
Zahnwechsel beim Hund
Die Zähne eines Welpen sind noch recht spitz. Das merken Sie spätestens, sobald er Sie beim Herumtollen das erste Mal spielerisch beißt. Allerdings wird er seine Milchzähne schnell verlieren, wenn der Zahnwechsel beginnt. Das hat ähnliche Hintergründe wie bei uns Menschen. Hunde werden ohne Zähne geboren, welche etwa ab der dritten Lebenswoche mit dem Durchbrechen beginnen. Später weichen die Milchzähne dem Erwachsenengebiss. Wann dieser Prozess stattfindet und wie lange er dauert, hängt von der Rasse ab. Manchmal geht der Zahnwechsel beim Hund mit Komplikationen wie Mundgeruch oder Durchfall einher. Was genau passiert dabei? Wie können Sie Ihren Hund bei Problemen unterstützen? Die Antworten auf diese und mehr Fragen erhalten Sie im folgenden Artikel.
Was passiert beim Zahnwechsel?
Nach und nach fallen bei Ihrem Hund die Milchzähne aus, damit sich die bleibenden Zähne entwickeln können. Ein Hundegebiss ist vor und nach dem Zahnwechsel wie folgt aufgebaut:
Milchgebiss | Bleibendes Gebiss | |
Zahnzahl insgesamt | 28 Zähne | 42 Zähne |
Oberkiefer | 6 Schneidezähne 2 Fangzähne 6 Backenzähne |
6 Schneidezähne 2 Fangzähne 12 Backenzähne |
Unterkiefer | 6 Schneidezähne 2 Fangzähne 6 Backenzähne |
6 Schneidezähne 2 Fangzähne 14 Backenzähne |
Wann erwartet Ihren Hund der Zahnwechsel?
Ihr vierbeiniger Freund verliert seine Milchzähne in der Regel zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat. So entsteht Platz für die bleibenden Zähne. Der Zahnwechsel eines Hundes verläuft über eine Dauer von etwa drei Monaten. Bei größeren Rassen beginnt er meist früher und es geht schneller als bei kleineren. Der Wechsel ist eigentlich abschlossen, trotzdem hat Ihr Hund noch Milchzähne im Maul? Dann fragen Sie am besten den Tierarzt Ihres Vertrauens um Rat.
Wie kündigt sich der Zahnwechsel beim Hund an und welche Probleme können damit einhergehen?
Welche Anzeichen gibt es?
Es fällt nicht immer auf, wenn die bleibenden Zähne Ihres Vierbeiners kommen. Viele Tiere schlucken die ausgefallenen Beißerchen nämlich herunter oder verlieren sie draußen beim Gassi gehen. Dann und wann finden Sie aber bestimmt ein Zähnchen in der Wohnung. Viele Hundebesitzer bewahren es als Erinnerung gerne auf. Meist ändert sich während des Zahnwechsels das Verhalten Ihres Hundes. Wenn er immer wieder an bestimmten Stellen seines Gebisses leckt, kann das ein Anzeichen sein. Er versucht dann, wackelnde Milchzähne loszuwerden, da diese stören und jucken. In dieser Zeit kaut er außerdem vermehrt auf Gegenständen herum. Ob Spielzeug oder nicht, ist ihm dabei oft egal.
Welche Komplikationen können auftreten?
Es gibt leider auch Welpen, die während des Zahnwechsels unter Schmerzen leiden. Denn manchmal fallen nicht alle Milchzähne aus, die bleibenden brechen aber trotzdem durch. Das kann zu Fehlstellungen führen, da sich die bleibenden Zähne verschieben. Wie stellen Sie fest, dass Ihr Hund Schmerzen hat? Möglicherweise schläft er schlecht, ist antriebslos oder besonders unruhig. Es kann auch vorkommen, dass Ihr Welpe nicht frisst. Oft verweigert er sein Trockenfutter, weil ihm das Kauen fester Nahrung wehtut. Des Weiteren ist es nicht ungewöhnlich, wenn Ihr Hund während des Zahnwechsels etwas Blut im Maul und Mundgeruch hat. Das liegt zum Beispiel an kleinen offenen Wunden im Kiefer oder an Vereiterungen. Diese entstehen, wenn ein Milchzahn abbricht. Oder der neue Zahn bricht bereits durch, obwohl der Milchzahn noch nicht ausgefallen ist.
Welche Rassen sind häufig betroffen?
Der Zahnwechsel führt bei kleinen Hunden häufiger zu Komplikationen als bei großen. Chihuahuas beispielsweise haben oft mit persistierenden Milchzähnen zu kämpfen. Sie fallen nicht aus, da die Wurzel sich nicht zurückbildet. Die bleibenden Zähne brechen dann an der falschen Stelle durch und es kommt zu einer Fehlstellung. Auch für altersbedingten Zahnausfall sind kleine Hunderassen anfälliger. Nach dem Zahnwechsel oder spätestens ab dem 6. Lebensmonat sollten Sie daher vom Tierarzt eine Gebisskontrolle durchführen lassen. Er erkennt und behandelt Zahnfehlstellungen. In Kombination mit sorgfältiger Zahnpflege können Sie so dafür sorgen, dass Ihr vierbeiniger Freund seine Beißerchen möglichst lange behält.
Wie können Sie Ihrem Liebling beim Zahnwechsel beiseite stehen?
Wie können Sie die Schmerzen Ihres Hundes durch den Zahnwechsel lindern?
Nicht nur wenn das Tier Schmerzen hat, sollten Sie sein Gebiss kontrollieren und gegebenenfalls einen Tierarzt konsultieren. Schließlich wollen Sie ja sicherstellen, dass alle neuen Zähne ungehindert durchbrechen können und sich nichts entzündet. Milchzähne, die nicht von selbst ausfallen, kann ein Tierarzt entfernen. Wenn nötig, nimmt er auch weitere kieferorthopädische Maßnahmen vor. Und wie können Sie als Halter die Zahnwechsel-Schmerzen Ihres Hundes lindern?
Ihr kleiner Liebling möchte sein Futter nicht fressen? Dann hat er möglicherweise Schmerzen beim Kauen. Wenn Sie ihm hochwertiges Trockenfutter geben, müssen Sie seine Ernährung trotzdem nicht umstellen. Weichen Sie es einfach mit etwas lauwarmem Wasser ein. So können Sie es einfach weiter füttern. Ein kühles Kau-Spielzeug könnte ebenfalls helfen.
Manche Tiere möchten sich gerne zeitweise in eine Hundehöhle oder an einen anderen geschützten, ruhigen Ort zurückziehen, wenn sie unter Schmerzen leiden.
Was ist nach dem Zahnwechsel Ihres Hundes zu tun?
Nachdem die Erwachsenenzähne durchgebrochen sind, sollten Sie sich regelmäßig um die Zahnpflege Ihres Lieblings kümmern. Das ist für seine Gesundheit wichtig. Ein Hund verspürt meist nicht das Bedürfnis, Reste des Futters in den Zahnzwischenräumen mit der Zunge zu entfernen. Mundgeruch und Zahn- bzw. Zahnfleisch-Erkrankungen können folgen. Deshalb ist es ratsam, das Gebiss in regelmäßigen Abständen zu säubern und dem Vierbeiner regelmäßig Kau-Knochen zu geben.