Pferde kaufen – Der Traum vom eigenen Pferd
Schon als Kind hast Du davon geträumt, ein eigenes Pferd zu besitzen?
Laut der FN haben sich 900.000 Menschen in Deutschland diesen Traum bereits erfüllt – und sind stolze Pferdebesitzer! Doch die Anschaffung eines Pferdes bedeutet auch das Eingehen vieler Verpflichtungen und Kompromisse. Vor dem Pferdekauf kommen Fragen auf: Was kostet ein eigenes Pferd? Worauf sollte ich beim Pferdekauf achten? Wo kann ich ein Pferd günstig kaufen? Und welche Fallstricke gibt es beim Kauf eines Pferdes? In diesem Ratgeber beantworten wir Dir die wichtigsten Fragen zum Thema Pferde kaufen und geben Dir Tipps, worauf Du achten solltest.
Soll ich mir ein Pferd kaufen? Fragen vor der Anschaffung
„Früher hatte ich Zeit und Geld. Heute habe ich Pferde“, besagt eine alte Binsenweisheit. Und tatsächlich ist an dem Spruch eine Menge dran. Wer sich ein Pferd anschaffen möchte, sollte sich mit einigen Punkten schon vor dem Pferdekauf auseinandersetzen. Folgende Fragen solltest Du für Dich ehrlich beantworten:
Alle der oben genannten Punkte sind wichtig, bevor Du Pferde kaufst. Auf den Kostenfaktor wollen wir näher eingehen, denn die Frage, welche Kosten die Anschaffung eines Pferdes mit sich bringt, ist, wie das genannte Sprichwort verrät, nicht unerheblich.
Pferdekauf – Wie viel kostet ein Pferd?
Die Kosten für ein Pferd liegen zwischen einigen hundert und mehreren tausend Euro. Ein Fohlen ohne Stammbaum ist natürlich weitaus günstiger, als ein ausgebildetes Turnierpferd, das vielleicht schon einige Erfolge verbuchen konnte. Doch das Budget beim Pferdekauf geht weit über den Anschaffungspreis hinaus. Schon die Ankaufsuntersuchung beim Kauf des Tieres, der Transport des neuen Familienmitglieds zum Stall und die notwendige Grundausrüstung – von der gefüllten Putzkiste über Sattel und Trense, Decken, Gamaschen, Bandagen, Stallapotheke, Futter, Pflegeprodukte, Reithelm und Reitkleidung – können ein tiefes Loch in den Geldbeutel reißen.
Doch damit hört es noch nicht auf – im Gegenteil! Die Fixkosten beim eigenen Pferd sind von besonderer Bedeutung. Wer sich Pferde kaufen möchte, sollte vorab einen genauen Blick auf die Zahlen werfen.
Hast Du die entsprechenden Zahlen vorliegen, kannst Du so gut herausfinden, was Dich an monatlichen Fixkosten in etwa erwartet, wenn Du Dir ein Pferd kaufst.
Bedenke auch, etwas „auf der hohen Kante“ zu haben – eine chronische Krankheit, eine Kolik-Operation oder eine Verletzung des Vierbeiners kann schnell Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro nach sich ziehen.
Die Zahlen schrecken Dich nicht ab? Du willst ihn weiterhin verwirklichen, den Traum vom eigenen Pferd? Dann kann’s losgehen!
Tipps zum Pferdekauf – Was gibt es zu beachten?
Pferde günstig kaufen – Vorsicht bei vermeintlichen Schnäppchen!
„Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ lautet ein Sprichwort. Ein Pferd kaufen zum Schnäppchenpreis ist zwar verlockend – birgt aber auch ein Risiko. Oft ist der Anschaffungspreis dann niedrig, die Folgekosten aber enorm. Zum Beispiel durch tierärztliche Behandlungen oder die Behebung von Ausbildungsmängeln. Pferde günstig zu kaufen, kann unter Umständen teures Lehrgeld nach sich ziehen. Beim Kauf gilt es deswegen nicht nur, das Pferd, seine Umgebung und sein Verhalten genau unter die Lupe zu nehmen. Auch das Beobachten des Verkäufers kann Hinweise darauf geben, ob dieser seriös ist.
Auf einem Pferdemarkt oder bei Händlern, die Pferde sehr günstig anbieten, solltest Du besonders aufmerksam sein. Renommierte Händler und Züchter haben einen Ruf zu verlieren, sind also meist an einer reibungslosen Abwicklung und zufriedenen Kunden interessiert. Hör Dich um, bevor Du einen Kaufvertrag unterschreibst. Was sagen andere Kunden des Verkäufers über ihn? Findest Du Informationen zum Pferdeverkäufer im Internet? Kann der Zuchtverband Dir etwas zum Züchter des Tieres sagen? Manche Pferdeverkäufer bieten Dir auch an, das Pferd mehrfach Probe zu reiten oder räumen Dir eine Probezeit ein, während der Du das Tier ausgiebig testen kannst. Sollte sich so eine Gelegenheit bieten, nimm diese an! Schon so mancher hat nach einem traumhaften Proberitt sein blaues Wunder erlebt, wenn das neue Pferd nach dem Kauf plötzlich ein ganz anderes Gesicht zeigte. Leider gibt es unseriöse Pferdeverkäufer, die mit unlauteren Methoden arbeiten, um Verkaufspferde zu vermitteln. Deswegen solltest Du auch nie auf eine Ankaufsuntersuchung verzichten.
Ankaufsuntersuchung beim Pferd – ja oder nein?
Es ist so weit – beim geplanten Pferdekauf ist ein Verkaufspferd in der engeren Auswahl! Charakter und Eignung passen, der Verkäufer macht einen guten Eindruck, nun schnell den Preis aushandeln und der Kauf ist perfekt? Nicht ganz – ohne eine Ankaufsuntersuchung sollte kein Pferdekauf vonstattengehen. Auch wenn der Verkäufer noch so seriös ist – den tatsächlichen Gesundheitszustand kann nur der Tierarzt beurteilen. Und wie der sich in den kommenden Jahren entwickeln wird, hat nicht nur mit Haltung, Einsatz und Pflege des Vierbeiners zu tun. Oft geben beispielsweise Röntgenbilder bereits Aufschluss, über die künftige Belastungsfähigkeit des Pferdes.
Apropos Röntgenbilder – unterschieden wird zwischen der großen und der kleinen Ankaufsuntersuchung.
Die Ankaufsuntersuchung - Kleine AKU und große AKU im Vergleich
Wenngleich eine AKU Auskunft über gravierende, gesundheitliche Probleme Deines Pferdes geben kann, ist sie keine Garantie dafür, dass der Vierbeiner sich auch in Zukunft stets bester Gesundheit erfreut. Eine Ankaufsuntersuchung ist eine Momentaufnahme. Aufgrund der dafür entstehenden Kosten sollte sie nur durchgeführt werden, wenn Du sicher bist, dass Du in diesem Verkaufspferd Dein potenzielles Traumpferd gefunden hast. Je nach geplantem Einsatz kannst Du dann den Umfang der Ankaufsuntersuchung – auch TÜV genannt – festlegen.
Pferdekauf – so geht es weiter
Die Ankaufsuntersuchung ist gemacht, über den Preis hast Du Dich geeinigt. Nun solltest Du Dich um einen Pferdekaufvertrag kümmern. Im Internet findest Du hierfür zahlreiche Musterverträge. Dabei wird unterschieden, ob es sich um einen Verkauf von privat an privat handelt, ob das Pferd Dir von einem Händler oder Züchter, also einem gewerblichen Verkäufer, verkauft wird oder ob es sich um einen Schutzvertrag handelt. Grundsätzlich solltest Du den Vertrag, gegebenenfalls durch einen Anwalt, genau prüfen (lassen). Gesetzesänderungen oder unzulässige Vereinbarungen kommen durchaus vor. Auch die Themen Rückgaberecht, Rücktritt vom Pferdekauf und mögliche Nacherfüllung füllen ganze Bücher. Je mehr Du vor dem Pferdekauf weißt, desto besser.
Nutze die Zeit, bevor Du Dir ein Pferd anschaffst! Denn davon wirst Du in Zukunft, glaubt man der Binsenweisheit mit dem Geld, der Zeit und den Pferden, künftig deutlich weniger haben!
Fazit
Beim Pferdekauf gibt es einiges zu beachten. Stell Dir vorher Fragen über die mögliche Unterbringung, den Zeitaufwand und die Kosten des Pferdes. Finde heraus, welches Pferd am besten zu Dir passt und für welche Zwecke Du es halten möchtest. Überlege im Zweifel, ob eine Reitbeteiligung für Dich eventuell eine kostengünstigere oder weniger zeitintensive Variante wäre. Lass Dir bei der Auswahl Deines Traumpferdes reichlich Zeit. Im Idealfall soll es Dich schließlich den Rest seines Lebens begleiten. Und Dir viel Freude bereiten!