Der Dogo Argentino, zu Deutsch die argentinische Dogge, kommt aus Südamerika und wurde dort ursprünglich von den Menschen als Jagdhund für Wildschweine oder Raubkatzen gehalten. Heute ist diese Hunderasse vor allem in Argentinien ein beliebter Allround-Gebrauchshund, der dort einen ähnlichen Stellenwert hat wie ein Schäferhund in Deutschland. Eignet sich der Dogo Argentino als Familienhund? Worauf muss bei der Haltung und Erziehung geachtet werden? Ist eine spezielle Pflege notwendig? In diesem Rasseporträt beantworten wir diese sowie weitere Fragen und führen alles rund um die argentinische Dogge aus.


Rassenprofil:

  • Herkunft: Argentinien
  • Körpergröße: Hündinnen: 60 - 65 cm, Rüden: 62 - 68 cm
  • Gewicht: 35 – 45 kg
  • Fellvariationen: kurz und glatt, Farbe: weiß
  • Lebenserwartung: 10 - 13 Jahre
  • Charakter: fröhlich, gemütvoll, anspruchslos, freundlich, dominant, mutig, wachsam
  • Erziehung und Haltung: frühzeitige konsequente Erziehung, ohne Härte, mit Liebe, Geduld und Nachdruck
  • Krankheiten: Taubheit, Hüftdysplasie


Weißes Kraftpaket – Das Aussehen

Der Dogo Argentino zählt laut FCI zur Gruppe 2 Sektion 2, den sogenannten Molossern. Er ist eine beeindruckende Erscheinung mit einem kräftigen und athletischen Körperbau. Das Fell ist glatt, relativ kurz und von weicher Struktur. Je nach Jahreszeit und den klimatischen Bedingungen am Wohnort kann das Fell des Dogo Argentino entweder sehr dick sein, sogar teils mit Unterwolle, oder weniger dicht. Die Fellfarbe ist reinweiß, wodurch die schwarze Nase stark betont wird. Einige Hunde haben außerdem einen schwarzen Fleck im Kopfbereich. Die Augen sind mandelförmig, die Ohren dreieckig hoch angesetzt und die Rute ist lang sowie säbelförmig.


Loyaler Beschützer: Das Wesen des Dogo Argentino

Da der Dogo Argentino ursprünglich zu reinen Jagdzwecken gezüchtet wurde, verfügt er über einen hohen Jagdtrieb und eine ausgeprägte Wildschärfe. Dennoch ist er von Grund auf ein offener und freundlicher Familienhund, der seinem Herrchen oder Frauchen sehr zugewandt ist. Er ist ein loyaler Beschützer seiner Familie, der mit seinen Kräften wohldosiert umzugehen weiß. So liebevoll und treu der Dogo Argentino zu seinem Rudel beziehungsweise zu seinen Bezugspersonen ist, so distanziert und argwöhnisch verhält er sich gegenüber Fremden. Durch den großen Beschützerinstinkt neigt diese Hunderasse dazu, territoriale Besitzansprüche zu entwickeln und diese im Notfall auch aggressiv durchzusetzen. Trotz der guten Wach- und Schutz-Eigenschaften ist die argentinische Dogge keineswegs ein Kläffer. Treffen zwei Dogo Argentino des gleichen Geschlechts aufeinander, kann es aufgrund der Dominanz zu Reibereien kommen. Insgesamt ist der Dogo Argentino in seinem Wesen trotz aller Fröhlich- und Freundlichkeit ein sehr eigensinniger Vierbeiner, der eine konsequente Führung sowie Erziehung braucht.


Weißer Dogo Argentino steht mit Halter auf einer Wiese
Der Dogo Argentino braucht eine konsequente Erziehung.

Hundekenner notwendig – Der Dogo Argentino und die richtige Erziehung

Durch seine Intelligenz ist der Dogo Argentino in der Lage, kleinste Fehler in der Erziehung zu seinen Gunsten auszunutzen. Daher ist diese Hunderasse definitiv nichts für Anfänger Hundehalter. Kleine Unsicherheiten spürt die argentinische Bulldogge direkt, sodass vermeintlich harmlose Anfängerfehler in der Hundeerziehung später zu einer Eskalation führen können. Eine konsequente und sichere Führung ist für den Dogo Argentino unerlässlich. Diese sollte jedoch ausschließlich von natürlicher Souveränität geprägt sein und nicht von übertriebener Härte oder sogar Gewalt. Die argentinische Dogge benötigt außerdem eine intensive Sozialisierung. Am besten schon ab dem Welpenalter. Diese sollte direkt beim Züchter beginnen, um die argentinische Bulldogge an den Umgang mit Menschen und anderen Hunden zu gewöhnen und in einer Welpen-Spielstunde sowie anschließend in einer Hundeschule fortgeführt werden.

TIPP Halten Sie einen Dogo Argentino im besten Fall als Zweithund zusammen mit einem anderen Vierbeiner. So wird die soziale Ader des Hundes stetig positiv beeinflusst.

 


Nichts für Bewegungsmuffel – Die Haltung

Der Dogo Argentino ist ein wahrer Naturfreund, der einen hohen Bewegungsdrang hat. Ein Leben in einer beengten Stadtwohnung kommt daher überhaupt nicht infrage. Auf langen Wanderungen in der Natur oder beim  -Training powert sich die argentinische Dogge so richtig aus. Wenn der Hund von klein auf an das Training herangeführt wird, eignet er sich auch als tierischer Begleiter beim Joggen, bei Ausritten mit Pferden oder bei ausgiebigen Radtouren. Der Dogo Argentino ist durch seinen muskulösen Körperbau ein guter Hundesportler, finden Sie einfach gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner heraus, welcher Sport für Sie passend ist. Beschäftigung in Form von Nasenarbeit ist ebenfalls für eine argentinische Dogge interessant. Allerdings langweilen stumpfe Wiederholungsübungen den Hund schnell. Um seinen Jagd- und Schutztrieb auszuleben, eignen sich die Jagd oder die Bewachung von Objekten ebenfalls ideal zur Beschäftigung eines Dogo Argentino. Die meisten Hunde dieser Rasse sind außerdem echte Wasserratten. Am See oder an einem Teich bleibt die argentinische Dogge meist nicht lange trocken.

Achtung! In einigen Bundesländern befindet sich der Dogo Argentino auf der Rasseliste. Daher darf er dort je nach Verordnung, nur unter bestimmten Voraussetzungen gehalten werden. Möchten Sie also eine argentinische Bulldogge in Ihr Zuhause aufnehmen, müssen Sie sich vorher genau informieren, welche Kriterien an Ihrem Wohnort zu beachten sind.


Die Pflege eines Dogo Argentinos

Das relativ kurze Fell des Dogo Argentino benötigt keine übermäßige Fellpflege. Es reicht, wenn Sie das Fell mehrmals in der Woche durchkämmen, beispielsweise mit einem Fellpflegehandschuh oder einer Bürste speziell für Hunde. Befindet sich der Dogo Argentino zwischen den Jahreszeiten im Fellwechsel, können Sie den losen Haaren ruhig öfter zu Leibe rücken. Am besten gewöhnen Sie ihren Vierbeiner schon von klein auf an die Pflegeroutine, dann kann er diese auch genießen. Da durch die hochstehenden Ohren des Dogo Argentino eher Schmutz hineingelangt und leichter eine Ohrenentzündung beim Hund entstehen kann, bedarf es hier einer kontinuierlichen Ohrenpflege. Am besten legen Sie einen Rhythmus fest, indem Sie die Ohren Ihrer argentinischen Dogge mit einem Ohrenreiniger säubern. Dogo Argentinos sorgen selbst für ihre Körperpflege. Vor allem in den heißen Monaten schätzt die Hunderasse einen Sprung ins Wasser. Sollte Ihre argentinische Bulldogge einmal so schmutzig sein, dass Sie um ein Bad nicht herumkommen, empfiehlt sich spezielles, mildes Hundeshampoo. Die Pfoten Ihres Dogo Argentinos sollten Sie ebenfalls gut im Blick behalten und, wenn nötig, die Krallen schneiden. Denn werden diese zu lang, können sie Schmerzen beim Laufen verursachen.


Starker Hund mit kleinen Schwächen – Die Gesundheit

Trotz ihres muskulösen sowie starken Körperbaus haben Dogo Argentinos ebenfalls mit einigen Krankheiten zu kämpfen:

  • Vor allem Taubheit ist eine häufiger auftretende Erkrankung dieser Hunderasse. Im besten Fall sollten Welpen ab der sechsten Lebenswoche einem Hörtest unterzogen werden. Bei einseitiger Taubheit kann eine argentinische Dogge trotzdem ein absolut normales Hundeleben führen. Wird eine beidseitige Taubheit diagnostiziert, gilt es, sich genau über die Bedürfnisse und Ansprüche tauber Hunde zu informieren. Vor allem zusammen mit einem weiteren Hund, an dem sich ein tauber Vierbeiner orientieren kann, bietet sich in solchen Fällen an. So können Sie auch einem tauben Hund ein tolles Leben ermöglichen.
  • Auch die Hüftdysplasie ist ein wiederkehrendes Problem dieser Hunderasse, ähnlich wie auch bei den meisten anderen großen Rassen. Um eine solche Fehlentwicklung der Hüftgelenke zu vermeiden, müssen Sie vor allem im Welpenalter darauf achten, dass Ihr Hund keine Treppen besteigt oder anstrengende Sportarten betreibt.

In der Ernährung zeigt sich der starke Dogo Argentino oftmals als kleines Sensibelchen. Viele Hunde dieser Rasse neigen zu Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder –Überempfindlichkeiten, die sich meist durch Hautprobleme oder Schwierigkeiten mit der Verdauung äußern. Füttern Sie Ihren Dogo Argentino von klein auf mit einem hochwertigen Hundefutter. Dieses sollte einen hohen Eiweißgehalt aufweisen, hervorgerufen durch einen hohen Fleischanteil. Auf den übermäßigen Verzehr von Getreide wie Weizen sollte verzichtet werden.

TIPP Sollte sich erst nach einiger Zeit eine Unverträglichkeit zeigen, ist oftmals eine Futterumstellung ratsam. Hierzu können Sie einen Ernährungsberater für Hunde aufsuchen, der Sie berät und Ihnen dabei hilft, einen Ernährungsplan zu erstellen, der perfekt auf die benötigten Nährwerte Ihres Dogo Argentinos abgestimmt ist


Liegender Dogo Argentino-Welpe
Manchmal muss man lange warten, bis ein Welpe einziehen kann.

In Europa eine echte Seltenheit

In unseren Gefilden finden sich nur wenige Dogo Argentinos. Daher ist auch die Zahl der Züchter mit Würfen sehr begrenzt. Haben Sie sich also in diese kraftvollen Wesen verguckt, müssen Sie unter Umständen eine lange Wartezeit sowie viel Kilometer Anfahrt auf sich nehmen. Achten Sie bei Ihrer Suche immer darauf, dass Sie einen Hund von einem seriösen Züchter kaufen. Abstammungsnachweis, Gesundheitsuntersuchungen und Impfpapiere müssen in jeden Fall vorhanden sein. Im besten Fall besuchen Sie die Zucht mehrmals, beschäftigen sich, neben Ihrem zukünftigen Welpen auch mit dessen Eltern und lernen die Zucht ausgiebig kennen.

Wenn ebenfalls ein ausgewachsener Dogo Argentino für Sie infrage kommt, ist auch die Aufnahme eines Hundes aus dem Tierschutz eine tolle Möglichkeit.