
Das Coronavirus: auch eine Gefahr für Ihre Katze?
Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Regelungen in den verschiedenen Bundesländern. Diese können Sie HIER auf der Website der Bundesregierung finden. In diesem Ratgeber werden allgemeine Informationen und Tipps aufgezeigt.
Das Coronavirus beeinflusst nach wie vor unser tägliches Leben. Gerade im Herbst und Winter 2021 gibt es viele Neuinfektionen und die Bundesregierung stellt intensivere Sicherheitsvorkehrungen zur Eindämmung des Virus auf. Behörden können häusliche Quarantäne bzw. Isolierung anordnen. Was das für Sie und Ihre Samtpfote bedeuten kann und was Sie als Katzenbesitzer in Zeiten des Coronavirus beachten sollten, lesen Sie in diesem Ratgeber.
1. Kann ich meine Katze mit dem Coronavirus anstecken oder umgekehrt?
Ob Katzen Corona übertragen können, ist abhängig davon, ob sie sich überhaupt mit SARS-CoV-2 infizieren können. Mittlerweile bestätigen verschiedene Studien, dass dies der Fall ist.
- Chinesische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man im Labor Katzen mit dem Coronavirus infizieren kann. Unter den besonderen Versuchsbedingungen übertrugen die Tiere das Virus auch auf ihre Artgenossen. Dabei entdeckten die Forschenden, dass SARS-CoV-2 bei den Samtpfoten über Tröpfcheninhalation übertragen wird und sich in ihnen besser vermehrt als beispielsweise in Hunden.
- Italienische Forschende haben in einer Studie festgestellt, dass Katzen Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 im Blut hatten.
- Wissenschaftler der Kansas State University kamen in zwei Studien zu dem Ergebnis, dass Hauskatzen asymptomatische Träger des Coronavirus sein können.
- Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in eigenen Studien herausgefunden, dass Katzen sich mit dem Coronavirus infizieren können. Des Weiteren informiert das FLI über Nachweise des Coronavirus bei Großkatzen wie Tigern und Löwen im New Yorker Bronx Zoo.
Abgesehen von diesen Studien haben verschiedene Länder bereits infizierte Katzen gemeldet. Dazu gehört auch Deutschland.
Demnach können Katzen Corona haben. Aber können Sie es auch auf uns Menschen übertragen – und umgekehrt?
2. Coronavirus: Gibt es eine Meldepflicht für Infektionen von Katzen?
In Deutschland gibt es eine Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren. Das bedeutet, dass Labore und Tierärzte positive Testergebnisse an das zuständige Veterinäramt melden müssen. Das Veterinäramt leitet die Informationen anschließend an das Tierseuchennachrichtensystem weiter, um die Meldungen zu sammeln.
Die Meldepflicht wurde eingeführt, um einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu haben. Für Sie als Halter oder Halterin einer Katze hat dies meist keine Folgen – außer das Veterinäramt ordnet eine Quarantäne oder andere Maßnahmen an. Das FLI rät allerdings dazu, infizierte Tiere 14 Tage lang von anderen isoliert zu halten.
Grundsätzlich sind Sie nicht verpflichtet, Ihr Haustier testen zu lassen. Trotzdem ist es ratsam, dies zu tun, wenn Sie den Verdacht auf eine Infektion haben. Wenn beispielsweise Ihre Katze oft niest, kann das auf eine Corona-Erkrankung hinweisen.
3. Muss ich für meine Katze besondere Schutzmaßnahmen wegen des Coronavirus treffen?
Die Vierbeiner können sich grundsätzlich mit dem Coronavirus infizieren. Trotzdem sind sich Experten bisher einig, dass eine Impfung für Katzen gegen das Coronavirus nicht nötig ist. Denn die bekannten Fälle einer Infektion hatten alle einen milden Verlauf. Somit ist das Coronavirus für Katzen eher nicht gefährlich.
Laut dem FLI sind keine besonderen Schutzmaßnahmen für Katzen wegen des Coronavirus nötig. Auch müssen Sie den Kontakt zu Ihrer Katze nicht einschränken, sollte diese an Covid-19 erkrankt sein. Das Institut empfiehlt allerdings, sich an grundlegende Hygieneregeln als allgemeine Vorsichtsmaßnahme zu halten. Dies ist auch unabhängig vom Coronavirus sinnvoll, um Ihre Katze vor Infektionserregern aller Art zu schützen.
Zu den Hygienemaßnahmen gehört vor allem, dass Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn Sie sich in der Nähe von kranken Menschen aufgehalten haben, Umgang mit anderen Tieren hatten oder Tierabfälle entsorgt haben.
Kanadische Forschende der University of Guelph haben zudem in einer Studie folgendes herausgefunden: Das Risiko für Katzen, sich bei ihren Besitzern anzustecken, ist größer, wenn sie in mit im Bett schlafen. Aus diesem Grund sollten Sie sicherheitshalber Ihren Liebling aus dem Schlafzimmer verbannen, wenn Sie selbst an Corona erkrankt sein sollten.
4. Was mache ich mit meiner Katze, wenn ich in häuslicher Quarantäne verbleiben muss?
Auch sollten Sie Ihre Katze nicht in ein Tierheim oder eine Katzenpension geben, wenn bei Ihnen selbst der Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus besteht oder diese bereits erwiesen ist.
Um für den Fall einer Quarantäne gewappnet zu sein, ist es ratsam, sich einen gewissen Grundstock an Vorräten anzulegen. Dazu zählen einerseits Lebensmittel für Sie und Futter für Ihre Katze. Andererseits gehören Katzenstreu sowie sonstige Hygieneartikel oder Medikamente für Sie beide dazu. Gehen Ihnen die Vorräte aus oder haben Sie einen besonderen Bedarf, bitten Sie Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn, Ihnen die nötigen Dinge einzukaufen. Um den Kontakt zu vermeiden, können sie die Einkäufe einfach vor Ihrer Haus- oder Wohnungstür abstellen. Außerdem können Sie viele Dinge online bestellen wie beispielsweise unser Katzenfutter.
Damit Ihre Katze keine Depression bekommt, wenn sie aufgrund der Regeln im Umgang mit dem Coronavirus „eingesperrt“ ist, sollten Sie sie gut beschäftigen.
5. Darf ich in der aktuellen Lage mit meiner Katze zum Tierarzt?
Ob Sie mit Ihrer Katze zum Tierarzt gehen dürfen, ist abhängig davon, ob Sie zurzeit wegen des Coronavirus in Quarantäne oder positiv getestet sind. In diesem Fall dürfen Sie das Haus oder die Wohnung nicht verlassen und entsprechend auch nicht mit Ihrer Samtpfote zum Tierarzt gehen.
Informieren Sie aber in jedem Fall, den Tierarzt darüber, dass Sie sich in Corona-Quarantäne befinden oder bei Ihnen eine Infektion festgestellt worden ist. So kann er wirksame Maßnahmen ergreifen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen, wenn er Ihre Katze behandelt.
6. Was ist ein felines Coronavirus (FCoV) bei der Katze?
Das feline Coronavirus (FCoV) ist ein Alphacoronavirus, das Katzen befällt. Es verursacht die feline infektiöse Peritonitis (FIP) und hat nichts mit SARS-CoV-2 und Covid-19 zu tun. Die Krankheit ist jedoch, wenn sie sich einmal ausgebreitet hat, sehr aggressiv und führt leider in vielen Fällen dazu, dass die Katze eingeschläfert werden muss.
Die gute Nachricht: Nur ein geringer Prozentsatz an Tieren, die sich mit dem felinen Coronavirus infizieren, bekommen auch tatsächlich FIP. Die meisten Katzen entwickeln keine FIP und zeigen entweder keine oder lediglich milde Symptome.
Das Coronavirus und unsere Katzen: Unser Fazit
Studien und Meldungen haben gezeigt, dass Katzen sich mit SARS-CoV-2 infizieren können. Auch die Übertragung des Coronavirus von Menschen auf Katzen wurde bereits nachgewiesen. Doch bisher gibt es keine Hinweise, dass Katzen das Virus umgekehrt auf ihre Halter und Halterinnen übertragen.
Haben Sie den Verdacht, dass sich Ihre Katze mit dem Coronavirus infiziert hat, können Sie beim Tierarzt einen Test machen lassen. Wird sie dabei positiv getestet, muss er das Ergebnis zu Informationszwecken an das zuständige Veterinäramt weiterleiten. Es wird empfohlen, dass Sie Ihre Katze während der nächsten 14 Tage drinnen behalten. Außerdem sollte ihr kein Freigang erlaubt sein, wenn Sie selbst in Quarantäne oder an Covid-19 erkrankt sind. Dadurch vermeiden Sie, dass Ihre Katze die Viren möglicherweise unbewusst verbreitet.