Neugeborene Hunde sind kleine Nesthocker, die in den ersten Tagen vollkommen von der Mutter abhängig sind. Du solltest in dieser Zeit besonders darauf achten, dass die Hündin ihren Nachwuchs versorgt. Funktioniert das wie von der Natur geplant, bist Du erst nach ein paar Wochen gefragt, in die Ernährung einzugreifen. Welpen erreichen in den ersten 24 Monaten das 20- bis 100-Fache ihres Geburtsgewichts. Sie benötigen daher eine spezielle Ernährung, die ihre körperliche Entwicklung unterstützt. Nach der Muttermilch ist nährstoffreiches Welpenfutter für ein gesundes Wachstum besonders wichtig. Es bildet die Basis für die Gesundheit des Hundes – auch im späteren Leben.

Aber: ab wann kannst Du Welpen zufüttern? Erfahre hier, auf welche Aspekte Du bei der Ernährung achten musst. Unsere Tipps helfen Dir bei einem reibungslosen Übergang von Muttermilch zur Welpennahrung.


Welpen zufüttern: Mit der Flasche beginnen

Hundewelpen nehmen, ausgehend vom Anfangsgewicht bei der Geburt, etwa 10 % an Gewicht pro Tag zu. Das bedeutet, dass sich dieses im Laufe der ersten 12 Tage verdoppelt. Wenn die Hündin ihren Nachwuchs ablehnt oder nicht genug Milch hat, dann merkst Du das spätestens auf der Waage. Die Vierbeiner sollten nach maximal zwei Tagen an Gewicht zunehmen und nach dem Trinken gesättigt und zufrieden einschlafen.

Wenn das nicht der Fall ist, dann ist Dein Handeln gefragt. Welpen mit der Flasche aufzuziehen ist selbst für erfahrene Züchter keine leichte Aufgabe. Bitte zunächst Deine Tierärztin oder Deinen Tierarzt um Rat. So kannst Du sicherstellen, dass Deine Schützlinge die zum Überleben notwendigen Ergänzungsmittel erhalten.

Expertentipp: Bevor Du Welpen mit Milch zufütterst, solltest Du zunächst nach einer Amme suchen. Eine säugende Hündin ist die gesündeste und natürlichste Alternative bevor Du selbst mit der Flasche zufütterst.

 

Sollte gar keine Milch von der Hundemutti oder eine Amme zur Verfügung stehen, musst Du Spezialprodukte zur Aufzucht der Welpen verwenden. Ziehe hierzu bitte Deine Tierärztin oder Deinen Tierarzt zu Rate, die Dich auch bei der Aufzucht der Hundewelpen begleiten sollte.

Sollten die Hundemutter oder die Amme zwar Milch geben, aber nicht genug, um alle Welpen ausreichend zu versorgen, musst Du die Welpen ebenfalls mit der Flasche versorgen. In diesem Fall kannst Du handelsübliche, lauwarme Welpenmilch zufüttern, um die Überlebenschancen der Welpen deutlich zu verbessern. 

So funktioniert's:

  • Fehlt der Saugreflex, nimm eine Spritze oder bei sehr kleinen Hunden eine Pipette zu Hilfe.
  • Spritze die Milch nicht einfach in den Mund des Welpen.
  • Stecke den gut gewaschenen kleinen Finger in den Mund Deines Schützlings.
  • Spritze nun vorsichtig etwas Milch am Finger entlang, so dass sie in das Maul des Welpen läuft.
  • Der Welpe beginnt zu schlucken und wird diesen Reflex mit einem leichten Saugen verbinden.
  • Reibe nach dem Essen den Bauch mit warmen und feuchten Babytüchern ab, um die Verdauung zu aktivieren.

 

Bekommt das Hundebaby etwas mehr Kraft, kannst Du auf die Flasche mit Sauger umsteigen. Auch wenn der Kleine dabei etwas härter "arbeiten" muss als mit dem Finger, wird er sich schnell daran gewöhnen.

Expertentipp: Verwende für die das Zufüttern der Welpen auf keinen Fall normale Kuhmilch. Die extra im Fachhandel erhältliche Welpenmilch ist genau auf ihre Bedürfnisse ausgelegt, wenn sie unterstützend zur Muttermilch oder zum Umstieg auf feste Nahrung zugefüttert werden soll.

Welpen werden von der Mutterhündin gesäugt.
Welpen werden normalerweise von der Mutterhündin gesäugt


Welpen langsam auf feste Nahrung umstellen

In den ersten drei Lebenswochen trinken die jungen Hunde für gewöhnlich Muttermilch. Ab der vierten Woche kannst Du Deinen Welpen zusätzlich zur Milch etwas feste Nahrung zufüttern. Dafür empfehlen wir zu Beginn Trockenfutter für Welpen in lauwarmer Welpenmilch einzuweichen. So hält das neue Futter noch etwas von dem beliebten Milch-Geschmack für die Welpen parat und die Umgewöhnung fällt oft leichter. Du kannst das Welpen-Trockenfutter aber auch in lauwarmem Wasser einweichen und zu einem Brei verarbeiten. Durch das Vermengen von fester Nahrung mit Welpenmilch oder Wasser stellst Du die Verdauung und Nährstoffaufnahme langsam von flüssiger auf feste Nahrung um. Die Mischung verteilst Du auf der Schnauze des Hundes und wartest bis er es abgeleckt hat. So kommt er schnell auf den Geschmack. Verringere die Feuchtigkeitsmenge täglich, bis die Welpen das Welpenfutter mit wenig oder gar keinem Feuchtigkeitszusatz fressen. Stelle dann unbedingt ausreichend Wasser zum Trinken zur Verfügung. Schon ab der sechsten Lebenswoche werden die Kleinen aufhören bei ihrer Mutter zu säugen und sich ausschließlich von festem Futter ernähren.

Expertentipp: Junge Hunde neigen dazu, in ihre Mahlzeiten hineinzulaufen. Um Chaos zu vermeiden, solltest Du Welpen auf einem gut abwischbaren Untergrund zufüttern.

Zufüttern ab der dritten Woche

  • 3. - 4. Woche: In den ersten drei bis vier Lebenswochen stellst Du vielleicht fest, dass Dein Schützling anfängt in die zu Flasche beißen. Das bedeutet, dass er wahrscheinlich bereit ist, weiche oder halbfeste Nahrung zu fressen. Ab diesem Zeitpunkt können die Welpen nicht mehr alle benötigten Kalorien aus der Milch aufnehmen.
  • 4. - 6. Woche: Wenn Dein Vierbeiner zwischen vier und sechs Wochen alt ist, sollte er bereits selbständig feste Nahrung aus einem Napf fressen. Nun muss die Nahrung auch nicht mehr in Welpenmilch oder Wasser eingeweicht werden. Der Hund hat genug Selbstvertrauen und kann langsam von der Welpenmilch entwöhnt werden.

Josera Service für Hundezüchter


Wie häufig sollten solltest Du Deine Welpen füttern?

Alter Mahlzeiten am Tag
0 – 3 Monate 4 – 5
3 – 6 Monate 3  
Ab dem 6. Monat 2

Expertentipp: Es ist ratsam, die Welpen immer zu den gleichen Uhrzeiten zu füttern. Dadurch gewöhnen sie sich an den Rhythmus und die Verdauung stellt sich darauf ein. Nach der Fütterung solltest Du immer eine Ruhepause einlegen. Wenn ein Welpe nicht zur vorgesehenen Zeit frisst, nimm den Napf nach etwa 20 Minuten weg. Schließlich soll er lernen, sich an feste Fütterungszeiten zu halten.


Hochwertiges Futter für gesunde Welpen

Die ersten vier Wochen nach der Geburt versorgt die Muttermilch die Neugeborenen am besten. Die enthaltenen Nährstoffe wie Eiweiß, Calcium und Fette sind ideal für einen heranwachsenden Vierbeiner.

Für die Zeit danach gibt es viele speziell für Welpen entwickelte Hundefutter, die die besonderen Ernährungsanforderungen erfüllen. Fütter dieses je nach Rasse und körperlicher Verfassung bis zum Alter von zwölf bis achtzehn Monaten. Um Entwicklungsprobleme zu minimieren, sollten größere Hunde ein Welpenfutter für große Rassen fressen und dann auf eines für Heranwachsende umsteigen, bis sie ausgewachsen sind.

Besprich die Auswahl des Futters mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt.  Welpennahrung enthält ein ausgewogenes Verhältnis an Nährstoffen, damit die Vierbeiner gesund und glücklich aufwachsen können.

Das sollte Welpenfutter enthalten:

  • Reich an hochwertigen Proteinen, um Wachstum optimal zu unterstützen
  • Fett und Kohlenhydrate als Energielieferanten für aktive und verspielte Hundewelpen
  • Kalzium für gesunde Entwicklung von Zähnen und Knochen
  • Mit DHA (einer mehrfach ungesättigten Fettsäure) angereichert für eine gesunde Entwicklung des Gehirns und Sehvermögens

Diese Produkte eignen sich für Saugwelpen oder Welpen bis zur 8. Lebenswoche:

Ab der 8. Lebenswoche findest Du hier das richtige Futter für Deinen Welpen: 


Anzeichen für eine Unverträglichkeit beim Welpenfutter

Nicht alle Hunde vertragen Futter gleich gut. Daher kann es passieren, dass ein Welpe sein Futter nicht optimal verdauen kann. Im Laufe der Zeit können auch Unverträglichkeiten oder Allergien entstehen. Die Symptome können denen eines grippalen Infekts ähneln. Daher solltest Du immer vorsorglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen. 

Folgende Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass ein Welpe das Hundefutter nicht verträgt:

  • Durchfall
  • Unwohlsein
  • Schlappheit
  • Grummeln im Bauch
  • Erbrechen

Entscheidend ist, in einem solchen Fall die Hilfe eines Tierarztes zu suchen, da die Symptome auch durch andere Erkrankungen verursacht werden können und alle Eventualitäten abgeklärt werden sollten.

Fünf Welpen stehen vor einem Napf.
Welpen auf anderes Futter umzustellen sollte mit Bedacht passieren.


Wie viel Futter brauchen Welpen im Wachstum?

Jetzt weißt Du, was Du Deinem Hundewelpen füttern musst, aber wie viel braucht er pro Tag? Da junge Tiere so schnell wachsen, musst Du sie nach dem Absetzen der Welpenmilch an eine ausgewogene sowie feste Nahrung gewöhnen. Dies geschieht in der Regel zwischen der sechsten und achten Lebenswoche. Wenn Du Welpen zufütterst, ist die tägliche Menge von einigen Faktoren abhängig. Besonders wichtig ist dabei, wie viel die Hunde im ausgewachsenen Alter wiegen werden, was wiederum stark von der Rasse abhängt. Ein Labrador Retriever wiegt im ausgewachsenen Zustand zum Beispiel mehr als ein Jack Russell Terrier. Aus diesem Grund benötigt der größere Hund auch als junges Tier bereits mehr Futter.

Die richtige Futtermenge für Welpen

Besonders in den ersten Wochen und Monaten wächst ein Welpe enorm schnell und benötigt täglich verhältnismäßig mehr Nahrung als gegen Ende seines Wachstums. Zu Beginn sind dies etwa 30 g Futter je kg Körpergewicht, nach dem zweiten Wachstumsdrittel nur noch etwa 20 g je kg.

Die zu fütternde Menge hängt zudem stark vom Energiegehalt des Futters Deiner Wahl ab. So weist Trockenfutter z. B. eine höhere Energiedichte auf als Nassfutter, weshalb hiervon meist weniger gefüttert werden muss. Aber keine Sorge: Auf der Rückseite von Futterverpackungen sind Angaben darüber zu finden, wie viel Futter gefüttert werden sollte. Bedenke hierbei unbedingt: Hier ist in der Regel die Rede von dem Gewicht des ausgewachsenen Hundes und nicht vom aktuellen Gewicht. Gehört Dein Welpe also z. B. einer größeren Rasse an, die ausgewachsen etwa 20 kg wiegen wird, dann halte Dich sich an die Angabe für 20-kg-Hunde im jeweiligen Wachstumsstadium. Denn wird Dein Hund später 20 kg wiegen, Du fütterst aber nur die Menge, die auf der Packungsrückseite für einen 5-kg-Hund (im ausgewachsenen Alter) angegeben ist, dann führst Du Deinem Welpen nicht genügend Nährstoffe für ein gutes und gesundes Wachstum zu.

Expertentipp: Zusätzlich zu Rasse und Wachstumsstadium hängt die Menge des Welpenfutters davon ab, wie aktiv ein Hund ist. Beobachte ihn und passe die Dosierung bei Bedarf an.

Zu viel ist zu viel

Auf der anderen Seite solltest Du aber auch keineswegs dauerhaft Futter parat stellen, so dass die Welpen fressen können, wann immer und wie viel sie möchten. Denn werden wiederum zu schnell zu viele Kalorien aufgenommen, kann dies zu einem zu schnellen Wachstum führen. Dann wächst die Muskulatur schneller als Knochen, Sehnen und Gelenke, was – manchmal erst im Alter – gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann.

Wie Du siehst, ist es teils sehr herausfordernd, die richtige Futtermenge für die Aufzucht von Welpen zu finden. Solltest Du Zweifel haben ruf uns sehr gerne an!


Fazit

Gerade in der Anfangsphase gilt es, vorsichtig zu sein, wenn Du Welpen zufüttern musst. Muttermilch ist immer noch das Beste für die kleinen Hunde. Verläuft diese Zeit erfolgreich, gewöhnst Du die Kleinen in den nächsten Wochen langsam an feste Nahrung. Achte immer darauf, dass diese nährstoffreich und gesund ist. Die richtige Ernährung beugt Krankheiten vor und legt den Grundstein für ein langes und gesundes Hundeleben.