Katze zittert: Woran das liegen kann und was zu tun ist
Ihren Stubentiger bringt normalerweise nichts aus der Ruhe, seit kurzem zittert er aber? Zuckt Ihre Katze im Schlaf? Das kann Haustierhalter und Halterinnen schon einmal erschrecken – vor allem, wenn das Zittern plötzlich und unkontrolliert auftritt. Es kann verschiedene Gründe haben, dass Ihre Katze zittert. Während einige Ursachen harmlos bzw. ungefährlich sind, können andere im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick über mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Häufige Ursachen
Unbedenkliche bzw. ungefährliche Auslöser
Kälte
Zwar haben die meisten Katzenrassen ein warmes Fell. Wenn Freigänger allerdings durch Regen nass werden oder lange draußen unterwegs waren, kann ihnen trotzdem kalt werden. In der Regel normalisiert sich die Körpertemperatur von selbst, wenn das Tier wieder in der warmen Wohnung ist. Auch älteren Katzen ist manchmal kalt, weil ihr Stoffwechsel sich verlangsamt. Und Nacktkatzen müssen ganz auf die wärmende Fellschicht verzichten. Ihre Katze zittert vor Kälte? Vielleicht möchte sie es sich unter einer Decke, auf Heizungsliegen, Wärmedecken oder vor dem Kamin gemütlich machen.
Angst oder Stress
Wenn Ihre Katze aus Angst zittert, können Sie versuchen, sie mit Streicheleinheiten zu beruhigen. Beschäftigen Sie sie und spielen Sie mit ihr. Sobald die stressige oder angsteinflößende Situation vorbei ist, sollte auch das Zittern aufhören. Ängstlichen Katzen können Bachblüten helfen. Das ist ein pflanzliches Mittel mit einer beruhigenden Wirkung, das allerdings über mehrere Wochen verabreicht werden muss, bevor es wirkt. Ist Ihre Samtpfote besonders ängstlich, fragen Sie einen Tierarzt um Rat.
Erschöpfung
Was können Sie als sorgender Tierhalter tun? Ermuntern Sie Ihre Katze, zu trinken und zu fressen. Setzen Sie auf hochwertiges, nährstoffreiches Katzenfutter. Auch ein Rückzugsort ist wichtig, an dem das Tier ungestört schlafen und sich erholen kann. Zittert Ihre Katze, weil sie Probleme mit Artgenossen aus der Umgebung hat? Dann sprechen Sie mit den Nachbarn und trennen Sie die Tiere für einige Zeit. Besuchen Sie außerdem einen Tierarzt, um eine ernste Erkrankung wie Diabetes auszuschließen.
Träume
Ihre Katze zittert und zuckt beim Schlafen? Dann müssen Sie sich in den meisten Fällen keine Sorgen machen – vor allem, wenn das Tier sonst keine Krankheitsanzeichen zeigt. Wahrscheinlich träumt sie gerade von einer spannenden Mäusejagd oder Ähnlichem. Lassen Sie Ihre Samtpfote einfach ungestört weiterschlafen. Denn wenn Sie sie aufwecken, könnte sie sich erschrecken.
Steckt eine ernste Erkrankung dahinter?
Fieber
Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39°C. Entzündungen, Parasiten, Vergiftungen, bakterielle und Virusinfektionen beispielsweise können dazu führen, dass diese steigt. Ab 39,2°C spricht man von Fieber, ab 41,5°C wird es lebensgefährlich, weil Organe geschädigt werden. Wie äußert sich die erhöhte Temperatur? Ihr tierischer Liebling ist dann kraftlos, appetitlos und atmet schneller. Und noch ein weiteres Symptom ist nicht ungewöhnlich: Manchmal zittert eine Katze, wenn sie Fieber hat. Ihr Tierarzt wird den Auslöser feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.
Schmerzen
Parasiten
Giardien und Würmer befallen den Darm Ihres felinen Freunds. Sie verursachen Durchfall und unter anderem auch Zittern. Ein Veterinär untersucht Kotproben und empfiehlt Medikamente bzw. Wurmkuren. Dann hat das Parasiten-bedingte Zittern bald ein Ende. Zu den Parasiten gehören auch Flöhe, Läuse oder Milben bei Katzen. Durch trockene, wunde Haut und Verkrustungen entsteht heftiger Juckreiz oder sogar Schmerzen, durch die die Katze zittert. Salben können hier helfen. Es ist außerdem wichtig, Schlafplatz, Futternapf und Spielzeug zu desinfizieren. Ein Tierarzt verschreibt Medikamente, je nachdem, um welche Art Parasit es sich handelt.
Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
Auch das kann dazu führen, dass Ihre Katze im entspannten Zustand zittert. Mineralstoff- und Vitaminmangel entstehen in der Regel durch einseitige Ernährung. Deshalb sollten Sie auf hochwertiges Katzenfutter setzen und ggf. Nahrungsergänzungsmittel zufüttern.
Finden Sie das passende Futter für Ihre Samtpfote:
Epilepsie
Eben war noch alles in Ordnung, aber plötzlich hat Ihre Katze Zuckungen, zittert und krampft. Das kann dem Halter oder der Halterin einen gehörigen Schrecken einjagen. Die Ursache: Epilepsie – eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die sich durch unkontrollierte Muskelbewegungen äußert. Manchmal zeigt sich die Krankheit deutlich in Form von Krämpfen, Geschrei oder Schaum vor dem Maul. Manchmal geht sie aber auch mit weniger eindeutigen Symptomen einher: etwa ein glasiger Blick, Verhaltensänderungen, Inkontinenz, Speicheln, Muskelkrämpfe oder Muskelzittern.
Vergiftung
Hier ist keine Frage, was zu tun ist: Ab zum Tierarzt oder in die Tierklinik! Haben Sie eine Vermutung, was die Vergiftung ausgelöst haben könnte, nehmen Sie den Stoff mit. Dann kann der Veterinär die Ursache schneller feststellen und besser behandeln.
So verhalten Sie sich richtig, wenn Ihre Katze zittert
Wie Sie reagieren, hängt vom Einzelfall ab. Denn es gibt verschiedenste Gründe für das Zittern. Verschaffen Sie sich erst einmal einen Überblick über die Situation, um das Zittern richtig einschätzen zu können. Der Schwanz der Katze zittert? Das kann einerseits heißen, dass sie freudig erregt ist. Folglich müssen Sie sich keine Sorgen machen. Andererseits kann ein zitternder Schwanz aber auch ein Zeichen für Stress sein. Bewerten Sie immer die Gesamtsituation und achten Sie auf weitere Symptome. Schmerzbedingtes Zittern bei Katzen geht zum Beispiel häufig mit Abgeschlagenheit und veränderten Bewegungen einher.
Oft helfen Sie Ihrer Samtpfote einfache Mittel:
Ist das Tier aufgeregt, können homöopathische Mittel wie Bachblüten es beruhigen. Friert die Katze, reicht häufig schon eine Decke. In den allermeisten anderen Fällen, sollten Sie Ihre Samtpfote aber beim Tierarzt vorstellen. Wenn die Katze bei Entspannung zittert, steckt möglicherweise eine Erkrankung wie Epilepsie dahinter. Der Tierarzt diagnostiziert und therapiert die jeweiligen Katzenkrankheiten. Zudem gibt er hilfreiche Tipps, was Sie bei harmloseren Ursachen wie Stress oder Erschöpfung tun können.
Nachfolgend haben wir Ursachen, Hintergrund und Behandlungsmöglichkeiten noch einmal zusammengefasst:
Auslöser |
Möglicher Hintergrund |
Behandlung |
Kälte |
Regen, lange Ausflüge an kalten Tagen, langsamer Stoffwechsel bei alten Katzen oder fehlendes Fell bei Nacktkatzen |
Aufwärmen in der Wohnung ggf. mit Decken, Heizliegen oder Wärmedecken |
Stress, Angst |
Ungewohnte Situationen wie Donner, Fahrt zum Tierarzt, Familienzuwachs etc. |
Ablenkung, Streicheleinheiten, Bachblüten |
Erschöpfung |
Ausgiebiges Toben, Revierkämpfe, Hunger, Diabetes |
Animieren zum Fressen und Trinken, Rückzugsort schaffen, kämpfende Katzen trennen, Tierarzt konsultieren, um Krankheiten auszuschließen |
Träume |
Zucken durch Träume in der Tiefschlafphase |
i. d. R. keine Behandlung nötig |
Fieber |
Infektionen, Parasitenbefall, Entzündungen, Giftaufnahme |
Zum Tierarzt gehen und nach geeigneter Therapie fragen: Je nach Ursache z. B. Antibiotika oder fiebersenkende Medikamente |
Schmerzen |
Innere oder äußere Verletzungen |
Schmerztherapie durch den Tierarzt |
Parasiten |
Würmer, Giardien, Flöhe, Läuse oder Milben |
In Absprache mit dem Veterinär Wurmkuren, Medikamente und Salben |
Vitamin- und Mineralstoffmangel |
Falsche Ernährung |
Hochwertiges Futter, ggf. Nahrungsergänzungsmittel |
Epilepsie |
Erkrankung des zentralen Nervensystems durch Fehlfunktion des Gehirns oder als Folgeerscheinung anderer Krankheiten |
Medikamente in Absprache mit dem Tierarzt, wenn möglich überwachter Freigang |
Vergiftung |
Giftige Pflanzen und Lebensmittel, offen herumliegende Medikamente |
Sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik gehen |
Fazit
Das Zittern kann harmlose und ernste Hintergründe haben. Das Wichtigste, wenn Ihre Katze unkontrolliert zuckt: Verfallen Sie nicht in Panik, sondern atmen Sie tief durch und bringen Sie Ihren felinen Liebling zum Tierarzt oder in eine Tierklinik.