Die Polysaccharide Storage Myopathy, kurz PSSM beim Pferd ist eine Muskelerkrankung. Sie wird vererbt und ist nicht heilbar. PSSM zeichnet sich dadurch aus, dass in den Muskelzellen übermäßig viele Zuckermoleküle gespeichert werden. Üblich sind diese Symptome:

- Muskelschmerzen 
- Steifheit 
- Lahmheit 
- Bewegungsunlust 
- Symptome wie bei einem Kreuzschlag: Erschöpfung, Zittern und Schwitzen
- In schweren Fällen Zusammenbruch möglich 

Bei PSSM handelt es sich um eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels. Man unterscheidet zwischen 2 Formen:

- PSSM Typ 1, verursacht durch eine bekannte Genmutation 
- PSSM Typ 2 bzw. MIM, verschiedene Ursachen möglich 

Ein Tierarzt oder eine Tierärztin stellt die Diagnose mithilfe eines Gentests über eine Blut- oder Haarwurzelprobe. Ist PSSM bei einem Pferd diagnostiziert, erfolgt die Behandlung durch eine angepasste Ernährung. Diese muss kohlenhydratarm sein. Eine ausreichende Menge an hochwertigem Heu sowie ein Verzicht auf Kraftfutter mit Zucker sind dabei entscheidend. Des Weiteren soll bei PSSM helfen, wenn das Pferd im Offen- oder Aktivstall gehalten wird. Das fördert Bewegung und Wohlbefinden des vierbeinigen Patienten. Gezielte Bewegung ist bei dieser Erkrankung wichtig, weil sie den Muskelstoffwechsel anregt.

 

Wurde PSSM bei Deinem Pferd diagnostiziert oder hat es eine Veranlagung für diesen Gendefekt?
Lies in unserem Ratgeber, wie Du bei einem PSSM-Schub handeln solltest und finde Informationen zur Fütterung bei PSSM.

Wurde PSSM bei Deinem Pferd diagnostiziert oder hat es eine Veranlagung für diesen Gendefekt? 

Lies in unserem Ratgeber, wie Du bei einem PSSM-Schub handeln solltest und finde Informationen zur Fütterung bei PSSM.





Eine Diagnose, viele Gesichter: PSSM tritt bei Pferden aller Rassen auf.


Was bedeutet PSSM beim Pferd?

Die Diagnose PSSM ist für viele Pferdehalter ein Schock. Denn die Krankheit ist nicht nur erblich, sie gilt auch als unheilbar. PSSM steht für Polysaccharide Storage Myopathy bzw. Polysaccharid-Speicher-Myopathie. PSSM beim Pferd wird auch Speichermyopathie genannt. Es handelt sich dabei um einen Defekt in der Einlagerung von Glykogen in der Muskulatur des Pferdes. Nur PSSM1 stellt eine echte Speichermyopathie dar. Alle weiteren Formen dieser Muskelstörungen (Myopathie-Formen) wurden ursprünglich unter dem Begriff PSSM2 zusammengefasst. PSSM2 kann nach aktuellem Forschungsstand nochmal in unterschiedliche Formen eingeteilt werden: P2, P3, P4, Px, P8 und K1.

Da die Erkrankung noch erforscht wird, können weitere Formen hinzukommen. Die 2. Hauptform PSSM2 ist den meisten Pferdemenschen bereits bekannt. Inzwischen ist für diese jedoch aufgrund der voranschreitenden Forschungsarbeiten der Begriff MIM (Muskel-Integritäts-Myopathie) eingeführt worden.


Für PSSM sind die Symptome vielfältig. Das gilt sowohl für PSSM1 als auch für PSSM2 bzw. MIM. Die Folgen der Myopathien sind oft gravierend. Doch mit dem richtigen Management lassen sich die klinischen Symptome in vielen Fällen verbessern. Wie kanns Du PSSM beim Pferd erkennen? Wo liegt der Unterschied zwischen PSSM1 und PSSM2 bzw. MIM? Worauf solltest Du im Alltag mit einem Pferd achten, das an PSSM erkrankt ist oder den Gendefekt in sich trägt? Das und mehr erfährst Du im Folgenden.



PSSM1 und PSSM2 bei Pferden – Was ist der Unterschied?

PSSM1 beim Pferd – Es liegt in den Genen

PSSM Typ 1 findet sich hauptsächlich vor allem bei diesen Rassen:

Die Erkrankung ist auch als Polysaccharid-Speicher-Myopathie bekannt und auf eine Mutation im GYS1-Genzurückzuführen. Dieser Gendefekt lässt sich im Labor nachweisen. Wurde dieser Gendefekt festgestellt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass das Pferd an PSSM leidet oder leiden wird. Mit der richtigen Fütterung und entsprechend angepassten Trainings- und Haltungsbedingungen können betroffene Vierbeiner ein nahezu beschwerdefreies Leben führen. In der Zucht spielt ein Test auf PSSM bei den besonders häufig betroffenen Pferderassen eine große Rolle. Denn die Gefahr einer Weitergabe des Gendefekts ist hoch.

Was passiert bei Pferden mit PSSM 1 im Körper? Bei PSSM1 wird Mehrfachzucker nicht verstoffwechselt, sondern in der Muskulatur des Pferdes gespeichert – und zwar in deutlich größeren Mengen, als das beim gesunden Pferd der Fall ist. Polysaccharide sind langkettige Zuckermoleküle, zählen zu den Mehrfachzuckern und sind eine Unterklasse der Kohlenhydrate. Bei PSSM reichern sich diese Polysaccharide in großen Mengen in den Muskeln des Pferdes an. Bei diesen langkettigen Zuckermolekülen handelt es sich größtenteils um Glykogen: Eine Kohlenhydrat-Speicherform, die der Energiegewinnung dient. Funktioniert der Stoffwechsel einwandfrei, sind diese Energie-Speicher eine gute Sache. Bei Pferden mit PSSM Typ 1 werden die Glykogenmoleküle nicht vollständig abgebaut - über das Futter wird aber weiterhin Stärke und Zucker nachgeliefert, zu Glukose abgebaut und in Glykogen umgewandelt. Es kommt zu einem Überschuss des Glykogens in Muskelzellen - die Muskulatur kann nicht mehr einwandfrei arbeiten, der Muskelstoffwechsel ist gestört und es kommt zu verschiedenen Symptomen.

PSSM2 beim Pferd – Muskeldefekt mit Folgen

Während es sich bei PSSM1 um einen Gendefekt handelt, bei welchem eine Mutation im Gen GYS1 vorhanden ist, ist die Ursache von PSSM Typ 2 noch nicht vollständig geklärt. Unter der Bezeichnung werden Defekte in der Muskelstruktur zusammengefasst.

Sie zeigen sich zum Beispiel in Symptomen wie:

  • Verspannungen
  • Dellen in der Muskulatur
  • Kreuzverschlag
  • Abgeschlagenheit
  • Erschöpfung

Diese unterscheiden sich kaum von den Symptomen für von PSSM1. Bei PSSM2 ist allerdings nicht eine einzelne Genmutation für die Fehlfunktion der Muskulatur verantwortlich wie bei PSSM1 – es können mehrere Gene betroffen sein, die Auswirkungen unterschiedlich. Die bereits genannten verschiedenen Formen von PSSM2, bzw. von MIM haben eines gemeinsam: Sie beeinträchtigen die normale Muskelfunktion. Und das wiederum zeigt sich, wie auch bei PSSM1 in einer ganzen Reihe möglicher Symptome. 


Symptome von PSSM1 und PSSM2 bzw. MIM: vielfältig & tückisch

Meist treten erste Symptome für PSSM bei Pferden im Alter von 7 - 10 Jahren auf. In seltenen Fällen kann es auch schon früher dazu kommen. 

Die Symptome sind vielfältig und machen sich sowohl im Verhalten als auch in der Bewegung sowie Psyche des Pferdes bemerkbar.

  • Muskelverspannungen bis hin zum Kreuzverschlag
  • Wechselnde Lahmheiten
  • Starker Muskelabbau, v.a. an Hinterhand, Schulter und Rücken
  • Lokaler Muskelschwund mit Bildung kleiner Dellen
  • Muskelzittern
  • Probleme beim Rückwärtsrichten
  • Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit
  • Schwitzen
  • Abgeschlagenheit
  • Trainingsunwille, schmerzbedingte Bewegungsunlust
  • Explosives Verhalten in der Arbeit
  • Steifheit
  • Wesensveränderungen


PSSM-Schub beim Pferd und mögliche Symptome

Die Pferdekrankheit zeigt sich am stärksten, wenn der vierbeinige Patient einen sogenannten Schub hat. Dieser äußert sich durch verschiedene Symptome und kann unterschiedlich stark ausfallen.

Die Varianten beim PSSM-Schub und die Symptome:

  • Leichter Schub: Tritt ca. 10 Min. nach der Belastung auf. Das Pferd krümmt den Rücken, wird steif in den Hinterbeinen und bewegt sich nur unwillig. Außerdem können Anzeichen einer leichten Kolik beim Pferd auftreten.
  • Mittelschwerer Schub: Hier zeigen sich die ersten Symptome bereits während der Arbeit. Das Pferd bewegt sich nur noch unwillig, schwitzt, bleibt häufig stehen und die Muskulatur von Rücken, Kruppe und Hinterhand verhärtet sich.
  • Schwerer Schub: Er äußert sich durch extremes Schwitzen schon während der Belastung. Das Pferd ist kaum noch in der Lage, sich zu bewegen. Die Muskulatur verhärtet sich und schmerzt stark, oft zeigt sich auch ein Muskelzittern. Die Körpertemperatur kann erhöht sein und der Kreislauf schwach. Der Harn des Pferdes kann eine kaffeebraune Färbung annehmen. Dies bedeutet, dass Muskelfasern massiv geschädigt wurden.

Im extremen Fall knickt das Pferd während eines schweren PSSM-Schubs in der Hinterhand ein und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten.

Symptome eines PSSM-Schubs

  • Aufgekrümmter Rücken
  • Steife Muskulatur
  • Starkes Schwitzen
  • Lahmheiten
  • Bewegungsunwille
  • Dunkler Urin

ACHTUNG! Dunkler Urin ist ein absoluter Notfall! Setzt das Pferd kaffeefarbenen Harn ab, liegt ein dramatischer Muskelschaden vor. Außerdem kann es zu einem Nierenschaden kommen! Rufe sofort einen Tierarzt oder eine Tierärztin!


PSSM bei Pferden - Ein Fall für Tierarzt oder Tierärztin

Nicht immer sind die Symptome eindeutig. Zuweilen zeigen sich auch andere, gesundheitliche Probleme auf ähnliche Art und Weise. Leichte Schübe werden von Pferdehaltern nicht immer bemerkt. Manchmal zeigen sie sich nur durch eine leichte Steifigkeit oder Unwillen beim Training, oft über einen langen Zeitraum. Besonders bei PSSM2 bzw. MIM sind die Symptome nicht immer eindeutig. Sollte Dein Pferd sich aber trotz bester Bedingungen beim Training unwillig oder schnell erschöpft zeigen? Nimmst Du Unregelmäßigkeiten in der Muskulatur oder starke Verspannungen wahr? Dann solltest Du Dich von einem Tierarzt oder einer Tierärztin über einen Test auf PSSM bei Deinem Pferd beraten lassen.

Ob stark oder leicht – handeln ist immer erforderlich! Ignoriert man die Anzeichen von PSSM bei einem Pferd, kann dies die Lage drastisch verschlimmern.

Im Zweifel also immer einen Tierarzt oder eine Tierärztin rufen: Bei schwereren Symptomen handelt es sich ohnehin um einen Notfall – verständige umgehend einen Veterinär, da das Pferd unter starken Schmerzen leidet!

Symptome eines PSSM-Schubs

  • aufgekrümmter Rücken
  • steife Muskulatur
  • starkes Schwitzen
  • Lahmheiten
  • Bewegungsunwille
  • Dunkler Urin

Bei einem PSSM-Schub haben Pferde oft große Schmerzen



Akuter PSSM-Schub - Erste Hilfe für Dein Pferd 

Sobald Du Symptome eines PSSM-Schubs bei Deinem Pferd bemerkst, solltest Du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Beruhige Dein Pferd: Jede körperliche Aktivität solltest Du sofort stoppen, um eine weitere Muskelbelastung zu vermeiden. Halte Dein Pferd im PSSM-Schub ruhig und versuche, jeglichen Stress zu minimieren.
  • Rufe einen Tierarzt oder eine Tierärztin: Eine sofortige tierärztliche Versorgung ist entscheidend.
  • Biete Wasser an: Dein Pferd sollte unbedingt Zugang zu frischem Wasser haben. Dies unterstützt die Hydratation und kann dabei helfen, Giftstoffe aus dem Körper zu spülen.
  • Sorge für eine ruhige Umgebung: Bring Dein Pferd in eine schattige, ruhige Umgebung. Dies kann dazu beitragen, den Stresslevel zu senken und die Situation zu beruhigen.
  • Nicht füttern: Verhindere, dass Dein Pferd frisst. Denn das kann seinen Zustand während des PSSM-Schubs verschlechtern.


Liegt PSSM beim Pferd vor oder nicht? Ein Test gibt Aufschluss

Will man PSSM bei Pferden diagnostizieren, stehen dafür verschiedene Tests zur Auswahl:

Muskelbiopsie

Zum einen kann über eine Muskelbiopsie festgestellt werden, ob die Pferdekrankheit PSSM vorliegt. Wichtig ist, dass die Muskelbiopsie während eines Schubs genommen wird. Ansonsten kann der Befund negativ ausfallen und die Krankheit unentdeckt bleiben, obwohl das Pferd davon betroffen ist.

Gentest

Auch ein Gentest gibt Aufschluss über PSSM bei Pferden. Er ist besonders in Hinblick auf die Zucht wichtig. Denn durch ihn kann schon vor dem Ausbrechen der Krankheit festgestellt werden, ob ein Tier betroffen ist oder ggf. ein Vererber von PSSM ist. Der Gen-Test zeigt also nicht an, ob die Krankheit bereits ausgebrochen ist, sondern gibt Aufschluss darüber, ob eine genetische Veranlagung vorhanden ist

Der Gent-Test ist bei PSSM1 eine sichere und zuverlässige Methode. Für PSSM2 bzw. MIM gilt er jedoch nicht als valide: In mehreren Studien wurden fälschliche bzw. widersprüchliche Befunde bei Gen-Tests für PSSM2 bzw. MIM im Vergleich zu durchgeführten Muskelbiopsien gemacht. Daher empfiehlt sich bei Verdacht auf PSSM Typ 2 bzw. MIM bei einem Pferd eine Muskelbiopsie während eines Schubs durchzuführen, um verlässlichere Ergebnisse zu erhalten.

Blutbild

Weniger aussagekräftig ist ein Blutbild: Liegen hier die Muskelenzyme im Ruhezustand im oberen Normbereich, sind sie unter Belastung schnell erhöht und sinken nur langsam, kann dies ein Hinweis auf ein Problem des Muskelstoffwechsels sein.


Wie sieht bei PSSM die Behandlung der betroffenen Pferden aus?

PSSM ist eine Pferdekrankheit, die nicht heilbar ist. Es sind allerdings unterstützende Maßnahmen möglich. Diese können zu Lebensqualität und Wohlbefinden des vierbeinigen Patienten beitragen. Und mithilfe einer entsprechenden, konsequenten Behandlung bleibt ein PSSM-Pferd reitbar. Wichtig ist, dass man die Anweisungen und Ratschläge des Tierarztes oder der Tierärztin berücksichtigt.

1. Haltung und Training - Das ist wichtig für PSSM-Pferde

Tabu sind Boxenhaltung und wenig Bewegung bei Pferden, die bereits PSSM-Schübe hinter sich oder eine genetische Veranlagung dazu haben! Kontinuierliche leichte Bewegung im Offenstall oder Aktivstall ist wichtig für das Pferd, damit der Stoffwechsel entlastet und Zucker verwertet werden kann. 

Training ist für PSSM1-Pferde ausgesprochen wichtig! Da ihr Körper in längeren Phasen der Ruhe zu viel Glykogen speichert, sollten sie in Bewegung bleiben. Aber: Überfordere das Pferd nicht! Das Training sollte vorsichtig erfolgenund nur langsam gesteigert werden. Mutest Du dem Pferd zu viel zu, riskierst Du, dass dies einen PSSM-Schub auslöst. Auf sportliche Überforderung solltest Du verzichten. Diese bedeuten meistens Stress und körperliche Belastung für das Pferd und können dadurch einem PSSM-Schub Tür und Tor öffnen

Stehtage sollten beim PSSM-Pferd nicht vorkommen:
Leichte Bewegung unter dem Reiter oder an der Longe sollte, neben der Bewegung im Offenstall oder Aktivstall, stets auf dem Tagesprogramm des Vierbeiners stehen. Auch bei PSSM2-Pferden sind Haltung und Training wichtige Faktoren. Möglichst viel Zeit im Freien, zum Beispiel auf der Koppel oder Weide oder im Offenstall ist auch bei PSSM Typ 2 bzw. MIM angeraten. 

Beim Reiten ist eine lange Aufwärmphase wichtig: 
Bei der Arbeit sind Lektionen, die den Rücken belasten und hohe Aufrichtung erfordern mit Vorsicht zu genießen. Ein entspanntes und häufiges Training, Pausen beim Reiten und Arbeit in Dehnungshaltung können dazu beitragen, das Wohlbefinden des von PSSM2 (MIM) betroffenen Pferdes zu verbessern. 

Das Eindecken bei kühlem Wetter kann für PSSM Pferde ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme sein, um die empfindliche und schmerzende Muskulatur warmzuhalten.

Richtiges Futter kann das Pferd vor einem Schaden an den Muskelzellen schützen!

Fütterung bei PSSM

2. PSSM: Die Fütterung kann helfen

Bei PSSM Typ 1 handelt es sich um eine Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels. Deshalb ist eine stärke- und zuckerarme Fütterung einer der wichtigsten Punkte, die beachtet werden sollten. Getreidefreies Pferdefutter eignet sich hervorragend als PSSM-Futter, um die Stärke- und Zuckerzufuhr zu minimieren

Auch das Grundfutter sollte nicht außer Acht gelassen werden: Gras und Heu liefern ebenfalls Zucker und nicht immer wenig. Eine Heuanalyse kann helfen, den Zuckergehalt des Heus zu kennen und bei hohem Zuckergehalt durch Maßnahmen wie Wässern zu reduzieren. Auch der Weidegang sollte so gestaltet werden, dass die Pferde möglichst dann aufs Gras kommen, wenn die Zuckergehalte niedrig sind.

Bei PSSM Typ 2 bzw. MIM handelt es sich nicht um eine Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels. Aus diesem Grund ist eine stärke- und zuckerarme Fütterung allein nicht der Schlüssel zum Erfolg. Besonders wichtig ist die ausreichende Versorgung mit Protein und essenziellen Aminosäuren

Sowohl bei PSSM1 als auch bei PSSM2 bzw. MIM sollen Pferde zusätzlich mit den Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin versorgt werden. 

Diese Aminosäuren übernehmen wichtige Funktionen im Stoffwechsel und können helfen:

  • Muskulatur aufzubauen
  • Muskelabbau zu mindern
  • Muskelregeneration zu fördern

Hochwertige Öle, wie z. B. Leinöl, können zusätzlich Energie liefern und versorgen PSSM-Pferde mit essenziellen Omega-3-Fettsäuren.

Auch die Mineralversorgung ist bei dieser Pferdekrankheit ausgesprochen wichtig. Ein hochwertiges Mineralfutter sollte bei PSSM-Pferden fester Bestandteil des Speiseplans sein. Denn auch Spurenelemente und Vitamine übernehmen wichtige Stoffwechselfunktionen: Vitamin E und Selen z. B. sind Radikalfänger (übernehmen also antioxidative Funktionen) und können die Muskulatur unterstützen.

 

Hier findest Du passendes Futter für Dein Pferd mit PSSM:

Josera Help MyoGast Struktur ist ein innovatives Spezialfutter für Pferde mit einem sensiblen Magen oder Problemen beim Muskelstoffwechsel. Bei der Rezeptur wurde nicht nur bewusst auf Getreide, sondern auch auf Luzerne, Soja und Melasse verzichtet. Das macht es zu einer idealen Grundlage für verdauungsempfindliche Pferde und jene mit Futtermittelunverträglichkeiten. Aufgrund des niedrigen Stärke- und Zuckergehalts (3,5 % Stärke und 4,9 % Zucker) ist es zur Fütterung bei Stoffwechselproblemen optimal geeignet.

Josera Help MyoGast Struktur wurde unter besonderer Rücksichtnahme auf aktuelle Forschung zur Muskelgesundheit - insbesondere PSSM 1 & 2 - entwickelt. Hohe Gehalte an essenziellen Aminosäuren können nicht nur den Muskelaufbau und -erhalt unterstützen, sondern auch ein starkes und elastisches Bindegewebe fördern. Der pflanzliche Komplex Josera EquiFlavin® enthält Apfel, Traube und Oregano. Diese Pflanzen sind allgemein für ihre antiendzündlich wirkenden Flavonoide bekannt, die zum Zellschutz beitragen können.

Dank der faserreichen Struktur aus Wiesengräsern und Timotheegras werden Kautätigkeit und Speichelbildung gefördert, was die Magensäure auf natürliche Weise puffert. Zusätzlich können natürliche Schleimstoffe aus Lein und Apfelfasern die Magenschleimhaut unterstützen. Die bei uns heimischen Pflanzen Hagebutte und Ringelblume können zudem verdauungsfördernd wirken und die Wundheilung unterstützen. Das macht Josera Help MyoGast Struktur zu einem idealen Pferdefutter bei Magenproblemen.

Bewusst wurde auf den Zusatz von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen verzichtet, um eine tierindividuelle Ergänzung zu ermöglichen. In Kombination mit dem Josera Help AminoBalancer können vor allem Pferde mit Problemen im Muskelstoffwechsel optimal mit den für die Muskulatur wichtigen Aminosäuren unterstützt werden.

Dieses Ergänzungsfuttermittel enthält keine zugesetzten Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Bitte beachte, dass für eine bedarfsgerechte Versorgung Deines Pferdes die Gabe eines entsprechenden Mineralfutters nötig ist. Bei Pferden mit erhöhtem Nährstoffbedarf empfehlen wir den Josera Help AminoBalancer.

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Weidegang bei PSSM? Bei PSSM-Pferden sollte auch das Weidemanagement gut geplant werden. Das gilt vor allem für Tiere mit PSSM Typ 1 aufgrund der Störung im Kohlenhydrat-Stoffwechsel. Denn auch Gras kann hohe Zuckergehalte aufweisen, je nach Grasart und Vegetationsperiode, Temperatur und Lichtintensität. Ein späteres Anweiden ist ratsam, wenn das Gras der Koppel eher rohfaserreich und zuckerärmer ist oder wenn die Nächte dauerhaft wärmer sind, ist hier ratsam. Die Box ist an solchen Tagen allerdings keine Alternative! Sorge dafür, dass Dein Pferd kontinuierlich leichte Bewegung hat und ermögliche dem Stoffwechsel durch leichte, kurze Trainingseinheiten in Schwung zu kommen.


FAZIT

  • Kontinuierliche, leichte Bewegung in artgerechter Haltung
  • Angepasstes Training
  • Protein- und fettreiche Fütterung

Das sind die wichtigsten Faktoren für das Wohlergehen eines PSSM-Pferdes. Eine Zusammenarbeit mit einem Tierarztoder einer Tierärztin ist wichtig, damit sich die Krankheit nicht verschlimmert und Symptome bei akuten Schüben umgehend gelindert werden können. PSSM1 ist bei Pferden erblich und nicht heilbar und kann durch einen Gen-Test nachgewiesen werden. Betroffen sind Pferde aller Rassen, insbesondere Westernpferde, Robustpferde und Kaltblüter bei PSSM Typ 1, von PSSM Typ 2  bzw. MIM, einer Bezeichnung für verschiedene Muskelkrankheiten, können alle Pferderassen betroffen sein.


FAQs - Häufig gestellte Fragen zu PSSM bei Pferden

Was ist PSSM bei Pferden und welche Typen gibt es?

PSSM steht für Polysaccharid-Speicher-Myopathie, eine genetisch bedingte Muskelerkrankung bei Pferden. Es gibt zwei Haupttypen: PSSM Typ 1, verursacht durch eine Mutation im GYS1-Gen, und PSSM Typ 2, auch bekannt als Muskel-Integritäts-Myopathie (MIM), deren genaue Ursachen noch erforscht werden.

Welche Pferderassen sind besonders von PSSM betroffen?

PSSM Typ 1 tritt häufig bei stark bemuskelten Rassen wie Quarter Horses, Paint Horses, Appaloosas und Kaltblütern auf. PSSM Typ 2 kann prinzipiell jede Pferderasse betreffen.

Welche Symptome deuten auf PSSM bei Pferden hin?

Typische Symptome umfassen Muskelverspannungen, Steifheit, Bewegungsunlust, Lahmheit, Muskelzittern und in schweren Fällen Kreuzverschlag-ähnliche Anzeichen wie starkes Schwitzen und Erschöpfung.

Wie wird PSSM bei Pferden diagnostiziert?

PSSM Typ 1 kann durch einen Gentest anhand einer Blut- oder Haarprobe nachgewiesen werden. Für PSSM Typ 2 ist eine Muskelbiopsie während eines Schubs die zuverlässigste Diagnosemethode.

Wie kann ich mein Pferd mit PSSM unterstützen?

Eine angepasste Fütterung mit wenig Stärke und Zucker, regelmäßige Bewegung und artgerechte Haltung, z.B. im Offenstall, sind entscheidend. Zusätzlich können hochwertige Öle und eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren die Muskulatur unterstützen.

Ist PSSM bei Pferden heilbar?

PSSM ist nicht heilbar, aber mit dem richtigen Management können viele Pferde ein nahezu beschwerdefreies Leben führen.

Was sollte ich bei einem akuten PSSM-Schub meines Pferdes tun?

  • Beruhige Dein Pferd.
  • Stoppe jede körperliche Aktivität.
  • Rufe sofort einen Tierarzt oder eine Tierärztin.
  • Stelle sicher, dass Dein Pferd Zugang zu frischem Wasser hat.

Kann man Pferde mit PSSM weiterhin reiten?

Ja, mit einer angepassten Fütterung, Haltung und regelmäßigem, moderatem Training können viele PSSM-Pferde weiterhin geritten werden.

Wie wichtig ist die Fütterung bei PSSM?

Sehr wichtig. Eine stärke- und zuckerarme Fütterung hilft, die Symptome zu kontrollieren und das Wohlbefinden Deines Pferdes zu fördern.

Sollte ich mein Pferd auf PSSM testen lassen, auch wenn es keine Symptome zeigt?

Wenn Dein Pferd zu einer der betroffenen Rassen gehört oder in der Zucht eingesetzt wird, kann ein Test sinnvoll sein, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.