Sein Name stammt von den Schafen ab und die Geschichte des Langhaar Collie begann nicht erst mit „Lassie“. Der Langhaar Collie ist ein Hund mit langer Historie und erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit als aktiver Familienhund und elegante Sportskanone. Warum Collies gerne mitreden, was Sie zu seiner Haltung, Pflege und zu rassebedingten Krankheiten wissen sollten, erfahren Sie in diesem Steckbrief über den Collie, auch als Schottischer Schäferhund bekannt.


Rassenprofil Britischer Collie:

  • Herkunft: Schottland
  • Körpergröße: Hündinnen: 51 - 56 cm, Rüden: 56 - 61
  • Gewicht: 18 - 30 kg (je nach Geschlecht)
  • Fellvariationen: zobel, dreifarbig oder Blue-Merle, mit weißen Abzeichen
  • Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
  • Charakter: freundlich, kinderlieb, aktiv, umgänglich


Rassenprofil Amerikanischer Collie

  • Herkunft: Schottland
  • Körpergröße: 57 - 66 cm (je nach Geschlecht)
  • Gewicht: 23 - 34 kg (je nach Geschlecht)
  • Fellvariationen: Sable, Tricolor, Blue Merle, Sable Merle, White Merle, White Blue Merle, Dark Sable
  • Lebenserwartung: 12 – 16 Jahre


Charakter & Erziehung der Collies:

  • Charakter: freundlich, kinderlieb, aktiv, umgänglich
  • Erziehung und Haltung: benötigt eine freundliche, konsequente Erziehung, lernt schnell, braucht sehr viel Bewegung und Familienanschluss


Die Geschichte des Langhaar Collie: Mit „Lassie“ kam der Durchbruch

Am 17. Dezember 1938 begann die Geschichte von „Lassie“. Der Schriftsteller Eric Knight veröffentlichte damals „Lassie Come Home“. Eine Kurzgeschichte um einen kleinen Jungen aus Yorkshire und seine treue Hündin. Mehrere Serien und Spielfilme folgten – „Lassie“ wurde zu einer der berühmtesten Hundegeschichten der Welt. Nach dem Start des ersten Kinofilmes wurden in den zwei darauf folgenden Jahren 40% mehr Collies registriert. Dank des prominenten Kinovorbildes eroberten die langhaarigen Hütehunde also die Herzen – dabei geht die Geschichte der Rasse viel weiter zurück.

Schon im 13. Jahrhundert war der aus Schottland stammende Collie bekannt. Vermutet wird, dass Collies eine Kreuzung aus schottischen Hütehunden und den Hunden sind, welche die Römer im 5. Jahrhundert vor Christus mitbrachten.

Die Bezeichnung „Collie“ stammt von einer schottischen Schafsrasse: dem gleichnamigen „Kohlschaf“. Im 19. Jahrhundert kreuzten die Schäfer den Collie mit dem Barsoi, um dessen Hüteeigenschaften zu verbessern. Bereits im Jahr 1858 wurde die Hunderasse offiziell anerkannt. Hierzulande ist sie auch unter dem Namen Schottischer Schäferhund bekannt.

Collie rennt im Schnee
Der Langhaar Collie wird zu den Hütehunden gezählt und ist gern draußen aktiv.


Amerikanischer Collie und Englischer Collie: Der Unterschied

Der Collie wird heutzutage in zwei Arten gezüchtet: nach amerikanischem und nach britischem Standard – beide haben jedoch den gleichen Ursprung. Der englische Collie ist etwas feingliedriger im Körperbau, nach FCI Standard sind nur die Farbvarianten Tricolor, Sable und Blue Merle erlaubt. Der amerikanische Collie hat einen kräftigeren Kopf und größere Augen, außerdem sind noch mehr Farbschläge erlaubt. Vom Wesen unterscheiden sie sich kaum, allerdings sagt man dem Amerikanischen Collie nach, dass er angstfreier sei als sein britischer Kollege und sein Hütetrieb stärker ausgeprägt ist.


Würdevoll mit Windhund-Einschlag: Das Aussehen des Langhaar Collie

Seine schlanke Statur und seine Eleganz hat der heutige Collie Hund der damaligen Einkreuzung russischer Windhunde zu verdanken. Trotz seiner schnittigen Statur ist der Langhaar Collie kräftig und gut proportioniert. Der englische Collie kann eine Schulterhöhe von bis zu 61 cm und der amerikanische Collie sogar bis zu 66 cm erreichen.

Das Haarkleid des Langhaar Collies ist glatt und dicht und hat eine weiche Unterwolle. Den englischen Collie gibt es in den Farben Zobel, Dreifarbig (Tri color) oder Blue Merle, während es in der amerikanischen Zuchtlinie weitere Farbkombinationen gibt. Weiße Abzeichen gehören bei allen Farbvarianten zum Standard. Neben der Langhaar-Version gibt es auch einen Kurzhaar-Collie, der allerdings wesentlich weniger verbreitet ist. Das Aussehen des Hundes wird oft als „würdevoll“ beschrieben. Der Hund strahlt Ruhe aus und behält mit seinen mandelförmigen Augen alles stets im Blick.

Drei Collies auf einer Bank
Die drei Farbkombinationen der britischen Collie Zuchtlinie: Tri Color, Zobel, Blue Merle.


Gesprächiger Kinderfreund: Der Charakter

Collie-Kenner schwören auf den Charakter des Hundes: Er gilt als ausgesprochen intelligent und treu, sensibel, mutig und zuverlässig. Für sportliche Familien ist der unkomplizierte Hund bestens geeignet: Er lernt schnell und gilt als kinderfreundlich. Die meisten Collies lieben Kinder und weisen im Umgang mit ihnen eine große Geduld auf. Temperamentvoll und spielfreudig wie die Hunde sind, sind sie ideale Kameraden für Groß und Klein. Allerdings zeigen sich Collies Fremden gegenüber teilweise zurückhaltend – als Hütehunde wissen sie genau, wer zur eigenen „Herde“ gehört und wer nicht. Langhaar Collies eignen sich bestens als freundliche Schutzhunde für Haus und Hof und kommen in der Regel auch mit anderen Tieren gut zurecht und sind ihnen gute und treue Beschützer.

Collies teilen sich gerne mit: Sie untermalen Gefühlsregungen mit entsprechenden Geräuschen. Wer nicht möchte, dass sein Collie auf sämtliche Reize von Außen, sei dies ein vorbeifliegender Vogel oder der Briefträger, lautstark bellend reagiert, sollte hier bereits frühzeitig konsequente Erziehung walten lassen. Da der Collie alles tut, um seinem Menschen zu gefallen, sollte es mit entsprechendem Training ein Leichtes sein, die Gesprächigkeit des Collies auf ein Minimum zu begrenzen.

Charakter des Langhaar Collie

  • intelligent
  • mutig
  • sensibel
  • treu
  • kinderfreundlich
  • umgänglich
  • aktiv
  • gesellig
  • menschenbezogen
  • gesprächig

 

Collie allein zu Haus – (k)eine gute Idee? Alleine ist der Collie nicht gern. Zwar ist es kein Problem für ihn, zuweilen einige Stunden ohne seine Menschen zu verbringen, dennoch möchte er gerne Bestandteil seiner Familie sein und aktiv an deren Leben teilhaben. Er ist ein „Herdentier“ und verkümmert seelisch, wenn er den Großteil des Tages ohne Anschluss an seine geliebten Menschen verbringen muss.


Erziehung mit Spaß: So lernt der Collie am besten

Sensibel und gelehrig wie er ist, eignet sich der Langhaar Collie auch für Neulinge in der Hundeerziehung. Damit sollten Sie am besten schon im Welpenalter beginnen. Der Besuch einer Hundeschule kann Hund und Mensch schon in der Kennenlernphase viel Freude machen und eignet sich auch hervorragend dafür, das Sozialverhalten Ihres Collie Welpen zu trainieren.

Collie Welpen spielen
Auch die Sozialisierung Ihres Collie im Welpenalter ist sehr wichtig.

Leseempfehlung!

Der Besuch einer Hundeschule kann für Sie und den Welpen eine Bereicherung darstellen. Warum es sich lohnt und was Ihr Vierbeiner dort lernt, erfahren Sie in unserem Ratgebertext zum Thema Hundeschule.

Bei der Erziehung des Collies sollten Sie mit Feingefühl vorgehen. Drill und Zwang sind seine Sache nicht, darauf reagiert er mit Sturheit. Spielerisch lernt der Hund am besten. Da er großen Wert darauf legt seinem Menschen zu gefallen, lernt er hervorragend durch Lob und Ihre Begeisterung für seine kleinen und großen Erfolge. Sein Jagdinstinkt ist nicht besonders stark ausgeprägt. Sollte er in der freien Natur mal die Lust verspüren, einer Fährte nachzugehen, lässt der Langhaar Collie sich in der Regel leicht davon überzeugen, das Unterfangen abzubrechen. Auch streunen geht der herdentreue Hund nicht und hält sich vorzugsweise in der Nähe seiner Familie auf. Die Ausbildung mit einem lernwilligen Collie bereitet Freude! Achten Sie jedoch darauf, dass die Grundkommandos sitzen und bringen Sie diese bereits dem Welpen bei.

Leseempfehlung!

Wie Sie Ihrem Welpen ganz einfach erste Kommandos beibringen, erfahren Sie in unserem Ratgeber Hundekommandos.


Zwei Collies rennen am Strand
Der Langhaar Collie zählt zu den Hunderassen, die viel Bewegung brauchen!

Collie-Haltung: Das braucht der Schottische Schäferhund

Als ehemaliger Hütehund liegt dem Collie viel Bewegung und Beschäftigung im Blut. Er liebt sportliche Aktivitäten mit seinen Lieblingsmenschen und begleitet sie begeistert beim Radfahren, Joggen, Wandern oder Reiten. Gerne über mehrere Stunden am Tag. Auch für Sportarten wie Obedience, Dogdance oder Agility kann sich der Hund begeistern. Familien, die gern und viel draußen unterwegs sind, werden am Collie Hund genau so viel Freude haben, wie sportlich aktive Einzelpersonen. Die tägliche körperliche Auslastung ist allerdings Bedingung für das Seelenheil der eleganten Sportskanone. Das sollten Sie sich schon vor dem Kauf eines Langhaar Collie bewusst machen.

Ein Hund für alle Fälle Als angenehmer Alltagsbegleiter schließt sich Ihnen der Collie gerne an. Was Sie auch unternehmen: Er möchte Ihnen am liebsten nicht von der Seite weichen und liebt es überall dabei zu sein!


Artgerechte Ernährung: Die Fütterung

Der sportlich aktive Langhaar Collie benötigt ausreichend Energie und wichtige Nährstoffe. Eine artgerechte Fütterung ist daher, nicht nur bei dieser Hunderasse, ein wichtiger Beitrag, damit der Hund möglichst lang gesund und fit bleibt. Collies haben eine hohe Lebenserwartung – mit dem richtigen Futter unterstützen Sie ihn auf dem Weg durch ein fröhliches Collie-Leben. Legen Sie dabei Wert auf hochwertige Zutaten, vermeiden Sie minderwertiges oder gar zuckerhaltiges Futter und achten Sie darauf, dass der Hund keine extra Kilos ansetzt. Im Zweifelsfall hilft eine Futterberatung dabei, die optimale Ernährung für Ihren Hund zusammenzustellen.

Unsere Futterempfehlung für Ihren Collie:


Pflegeleicht trotz langem Fell: Der reinliche Collie

Collies gehören nicht zu den Langhaarrassen, die achtlos durchs Unterholz und den Matsch robben und rennen und dann in einer erdigen Ganzkörperpanade vom Gassigehen zurückkehren. Die Hunderasse gilt als ausgesprochen reinlich und sorgt oft selbst dafür, dass sich weder am Hinterteil noch um die Schnauze herum verschmutzte Stellen bilden. Damit ist die Pflege des Vierbeiners viel unaufwändiger, als man es bei einem langhaarigen Hund dieser Größe annehmen könnte. Regelmäßiges Bürsten genießt er dennoch sehr, dadurch hält sich auch das Verlieren der langen Haare und dem Verteilen dieser in der Wohnung einigermaßen in Grenzen.


Nahaufnahme eines Collies
Bei richtiger Haltung und Fütterung erfreuen sich Collies bester Gesundheit.

Krankheiten

Wie bei allen anderen Rassehunden auch, gibt es beim Collie Krankheiten, die im Falle seiner Rasse gehäuft auftreten. Dazu gehören:

  • Dermatomyositis (DMS) ist eine Autoimmunerkrankung, welche eine genetische Ursache hat, die zusätzlich einen äußeren Auslöser benötigt. Typische Anzeichen sind Haarverlust und Krustenbildung an Pfoten und Beinen, an den Ohren, im Gesicht und am Schwanz. Dazu können muskuläre Probleme auftreten.
  • MDR1-Defekt: Bis zu 57% der Langhaar-Collies und sogar 68% der Kurzhaar-Collies sind von diesem gefährlichen Gen-Defekt betroffen! Bestimmte Wirkstoffe in Medikamenten können beim Hund zu gesundheitlichen Problemen, Nervenschädigungen, Koma und sogar Tod führen. Daher ist es für Colliehalter wichtig, einen Gen-Test durchzuführen! Dabei hilft der Tierarzt.
  • Hüftgelenksdyplasie (HD) tritt ebenfalls bei Collies auf, ist aber bei dieser Rasse nicht weit verbreitet.

Grundsätzlich gelten Collies als vitale Hunde, die sich bei richtiger Haltung und Pflege bester Gesundheit erfreuen. Wer einen Collie besitzt, hat lange was von ihm:  Ein Alter von 15 Jahren und mehr ist bei der Hunderasse Langhaar Collie keine Seltenheit!

Augen auf beim Collie-Kauf! Durch die Wahl eines seriösen Züchters können Sie bereits beim Kauf eines Welpen gesundheitliche Probleme minimieren, da diese in der Regel darauf achten, Gen-Defekte im Rahmen der Zucht zu vermeiden, die Welpen artgerecht aufziehen und Sie über eventuelle Krankheiten offen informieren.


Fazit

Lange Haare, langes Leben, große Treue: Der elegante, sportliche und fröhliche Langhaar Collie eignet sich wunderbar für aktive Familien und bewegungsfreudige Einzelpersonen. Lange allein ist er nicht gerne, dafür begleitet er seine Lieblingsmenschen begeistert überall hin und erfreut sie mit einer großen Umgänglichkeit und Freundlichkeit.  Der Schottische Schäferhund ist sehr lernwillig und kann, mit ausreichend Auslauf und Beschäftigung, auch in einer Wohnung gehalten werden.