Für Welpen ist es völlig normal, dass sie ihre Umgebung durch Beißen und Anknabbern kennenlernen. Das ist oft ein Teil ihrer Entdeckungsreise, doch es ist wichtig, ihnen früh beizubringen, vorsichtig zu sein. Denn bei einem ausgewachsenen Hund kann es sehr schmerzhaft werden, wenn er die Beißhemmung nie gelernt hat. Es wird empfohlen, konsequent zu sein und ein Abbruchsignal zu nutzen, um dem Welpen zu signalisieren, wann er zu weit geht. Alternativen wie Kauspielzeug können helfen, das Beißen in unerwünschte Objekte zu verhindern. Das Training sollte in kurzen, positiven Einheiten erfolgen. Für hartnäckige Fälle oder bei anhaltenden Problemen wird empfohlen, professionelle Unterstützung zu suchen. 

Wie Du Deinem Welpen beibringen kannst, nicht mehr zu beißen, erfährst Du hier.



 

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Warum beißen Welpen?

Die Welt mit Zähnen zu erkunden, gehört für Welpen zu einer normalen Entwicklungsphase dazu. Bereits wenn Augen und Ohren noch fest verschlossen sind, sammelt der junge Hund Erfahrungen über das Maul, z. B. wenn er bei der Mutterhündin nach Milch sucht. Im späteren Verlauf der Entwicklung, wenn sich die Milchzähnchen gebildet haben, lernt das kleine Fellknäuel im Spiel mit den Wurfgeschwistern, seine Zähne wohl dosiert einzusetzen. Dies solltest Du unbedingt weiterführen, wenn Du Deinen Welpen zu Dir nach Hause holst.

In einer seriösen Zucht wächst Dein kleiner Vierbeiner zusammen mit der Mutter und seinen Geschwistern auf. Hier wird er bereits ab der 4. Lebenswoche auf natürliche Art lernen, seine Zähnchen unter Kontrolle zu halten. Das lernt er spielerisch, indem er die Konsequenzen zu spüren bekommt, wenn er zu fest zugebissen hat. Die Mutter verwehrt ihm dann den Zugang zur Milchquelle oder die Geschwister beenden mit einem Jaulen ein Spiel. So lernt er, dass er vorsichtig sein muss.

Im Spiel mit Menschen ist für Dein Fellknäuel besondere Vorsicht geboten, denn unsere Haut ist leichter verletzbar als die Haut seiner Geschwister. Diese ist zusätzlich mit Fell geschützt. Deshalb sind Spiele unter Hunden oft gröber und werden nicht so schnell abgebrochen.

Es gibt noch weitere Gründe, warum Welpen beißen

  • Er beißt in die Leine bzw. beim Anleinen: trainiere die Leinenführigkeit und besetze Geschirr, Halsband und Leine positiv.
  • Er beißt sich selbst (z. B. Rute, Pfoten): prüfe ob es sich um gesundheitliche Probleme oder eine Allergie handeln könnte.
  • Er beißt, wenn er etwas nicht möchte (z. B. bei Verboten oder wenn Du ihm etwas weggenommen hast): sein Problem ist nicht das Beißen, sondern das Akzeptieren von Grenzen. 
  • Er beißt in Gegenstände (z. B. Couch, Teppich oder Möbel): das liegt meist am Zahnwechsel, wenn er ca. 4 Monate alt ist. Als Alternative kannst Du ihm Kauartikel oder Kauspielzeug anbieten.


Welpe beißt in Schuh
Welpen beißen gern in Hände, Füße und andere Dinge. Junge Hunde müssen die Beißhemmung erst lernen.

Was ist die Beißhemmung bei Welpen?

Als Beißhemmung bezeichnet man ein Verhalten, dass dafür sorgt, dass es nicht zu ernsthaften Bissverletzungen kommt. Dein Welpe muss lernen, die Kraft seines Bisses einschätzen und kontrollieren zu können. Wenn Du Deinem kleinen vierbeinigen Mitbewohner zu Dir nach Hause holst, muss er erst lernen, dass er mit Menschen noch vorsichtiger umgehen muss. Eine der ersten Übungen sollte daher die Beißhemmung sein. Bis zur 16. Lebenswoche ist dieses Training idealerweise abgeschlossen. Dann fallen die Milchzähne heraus und die echten Zähne wachsen nach.

Ein Hund, der nie gelernt hat, seine Zähne vorsichtig einzusetzen, kann schnell gefährlich werden. Besonders, wenn in Deinem Haushalt Kinder leben, solltest Du darauf viel Wert legen. Im Umgang mit anderen Hunden kann aus einem Spiel schnell Ernst werden, wenn einer der beiden seine Zähne nicht unter Kontrolle hat.

Die Beißhemmung ist nicht angeboren Es handelt sich um eine falsche Annahme, dass die Beißhemmung bei Welpen angeboren sei. Wenn Dein Hund nicht lernt, dass sein Biss schmerzhaft sein kann, wird er auch nicht verstehen, warum er vorsichtig sein muss. Besonders bei großen Hunden kann das schnell gefährlich werden für Dich, Deine Familienmitglieder und die Artgenossen des Hundes.

So kannst Du Deinem Welpen das Beißen abgewöhnen

Im Spiel wird Dein Welpe häufiger in Hände, Beine oder Füße beißen. Hier sollest Du Dir genau überlegen, ob das okay für Dich ist. Wenn Kinder im Haushalt leben, kann es schnell zu ernsthaften Verletzungen führen. Generell ist es eine gute Idee, Deinem Vierbeiner zu verbieten, im Spiel Deine Hand in den Fang zu nehmen. Sonst könnte er es später auch als Maßregelung gegen Dich einsetzen, wenn ihm etwas verboten wird oder ihm etwas nicht passt. Auch das Zerren und Beißen in Kleidung solltest Du schnellstmöglich unterbinden. Bleibe konsequent, sobald Dein Welpe zu fest zubeißt oder nicht mehr aufhören will.

  • Etabliere ein Abbruchsignal, wenn Dein Welpe zu weit geht, z. B. "Nein", "Aus" oder "Aua".
  • Reagiere umgehend, wenn das Spiel zu wild wird, z. B. mit dem Abbruchsignal.
  • Beende sofort das Spiel, wenn Dein Hund beißt oder schnappt.

Im Spiel und in alltäglichen Situationen hast Du immer wieder die Möglichkeit, mit Deinem Welpen die Beißhemmung zu trainieren. Wenn Du jederzeit wachsam bist und selbst kleine Anzeichen eines zu harten Bisses unterbindest, wird Dein Vierbeiner schon nach wenigen Tagen das Prinzip verstanden haben.

Eine tolle Belohnung für richtiges Verhalten



 

Welpen im gemeinsamen Spiel
Welpen lernen bereits im Spiel mit den Wurfgeschwistern, dass sie nicht zu fest zubeißen dürfen.


Der Welpe hört nicht auf zu beißen - was tun?

Die meisten Welpen verstehen einen Spielabbruch sehr schnell und bringen ihn mit dem zu festen Beißen in Verbindung. 

Biete ihm eine Alternative, wie z. B. ein Kauspielzeug, in das er beißen darf. Hat er es trotzdem weiter auf Deine Hände, Füße oder das Gesicht abgesehen, kann es sein, dass er sich in einer erhöhten Erregungslage befindet und Hilfe beim "runterfahren" von Dir braucht. Hier kannst Du versuchen Deinem Hund etwas zum Schlecken zu geben wie beispielsweise eine Leckmatte, auf die Du verdünnt Joghurt, Leberwurst, püriertes Nassfutter oder Ähnliches schmierst. Eine Alternative dazu ist mit ihm gemeinsam ein Entspannungssignal einzuüben oder Entspannung mit einem Ort, wie zum Beispiel seiner Hundebox zu verinden.

Nach einer kurzen Pause kannst Du das Spiel weiterführen. Allerdings nur so lange, wie sich das kleine Fellbündel ordentlich verhält und nach den Regeln spielt. Sobald er wieder grob wird, breche das Spiel erneut ab. Die meisten Welpen verstehen sehr schnell, dass der Spaß vorbei ist, wenn sie es übertreiben und werden von Natur aus vorsichtiger.

Sollte auch das nicht helfen bietet es sich Im Zweifelsfall an, sich Unterstützung von einem guten Hundetrainer zu holen.

Übe in kleinen Trainingseinheiten Überfordere Deinen Welpen nicht, indem ihr stundenlang trainiert. Trainiere lieber öfters am Tag in kurzen Einheiten für maximal 3-5 Minuten am Stück und gebe Deinem Welpen dann genug Zeit, das Erlernte zu verarbeiten. Sonst leidet seine Konzentration und der Lerneffekt bleibt aus.


Der Welpe beißt, knurrt und ist aggressiv?

Hunde werden nicht aggressiv geboren. Falsche Verknüpfungen oder fehlende Sozialisierung führen zu einem Aggressionsverhalten. Lege daher Wert auf eine ordentliche Sozialisierung mit anderen Hunden und verschiedenen Situationen. Wenn Du Dich dabei grundsätzlich als vertrauenswürdiger Rudelführer zeigst, wird Dein Welpe sich an Dir orientieren, wenn er unsicher oder mit einer Situation überfordert ist. Sei für ihn da und zeige ihm, dass er keine Angst haben muss, indem Du souverän mit der Situation umgehst.

Je mehr unterschiedliche Situationen Du ihm zeigst, desto selbstsicherer wird Dein kleiner Vierbeiner. Gib ihm genug Zeit, angsteinflößende Dinge aus sicherer Entfernung zu beobachten und für sich einzuschätzen. Dann verringert sich die Gefahr, dass er diese Momente als bedrohlich einschätzt und aggressiv reagiert.

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Fazit: Konsequentes Training ist der Schlüssel

Beißen gehört bei Welpen zu einem natürlichen Verhalten und sie müssen erst lernen, dass sie ihre Zähne vorsichtig einsetzen müssen. Bleibe ruhig und konsequent und zeige Deiner Fellnasen, dass solch ein Verhalten unerwünscht ist. Es ist wichtig, dass Du am Ball bleibst und schnell reagierst. Dann sollte das Thema nach ein paar Tagen erledigt sein und Du kannst Dich auf andere Baustellen konzentrieren. Wir wünschen Dir viel Erfolg beim Training.


Der Welpe beißt FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

Warum beißen Welpen überhaupt?

Welpen erkunden ihre Umwelt teilweise mit ihrem Maul und den Zähnen. Dies ist ein normaler Teil ihrer Entwicklung. Beim Spielen mit Geschwistern und der Mutter lernen sie, ihre Beißkraft zu kontrollieren. Es ist wichtig, dieses Training fortzusetzen.

Was ist Beißhemmung und wie lernt mein Welpe diese?

Beißhemmung bedeutet, dass dein Welpe lernt, die Kraft seines Bisses zu kontrollieren, um Verletzungen zu vermeiden. Du kannst ihm das beibringen, indem du konsequent bist und sofort das Spiel abbrichst, wenn er zu fest beißt. Beginne mit diesem Training so früh wie möglich.

Mein Welpe beißt ständig in die Leine. Was kann ich tun?

Trainiere die Leinenführigkeit und besetze Leine, Geschirr und Halsband positiv. Verwende Spielzeug oder Leckerlis, um die Aufmerksamkeit deines Welpen von der Leine abzulenken.

Was mache ich, wenn mein Welpe nicht aufhört zu beißen?

Bleibe ruhig und konsequent. Biete eine Alternative wie Kauspielzeug an. Wenn das nicht hilft, gib deinem Welpen eine kurze Auszeit in seiner Box, um ihn zu beruhigen. Sieh die Box jedoch nicht als Strafe, sondern als Rückzugsort.

Wie lange sollte ich das Beißhemmungstraining durchführen?

Übe in kurzen Einheiten von maximal 3-5 Minuten, um deinen Welpen nicht zu überfordern. Der Lerneffekt ist größer, wenn das Training kurz und positiv gestaltet wird.

Was tun, wenn sich das Beißen nicht verbessert?

Wenn sich das Verhalten deines Welpen trotz Training nicht verbessert, zögere nicht, professionelle Hilfe von einem Hundetrainer in Anspruch zu nehmen. Manchmal sind individuelle Lösungen erforderlich.