Nicht nur Herrchen und Frauchen freuen sich auf den Sommer mit warmen Tagen und lauen Nächten. Auch ihre Samtpfoten legen sich gerne in die wärmenden Sonnenstrahlen und genießen es, abends lange herumzustreunen. Was ist aber, wenn das Thermometer den Wohlfühlbereich verlässt und die Hitze unerträglich wird? Hohe Temperaturen und Trockenheit machen auch Tieren zu schaffen. Was Katzenbesitzer jetzt wissen müssen und welche Tricks für Abkühlung bei Katzen sorgen, erklären wir in diesem Ratgeber.


Wie schwitzen Katzen, um sich abzukühlen bei Hitze?

Wenn der Sommer Einzug hält, hat es der Mensch einfach: man zieht sich luftige Kleidung wie kurze Hosen, Shirts und offene Schuhe an. Analog dazu wechseln Katzen ihr Winterfell gegen eine leichtere Sommerversion, dennoch haben sie immer noch viel warmes Fell am Körper. Welche weiteren Möglichkeiten haben Katzen, sich Abkühlung zu verschaffen? Genauer gesagt, wie schwitzen Katzen?

Über die Pfoten

Der Mensch hat zwischen zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen, die sich über den ganzen Körper verteilen. Katzen hingegen besitzen nur einen Bruchteil davon, wobei sich der Großteil davon zwischen den Zehen und an den Sohlenballen befindet. Katzen schwitzen somit am meisten an den Pfoten. Das macht sich auf dem Boden mitunter durch feuchte Abdrücke bemerkbar. Auf diese Weise merken Sie, dass sich Ihre Katze abkühlt – auf natürliche, selbstständige Weise.

 

Einspeicheln und Hecheln

Katzen putzen sich sehr oft. Im Sommer tun sie das noch öfter. Der Hintergrund: Durch das Lecken befeuchten sie ihr Fell mit Speichel. Dieser verdunstet durch die hohen Temperaturen und das hilft der Katze beim Abkühlen.
Es kann auch vorkommen, dass Samtpfoten wie Hunde hecheln. Allerdings ist hecheln bei der Katze ein deutliches Warnsignal das etwas nicht stimmt. Beobachten Sie Ihre Katze genau, wenn Sie das tut. In vielen Fällen ist das Hecheln ein Warnsignal, dass sie gestresst und schon sehr erhitzt ist. Es kann dann zu einem Hitzschlag kommen. Wenn sie hechelt, sollten Sie daher schnell für Abkühlung bei Ihrer Katze sorgen.

Hinweis: Hechelt Ihre Katze trotz Abkühlung immer noch? Dann gehen Sie besser mit ihr zum Arzt. Es ist möglich, dass sie einen Hitzschlag hat und medizinische Hilfe benötigt.

Um nicht zu überhitzen, wenden Katzen bei Hitze einen einfachen Trick an. Sie schlafen. Aus Ländern mit regelmäßig hohen Temperaturen wie Spanien und Italien ist die „Siesta“ bekannt. Ein Schläfchen zur Mittags- oder Nachmittagszeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und die Gefahr für Überhitzung besonders groß ist. Und genau das machen Samtpfoten auch, um sich vor Sommerhitze zu schützen. Am besten an einem ruhigen, kühlen Ort.

Dreifarbige Katze leckt sich im Garten die Pfote
Perfekte Abkühlung für Katzen im Sommer: ein schattiges Plätzchen und das Fell lecken.


Praktische Tipps, wie Sie Ihrer Katze beim Abkühlen helfen können

Auch wenn auf natürliche Weise eine Abkühlung bei Katzen erfolgt, benötigen sie bei starker Hitze trotzdem Hilfe von ihren Menschen. Das ist umso wichtiger, wenn die Tiere älter oder krank sind. Denn dann kann es sein, dass die natürlichen Abkühlmechanismen nicht mehr so gut funktionieren. Doch auch gesunde Samtpfoten freuen sich, wenn sie menschliche Unterstützung bekommen, um die Hitze besser zu vertragen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Abkühlung für Katzen in der Wohnung ebenso wie für abenteuerlustige Freigänger.

Hier sind einige Tipps für angenehme Tage im Hochsommer:

  • Für Verdunstungskühlung sorgen: Befeuchten Sie das Fell der Katze mit einem feuchten Tuch oder Handtuch. Vorsicht: Viele Samtpfoten mögen es nicht nass zu werden. Gehen Sie deswegen behutsam vor.
  • Abkühlen beim Ruhen oder Schlafen: Bieten Sie der Katze die Möglichkeit, dass sie sich auf bzw. an ein kühles, leicht befeuchtetes Tuch legen kann, wenn sie das möchte. Die kühlende Wirkung hält länger an als beim Befeuchten des Fells.
  • Trinkmöglichkeiten schaffen: Platzieren Sie mehrere Näpfe oder Trinkbrunnen mit Wasser und Eiswürfeln im Katzenrevier, um für Abkühlung Ihrer Katze durch ausreichendes Trinken zu sorgen.
  • Ruhezonen einrichten: Sorgen Sie für kühle und schattige Plätze in der Wohnung (z.B. Keller, gefliestes Badezimmer) oder im Garten unter einem Baum oder Busch oder einer überdachten Terrasse.
  • Freigang ermöglichen: Lassen Sie Ihre Samtpfote aus der heißen Wohnung hinaus. Im Garten kann auch eine Sommerbrise für Abkühlung Ihrer Katze sorgen. Haben Sie Ihren Balkon katzensicher gemacht ? Dann ist es dort angenehmer als drinnen, sofern er schattig oder beschattet ist.
  • Wasserspaß: Ermöglichen Sie Ihrer Katze eine Abkühlung durch ein kleines Planschbecken oder eine größere, flache Schüssel mit Wasser. Auch wenn die meisten Samtpfoten wasserscheu sind, kann es sein, dass sie zumindest vorsichtig ihre Pfoten hineintauchen.
  • Bürsten: Entfernen Sie mit einer Bürste regelmäßig lose und abgestorbene Haare. Das sorgt für Abkühlung bei Ihrer Katze, weil ihr Fell dadurch luftiger wird.
  • Frischer Wind im Zuhause: Öffnen Sie möglichst alle Fenster und Türen, sobald die Temperaturen sinken. Das Lüften hilft, Wohnung oder Haus abzukühlen. Achtung: Passen Sie auf, dass Ihr Stubentiger nicht durch die offenen Fenster und Türen entwischen kann, wenn er das nicht soll.

TIPP: Es sind verschiedene Produkte erhältlich, die bei der Abkühlung Ihrer Katze helfen können. Dazu gehören spezielle Kühlmatten für Katzen. Diese sollten jedoch nicht zu kalt sein, damit die Samtpfote keine Blasenentzündung bekommt. Am Anfang kann es helfen, eine Decke oder ein Handtuch darüber zu legen. Die meisten Kühlmatten für Tiere soll man nicht extra kühlen. Das enthaltene Gel kühlt von selbst. Beachten Sie hier bitte die Herstellerinformationen genau, damit die Gefahr einer Unterkühlung der Katze nicht besteht. Darüber hinaus kann ein Ventilator nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Samtpfote die Räume etwas kühler machen, in denen sie sich aufhält. Stellen Sie das Gerät aber unbedingt so auf, dass Ihre Katze es nicht umschmeißen oder sich daran verletzen kann.


Fütterung für Katzen im Sommer

Ein kühles Plätzchen auf den Badezimmerfliesen oder menschliche Hilfe beim Befeuchten des Fells sind eine feine Sache. Aber Kühlung geschieht am besten von innen heraus: Katzen benötigen etwa 50 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht, im Sommer tendenziell mehr. Durch das richtige Katzenfutter können bis zu 70 Prozent des Flüssigkeitsbedarfs gedeckt werden.

Somit können Sie auch mit der entsprechenden Fütterung an heißen Sommertagen zur Abkühlung Ihrer Katze beitragen:

  • mehrere kleine Portionen über den Tag anbieten
  • Trockenfutter gegen feuchtigkeitsspendendes Nassfutter für Katzen tauschen
  • Feuchtes Futter bei Hitze nicht über mehrere Stunden im Raum stehen lassen wegen Keimbildung
  • Nassfutter kühl lagern, aber nicht zu kalt füttern; Gefahr von Bauchschmerzen und ggf. das Nassfutter mit etwas zusätzlicher Flüssigkeit anreichern


Unsere Futterempfehlung für Ihre Katze


Wie einen Hitzschlag bei der Katze erkennen?

Viele Katzen genießen warme Temperaturen und lieben es, sich in der Sonne zu räkeln. Aber was ist, wenn es die Samtpfote mit dem Sonnenbaden übertrieben hat? So erkennen Sie einen Hitzschlag bei Katzen:

  1. Unruhiges Verhalten, meist Auf- und Abgehen
  2. Erhöhter Herzschlag und schnelle Atmung
  3. Dunkelrotes Zahnfleisch und eine Körpertemperatur über 39 Grad
  4. Hektisches Hecheln
  5. Apathisches Verhalten und auf dem Bauch liegen (Achtung!)
  6. Erbrechen und Schüttelfrost (Achtung!)
  7. Atemnot, Zittern und Krampfen (Achtung, Lebensgefahr!)

Bei einem Hitzschlag besteht Lebensgefahr für die Katze. Auch als erfahrener Katzenbesitzer ist es schwierig den Schweregrad richtig zu erkennen. Seien Sie aufmerksam und bringen Ihre Katze bei einem dieser Symptome direkt zum Tierarzt. Schaffen Sie bitte auch bei der Fahrt zum Tierarzt für Ihre Katze Kühlmöglichkeiten, die nicht zu einer Unterkühlung führen.


Erste Hilfe bei einem Hitzschlag

Mit einem Hitzschlag ist nicht zu spaßen, weil er gefährliche Folgen haben kann. Katzenbesitzer sollten daher wissen, was bei einem Hitzschlag zu tun ist. Zeigt die Katze nur leichte Anzeichen, können Sie folgendes tun:

  • Bringen Sie die Katze an einen kühlen, gut belüfteten Ort
  • Bieten Sie ihr kühles Wasser zum Trinken an
  • Senken Sie die Körpertemperatur Ihrer Katze durch das Auflegen feuchter Tücher

Was sollten Sie tun, wenn die Abkühlung Ihrer Katze nicht mehr rechtzeitig erfolgen kann und sie schon starke Hitzschlag-Symptome hat? Suchen Sie dann unbedingt so schnell wie möglich einen Tierarzt oder eine Tierklinik auf. Rufen Sie am besten vorher an, um sich anzukündigen. So weiß man dort Bescheid, dass Sie mit einem Notfall kommen. Denn ein Hitzschlag kann für Ihre Katze Lebensgefahr bedeuten. Sie können der Katze für den Transport auf feuchte, kühle Handtücher legen, das Fell mit einem nassen Tuch abreiben und ein Autofenster öffnen, um die Körpertemperatur Ihrer Katze schon auf dem Weg zum Tierarzt etwas zu senken.

Das sind Anzeichen für einen Notfall:

  • Apathisches Verhalten
  • Erbrechen
  • Schüttelfrost
  • Zittern
  • Krampfen
  • Atemnot

Wichtig: Katzen können neben einem Hitzschlag auch einen Sonnenbrand bekommen, wenn sie zu lange in der Sonne gewesen sind. Vor allem an Körperstellen mit wenig oder gar keinen Haaren wie den Ohren oder der Nase, den Innenschenkeln und dem Bauch. Schützen Sie Ihre Samtpfote davor, indem Sie sie in der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr nicht ins Freie lassen. Zudem gibt es spezielle Sonnencremes für Katzen.


Fazit

Katzen und Hitze – für hohe Temperaturen hat die Natur Möglichkeiten vorgesehen, dass sich Samtpfoten selbst Abkühlung verschaffen können. Das tun sie wie wir Menschen über das Schwitzen. Allerdings ist das nur an wenigen Körperstellen wie den Pfoten möglich. Deswegen sorgen Katzen für Abkühlung, indem sie ihr Fell lecken und die Kühlung durch Verdunstung für sich nutzen.
Doch nicht immer reichen, diese natürlichen Abkühlmechanismen aus. Dann können Sie als Katzenbesitzer auf verschiedenen Wegen helfen. Neben kühlen Ruheplätzen und ausreichend Trinkwasser kann das eine Futterumstellung auf Nassfutter sein. Auch Kühlungsmatten für Katzen können helfen, sofern sie nicht zu kalt sind.
Achten Sie außerdem an heißen Tagen immer genau auf Ihre Samtpfote. Verhält sie sich komisch, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass Sie schnell für eine Abkühlung Ihrer Katze sorgen sollten. Ansonsten kann es passieren, dass sie einen Hitzschlag erleidet. Hat sie Symptome dafür, sollten Sie mit ihr einen Tierarzt aufsuchen.
Kann sich Ihre Katze abkühlen und Sie unterstützen sie dabei? Dann steht entspannten Sommertagen nichts im Wege.