spaß, weil sie ihren Besitzern gefallen möchten oder das Arbeiten nach Aufforderung in ihren Genen liegt. Dies ist zum Beispiel der Fall bei der Arbeitslinie von Labrador und Golden Retriever ebenso wie beim Border Collie und Australian Shepherd. Außerdem festigt das Training die Bindung zwischen Hund und Herrchen oder Frauchen.
Du kannst Deinem vierbeinigen Freund neben Kommandos also auch Tricks beibringen. Das dient der Beschäftigung und lastet ihn sowohl körperlich als auch geistig aus. Macht es Euch beiden großen Spaß, kannst Du den Hundesport „Dogdancing“ ausüben. Bei diesem kombinierst Du verschiedene Tricks und studierst eine Choreografie zu einer Musik Deiner Wahl ein.
Wie ist es möglich, einen Hund Männchen, Rolle, Verbeugung und Co. beizubringen?
Kunsttücke kann Dein vierbeiniger Freund auf ähnliche Weise wie die Kommandos lernen. Benutze dazu Leckerli, einen Targetstab oder Clicker.
Zeigen Deinem Hund, was er machen soll. Nutze dazu Deine Hand, ein Hilfsmittel oder Leckerli, um ihn in die entsprechende Position zu führen.
Fazit
Das Trainieren von Hundekommandos festigt die Bindung zwischen Mensch und Tier, sorgt für klare Rahmenbedingungen und Sicherheit im Alltag. Je besser Dein Hund Deine Sprache versteht, desto leichter wird die Kommunikation miteinander. Sei konsequent, zeige Deine Freude, wenn der Vierbeiner etwas richtig macht und bleibe beim Training am Ball –dann steht einer langen, tiefen Freundschaft mit Deiner Fellnase nichts im Wege.