Mensch-Hund-Teams, die sich gern sportlich betätigen und Action mögen sind immer auf der Suche nach neuen und spannenden Hundesportarten, die sie gemeinsam ausprobieren können. Du und Dein Hund seid begeisterte Sportler? Dann probiere doch einmal Dogscooting! Was das genau ist, was Du dazu brauchst und ob sich diese Sportart für Dich und Deinen Hund eignet, erfährst Du in diesem Artikel.

So lernen Sie und Ihr Hund Dogscooting
Zughundesport ist ideal für Hunde, die gern laufen und sich körperlich auslasten.


Was ist Dogscooting?

Dogscooting fällt in die Kategorie Zughundesport, ähnlich wie bei den Schlittenhunden. Statt einem Schlitten kommt hier jedoch ein spezieller Tretroller, der sogenannte Dogscooter, zum Einsatz. Dadurch kannst Du diesen Sport nicht nur im Winter bei Schnee ausführen, sondern fast das ganze Jahr über. Der Dogscooter wird vom Hund gezogen, der in ein spezielles Zuggeschirr geschnallt wird. Diese Trendsportart lässt sich in Deiner Freizeit ausüben, Du kannst aber auch an Wettkämpfen teilnehmen. 

Wenn Dein Vierbeiner eine absolute Sportskanone ist, kann dieser Hundesport genau das Richtige für Dich sein. Ähnlich dem Bikejöring, bei dem der Hund ein Fahrrad zieht, oder dem Canicross, bei dem Du mit Deinem Hund durch das Gelände läufst und dieser über eine Leine an einem Bauchgurt befestigt ist. Genau wie diese beiden Sportarten ist Dogscooting etwas für Anfänger, aber auch fortgeschrittene Mensch-Hund-Teams, die gemeinsam Spaß haben und sich körperlich auslasten wollen. 

 


Für welche Hunde eignet sich Dogscooting?

Nicht nur Huskys eignen sich für Zughundesport. Auch viele andere Rassen bringen die körperlichen und mentalen Eigenschaften mit sich, um an Dogscooting jede Menge Spaß zu haben. Beispiele für diese Rassen sind Labrador, Retriever, Bullrassen, Schäferhundrassen und sogar Beagles. Wichtig ist jedoch nicht, um welche Rasse es sich handelt, sondern ob Dein Hund die körperlichen Fähigkeiten mitbringt:

  • Der Hund sollte körperlich ausgewachsen sein, also mindestens 18 Monate alt.
  • Er sollte vollständig gesund sein und mindestens 20 kg wiegen.
  • Am besten hat er eine mittelgroße bis große Statur.

Bevor Du mit dem Dogscooting beginnst und Dich für einen Kurs anmeldest, solltest Du Deinen Tierarzt konsultieren. Vergewissere Dich, dass Dein Vierbeiner den Herausforderungen dieses Zughundesports körperlich gewachsen ist. 

Dogscooting ist eine tolle Hundesportart, bei der Du Deinen Vierbeiner körperlich auslasten, gleichzeitig aber auch die Bindung verstärken kannst. Durch die gemeinsamen Erfolgserlebnisse werdet Ihr als Mensch-Hund-Team so richtig zusammengeschweißt. 

Vorteile von Zughundesport und Dogscooting:

  • Angemessene körperliche Auslastung für Deinen Vierbeiner.
  • Spaß für Mensch und Hund.
  • Gute Kontrolle dank spezieller Ausrüstung möglich.
  • Sinnvolle Freizeitbeschäftigung und die Möglichkeit, an Wettkämpfen teilzunehmen.

Ist Dein Hund körperlich in der Lage, Dich zu ziehen?

Hunde sind anatomisch in der Lage, etwas das Vierfache ihres eigenen Körpergewichtes zu ziehen. Bei manchen Rassen ist es sogar noch mehr. Hinzu kommt, dass Du selbst auf Rollen stehst und somit leichter zu ziehen bist. Hat der Roller erst einmal Fahrt aufgenommen, ist die Zugkraft, die aufgebracht werden muss, nicht mehr so stark. Diese nimmt jedoch auf unterschiedlichen Untergründen oder bei Steigungen wieder zu. 

Wichtig ist, dass Du ein spezielles Geschirr für den Zughundesport nutzt. Durch dieses wird das Gewicht gleichmäßig verteilt. Die hohe Belastung kann den Gelenken schaden, besonders bei Junghunden, die noch im Wachstum sind. Ältere Tiere, die bereits Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, sollten lieber einen anderen Sport ausüben. Auch kleine oder schwache Hunde eignen sich nicht für Dogscooting oder andere Zughundesportarten. 

TIPP Achte auf die passende Ernährung Deines Hundes, wenn er sich sportlich viel bewegt. Hier kann ein spezielles Aufbau- oder Leistungsfutter empfehlenswert sein, um den erhöhten Energiebedarf Deines Vierbeiners zu decken.


Die richtige Ausrüstung für Dogscooting

Das richtige Equipment ist wichtig, um Deine und die Sicherheit Deines Vierbeiners bei dieser rasanten Sportart zu gewährleisten. Folgendes Equipment benötigst Du für den Einstieg ins Dogscooting:

  • Hunde-Scooter: Der Schwerpunkt dieses Tretrollers liegt tiefer als bei einem Fahrrad, so dass Du mit Deinem Gewicht kurz über dem Boden schwebst. Du kannst in Kurven Deinen Schwerpunkt flexibel verlagern und kannst die Füße auch noch einmal stützend auf den Boden stellen. Gerade bei den ersten Fahrversuchen kann das hilfreich sein.
  • Schutzausrüstung und trittfestes Schuhwerk: Vor allem für Anfänger ist Dogscooting zu Beginn nicht einfach, was die Koordination angeht. Sorge deshalb für entsprechende Schutzkleidung, einen Helm und feste Schuhe, mit denen Du nicht so leicht umknicken kannst.
  • Zuggeschirr: Beim Dogscooting muss sich Dein Hund fest in die Leine stemmen. Aus diesem Grund benötigt er ein spezielles Zuggeschirr, das den Rücken und die Brustregion entlastet und die wirkenden Kräfte auf den ganzen Körper verteilt. Achte bei der Auswahl des Geschirrs darauf, dass es bei Deinem Vierbeiner wirklich perfekt sitzt.
  • Zugleine: Die Leine wird am Geschirr Deines Hundes und am Dogscooter befestigt. Sie sollte elastisch sein, ähnlich wie eine Joggingleine, und am besten auch einen Rückdämpfer haben. Dieser kann harte Schläge und ruckartige Bewegungen besser ausgleichen und entlastet den Hundekörper.
  • Bikeantenne: Hier wird die Leine befestigt, sodass diese nicht in die Speichen des Rollers geraten und sich verfangen kann.
  • Zughunde-Schuhe: Spezielle Schuhe für Deinen Hund schützen bei längeren Ausflügen die Pfoten und Ballen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Teile der Strecke steinig oder mit Schotter bedeckt sind. Zusätzlich kannst Du die Hundepfoten auch mit einer Pfotenschutzsalbe pflegen.


Dogscooter fahren lernen – So bringst Du Deinem Hund die Kommandos bei

Viel falsch machen kannst Du beim Dogscooting eigentlich nicht. Bevor Du mit dem eigentlichen Training beginnst, solltest Du Deinen Hund mit Zuggeschirr und Leine vertraut machen und an den Roller gewöhnen. 

Für die ersten Schritte holst Du Dir am besten Unterstützung von einem Trainer oder einer zweiten Person. Lege Deinem Hund das Geschirr an und befestige ihn mit der Leine am Dogscooter. Mit einem Leckerli lockt die zweite Person Deinen Vierbeiner und animiert ihn dazu, den Roller zu ziehen. Wenn das klappt, sollte der Hund immer sofort belohnt werden. Da normalerweise das Ziehen an der Leine unerwünscht ist, muss Dein Hund erst verstehen, dass es beim Dogscooting sogar gewünscht ist. 

Mit Hilfe der zweiten Person solltest Du Deinem Hund auch ein paar wichtige Kommandos beibringen, damit Du ihn später vom Dogscooter aus steuern kannst. Dazu gehören:

  • Rechts
  • Links
  • Los
  • Stopp
  • Zieh (schneller werden)
  • Langsam.

Es gibt auch Hundeschulen, Hundesportvereine oder Hundegruppen, die Kurse zum Dogscooting anbieten. Hier kannst Du als Anfänger die wichtigsten Grundlagen des Sports lernen und gemeinsam mit anderen Dogscooting-Freunden die ersten Touren angehen. Schau Dich mal um, ob es in Deiner Nähe entsprechende Angebote gibt. 

 


Weitere Tipps für Einsteiger im Dogscooting

  • Wenn Du noch nicht sicher bist, ob der Sport etwas für Dich und Deinen Hund ist, leih Dir die Ausrüstung oder nimm an einem Schnupperkurs in Deiner Nähe teil. Lass Deinen Hund niemals ziehen, wenn dieser nur ein Halsband trägt. Das kann Schmerzen verursachen und ernsthafte gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
  • Zu Beginn ist es einfacher mit einem Übungspartner oder einem erfahrenen Trainer an der Seite. Du stellst Dich auf den Roller und die zweite Person führt Deinen Hund. So kann der Hund bei richtigem Verhalten direkt belohnt werden – entweder mit Leckerli oder einem Clicker.
  • Bau die Kondition Deines Hundes in kleinen Schritten auf und achte darauf, dass er sich nicht überanstrengt. Dogscooting ist ein sehr intensiver Sport. Nimm immer genügend Wasser mit und plane ausreichend Pausen ein. Besonders im Sommer solltest Du Deinen Hund nicht überlasten. Immerhin soll der Sport Spaß machen und die Fitness des Tieres fördern.
  • Achte bei der Planung der Touren auf den Untergrund. Wenn Dein Hund längere Strecken auf Asphalt oder Schotter laufen muss, kann das Schmerzen verursachen und die Gelenke schädigen. Bevorzuge daher Feld- und Waldwege.
  • Gib Deinem Vierbeiner zwischen den Touren genug Zeit zur Regeneration. Empfehlenswert sind etwa zwei bis drei Touren pro Woche. Entscheide aber immer im Einzelfall und überfordere Deinen Hund nicht.
  • Beachte außerdem, dass Du beim Dogscooting möglicherweise etwas dreckig wirst – vor allem wenn Du auf unbefestigten Wegen unterwegs bist. Entsprechend solltest Du Deine Kleidung wählen. Eine Schutzbrille, die Splitt und Insekten abhält, ist ebenfalls sinnvoll.


Fazit

Dogscooting ist die perfekte Hundesportart für Vierbeiner, die gern laufen und sich körperlich betätigen. Es gibt spezielle Dogscooting-Kurse, bei denen Du eine theoretische und praktische Einweisung bekommst und die wichtigsten Kommandos lernst. Achte auf gutes Equipment, damit Du und Dein Hund sicher unterwegs seid. Dann werdet Ihr gemeinsam jede Menge Spaß haben.