Er sieht ein bisschen aus wie ein Kuschelbär, aber unter dem dichten Pelz steckt ein stolzer Hund. Der Akita Inu ist wohl eine der bekanntesten japanischen Hunderassen und überzeugt Hundeliebhaber nicht nur durch sein Aussehen, sondern auch durch seinen selbstbewussten Charakter. Dabei ist der vermeintliche „Schmusebär“ nicht für jeden geeignet. Nachfolgend stellen wir Ihnen alle wichtigen Rasseinformationen und Hinweise zur Haltung und Erziehung des sogenannten „japanischen Spitzes“ vor.


Rassenprofil:

  • Herkunft: Japan
  • Körpergröße: Hündinnen: 61 cm (+/- 3 cm), Rüden: 67 cm (+/- 3 cm)
  • Gewicht: Hündinnen: ca. 28 kg, Rüden: ca. 35 kg
  • Farbe: hartes, gerades Deckhaar und weiche, dichte Unterwolle, Farben: rot-falb, sesam, gestromt und weiß, außer weiß müssen alle Farben urachiro aufweisen
  • Lebenserwartung: 10 – 15 Jahre
  • Charakter: unabhängig, eigenständig, liebevoll, freundlich, ruhig, treu, gehorsam
  • Erziehung und Haltung: kein Druck oder Gewalt, viel Lob und Bestätigung, braucht viel Bewegung


Akita Inu Junghund liegt auf dem Bett
Der Akita ist ein wichtiger Teil der japanischen Geschichte und Kultur.

Die Züchtungsgeschichte des Akita Inu

Laut FCI gehört der Akita Inu zu den asiatischen Spitzen, wobei er ursprünglich für die Bären- und Schwarzwildjagd gezüchtet wurde. Wie weit die Rassegeschichte zurückgeht, lässt sich nur vermuten. Man ist jedoch der Annahme, dass es auf der japanischen Insel Honshū schon seit dem 2. Jahrhundert vor Christus ähnliche Hunde wie den Akita Inu gab. Der Akita ist ein wichtiger Teil der japanischen Geschichte und Kultur und wurde 1931 als offizielles „Kulturdenkmal“ Japans erklärt. Akita Inus sind seit jeher vielfältig einsetzbar und wurden neben der Jagd auch als Wachhunde, Schlittenhunde oder zum Ziehen schwerer Lasten eingesetzt. Heutzutage werden Akita Inus nicht mehr zur Jagd, sondern als Familien- und Begleithunde sowie als Lawinensuchhunde oder Mantrailer eingesetzt.

Wussten Sie schon …? Aus Hundekämpfen damaliger Zeit ging eine weitere Akita-Linie hervor – der American Akita. Dieser ist eine eigenständige und anerkannte Hunderasse und entstand durch die Verpaarung der Akita Inus mit Tosas, Mastiffs und auch Deutschen Schäferhunden.

American Akita im Winter
Heutzutage gibt es zwei Akita-Linien: den Akita Inu und den American Akita.


Stolz und wunderschön: Der Auftritt des Akita Inu

Auf den ersten Blick sieht der Akita Inu wie ein niedlicher, großer Kuschelbär aus. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine äußerst stolze Hunderasse. Der Akita Inu ist ein großer, kräftiger und muskulöser Hund. Rüden können ein Gewicht von knapp 60 kg und eine Schulterhöhe von 71 cm erreichen. Der Kopf des Akita Inu ist groß und rund. Er hat eine ausgeprägte Stirnfalte und eine spitze, mittellange Schnauze. Die dreieckigen, kleinen Ohren sind aufgerichtet. Typisch für den Akita ist seine eingerollte Rute, die er auf dem Rücken trägt. Die „klassischen“ Fellfarben des Akita Inu sind weiß und rot. Meist ist der Rücken des Hundes rot oder sesamfarben, der Farbton geht zum Bauch und zu den Gliedmaßen hin in weiß über. Es gibt Akitas jedoch auch in anderen Farben. Obwohl er so plüschig aussieht, ist das Fell des Akita Inu eher fest, rau und störrisch. Seine Unterwolle ist hingegen weich.

Akita Inu mit rotem Geschirr am Steinbruch
Der Akita Inu liebt lange und ausgiebige Spaziergänge. Hundeplätze sind ihm hingegen oft zu hektisch.


Kein Teamplayer, aber eine treue Seele: Der Charakter des Akita Inu

Der Akita Inu ist keinesfalls ein anhänglicher Hund. Er zeichnet sich stattdessen durch seinen unabhängigen und eigensinnigen Charakter aus. Zwar hat er zu seiner Bezugsperson eine starke Bindung und ist ihr gegenüber unbegrenzt treu, dennoch ist er nicht unterwürfig. Der Akita Inu ist fremden Menschen und Tieren gegenüber eher distanziert und desinteressiert. Der Hunderasse wird nachgesagt, anderen Artgenossen gegenüber nicht wohlgesonnen zu sein. Mit dem richtigen Sozialisationstraining kann man diesen stolzen Einzelgänger zwar gesellschaftstauglich machen, ein ausgesprochener Teamplayer ist er jedoch nicht. Obwohl der Akita ein japanischer Spitz ist, verhält er sich in seinem Zuhause eher ruhig und bellt wenig.


Die artgerechte Haltung und Erziehung des japanischen Spitzes

Der Akita Inu ist ein bescheidener Hund, der nicht allzu viel Wert auf Gesellschaft legt. Seine Familie reicht ihm vollkommen aus. Er kann als Einzelhund gehalten werden, gewöhnt sich aber auch an andere Tiere im Haus. An Katzen sollte sich der Akita Inu möglichst von klein auf gewöhnen. Auch mit Kindern kommt er in der Regel sehr gut aus und ist ihnen gegenüber geduldig und liebevoll. Da der Akita Inu dazu tendiert, die Kinder seiner Familie zu beschützen, sollte man ihn mit Besuch nicht unbeaufsichtigt lassen. Der Akita Inu kann für den Hundesport eingesetzt werden, jedoch braucht er diese Bewegung nicht unbedingt. Er ist in der Regel kein Freund von Hundeplätzen (zu viele Fremde), sondern gibt sich mit langen, ausgiebigen Spaziergängen und gelegentlichen Such- und Zerrspielen zufrieden.

Ein anpassungsfähiger Hund Zwar braucht der Akita Inu seinen Familienanschluss, er kann im Vergleich zu anderen Begleithunden jedoch gut alleine bleiben. Durch sein dickes Fell und die Vorliebe für kühle Temperaturen kann er auch draußen gehalten werden. Wer seinem Akita genügend Auslauf bietet, kann ihn auch in einer Mietwohnung halten.

 


Die richtige Erziehung eines Akita Inu

So wie der Akita Inu braucht man als Hundebesitzer ein dickes Fell und einen klaren Führungsstil. Diese Hunderasse ist nichts für Hundeanfänger, sondern bedarf einer gewissen Erfahrung im Umgang mit Hunden. Hat man das Herz des Akita Inu jedoch einmal erwärmt, hat man ein Leben lang einen treuen Begleiter an seiner Seite. Der Akita Inu ist ein schlauer, selbstbewusster und eigensinniger Hund. Die Grundlagen für ein harmonisches Zusammenleben sind deswegen keinesfalls Härte und Druck, sondern Vertrauen und gegenseitiger Respekt. Der Akita will den Führungsstil seines Herrchens und Frauchens verstehen und schreckt vor Diskussionen nicht zurück. Gegenseitiges Vertrauen kann nur aufgebaut werden, wenn die Erziehung gewaltfrei verläuft. Gewalt und Strenge bewirken ausschließlich Widerstand und Aggression. Der Akita Inu ist ein stolzer Hund, der anständig behandelt werden möchte. Das Training sollte für den Akita Inu angenehm gestaltet werden, sodass er gerne mit Ihnen trainiert. Loben und Belohnen sind das A und O. Haben Sie erst einmal das Herz und das Vertrauen Ihres Akita Inu gewonnen, dürfen Sie sich auf einen treuen, ruhigen, ausdauernden und konzentrierten Hund freuen.

Akita Inu Welpe an der Leine liegt auf dem Boden
Für den Akita Inu sind Vertrauen und Respekt das Wichtigste.


Die artgerechte Ernährung des Akita Inu

Wie heißt es so schön? „Du bist, was du isst!“ Dieses Sprichwort gilt auch in der Hundeernährung. Damit Ihr Akita Inu ein langes und gesundes Hundeleben führen kann, ist eine artgerechte und nährstoffreiche Ernährung das A und O. Akitas wird nachgesagt, wahre Gourmets und zimperliche Esser zu sein. Und auch wenn Ihr Hund gerne mal an seinem Hundefutter herummäkelt, ist ein häufiger Futterwechsel nicht empfehlenswert. Gewöhnen Sie Ihren Akita Schritt für Schritt an neue Nahrung. Das Hundefutter des Akita Inu darf gerne einen hohen Protein- und Gemüseanteil besitzen. Je nach Auslastung (Hundesport etc.) sind eine oder mehrere Kohlenhydratquellen sinnvoll. Bei der Wahl eines hochwertigen Hundefutters sollten Sie in jedem Fall auf Zucker, Geschmacksverstärker und Farbstoffe verzichten. Solange Ihr Akita keine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit aufweist, können Sie zwischen mehreren Proteinquellen (z. B. Rind, Lamm und Wild) derselben Futtermarke variieren und somit den Gaumen Ihres Hundes bei Laune halten.

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So pflegen Sie das Fell der japanischen Schönheit

Die Fellpflege des Akita Inu ist recht unkompliziert. Das raue und harte Fell lässt sich leicht abputzen und schützt den Akita vor Schmutz und Parasiten.

Wir empfehlen Ihnen dennoch, das Fell regelmäßig zu bürsten. Während des Fellwechsels haart der Akita Inu stark und verliert einen Großteil seiner Unterwolle. In dieser Zeit sollte er häufiger gebürstet werden. Darüber hinaus ist es nicht notwendig, den Akita Inu regelmäßig zu baden. Nur nach starken Verschmutzungen und dem Kontakt mit Kot oder Aas sollte Ihr Hund ein Bad nehmen.


Vermeiden Sie Krankheiten durch die Wahl einer seriösen Zucht

Akita Inus sind im Wesentlichen sehr robuste Hunde. Die Basis eines gesunden Hundes ist jedoch eine „gesunde Herkunft“ oder auch: eine seriöse Zucht. Wenn Sie sich für einen Akita entscheiden, sollten Sie in jedem Fall Wert auf einen seriösen Züchter legen, der mit viel Erfahrung, Hingabe, Expertise und Leidenschaft seiner Tätigkeit nachgeht. Durch strenge Zuchtkontrollen können vererbbare Krankheiten oder Erkrankungen aufgrund von mangelnder Fürsorge eingedämmt werden. Dennoch ist selbst eine seriöse Zucht niemals eine 100%ige Garantie für einen gesunden Akita Inu. Auch die japanischen Spitze leiden bedauerlicherweise hin und wieder unter rassetypischen Krankheiten.

Zu den häufigsten Erkrankungen des Akita Inu gehören:

  • Mykrozytose (verkleinerte rote Blutkörperchen)
  • Haut- und Haarerkrankungen (wie z. B. Sebadenitis)
  • Autoimmunerkrankungen und Stoffwechselstörungen
  • Hüftgelenksprobleme.


Fazit: Ist ein Akita Inu für Sie geeignet?

Der Akita Inu ist loyal, treu und mehr als ein „Schmusebär“: Diese besondere Hunderasse hat einen eigenen Kopf und das Herz am rechten Fleck. Der stolze japanische Spitz braucht eine liebevolle, aber konsequente Führung. Ist man zu diesem Hund erst einmal durchgedrungen, hat man einen treuen Freund fürs Leben gewonnen. Zwar ist der Akita kein klassischer Familienhund, sondern eher ein Einzelgänger – mit einem guten Sozialisationstraining kann er sich jedoch wunderbar in eine Familie integrieren und seine Funktion als Begleithund ausführen. Wer Leistung will, muss Sinn bieten – das gilt auch für den Akita Inu. Diese Hunderasse prüft gern die Sinnhaftigkeit eines Kommandos und ist fast nie unterwürfig. Der Akita Inu liebt seine Bezugsperson jedoch über alles und stellt sich im Zweifelsfall schützend vor sie.