Die Borreliose ist eine Infektion, die durch eine Zeckenbiss hervorgerufen wird. Nicht nur Menschen und Hunde können erkranken, auch die Samtpfoten. Hier lesen Sie, wie Sie die Borreliosesymptome bei Ihrer Katze erkennen und was Sie tun können.

Sie sind klein, aber „gemein“. Nicht umsonst werden Zeckenbisse so gefürchtet. Denn die lästigen Spinnentiere können mit ihrem Biss verschiedene Erreger übertragen, die etwa die „Frühsommer-Meningoenzephalitis“ (FSME) oder die Borreliose auslösen. Gefährdet sind aber nicht nur Zwei-, sondern auch Vierbeiner. Und anders als lange angenommen, kann sich auch eine Katze mit Borreliose infizieren. Tatsächlich erkranken Katzen aber seltener als Hunde.


Was ist Borreliose?  

Borreliose ist eine bakterielle Infektion, hervorgerufen von „Borrelia burgdorferi“ und ausgelöst durch den Biss einer Zecke, meist des „Holzbocks“. Schätzungen zufolge tragen tatsächlich 30 bis 40 Prozent aller Zecken dieses Bakterium in sich. Anders als bei FSME beschränkt sich aber die Verbreitung der mit Borrelien infizierten Parasiten nicht nur auf Süddeutschland. Die Gefahr lauert überall, unabhängig von der Region.

Leider ist eine Borreliose nicht ganz so einfach zu erkennen – und bei Katzen ist es sogar noch schwieriger als bei Menschen oder Hunden. Bei Zweibeinern treten meist Abgeschlagenheit, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen auf. Die Lymphknoten sind geschwollen und es kommt zu Magen-Darm-Beschwerden. Gar nicht so unähnlich sind die Symptome der Borreliose bei der Katze.

Junge schwarz-weiße Katze liegt auch einem Stück Holz im Grünen
Katzen infizieren sich seltener als Hunde mit Borreliose.


Welche Symptome zeigen sich, wenn eine Katze Borreliose hat?

Diese Anzeichen könnten auf Borreliose hindeuten:

  • Entzündung von Gelenken
  • Lahmheit, die wiederholt auftritt
  • Akute Lähmungen
  • Steifer Gang und gewölbter Rücken
  • Fieberschübe
  • Appetitlosigkeit
  • Schmerzempfindlichkeit in Gelenken bei Berührung
  • Verhaltensveränderungen.

Alle diese Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Eine genaue Diagnose ist für den Tierarzt also gar nicht so einfach.

TIPP Wenn von Borreliose die Rede ist, dann oft in Verbindung mit „Lyme“. Das ist der Name des amerikanischen Ortes, an dem die Krankheit zum ersten Mal auftrat. Das Wort „Borreliose“ geht zurück auf Amédée Borrel, einen französischen Wissenschaftler. Willy Burgdorfer ist ein amerikanischer Bakteriologe, der den Nachweis erbrachte, dass die neue Borrelien-Art aus Zecken stammt. Zu seinen Ehren gibt es nun „Borrelia burgdorferi“, die Bakterienart, die Borreliose auslöst.


Welcher Test auf Borreliose kann eine Infektion sicher feststellen?

Ihr Tierarzt hat verschiedene Möglichkeiten der Untersuchung. Auf jeden Fall wird er ein Blutbild erstellen, um speziell nach Antikörpern zu suchen. Er kann aber die Bakterien auch in der Haut und im Liquor nachweisen, also der Flüssigkeit, die im Gehirn und im Rückenmark vorkommt. Leider bedeutet ein negatives Ergebnis nicht, dass keine Infektion vorliegt. Das macht es so schwierig, eine Borreliose zu erkennen und zu behandeln. Die meisten Miezen, die tatsächlich infiziert sind, zeigen keinerlei Auffälligkeiten. Bei anderen – zum Glück eher selten – kommt es zu heftigen Nierenproblemen bis hin zum Nierenversagen. Bei Schmerzen kann ein Röntgenbild der betroffenen Gelenke zeigen, ob es bereits Veränderungen gibt oder ob alte Verletzungen die Ursache dafür sind.

 


Wie sieht die Borreliose-Behandlung bei einer Katze aus?

Da es sich bei den Borrelien um Bakterien, nicht um Viren handelt, können Sie mit speziellen Antibiotika behandelt werden. Ist die Diagnose einmal gestellt, sollte nach einigen Tagen eine Verbesserung der Beschwerden auftreten. Allerdings kann sich eine Therapie über einige Wochen hinziehen. Und bei manchen Tieren kommen die Symptome, vor allem die Gelenkschmerzen, immer wieder mal auf.

Hirschzecke oder Holzbock auf einem Blatt
Der gemeine „Holzbock“ oder auch Hirschzecke überträgt bei einem Biss die Borrelien auf die Katze.

TIPP Neben der Borreliose können Zecken Katzen auch mit Babesiose und Anaplasmose infizieren. Diese Erreger greifen entweder die roten oder weißen Blutkörperchen an und sorgen für ähnliche Symptome wie die Borreliose.


Wie können Sie einer Borreliose bei Ihrer Katze vorbeugen?

Leider lässt sich Zeckenbissen und damit einer Infektion nicht mit absoluter Sicherheit vorbeugen. Jeder Samtpfote die Freigänger ist, läuft auch Gefahr, mit Zecken in Kontakt zu kommen. Hilfreich sind Zeckenabwehrmittel, die in den Nacken geträufelt werden. Es gibt auch Zeckenabwehrhalsbänder, die, wie alle Halsbänder, bei Katzen sehr umstritten sind. Last but not least werden auch eine Reihe von natürlichen Mitteln wie Kokosöl empfohlen. Aber auch hier gehen die Meinungen über die Wirksamkeit weit auseinander.

Was Sie aber vor allem in den Sommermonaten bis in den Hebst regelmäßig tun sollten: Ihre Katze nach dem Freigang absuchen. Zecken können sich im dichten Katzenfell gut verbergen. Meist sitzen sie am Kopf, an den Ohren, unter dem Kinn – aber auch andere Körperregionen sind möglich. Wenn Sie eines diese unliebsamen Tierchen entdecken, entfernen Sie es so schnell wie möglich. Sicher ist, dass die Borrelien erst einige Stunden nach dem Biss aus dem Darm der Zecke in den Blutkreislauf der Katze gelangen. Wenn Sie also jeden Tag das Fell Ihres Lieblings nach den unliebsamen Beißern absuchen, können Sie viel dazu tun, eine Infektion zu verhindern.


Gibt es eine Impfung gegen Borreliose?

Es gibt seit einigen Jahren zwei Impfstoffe gegen Borreliose für Hunde und Pferde auf dem Markt – aber nicht für Katzen. Je nach Lebensraum und Inseftionsdruck wird die Impfung für den Hund durch durch die StikoVet empfohlen.


Fazit

Katzen können sehr wohl an Borreliose erkranken, wenn sie von infizierten Zecken gebissen werden. Tatsächlich geschieht das aber seltener als bei Hunden. Die beste Vorbeugung gegen eine Infektion ist das regelmäßige Absuchen des Fells und schnelle Entfernen der Zecken, denn eine Impfung existiert nicht.