Elegant, sportlich und extrem smart! Mit diesen Eigenschaften begleitet der aufgeweckte Vierbeiner besonders häufig Menschen als Diensthund in ausgebildeten Hundeberufen. Was gibt es noch über diese eher seltene Rasse zu wissen? Welche Unterschiede gibt es beim Aussehen und wie steht es um seine Gesundheit? Im folgenden Rasseporträt beantworten wir diese und weitere Fragen. Gleichzeitig zeigen wir die Bedürfnisse dieses harmoniebedürftigen Hundes auf.


Rasseprofil:

  • Herkunft: Belgien
  • Körpergröße: Hündinnen: 58 cm, Rüden: 62 cm (Durchschnittsmaß; Toleranz -2/+4 cm)
  • Gewicht: Hündinnen: 20 - 25 kg, Rüden: 25 - 30 kg
  • Fellvariation: langhaarig, kurzhaarig, rauhaarig + schwarz, rotbraun, grau
  • Lebenserwartung: 12 – 14 Jahre
  • Charakter: lebhaft, wachsam, ruhig, folgsam, gelehrig, intelligent, temperamentvoll
  • Erziehung und Haltung: liebevoll und konsequent, braucht Aufmerksamkeit und viel Bewegung
  • Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Epilepsie, Katarakt oder Vitiligo (Pigmentstörung)


Die vier Gesichter des Belgischen Schäferhundes

Groenendael mit Frisbee
Das äußere Erscheinungsbild des Belgischen Schäferhunds unterscheidet sich deutlich in der Farbe und Beschaffenheit des Fells.

Die Rasse des Belgischen Schäferhundes beinhaltet vier Varianten. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Farbe sowie in der Beschaffenheit des Fells. Dabei tragen die Varietäten prägnante Namen belgischer Städte. Züchter dürfen sie sogar aufgrund ihrer äußerlichen Varianz nicht kreuzen.

Bei allen Varianten des Belgischen Schäferhundes sind weiße Abzeichen an den Zehen sowie ein weißer Brustfleck möglich. Außer beim schwarzhaarigen Groenendael ist die Fellzeichnung bei allen Varietäten mit einer dunklen Maske sowie einer Charbonnage versehen. Das französische Wort steht für Kohle und beschreibt beim Belgischen Schäferhund die schwarzen Fellspitzen.

Der Malinois ist der bekannteste Vertreter und ähnelt durch das kurze Haar am meisten dem Deutschen Schäferhund. Im Gegensatz zu seinem Nachbarn wirkt der Belgier in all seinen Varianten zierlicher und eleganter. Obwohl sich der Belgische Schäferhund in der Größe vom Deutschen kaum unterscheidet, ist sein Körperbau eher quadratisch. Geradezu stolz trägt der Vierbeiner seinen Kopf in einem sehr hohen Winkel. Die mandelförmigen, braunen Augen spiegeln seinen Wissensdrang wider. Aufmerksam sind die hoch angesetzten dreieckigen Ohren stets aufgestellt, bereit, das Geräusch eines vorbeiflitzenden Hasen aufzufangen.


Ausgeprägter Jagdinstinkt trifft auf sensiblen Charakter

Der Belgische Schäferhund gehört laut der FCI zu den Hütehunden. Hochintelligent, neugierig und aktiv bereichert dieser Vierbeiner das Leben seiner Halter. Seine aufgeweckte Begeisterung steckt alle an. Obwohl äußerlich robust, hat der Belgische Schäferhund ein sanftes Wesen sowie ein weiches Herz. Kinderlieb und sensibel sucht er den Kontakt mit den Menschen, weshalb er sich vor allem als Familienhund wohlfühlt. Sein großer Beschützerinstinkt zeichnet seine Qualitäten als Wachhund aus. Furchtlos wird er seine Liebsten immer beschützen, sodass Einbrecher keine Chance haben.

Expertentipp: Seinen natürlichen Jagdtrieb sollte die Familie früh in den Griff bekommen. Ansonsten passiert es schnell, dass er kleinen Tieren wie einem Eichhörnchen hinterherjagt und im Wald verschwindet. Um dies vorzubeugen, können Hundebesitzer ein Anti-Jagd-Training an erfahrenen Hundeschulen absolvieren.


Strapazierfähiges Fell erleichtert die Pflege

Der Ursprung des Belgischen Schäferhunds liegt im Hüten von Schafen. Dabei musste er viel Zeit im Freien verbringen und rauem Wetter trotzen. Aus diesem Grund ist er äußerst widerstandsfähig, was sich auch auf die Fellpflege bezieht. Vor allem mit einem rauhaarigen Laekenois ist diese ein Kinderspiel. Selbst im gepflegten Zustand sieht er immer etwas wild und unordentlich aus. Ähnlich einfach verhält es sich beim Malinois, bei dem das kurze Fell stets seidig glänzt. Da er als einzige Variante kein Unterfell besitzt, haart er zudem wenig.

Anders verhält es sich jedoch bei den langhaarigen Varianten. Das seidige Fell des Groenendal und des Levuren glänzt besonders schön nach wöchentlichen Bürstenstrichen. Intensiver gestaltet sich der Pflegeaufwand beim Fellwechsel. Halter sollten bei diesen Varianten den Belgischen Schäferhund schon als Welpen an das intensive Bürsten gewöhnen.

Zwei belgische Schäferhunde sitzen im Gras
Vor allem langhaarige belgische Schäferhunde sollten regelmäßig gebürstet werden.


Erziehung mit Feingefühl – die richtige Haltung

Dieser elegante Vierbeiner ist im Charakter ebenso edel wie in seiner Statur. Eine liebevolle, aber konsequente Beziehung belohnt der Belgische Schäferhund mit einem ausgeglichenen, wissensdurstigen und treuen Charakter.

Sein sensibles Wesen verträgt keine fehlende bzw. zu schwache Erziehung. Gleichzeitig verschreckt eine zu strenge Hand das sensible Tier nur. Daher ist er für Anfänger weniger geeignet. Stattdessen benötigt der Belgische Schäferhund einen ebenbürtigen, erfahrenen Partner. Zudem ist er nicht gerne länger alleine, da sein agiler Geist auch im Alter immer Abwechslung braucht. Mit einer geduldigen sowie einfühlsamen Erziehung wird er seinen Zweibeinern jedoch viel Liebe entgegenbringen.


Besonders wichtig: Auslauf und Beschäftigung

Malinois im Wasser
https://pixabay.com/de/photos/malinois-hund-wasser-apport-661168/ Der Belgische Schäferhund liebt die Bewegung und fühlt sich auch im Wasser pudelwohl.

Die Menschen setzen den Workaholic gerne als typischen Arbeitshund ein. Bei den vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes ist der Malinois für die Ausbildung bei der Polizei besonders beliebt. Berufe als Rettungshund, Spürhund oder Hütehund entsprechen dem wachsamen Charakter und energiegeladenem Wesen des Vierbeiners.

Ohne einen solchen Job möchten sich Familientiere ebenfalls viel bewegen. Dazu gehört auch die geistige Herausforderung, weshalb ihm einfache Spaziergänge nicht ausreichen.

Das Energiebündel ist besonders wendig, was ihn zu einem hervorragenden Springer macht. Er liebt Hundesportarten wie Hunde-Frisbee und Agility. Zudem ist er eine wahre Wasserratte und scheut selbst bei kalten Temperaturen die nassen Fluten nicht. Sportliche Menschen werden den Vierbeiner lieben. Immer in Bewegung animiert er jeden, das bequeme Sofa zu verlassen. Coach-Potatoes sollten sich lieber nach einer anderen Hunderasse umschauen. Wer ein aktives Hobby wie Fahrradfahren, Joggen oder Reiten betreibt, findet im Belgischen Schäferhund die treueste Sportbegleitung.


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Der Belgische Schäferhund: hohe Lebenserwartung

Da es sich beim Belgier um keine weitverbreitete Züchtung handelt, entstanden kaum rassespezifische Krankheiten. Der starke Körperbau und das agile Wesen tragen ebenfalls dazu bei, dass sich der Belgische Schäferhund guter Gesundheit erfreut. Erst im fortgeschrittenen Alter machen sich Anfälligkeiten bemerkbar. Dazu gehören hauptsächlich Epilepsie und Ellbogendysplasie.

TIPP: Fehlt der typische Drang nach Bewegung, ist das ein erstes Anzeichen für eine Krankheit. Daran merken Hundehalter schnell, wenn es ihrem treuen Begleiter schlecht geht.


Fazit: Aktiver Hund mit Herz und Hirn

Hohes Tempo, viel Abwechslung und bedingungslose Liebe: Mit dem Kauf eines Belgischen Schäferhundes erhalten Hundehalter dieses und noch viel mehr. Langeweile kommt mit diesem Vierbeiner garantiert nicht auf. Erfahrene Hundehalter belohnt der Belgische Schäferhund nach einer konsequenten Erziehung mit einem treuen sowie aktiven Partner fürs Leben!