Schau mir auf die Ohren Mensch – die American Curl Katze
Wenn Humphrey Bogart satt Ingrid Bergmann diese Katze gesehen hätte, dann wäre der berühmteste Satz der Filmgeschichte so nie gesagt worden. Dass Katzen ihre Ohren in alle Richtungen drehen und sogar anlegen können, ist ja nichts Ungewöhnliches. Die American Curl aber hat nach hinten gebogene Ohrmuscheln, die ihr ein völlig unverwechselbares Aussehen verleihen.
Da schaut jeder hin – das besondere Merkmal der American Curl Katze ist nicht ihr wunderschönes, meist halblanghaariges Fell oder ihre Mandelaugen. Es sind tatsächlich ihre „Curl-Ohren“, die „gekräuselt“ oder besser gesagt gebogen sind.
Woher stammen die auffälligen Ohren?
Wie bei fast allen Abweichungen im Aussehen, etwa der Haarlosigkeit der Sphynxkatzen, den Knickohren der Scottish Fold, der Schwanzlosigkeit der Manx steht am Anfang eine Genmutation, wie sie immer wieder vorkommt. Nur, dass bei den American Curl gezielt weiter gezüchtet wurde. Bekannt ist, wer die Urmutter der Curlies ist. Sie hieß Shulamith und kam aus Kalifornien. Damit sind dann alle heutigen Curlkatzen irgendwie auch ein bisschen Amerikaner.
Ist die American Curl als Rasse anerkannt?
Die ganz besonderen Ohren der American Curl
Anders als die schottischen Faltohrkatzen scheinen die American Curl keine weiteren gesundheitlichen Probleme zu haben. Bislang konnten noch nie Krankheiten festgestellt werden, die mit der Vererbung der gebogenen Ohren im Zusammenhang stehen. Weder sind die Katzen taub, noch haben sie Entzündungen im Gehörbereich. Dennoch kann es nicht schaden, den Ohren etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen – sie zum Beispiel regelmäßig zu säubern. Über Krebs an den Ohren in Zusammenhang mit starker Sonne gibt es keine wirklichen Beweise.
Wenn die Kitten der American Curl geboren werden, haben sie nicht gleich die bis zu 180 Grad gebogenen Öhrchen. Erst nach einigen Tagen, mit dem Wachstum der Welpen, beginnen sich auch die Ohren zu verändern. Es kann vorkommen, dass sie sich fest einrollen und dann wieder entfalten. Dabei entstehen die charakteristische Windung und Drehung, die bei jedem Tierchen anders ausfällt. Bei einer ausgewachsenen Samtpfote sind ungefähr zwei Drittel der Ohrmuschel sehr fest, ein Drittel ist beweglich. Tatsächlich entscheidet dieser Grad der Krümmung darüber, ob es sich um ein „Liebhabertier“, „Zucht- oder Showtier“ handelt.
Wie werden die Curl-Ohren vererbt?
So, wie es halblanghaarige Katzen gibt, kommen bei den American Curl auch immer wieder kurzhaarige Tiere vor. Und auch nicht alle diese hübschen Miniaturtiger haben die charakteristisch gebogenen Ohrmuscheln. Sie werden „American Curl straight ear“ genannt. Das Ganze hängt mit der Vererbung zusammen.
Haben beide Elternteile gebogene Ohren, dann trifft das auch auf ihre Nachkommen zu. Ist ein Elternteil reinerbig und hat gerollte Ohren, der andere Elternteil aber normale, werden auch die Nachkommen gerollte Ohren haben. Ist ein Elternteil mischerbig mit Kräuselohren, aber der andere Elternteil hat normale Lauscher, dann haben auch nur rund die Hälfte der Nachfahren die „curly ears“. Das klingt kompliziert? Aber es erklärt, warum es immer wieder auch bei dieser Rasse Katze mit „normalem Aussehen“ gibt und warum überhaupt das Aussehen der American Curl so unterschiedlich ist. Denn neben Hauskatzen wurden immer wieder auch andere Rassen eingekreuzt. Um Nachwuchs mit gerollten Ohren zu erhalten, genügt es ja, wenn einer der beiden Elternteile das sogenannte „Cu-Gen“ vererbt.
Verspielte Clowns mit robuster Natur
Es wäre nicht fair, würde man so hübsche Samtpfote lediglich auf ihre Ohren reduzieren. Denn die Curlies, ob lang- oder kurzhaarig, haben noch viel mehr zu bieten. Anders als die Scottish Fold gilt die American Curl als eine robuste Rasse. Das verdankt sie ihrem Hauskatzenanteil, der auch erklärt, warum es so viele Fell- und Augenfarben gibt. Diese Lady im Seidenfell ist viel weniger pflegeaufwändig als Langhaarkatzen, denn sie hat so gut wie keine Unterwolle und haart deshalb auch wenig. Ihr Wesen wird als neugierig und verspielt beschrieben, deshalb kommt sie gut mit Kindern klar. Sie mag aber nicht nur kleine Menschen, sondern alle Zweibeiner und baut enge Bindung auf. Sie ist aber nicht so gesprächig oder lautstark wie so manche orientalischen Artgenossen. Sie ist immer zu Spiel und Späßen bereit, braucht aber auch die regelmäßige Beschäftigung für Körper und Geist. Deshalb liebt sie Spaziergänge oder wenigstens die Möglichkeit, sich auf einem Balkon zu sonnen.
Hier findest Du das richtige Futter für Deine American Curl:
Wo kannst Du eine American Curl kaufen?
Da die Rasse insgesamt recht jung ist und aus Amerika kommt, ist es hierzulande gar nicht so einfach, Tiere dieser Rasse zu finden. Die American Curl ist weniger bekannt als die Scottish Fold und wird hierzulande nicht so oft gezüchtet. Manchmal wird sie sogar zu den seltensten Katzenrassen der Welt gezählt. Immer wieder werden Welpen in Anzeigenportalen angeboten. Aber hier, wie bei jeder anderen Rasse gilt: Achte unbedingt darauf, woher die Tiere kommen und wie sie leben. Schaue Dir die Elterntiere und die Geschwister an. Lasse Dir Gesundheitsnachweise zeigen. Die Preise für ein Jungtier liegen zwischen 500 und 800€. Hat eine der hübschen Curies Dein Herz erobert? Wir wünschen Dir viel Freude damit.