Blasenentzündung beim Hund: erkennen, behandeln, vorbeugen
Dein Hund hat eine Blasenentzündung? Die Infos für Dich kurz zusammengefasst:
Blasenentzündung bei Hunden ist ein verbreitetes Leiden und betrifft die unteren Harnwege. Sie verursacht einen erhöhten Harndrang sowie Schmerzen beim Urinieren und es kann zu Blut im Urin kommen. Wichtig ist, bei den ersten Anzeichen einer sogenannten Zystitis einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen. Es ist hilfreich, zum Tierarztbesuch direkt eine frische Urinprobe mitzubringen, die nicht älter als 2 Stunden ist. Die korrekte Diagnose und frühzeitige Behandlung sind entscheidend, damit sich die Blasenentzündung beim Hund nicht verschlimmert.
Die tierärztliche Behandlung umfasst üblicherweise:
- entzündungshemmende, schmerzlindernde Medikamente, sog. nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) und
- Antibiotika, da es sich in der Regel um eine bakterielle Infektion handelt
Therapie-begleitend können weitere Maßnahmen wie:
- erhöhte Flüssigkeitszufuhr durch viel Trinken zur „Spülung“ der Blase und
- eventuell spezielles Diätfutter oder Nahrungsergänzungsmittel zur Regulierung des Harn-pH-Wertes eingesetzt werden.
Einer Blasenentzündung beim Hund kann man vorbeugen, indem man ihn vor Unterkühlung schützt. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie ein starkes Immunsystem sind wichtig. Eine gute Hygiene im und um das Hundebett können den Hund vor einer Blasenentzündung schützen ebenso wie regelmäßiges Gassigehen.
Ob durch eisige Temperaturen im Winter, feuchtes Herbstwetter oder zu langes Planschen im kühlen See - Hunde können sich leicht eine Blasenentzündung holen. Und diese äußert sich genauso wie bei uns Menschen mit Schmerzen, häufigem Harndrang und allgemeinem Unwohlsein. Eine schnelle, tiermedizinische Behandlung ist nun wichtig. Deswegen erfährst Du in diesem Artikel, wie Du eine Blasenentzündung beim Hund erkennen kannst und was Du dann tun solltest.
Was ist eine Blasenentzündung beim Hund?
Eine infektiöse Blasenentzündung heißt in der Fachsprache Blasenkatarrh, bakterielle Zystitis (auch Cystitis) oder Harnwegsinfektion. Sie betrifft die unteren Harnwege, genauer gesagt die Harnröhre (Urethra) und/oder die Harnblase (Vesica urinaria). In der Regel verursachen Bakterien die Entzündung, in seltenen Fällen sind aber auch Pilze, Viren oder Parasiten (z. B. der Haarwurm) der Auslöser.
Bei einer chronischen Blasenentzündung solltest Du Deinen Hund einer detaillierten klinischen Untersuchung bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin unterziehen. Nur so kann der genaue Auslöser identifiziert werden.
So erkennt man eine Blasenentzündung beim Hund: Symptome im Überblick
Wenn Du Anzeichen einer Blasenentzündung oder eines Harnwegsinfektes bei Deinem Hund erkennst, solltest Du schnellstmöglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin konsultieren. Die Symptome können auch auf anderen Krankheiten basieren, die schnell gefährlich werden können.
Ursachen einer Blasenentzündung beim Hund
Die meisten Harnwegsentzündungen bei Hunden sind bakteriell bedingt. Sie treten aber auch dann auf, wenn Dein Hund für längere Zeit unterkühlt war. Das kann nach dem Schwimmen in kalten Gewässern sein (auch im Sommer) oder nach einem ausgedehnten Spaziergang, bei dem Dein vierbeiniger Buddy nass geworden ist und sein Fell nicht schnell genug wieder trocknet. Das begünstigt die Vermehrung von Bakterien.
Generell treten Blasenentzündungen bei Hündinnen häufiger auf als bei Rüden. Das liegt daran, dass bei Weibchen der Abstand zwischen Harnröhrenöffnung und After wesentlich geringer ist und die Harnröhre wesentlich kürzer und breiter ist. Dadurch können Keime leichter eindringen und sich schneller einnisten.
Kastrierte Hündinnen haben einen niedrigeren Östrogenspiegel, was die Verbreitung der Bakterien noch zusätzlich begünstigt. Ein Mangel an Östrogen führt zu einer Verdünnung und Austrocknung der Schleimhäute und dadurch zu einem veränderten Mikromillieu mit weniger Laktobazillen. Das Wachstum schädlicher Bakterien wird durch den entstehenden hohen pH-Wert begünstigt. Darüber hinaus führt der fehlende Hormonspiegel zur Erschlaffung des Schließmuskels der Harnblase, wodurch Keime leichter in die Blase aufsteigen können.
Bakterielle Blasenentzündung beim Hund
In den meisten Fällen ist eine Blasenentzündung bei Rüden und Hündinnen bakteriell bedingt. Meist handelt es sich um den Darmkeim Escherichia coli, aber es können auch andere Bakterien wie z. B. Staphylokokken, Streptokokken, Proteus mirabilis oder Klebsiellen verantwortlich sein.
Etwa 75-80 % der Blasenentzündungen gehen auf das Konto von nur einer Bakterienart. Bei den restlichen 20-25 % handelt es sich um Mischinfektionen. Damit sich bei einem Hund eine Blaseninfektion entwickelt, müssen die Keime aus dem Genitalbereich oder dem Verdauungstrakt über die Harnröhre in die Blase gelangen. Dort nisten sie sich ein und vermehren sich.
Ist eine Blasenentzündung beim Hund ansteckend?
Rein theoretisch könnten andere Hunde und auch Menschen sich mit einer bakteriell bedingten Harnwegsinfektion anstecken. Hierzu müssten jedoch die Erreger vom infizierten Vierbeiner direkt in die Nähe der Harnröhre eines anderen gelangen. Bei uns Menschen ist das sehr unwahrscheinlich. Bei Hunden kann das durch Belecken, beim Schwimmen oder beim Deckakt passieren. Es ist also nicht ganz ausgeschlossen, dass Hunde sich mit einer Blasenentzündung gegenseitig anstecken, aber doch eher unwahrscheinlich.
Behandlung: Blasenentzündung beim Hund - was tun?
Die Harnwegsinfektion kann für unsere Vierbeiner sehr schmerzhaft sein, deshalb solltest Du bei einem Verdacht zu einem Tierarzt oder einer Tierärztin gehen. Versuche bitte nicht, die Blasenentzündung bei Deinem Hund mit Hausmitteln selbst zu behandeln. Wird die bakterielle Zystitis nicht behandelt, kann sie sich zu einer Nierenbeckenentzündung entwickeln.
Sind Bakterien der Auslöser für die Blasenentzündung bei Deinem Hund, wird der Tierarzt oder die Tierärztin ein passendes Antibiotikum und gegebenenfalls Schmerzmittel bzw. entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Bei nicht-infektiösen Ursachen können die Tiermediziner durch Ultraschall- oder Röntgenaufnahmen feststellen, ob Fehlbildungen der Harnwege, Harnsteine oder sogar Tumore der Grund für die Erkrankung sind.
Blasenentzündung beim Welpen - schnelle Hilfe gefragt
Schnell ist es passiert und der Welpe hat sich seine Blase verkühlt. Die Folge zeigt sich durch häufiges Wasserlassen und Schmerzen beim Urinieren. Sein Immunsystem ist noch nicht so stark, sodass Bakterien leichtes Spiel haben. Eine Blasenentzündung beim Welpen ist daher keine Seltenheit und muss rasch behandelt werden. Ansonsten kann es zu Komplikationen wie einer Nierenentzündung kommen. Bei ersten Anzeichen für eine Blasenentzündung bei Deinem Welpen gehe bitte so schnell wie möglich mit ihm in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik.
Was hilft sonst noch bei einer Blasenentzündung beim Hund?
Blasenentzündung beim Hund: Unterstützung und Vorbeugung durch das passende Hundefutter
Bei Hunden, die häufiger unter Blasenentzündungen leiden, kann unter Umständen auch die Niere angegriffen sein. Das solltest Du tiermedizinisch abklären lassen. Bei einer bestätigten Diagnose sagt Dir der Tierarzt oder die Tierärztin auch, ob Dein vierbeiniger Freund ein spezielles Hundefutter bei Nierenproblemen und Niereninsuffizienz braucht.
Grundsätzlich kannst Du die Gesundheit Deines Hundes durch seine Ernährung unterstützen. Für ein starkes Immunsystem braucht er eine bedarfsgerechte Versorgung mit Energie sowie Nährstoffen wie Vitamine und Mineralien. Diese liefert ihm zum Beispiel ein hochwertiges Alleinfuttermittel. Auch Bewegung und ein Alltag ohne großen Stress hilft dabei, dass Dein Hund gegen Blasenentzündung und weitere Krankheiten gut gewappnet ist.
Gerne beraten wir Dich, welches das passende Hundefutter für Deinen vierbeinigen Freund ist. Jetzt Kontakt aufnehmen:
Alternative Behandlung einer Blasenentzündung beim Hund mit Hausmitteln und Co.
Wie gesagt, spreche immer zuerst mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin, bevor Du Deinem vierbeinigen Buddy auf eigene Faust Hausmittel oder homöopathische Mittel verabreichst.
Fazit
Blasenentzündungen sind auch beim Hund sehr schmerzhaft und müssen tierärztlich behandelt werden. Hündinnen sind aufgrund ihrer Anatomie häufiger betroffen als Rüden. In den meisten Fällen sind Bakterien die Ursache für einen Harnwegsinfekt, in seltenen Fällen kann es sich aber auch um Viren, Pilze oder Parasiten als Auslöser handeln.
Blasenentzündung bei Hunden FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp
Was sind die häufigsten Symptome einer Blasenentzündung beim Hund?
Die häufigsten Symptome sind:
- Verstärkter Harndrang
- Schmerzen beim Urinieren
- Blut im Urin
- Unruhe
- Eventuell Inkontinenz
Wie erkennt man eine Blasenentzündung bei Hunden?
Achte auf Anzeichen wie häufiges und schmerzhaftes Urinieren, trüben oder blutigen Urin, Unruhe und eventuelle Veränderungen im Verhalten Deines Hundes.
Was sind die Ursachen einer Blasenentzündung beim Hund?
Die Ursachen können vielfältig sein, dazu zählen:
- Unterkühlung
- Bakterielle Infektionen
- Harnsteine bzw. -kristalle
- Anatomische Fehlbildungen
- Geschwächtes Immunsystem
- Diabetes mellitus
Ist eine Blasenentzündung beim Hund ansteckend?
Eine direkte Ansteckung ist unwahrscheinlich. Sie ist aber nicht gänzlich ausgeschlossen, vor allem wenn Hunde gemeinsam schwimmen oder sich belecken.
Wie wird eine Blasenentzündung beim Hund behandelt?
Die Behandlung erfolgt mit entzündungshemmenden, schmerzlindernden Medikamente in Kombination mit einem passenden Antibiotikum, sofern es sich um eine bakteriell bedingte Blasenentzündung handelt. Wichtig ist auch, dass der Hund viel trinkt und warm gehalten wird.
Kann man einer Blasenentzündung beim Hund vorbeugen?
Ja, indem man dafür sorgt, dass der Hund ausreichend trinkt, vor Unterkühlung geschützt wird und eine gesunde Ernährung erhält. Spezielle Diätfutter für Hunde mit empfindlichen Harnwegen können unterstützend wirken.
Wann sollte man mit einem Hund mit Blasenentzündung zum Tierarzt?
Sobald Du Symptome einer Blasenentzündung bei Deinem Hund feststellst, solltest Du umgehend einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen, um eine Diagnose und passende Behandlung zu erhalten.

