Ihren Stubentiger bringt normalerweise nichts aus der Ruhe, seit kurzem zittert er aber? Zuckt Ihre Katze im Schlaf? Das kann Haustierhalter und Halterinnen schon einmal erschrecken – vor allem, wenn das Zittern plötzlich und unkontrolliert auftritt. Es kann verschiedene Gründe haben, dass Ihre Katze zittert. Während einige Ursachen harmlos bzw. ungefährlich sind, können andere im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick über mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.


Tipp vorab: Wenn Ihre Katze oder Ihr Kater zittert, sollten Sie das beobachten. Können Sie nicht sagen, woher es kommt, sollten Sie Ihren tierischen Freund von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Häufige Ursachen

Warum zittert Ihre Katze?

Das kann viele Auslöser haben, die wir Ihnen nachfolgend kurz vorstellen.

  • Kälte
  • Angst oder Stress
  • Erschöpfung
  • Träume
  • Fieber
  • Schmerzen
  • Parasiten
  • Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
  • Epilepsie
  • Vergiftung
  • Stress oder Angst.

 
 

Unbedenkliche bzw. ungefährliche Auslöser

Kälte

Zwar haben die meisten Katzenrassen ein warmes Fell. Wenn Freigänger allerdings durch Regen nass werden oder lange draußen unterwegs waren, kann ihnen trotzdem kalt werden. In der Regel normalisiert sich die Körpertemperatur von selbst, wenn das Tier wieder in der warmen Wohnung ist. Auch älteren Katzen ist manchmal kalt, weil ihr Stoffwechsel sich verlangsamt. Und Nacktkatzen müssen ganz auf die wärmende Fellschicht verzichten. Ihre Katze zittert vor Kälte? Vielleicht möchte sie es sich unter einer Decke, auf Heizungsliegen, Wärmedecken oder vor dem Kamin gemütlich machen.

Angst oder Stress

Katzen machen meist einen souveränen Eindruck und verhalten sich, als wären sie die Herren des Hauses. Dabei sind die Samtpfoten sehr sensible Tiere. Und auch sie können Angst haben oder gestresst sein, zum Beispiel in folgenden Situationen:

  • Tierarztbesuche
  • Laute Geräusche wie Gewitter
  • Hektische Stimmung über längere Zeit
  • Umzüge in ein neues Zuhause
  • Neue tierische oder menschliche Mitbewohner.

Wenn Ihre Katze aus Angst zittert, können Sie versuchen, sie mit Streicheleinheiten zu beruhigen. Beschäftigen Sie sie und spielen Sie mit ihr. Sobald die stressige oder angsteinflößende Situation vorbei ist, sollte auch das Zittern aufhören. Ängstlichen Katzen können Bachblüten helfen. Das ist ein pflanzliches Mittel mit einer beruhigenden Wirkung, das allerdings über mehrere Wochen verabreicht werden muss, bevor es wirkt. Ist Ihre Samtpfote besonders ängstlich, fragen Sie einen Tierarzt um Rat.

Nahaufnahme einer rötlichen Katze, deren Kopf auf ihren Pfoten liegt
Wenn Katzen erschöpft sind, zittern sie manchmal. Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten können helfen.

Erschöpfung

Wenn Ihre Mieze entkräftet ist, sehen Sie das an ihrer körperlichen Reaktion: Denn eine Katze zittert bei Erschöpfung manchmal. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen:

  • Lange Fahrt im Auto
  • Ausgiebiges Spielen
  • Revierkämpfe mit Nachbarskatzen
  • Lange Streifzüge durch die Natur ohne Nahrung
  • Krankheiten wie Diabetes.

Was können Sie als sorgender Tierhalter tun? Ermuntern Sie Ihre Katze, zu trinken und zu fressen. Setzen Sie auf hochwertiges, nährstoffreiches Katzenfutter. Auch ein Rückzugsort ist wichtig, an dem das Tier ungestört schlafen und sich erholen kann. Zittert Ihre Katze, weil sie Probleme mit Artgenossen aus der Umgebung hat? Dann sprechen Sie mit den Nachbarn und trennen Sie die Tiere für einige Zeit. Besuchen Sie außerdem einen Tierarzt, um eine ernste Erkrankung wie Diabetes auszuschließen.

Träume

Ihre Katze zittert und zuckt beim Schlafen? Dann müssen Sie sich in den meisten Fällen keine Sorgen machen – vor allem, wenn das Tier sonst keine Krankheitsanzeichen zeigt. Wahrscheinlich träumt sie gerade von einer spannenden Mäusejagd oder Ähnlichem. Lassen Sie Ihre Samtpfote einfach ungestört weiterschlafen. Denn wenn Sie sie aufwecken, könnte sie sich erschrecken.

Eine getigerte Katze schaut ängstlich nach oben
Wenn eine Katze zittert, kann eine ernste Erkrankung dahinterstecken.

Steckt eine ernste Erkrankung dahinter?

Fieber

Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39°C. Entzündungen, Parasiten, Vergiftungen, bakterielle und Virusinfektionen beispielsweise können dazu führen, dass diese steigt. Ab 39,2°C spricht man von Fieber, ab 41,5°C wird es lebensgefährlich, weil Organe geschädigt werden. Wie äußert sich die erhöhte Temperatur? Ihr tierischer Liebling ist dann kraftlos, appetitlos und atmet schneller. Und noch ein weiteres Symptom ist nicht ungewöhnlich: Manchmal zittert eine Katze, wenn sie Fieber hat. Ihr Tierarzt wird den Auslöser feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.

TIPP Fieber wird bei Katzen rektal gemessen. Die Ergebnisse sind genauer als in den Ohren.

Schmerzen

Ihre Katze zittert und frisst nicht richtig? Möglicherweise hat sie Schmerzen. Folgendes ist zu tun:

  1. Untersuchen Sie das Tier auf Verletzungen. Äußere Wunden sind meist leicht zu entdecken, innere Verletzungen finden Sie durch einen vorsichtigen Drucktest.
  2. Achten Sie auf weitere Symptome wie Appetitlosigkeit, Verhaltensänderung, Antriebslosigkeit oder unnatürliche Bewegungen.
  3. Gehen Sie zum Tierarzt. Er kann die Schmerzen Ihrer zitternden Katze behandeln.

Parasiten

Giardien und Würmer befallen den Darm Ihres felinen Freunds. Sie verursachen Durchfall und unter anderem auch Zittern. Ein Veterinär untersucht Kotproben und empfiehlt Medikamente bzw. Wurmkuren. Dann hat das Parasiten-bedingte Zittern bald ein Ende. Zu den Parasiten gehören auch Flöhe, Läuse oder Milben bei Katzen. Durch trockene, wunde Haut und Verkrustungen entsteht heftiger Juckreiz oder sogar Schmerzen, durch die die Katze zittert. Salben können hier helfen. Es ist außerdem wichtig, Schlafplatz, Futternapf und Spielzeug zu desinfizieren. Ein Tierarzt verschreibt Medikamente, je nachdem, um welche Art Parasit es sich handelt.

Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen

Auch das kann dazu führen, dass Ihre Katze im entspannten Zustand zittert. Mineralstoff- und Vitaminmangel entstehen in der Regel durch einseitige Ernährung. Deshalb sollten Sie auf hochwertiges Katzenfutter setzen und ggf. Nahrungsergänzungsmittel zufüttern.

Finden Sie das passende Futter für Ihre Samtpfote:

Epilepsie

Eben war noch alles in Ordnung, aber plötzlich hat Ihre Katze Zuckungen, zittert und krampft. Das kann dem Halter oder der Halterin einen gehörigen Schrecken einjagen. Die Ursache: Epilepsie – eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die sich durch unkontrollierte Muskelbewegungen äußert. Manchmal zeigt sich die Krankheit deutlich in Form von Krämpfen, Geschrei oder Schaum vor dem Maul. Manchmal geht sie aber auch mit weniger eindeutigen Symptomen einher: etwa ein glasiger Blick, Verhaltensänderungen, Inkontinenz, Speicheln, Muskelkrämpfe oder Muskelzittern.

Hinweis: Epilepsie wirkt zwar im ersten Moment angsteinflößend, mit den richtigen Medikamenten können aber die Symptome reduziert werden. Trotzdem sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie Ihrem Haustier kontrollierten Freigang ermöglichen: etwa, indem Sie einen Katzenzaun im Garten aufstellen. Denn wenn der nächste epileptische Anfall beim Jagen oder auf einer Straße stattfindet, kann das tödlich enden.

Vergiftung

Giftige Pflanzen, Lebensmittel oder Medikamente für Menschen schaden Ihrer Samtpfote. Eine Vergiftung mit diesen Stoffen kann dazu führen, dass Ihre Katze zittert und erbricht. Weitere Symptome sind die folgenden:

  • Durchfall
  • Lähmungen
  • Krämpfe
  • Speicheln
  • Pupillenveränderung
  • Abwesender Blick
  • Gesträubtes Fell.

Hier ist keine Frage, was zu tun ist: Ab zum Tierarzt oder in die Tierklinik! Haben Sie eine Vermutung, was die Vergiftung ausgelöst haben könnte, nehmen Sie den Stoff mit. Dann kann der Veterinär die Ursache schneller feststellen und besser behandeln.


Getigerte Katze mit weißem Bauch sitzt in Korb und schaut nach oben
Das Zittern einer Katze sollten Sie nicht ignorieren, sondern tierärztlich abklären lassen.

So verhalten Sie sich richtig, wenn Ihre Katze zittert

Wie Sie reagieren, hängt vom Einzelfall ab. Denn es gibt verschiedenste Gründe für das Zittern. Verschaffen Sie sich erst einmal einen Überblick über die Situation, um das Zittern richtig einschätzen zu können. Der Schwanz der Katze zittert? Das kann einerseits heißen, dass sie freudig erregt ist. Folglich müssen Sie sich keine Sorgen machen. Andererseits kann ein zitternder Schwanz aber auch ein Zeichen für Stress sein. Bewerten Sie immer die Gesamtsituation und achten Sie auf weitere Symptome. Schmerzbedingtes Zittern bei Katzen geht zum Beispiel häufig mit Abgeschlagenheit und veränderten Bewegungen einher.

Oft helfen Sie Ihrer Samtpfote einfache Mittel:
Ist das Tier aufgeregt, können homöopathische Mittel wie Bachblüten es beruhigen. Friert die Katze, reicht häufig schon eine Decke. In den allermeisten anderen Fällen, sollten Sie Ihre Samtpfote aber beim Tierarzt vorstellen. Wenn die Katze bei Entspannung zittert, steckt möglicherweise eine Erkrankung wie Epilepsie dahinter. Der Tierarzt diagnostiziert und therapiert die jeweiligen Katzenkrankheiten. Zudem gibt er hilfreiche Tipps, was Sie bei harmloseren Ursachen wie Stress oder Erschöpfung tun können.

Nachfolgend haben wir Ursachen, Hintergrund und Behandlungsmöglichkeiten noch einmal zusammengefasst:

Auslöser

Möglicher Hintergrund

Behandlung

Kälte

Regen, lange Ausflüge an kalten Tagen, langsamer Stoffwechsel bei alten Katzen oder fehlendes Fell bei Nacktkatzen

Aufwärmen in der Wohnung ggf. mit Decken, Heizliegen oder Wärmedecken

Stress, Angst

Ungewohnte Situationen wie Donner, Fahrt zum Tierarzt, Familienzuwachs etc.

Ablenkung, Streicheleinheiten, Bachblüten

Erschöpfung

Ausgiebiges Toben, Revierkämpfe, Hunger, Diabetes

Animieren zum Fressen und Trinken, Rückzugsort schaffen, kämpfende Katzen trennen, Tierarzt konsultieren, um Krankheiten auszuschließen

Träume

Zucken durch Träume in der Tiefschlafphase

i. d. R. keine Behandlung nötig

Fieber

Infektionen, Parasitenbefall, Entzündungen, Giftaufnahme

Zum Tierarzt gehen und nach geeigneter Therapie fragen: Je nach Ursache z. B. Antibiotika oder fiebersenkende  Medikamente

Schmerzen

Innere oder äußere Verletzungen

Schmerztherapie durch den Tierarzt

Parasiten

Würmer, Giardien, Flöhe, Läuse oder Milben

In Absprache mit dem Veterinär Wurmkuren, Medikamente und Salben

Vitamin- und Mineralstoffmangel

Falsche Ernährung

Hochwertiges Futter, ggf. Nahrungsergänzungsmittel

Epilepsie

Erkrankung des zentralen Nervensystems durch Fehlfunktion des Gehirns oder als Folgeerscheinung anderer Krankheiten

Medikamente in Absprache mit dem Tierarzt, wenn möglich überwachter Freigang

Vergiftung

Giftige Pflanzen und Lebensmittel, offen herumliegende Medikamente

Sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik gehen


Fazit

Das Zittern kann harmlose und ernste Hintergründe haben. Das Wichtigste, wenn Ihre Katze unkontrolliert zuckt: Verfallen Sie nicht in Panik, sondern atmen Sie tief durch und bringen Sie Ihren felinen Liebling zum Tierarzt oder in eine Tierklinik.