
Das Coronavirus: auch eine Gefahr für Ihre Katze?
Stand: 11.12.2020
Die Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 beunruhigt uns Menschen aktuell weltweit wie kein zweites Thema. Diese Zeit ist vor allem auch von Unsicherheit und Ängsten geprägt. Die Bundesregierung hat bereits Sicherheitsvorkehrungen im Hinblick auf das öffentliche Leben getroffen. Erste Bundesländer kündigen Verschärfungen der Schutzmaßnahmen an.
An oberster Stelle steht momentan die Gesundheit eines Jeden - auch die Gesundheit Ihrer Katze.
1. Kann ich meine Katze mit dem Coronavirus anstecken oder umgekehrt?
Voranschreitende Entwicklungen und Untersuchungen hinsichtlich der Übertragung des Coronavirus durch Katzen, erfordern eine Aktualisierung dieses Artikels.
Laut Friedrich Löffler Institut und einer chinesischen Studie zufolge lassen sich Katzen und Frettchen experimentell mit dem Covid-19 infizieren. Unter Versuchsbedingungen ist das Virus auch von Katze auf eine andere Katze übertragbar.
In einer weiteren Studie wurden nach dem Ausbruch des Coronavirus 102 Katzen (viele aus Wuhan) auf Antikörper gegen das Covid-19 untersucht. Bei 11 Katzen schließt man durch die Entwicklung von Antikörpern auf eine durchlebte Infektion.
Ein Fall in New York, wo ein Tiger nach Entwicklung von Krankheitssymptomen positiv auf das Covid-19 getestet wurde, bestätigt die Versuchsergebnisse noch einmal. Der infizierte Tiger, sowie weitere Tiger des betroffenen Zoos zeigten milde Krankheitssymptome, wie trockenen Husten.
Nach aktuellem Stand gibt es jedoch keinen Beweis dafür, dass Katzen Menschen mit dem Covid-19 anstecken können. Die Haltung einer Samtpfote wurde somit auch nicht als Risikofaktor eingestuft.
Katzen sind zudem von felinen Coronaviren betroffen, die aber wiederrum dem Menschen nicht gefährlich werden können.
2. Coronavirus Meldepflicht bei Infektionen von Haustieren
Es besteht eine Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren. Demnach müssen Haustiere, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, bei den Behörden gemeldet werden.
Sie als Haustierbesitzer sind nicht dazu verpflichtet Ihre Katze oder Ihren Hund testen zu lassen. Dies macht nur dann Sinn, wenn Ihr Vierbeiner klinsche Symptome zeigt.
Ziel der Meldepflicht von COVID-19 Infizierungen bei Haustieren ist die Unterstützung der Forschung.
3. Muss ich jetzt für meine Katze besondere Schutzmaßnahmen treffen?
Unabhängig vom Coronavirus ist eine gute Hygiene eine der besten Abwehrmaßnahmen gegen Infektionserreger aller Art, vor allem im Umgang mit Tieren.
Waschen Sie Ihre Hände häufig mit Wasser und Seife, insbesondere nach dem Aufenthalt in der Nähe von kranken Menschen oder nach dem Umgang mit Tieren, vor allem nach dem Entsorgen von Tierabfällen (Katzenstreu, Kot, Urin etc.).
4. Was mache ich mit meiner Katze, wenn ich in häuslicher Quarantäne verbleiben muss?
5. Darf ich in der aktuellen Lage mit meiner Katze zum Tierarzt, falls sie krank wird?
Das kommt ganz darauf an, ob sie selbst krank bzw. in häuslicher Quarantäne sind. Wenn dem so ist und es sich um einen Notfall handelt, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt und vereinbaren Sie eine anderweitige Transportmöglichkeit für Ihre Katze.
Wenn Ihre Katze während Ihrer Erkrankung eine Routineversorgung benötigt (jährliche Untersuchungen, Impfungen, Routineüberwachungen), bitten Sie Ihren Tierarzt um eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt, wenn Sie wieder gesund sind.
Weisen Sie Ihren Tierarzt in jedem Falle darauf hin, dass Sie krank sind oder waren, damit er wirksame Maßnahmen ergreifen kann, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Sollten Sie nicht krank oder in häuslicher Quarantäne sein, empfiehlt es sich dennoch den Tierarzt zu kontaktieren, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Samtpfote krank ist. Ggf. ist auch ein Hausbesuch oder ein Ratschlag über das Telefon möglich.
6. Was hat es mit dem felinen Coronavirus (FCoV) auf sich?
Die infektiöse Peritonitis bei Katzen (FIP) ist eine Viruserkrankung, die aufgrund ihrer Aggressivität, zusammen mit anderen Komplikationen, eine hohe Sterblichkeit bei Katzen aufweist. Diese Krankheit tritt häufiger in Haushalten mit mehreren Katzen auf. Sie ist schwer zu diagnostizieren, zu kontrollieren und zu verhindern und kann bei Ausbrüchen innerhalb von Zuchtkatzen und Zwingern zu einer hohen Anzahl von Todesfällen führen.
Sie wird meist durch Viren in der Luft oder infizierten Fäkalien verbreitet. Das Virus kann auch von Menschen übertragen werden, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, oder kontaminierte Oberflächen berührt haben.
Die Symptome der FIP variieren je nach Virenstamm, dem Immunsystem der Katze und den betroffenen Organen. Es gibt zwei Formen, einmal die feuchte (effusive Form), die auf die Körperöffnungen abzielt, und die trockene (nicht effusive Form), die auf die verschiedenen Organe abzielt. Beide Formen gehen ineinander über und sind nicht starr abgegrenzt zu betrachten. In beiden Fällen leidet der äußerliche Zustand der Katze, wobei das Haarkleid rau und stumpf wird und die Katze zunehmend lethargisch und depressiv wird.
Die FIP folgt im Allgemeinen auf eine Infektion mit einem katzenartigen Coronavirus. Dieser hat nichts mit COVID-19 zu tun und ist für den Menschen ungefährlich.