
Hot Spot beim Hund: Die besten Tipps, um entzündliche Wunden zu behandeln
Wenn sich ein Hund kratzt, machen wir uns meistens keine allzu großen Sorgen. Dreck, Staub oder loses Fell können Ursachen für einen harmlosen Juckreiz sein. Vorsicht ist geboten, wenn das Kratzen Ihres Hundes überhandnimmt und sich eine entzündete, haarlose und schmerzende Stelle auf der Haut bildet. Diese „heißen Stellen“ werden als Hot Spots bezeichnet und gehören zu den unangenehmsten und schmerzhaftesten Hauterkrankungen eines Hundes. Woran Sie einen Hot Spot erkennen und wie Sie diesen am besten behandeln können, erfahren Sie hier.
Die pyotraumatische Dermatitis alias der Hot Spot
Der Hot Spot beim Hund wird in der Fachsprache auch pyotraumatische Dermatitis genannt und beschreibt ein akutes, nässendes Ekzem, das sich kreisförmig auf der Haut des Vierbeiners ausbreitet. Den Namen „Hot Spot“ trägt die juckende Entzündung, weil sie rot und heiß werden kann. In einigen Fällen kann man den Hot Spot seines Hundes riechen, da das Wundsekret einen sehr unangenehmen Geruch verströmt.
Die pyotraumatische Dermatitis ist leider kein seltenes Phänomen, sondern tritt vor allem bei Hunden mit langem und dichtem Haarkleid wie z. B. Golden Retrievern, Huskys, Bernhardinern oder Neufundländern auf. Am häufigsten sind die Ohren, der Rumpf oder die Beine betroffen. Ein richtiger Hot Spot bildet sich beispielsweise aus einem Insektenstich oder einer kleinen Wunde und entsteht erst durch übermäßiges Lecken, Knabbern und Kratzen. Die kreisrunden Wunden können sich innerhalb weniger Stunden ausbreiten und bieten eine ideale Angriffsfläche für Krankheitserreger (Viren und Bakterien).
Hot Spot beim Hund: Die Symptome
Markant ist vor allem die kreisrunde, rote Entzündung auf der Haut Ihres Hundes. Entsteht der Hot Spot aus einer Mikroverletzung, können Hundebesitzer die Ursache oft nicht schnell genug erkennen. Das lange, dichte Haarkleid erschwert die Sicht auf die darunterliegende Haut, sodass der Hot Spot erst entdeckt wird, wenn er wirklich „entflammt“ und an besagter Stelle statt Fell die rote Entzündung zu finden ist. Viele Hundebesitzer werden sogar erst durch den üblen Geruch des Wundsekrets und das verklebte Fell rings um den Hot Spot auf die Verletzung ihres Vierbeiners aufmerksam. Der Hot Spot grenzt sich klar vom umliegenden unbeschädigten Gewebe ab.
Ursachenforschung: Wodurch entstehen Hot Spots?
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Oberflächlicher vs. tiefer Hot Spot
Am Anfang der pyotraumatischen Dermatitis spricht man noch von einem oberflächlichen Hot Spot, da die betroffenen Areale zunächst nur gereizt und gerötet, aber noch nicht mit Bakterien infiziert sind. Dieser anfängliche Hot Spot entsteht bereits innerhalb weniger Stunden.
Das Problem dabei ist, dass Ihr Hund durch das ständige Lecken weitere Bakterien in die Wunde bringt, die zu erneuten Entzündungen führen. Somit kann sich der Hot Spot trotz beginnender Heilung immer weiter ausbreiten. Wird der Hot Spot nicht behandelt, besiedeln ihn Bakterien oder Pilze und man spricht von einem tief gehenden oder fortgeschrittenen Hot Spot. Schmerzen, Eiterbildung, Haarbalg- und Gewebeentzündungen sind die Folgen.
So wird der Hot Spot bei Ihrem Hund behandelt
Wenn Sie einen Hot Spot bei Ihrem Hund entdecken, heißt es zunächst: Nicht anfassen! Ihr Hund ist in diesem Bereich sehr schmerzempfindlich. Wie ein Hot Spot behandelt werden muss, hängt vom Fortschritt der Entzündung ab. Wenn Sie keine Erfahrung mit der Behandlung von Hot Spots haben, sollten Sie Ihren Hund in jedem Fall Ihrem Tierarzt vorstellen. Abwarten verschlimmert die Situation in den meisten Fällen nur.
Der Tierarzt begutachtet die betroffenen Stellen und befreit diese vom Fell. Im Anschluss an die Rasur wird die nässende Stelle mit einer desinfizierenden Lösung behandelt. Für Ihren Hund ist das kein Zuckerschlecken. Sind die Schmerzen nicht zu ertragen oder Ihr Vierbeiner nicht zu besänftigen, kann eine kurzzeitige Betäubung helfen. Wichtig ist, die Wunde sauber zu halten und vor Infektionen zu schützen. Ist der Hot Spot bereits fortgeschritten und entzündet, muss Ihr Hund oral mit einem Antibiotikum versorgt werden. Neben der lokalen Behandlung sollten Sie und Ihr Tierarzt vor allem der Ursache des Hot Spots auf den Grund gehen, um die Bildung neuer Hot Spots zu verhindern.
Die Weiterbehandlung in den eigenen vier Wänden
Die „richtige Arbeit“ beginnt erst bei Ihnen zuhause. Es liegt nun an Ihnen als Hundebesitzer, den Hot Spot Ihres Vierbeiners regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren, um einer Infektion vorzubeugen. Ihr Tierarzt verschreibt Ihnen die entsprechenden Mittel. Damit der Hot Spot ohne äußere Reizung heilen kann, darf Ihr Hund nicht mehr an diesem lecken oder knabbern. Der Schmerz wird häufig mit Kortison (Injektion, Spray oder Tabletten) behandelt. Durch einen Leckschutz oder eine Halskrause erreicht Ihr Hund die Wunde nicht mehr. Befindet sich die „heiße Stelle“ an den Pfoten, kann eine Schutzsocke helfen. Die Heilung eines Hot Spots dauert ca. zwei Wochen.
Welche Hausmittel helfen Ihrem Hund bei der Heilung seines Hot Spots?
Die Heilung eines Hot Spots kann mit Hausmitteln unterstützt werden. In erster Linie zählt, Ihren Hund am übermäßigen Lecken und Kratzen zu hindern. Dies ist zwar mit einem Leckschutz oder einer Halskrause möglich, lindert jedoch nicht den Juckreiz. Das Abtupfen mit einer Calendula-Tinktur kann hier Abhilfe schaffen. Calendula beruhigt die entzündete Stelle und fördert die Wundheilung. Hot Spots sollten niemals mit fettigen Cremes oder Salben behandelt werden. Diese decken die Wunde zu stark ab, lassen sie nicht „atmen“ und behindern somit die Heilung.
Fazit: So können Sie einem erneuten Hot Spot vorbeugen
Um einen erneuten Hot Spot bereits im Keim zu ersticken, hilft nur eines: Augen auf! Beobachten Sie das Verhalten Ihres Hundes und kontrollieren Sie regelmäßig sein Fell. Auch die Fellpflege darf nicht vernachlässigt werden. Halten Sie das Haarkleid Ihres Hundes sauber, entfernen Sie lose Haare sowie Unterwolle und sorgen Sie auch im Sommer für eine gute Belüftung der Haut.
Leider gibt es trotz dieser Maßnahmen keine Garantie dafür, dass ein Hot Spot nicht doch wieder entstehen kann. Durch routinierte Kontrollen des Fells, der Ohren und der Analdrüsen können Sie jedoch Parasiten, Störfaktoren oder kleine Verletzungen schneller erkennen und loswerden.