Der Bandscheibenvorfall ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen beim Hund. Der Diskusprolaps – so der Fachbegriff – kann bei Fehl- oder Überbelastung auftreten oder Folge des normalen Alterungsprozesses sein. Manche Hunderassen, besonders kleine Vierbeiner, sind aufgrund ihres Körperbaus häufiger betroffen als größere. Damit die Bandscheibenprobleme erfolgreich behandelt werden können, ist eine möglichst frühe Diagnose entscheidend. Welche Möglichkeiten der Behandlung bestehen, wie Du Deinem Hund helfen kannst und was Du sonst noch über den Bandscheibenvorfall beim Hund wissen musst, erfährst Du hier.

Hund mit Bandscheibenvorfall muss zum Tierarzt
Bandscheibenvorfälle können bei Hunden aus verschiedenen Gründen auftreten und Lähmungen nach sich ziehen.


Was ist ein Bandscheibenvorfall beim Hund?

Genau wie bei uns Menschen, besitzt auch der Hund Bandscheiben, die kleine, elastische, ringförmige Bindeelemente zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule sind. Die faserknorplige Scheibe mit dem lateinischen Namen Discus intervertebralis besteht aus zwei Teilen:

  • Dem äußeren, härteren Bindegewebsring (Anulus fibrosus), der die Bandscheibe in ihrer Position fixiert
  • Dem inneren, weichen, fast flüssigen Gallertkern (Nukleus pulposus), der wie ein kleiner Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln fungiert.

Die Bandscheiben sind beim Hund – ähnlich wie bei uns Menschen – also eine Art Puffer für die Wirbelknochen, die sich ohne die federnden Kissen miteinander verhaken und sich gegenseitig blockieren würden. Gesunde Bandscheiben sorgen also für eine geschmeidige Bewegung und Federung der Wirbelsäule und schützen gleichzeitig die Nervenfasern des Rückenmarks.

Bei einem Bandscheibenvorfall reißt der äußere, faserartige Ring oder der weiche Kern verschiebt sich. Dadurch drückt die Bandscheibe im Wirbelkanal des Hundes auf das Rückenmark und verursacht starke Schmerzen und mehr oder weniger starke Bewegungseinschränkungen.

In der Tiermedizin unterscheidet man drei Typen der Diskopathie bei Hunden, die nach dem schwedischen Tierarzt Hans-Jörg Hansen benannt sind.

  • Hansen-Typ I: Betrifft meist kleine Hunde ab einem Alter von einem Jahr, größere Rassen sind viel seltener betroffen. Es äußert sich in akuten, meist sehr starken Schmerzen, die dadurch verursacht werden, dass der faserknorpelige Ring austrocknet und einreißt, wodurch der Gallertkern in den Wirbelkanal vorfällt. Die Bandscheibe beginnt also von außen nach innen zu verkalken beziehungsweise zu verknorpeln und teilweise abzusterben. Dies führt zur Quetschung und Prellung des Rückenmarks.
  • Hansen-Typ II: Kommt in der Regel bei großen Hunden ab einem Alter von sechs Jahren vor und ähnelt dem Bandscheibenvorfall beim Menschen. Dieser Typ ist chronisch und weniger schmerzhaft. Hier kommt es nicht zu einem Vorfall des äußeren Faserrings, sondern zu dessen Vorwölbung. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend und werden erst nach und nach bemerkbarer. Leider führt die anhaltende Beeinträchtigung der Blutversorgung dann häufig zu irreparablen Schäden der Nervenbahnen. Die Prognose ist bei diesem Typ meist schlechter als beim Typ I.
  • Hansen-Typ III: Bekannt auch als „explosive disc“ tritt dieser Typ meist akut unter Belastung oder durch ein Trauma auf. Der äußere Faserring reißt dabei und der nicht degenerierte Kern schießt heraus, ohne das Rückenmark zu quetschen.


Ursachen eines Bandscheibenvorfalls beim Hund

Für Bandscheibenprobleme beim Hund gibt es viele Auslöser und Ursachen. Neben Verschleißerscheinungen können auch die Hunderasse oder Verletzungen als Grund in Frage kommen. Die häufigsten Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund sind:

  • Rassebedingte Veranlagung, z.B. bei Hunden mit sehr langem Rücken (Dackel, Corgi usw.)
  • Übergewicht und damit einhergehende Fehlbelastung der Wirbelsäule
  • Bewegungsmangel
  • Überbelastung / einseitige Belastung, z.B. beim Leistungssport
  • Altersbedingter Verschleiß
  • Verletzungen und Unfälle.

Bandscheibenvorfall durch Verschleiß

Der klassische Bandscheibenvorfall ist eine Verschleißerscheinung, die durch den normalen Alterungsprozess oder durch die Fehlbelastung der Wirbelsäule durch Übergewicht entstehen kann. Meist sind hierbei die Bandscheiben der Hals- und Lendenwirbelsäule betroffen, da diese Regionen am meisten bewegt und beansprucht werden.

Diese Art Bandscheibenvorfall ist degenerativer Natur und entsteht dadurch, dass der Kern der Bandscheibe allmählich Wasser verliert und so an Elastizität und Beweglichkeit einbüßt. Dadurch erhöht sich der Druck auf die betroffenen Wirbelkörper, die mit Knochenzubildung darauf reagieren und dafür sorgen, dass sich die Gelenke des Hundes mit der Zeit mehr und mehr versteifen.

 

Diskopathie durch Bewegungsmangel

Eine der häufigsten Ursachen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund ist Bewegungsmangel: Wird die Wirbelsäule des Vierbeiners nicht systematisch bewegt, kommt es zur Unterversorgung der Bandscheiben. Die nährstoffreiche Flüssigkeit, die sonst durch die Bewegung der Wirbel mechanisch rein- und rausgepumpt wird, fehlt im Gewebe. Durch diese „Mangelernährung“ kommt es dazu, dass die Bandscheibe degeneriert und der Gallertkern austrocknet.

Bandscheibenvorfall aufgrund von Überbelastung

Zu intensive, belastende oder einseitig belastende Bewegung wie beim Treppensteigen oder beim Leistungssport kann ebenfalls Schäden an der Wirbelsäule verursachen. Die Bandscheibe wird in diesem Fall zwar immer wieder bewegt und die Flüssigkeit aus dem Gallertkern gedrückt, jedoch können diese nicht schnell genug wieder Flüssigkeit aufnehmen. Dann leidet die Elastizität der Wirbelsäule und durch den dauerhaft hohen Druck und den erhöhten Nährstoffbedarf kommt es zu einer Unterversorgung. Die Folge ist, dass das Gewebe empfindlicher wird und schneller reißen kann.

Rassebedingte Neigung zu Bandscheibenvorfällen

Es gibt Hunderassen, die häufiger an Bandscheibenvorfällen leiden als andere. Besonders Hunde mit kurzen Beinen und einem vergleichsweise langen Rücken sind schon im mittleren Alter von einem erhöhten Risiko des Diskusprolaps betroffen. Zum einen werden die Bandscheiben durch den langen Rücken stärker belastet, zum anderen neigen die sogenannten chondrodystrophen (griechisch für „schwer ernährbare“) Rassen zu einer frühen Verkalkung und dem damit einhergehenden Elastizitätsverlust der Bandscheiben.

Durch die genetisch bedingte Wachstumsstörung der Knorpel verlieren die Bandscheiben schneller ihre Pufferfunktion und die erforderliche Elastizität ist nicht mehr gegeben.

Zu den betroffenen Rassen gehören:

  • Dackel
  • Dachsbracke
  • Pekinese
  • Spaniel
  • Französische und Englische Bulldoggen
  • Boston Terrier
  • Mops
  • Zwergpudel
  • Shi Tzu
  • Basset
  • Miniatur-Schnauzer
  • Beagle
  • Lhasa Apso
  • Bichon Frisé.

Übergewichtiger Hund kann Bandscheibenvorfall bekommen
Übergewicht und körperliche Überlastung können einen Bandscheibenvorfall beim Hund begünstigen.


Symptome eines Bandscheibenvorfalls beim Hund

Die Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund unterscheiden sich je nach Ursache und betroffener Region. Die Intensität der Symptome hängt davon ab, wie stark die Bandscheibe in den Wirbelkanal vorgefallen ist. Hier unterscheidet man grob in zwei Arten:

Protrusion (Vorwölbung der Bandscheibe)

Etrusion (Vorfallen des gesamten Bandscheibengewebes)

-        Hund zeigt erste Anzeichen von Schmerzen

-        Bewegungsdrang ist eingeschränkt

-        Lähmungserscheinungen

-        Inkontinenz

-        Hohe Schmerzempfindlichkeit auch bei leichten Berührungen

Die Symptome unterscheiden sich auch, je nachdem welcher Bereich des Hundes betroffen ist.

Bandscheibenvorfall im Halsbereich

Bandscheibenvorfall im Brust- oder Lendenbereich

-        Steife Kopf- und Halshaltung

-        Angespannte Nackenmuskulatur

-        Gelegentliche Schmerzlaute

-        Betroffene Hunde lassen sich nicht mehr gern im hals- oder Nackenbereich anfassen

-        Bei ernsten Fällen: Lahmheit der Vorderläufe oder einzelner oder mehrerer Pfoten

-        Unnatürliche, gekrümmte Haltung des Rückens

-        Schmerzen bei Druckausübung an der betroffenen Stelle der Wirbelsäule

-        Lähmungen

-        Harn- und Kot-Inkontinenz

-        Probleme beim Kot absetzen


Erste Hilfe bei einem akuten Bandscheibenvorfall

Besteht der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall – egal, ob leicht oder schwer – solltest Du unbedingt so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Bandscheibenvorfälle gehen immer einher mit Durchblutungsstörungen im Bereich des Rückenmarks und ist deswegen sehr riskant. Geminderte Durchblutung kann schnell zu dauerhaften Schädigungen des Gewebes führen. Eine vollständige Lähmung der Hinterpfoten kann bereits nach 24 bis 48 Stunden irreparable Schäden verursachen.

Folgende Punkte solltest Du beachten, während Du Dich auf den Weg zum Tierarzt machst:

  • Entlaste seine Wirbelsäule so schnell wie möglich.
  • Nutze ein Brustgeschirr statt einem Halsband.
  • Lass Deinen Hund nicht mehr springen, auch nicht ins Auto.
  • Vermeide Treppen oder trage Deinen Vierbeiner.
  • Schränke seine Bewegung ein und schone ihn.
  • Nutze eine Wärmelampe, um die Rückenmuskulatur zu entspannen.


Diagnose Bandscheibenvorfall beim Hund

Der Tierarzt wird zunächst eine neurologische Untersuchung durchführen, um den Verdacht zu bestätigen. Für eine möglichst genaue Diagnose über die Schwere und den Grad des Bandscheibenvorfalls sind in der Regel weitere Untersuchungen nötig. Das liegt daran, dass die typischen Symptome einer Diskopathie beim Hund auch durch andere Störungen und Probleme im Rücken verursacht werden können, z.B. Entzündungen, Wirbelbrüche, Infarkte oder Tumore.

Folgende Untersuchungsmethoden können die Diagnose präzisieren:

  • Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT)
  • Computertomografie (CT)
  • Myelografie (ein Kontrastmittel wird gespritzt, um eine Röntgenaufnahme zu machen und die Engstelle im Rückenmarkskanal sichtbar zu machen).


Behandlung und Therapie bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund

Wenn Dein geliebter Vierbeiner die Diagnose Bandscheibenvorfall bekommen hat, ist guter Rat teuer. Du sogst Dich um Deine Fellnase und willst ihm so schnell wie möglich helfen und die Schmerzen lindern. Welche Behandlung nötig oder sinnvoll ist, hängt von der Art und Schwere des Bandscheibenvorfalls ab.

In leichten Fällen – ohne Lähmungserscheinungen und mit normaler Blasen- und Darmfunktion – ist eine konservative Therapie möglich. In schweren Fällen kommt man meist nicht um eine Operation herum. Generell kann sich die Regeneration aber auch danach ziemlich in die Länge ziehen, denn es ist meist eine physiotherapeutische und osteopathische Nachbehandlung oder Reha des Patienten nötig. So vermeidest Du weitere Überlastungen oder Fehlhaltungen, die einen Rückfall oder eine chronische Erkrankung hervorrufen können.

Konservative Therapie nach einem Bandscheibenvorfall

Handelt es sich um eine leichte Variante des Bandscheibenvorfalls, ist in der Regel eine konservative Therapie möglich. Diese besteht aus Schmerzmitteln, strikter Ruhighaltung und anschließender Physiotherapie. Letztere ist besonders sinnvoll, da sie die Genesungszeit maßgeblich beschleunigt, das Gewebe stärkt und so einem Rückfall vorbeugen kann.

Die konservative Therapie hat zum Ziel:

  • Schmerztherapie (Entzündungshemmer, Muskelrelaxantien, Blutegel, homöopathische Mittel oder Akupunktur)
  • Abklingen der Entzündungen
  • Erhaltung und Beweglichkeit der Gelenke
  • Vermeidung des Muskelabbaus und gezielter Muskelaufbau
  • Lockerung der Verspannungen
  • Verbesserung der Kondition
  • Stärkung der Funktionsfähigkeit der Beine.

Strikte Ruhe erhöht die Heilungschancen

Bei der konservativen Therapie ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Hund in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird und nach Möglichkeit absolute Ruhe hat. Das fällt den meisten Hundehaltern schwer, da der Hund in der Regel nur sehr schwer ruhig zu halten ist. Hier ist es meist unvermeidbar, ihn für die Dauer von drei bis vier Wochen in einem Käfig bzw. einer Transportbox unterzubringen. In dieser Zeit solltest Du mit Deinem Vierbeiner nur kurze Runden mit strikter Leinenpflicht drehen und vermeiden, dass er tobt oder mit anderen Hunden spielt.

Danach muss Dein Hund für weitere ein bis vier Monate geschont werden. Er darf sich im Haus frei bewegen, doch Laufen, Springen, Toben und Treppensteigen sind weiterhin tabu. Auch lange Spaziergänge und hohe körperliche Belastung solltest Du vermeiden, um die Genesung. Sonst ist das Risiko hoch, dass sich die Symptome wieder verschlechtern oder es zu einem Rückfall kommt.

 

In schwerwiegenden Fällen ist eine OP unvermeidbar

Je nach Art des schweren Diskusprolaps gibt es eine ganze Bandbreite verschiedener Operationstechniken. Da es sich um einen komplizierten Eingriff handelt, solltest Du diesen nur von einem spezialisierten und erfahrenen Tierarzt vornehmen lassen. Die Kosten hierfür variieren zwischen einigen Hundert Euro, können aber schnell bis weit in den vierstelligen Bereich gehen.


Nachsorge und Genesung nach einem Bandscheibenvorfall

Nach der Bandscheiben-Operation ist ein vorsichtiger Aufbau mittels Physiotherapie nötig, da auf der einen Seite der Hund ruhig gehalten werden muss, auf der anderen Seite jedoch die Nervenaktivität angeregt und der Abbau von Muskeln verhindert werden soll.

Besonders erfolgversprechend ist hier oft die TENS-Stimulation beziehungsweise die transkutane elektrische Nervenstimulation. Dabei handelt es sich um eine Reizstromtherapie mit Wechselstrom niedriger und hoher Frequenz, mit der die Schmerzen behandelt und die Muskeln stimuliert werden. Auch isometrische Übungen unterstützen die Muskulatur, ohne dass der Hund sich dabei bewegen muss. Die Aktivierung erfolgt über Druck oder Zug.

Unterwassertraining baut schonend Muskeln beim Hund auf
Bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund kann Unterwassertraining die Therapie unterstützen.

Gezieltes Training zum Muskelaufbau

Im späteren Verlauf der Genesungszeit kannst Du mit Deinem Hund ein Unterwassertraining oder Übungen auf einem Trockenlaufband machen. Auch assistierte Stehübungen wirken sich positiv auf die Genesung aus. Hierbei wird der Vierbeiner gezielt aufgestellt und soll mit Unterstützung für kurze Zeiträume so stehen bleiben.

Übe mit ihm das Gehen auf verschiedenen Untergründen und lasse ihn Übungen zur Gewichtsverlagerung absolvieren. Das verbessert seine Koordination und stärkt die Muskeln auf sanfte Art. Steht Dein Hund bereits wieder sicher, eignen sich auch Übungen mit einem Gymnastikball oder Wackelbrettern, sowie die vorsichtige Arbeit mit Cavalettis beziehungsweise kleine Hürden. Damit sind ein kontrolliertes Muskeltraining und Muskelaufbau möglich und gleichzeitig werden die Muskeln gelockert und möglicher Steifheit vorgebeugt.

Mit Wärmebehandlungen und vorsichtigen Massagen kannst Du die Rückenmuskulatur entspannen, die aufgrund von Verspannungen Schmerzen verursachen kann.


Prognose und Lebenserwartung nach einem Bandscheibenvorfall

Die Prognose nach einem Bandscheibenvorfall bei Hunden kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängt von einigen Faktoren ab:

  • Stelle des Vorfalls, betroffene Regionen der Wirbelsäule
  • Schweregrad des Bandscheibenvorfalls
  • Mögliche Schädigungen des umliegenden Nervengewebes
  • Ansprache auf die gewählte Therapie.

Hunde mit einem leichten Bandscheibenvorfall, der rechtzeitig erkannt und schnell behandelt wird, haben in der Regel sehr gute Heilungschancen. Je schwerwiegender der Fall und je später die Diagnose erfolgt ist, desto ungewisser ist die Prognose. Bestimmte motorische Einschränkungen, wie etwa ein wackelnder Gang oder das Nachziehen der Pfote, können nach einem schweren Bandscheibenvorfall zurückbleiben.

Wann solltest Du den Hund einschläfern? Wenn alle vier Beine Deines Hundes durch den Bandscheibenvorfall gelähmt sind, kann er meist auch keine Schmerzen mehr spüren. In diesem Fall hat auch eine Operation nur geringe Erfolgschancen und Du denkst vielleicht darüber nach, ob es nicht besser ist, den Hund einzuschläfern. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Hunde, bei denen auch eine Operation nicht mehr hilft, haben zusätzlich meist auch eine Harn- und Kot-Inkontinenz. Sie können nicht mehr laufen und sind damit sozusagen ein Pflegefall. Der Betreuungsaufwand ist sehr hoch, eigentlich musst Du 24 Stunden am Tag für Deinen Vierbeiner da sein. Besonders wenn der Hund bereits älter ist, solltest Du Dir die Frage stellen, wie groß seine Lebensqualität dann noch ist. Hunde können auch mit kompletter Lähmung noch viele Jahre leben. Die Frage ist, ob es ein erfüllendes und glückliches Leben ist und natürlich auch, ob Du zeitlich und emotional in der Lage bist, Deinen Vierbeiner rund um die Uhr zu betreuen.


So kannst Du einem Bandscheibenvorfall beim Hund vorbeugen

Einen Bandscheibenvorfall beim Hund zu vermeiden, ist nicht immer möglich. Du kannst jedoch versuchen, diesem vorzubeugen:

  • Rassen mit einem langen Rücken und kurzen Beinen sollten nicht viel springen oder Treppen laufen.
  • Nutze ein Brustgeschirr, statt eines normalen Halsbandes. So werden die Bandscheiben der Halswirbelsäule entlastet.
  • Achte auf das Gewicht Deines Hundes. Übergewicht belastet die Gelenke und Bandscheiben übermäßig und kann Probleme auslösen.
  • Sorge dafür, dass Dein Hund genug trinkt. So wird die Nährstoffversorgung der Bandscheibe durch das Einströmen der Flüssigkeit gewährleistet. Ist Dein Hund eher trinkfaul, mache ihm das Wasser durch Fleischbrühe schmackhaft.
  • Bei Hunden, die bereits einen Bandscheibenvorfall hatten, kann Physiotherapie zur Stärkung des Gewebes sinnvoll sein.
  • Wenn Deine Fellnase zu dick ist, solltest Du nicht übermäßig Sport mit ihm treiben. Setze lieber auf eine ausgewogene und fettreduzierte Ernährung, aber schonende Bewegung.

Dein Hund leidet an Übergewicht? Dann ist das das richtige Futter für Deine Fellnase:



Fazit

Bandscheibenvorfälle beim Hund können in verschiedenen Schweregraden auftreten. Wichtig ist, dass Du das Problem schnell erkennst und vom Tierarzt behandeln lässt. Dann sind die Heilungschancen in der Regel gut. Vorbeugen ist besser als behandeln. Achte besonders bei Rassen, die oft unter Bandscheibenvorfällen leiden, auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung, ohne Deinen Vierbeiner dabei zu überlasten.