Als Hundebesitzer weißt Du, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit Deines Vierbeiners ist. Dank der großen Auswahl auf dem Hundefuttermarkt findet mittlerweile jedes Herrchen oder Frauchen das Richtige für den eigenen Vierbeiner. Dennoch ist vielen Hundehaltern gar nicht genau klar, was einige der Futterarten genau ausmachen. Kaltgepresstes Hundefutter ist ein Begriff, der immer öfters in diesem Zusammenhang auftaucht. Aber was ist diese Futterart überhaupt, wie unterscheidet es sich zu extrudiertem Hundefutter, welche Pro und Contra Argumente gibt es für kaltgepresstes Hundefutter? Das alles erfährst Du in unserem Ratgeber.



Die Unterschiede

Diese beiden Futtersorten lassen sich durch das Herstellungsverfahren unterscheiden. Denn grundsätzlich sind sowohl extrudiertes als auch kaltgepresstes Hundefutter Trockenfutterarten. Sie sind länger haltbar als Nassfutter und leichter zu lagern sowie zu transportieren. Außerdem verfügen qualitative Trockenfuttersorten über eine hohe Energiedichte und liefern Deinem Vierbeiner alle Nährstoffe, die er und sein Organismus benötigen.
Schon gewusst? Das erste Fertigfuttermittel, das vor rund 150 Jahren erfunden wurde, war gebackenes Trockenfutter. Die einzelnen Zutaten wurden gemahlen, zu einem Teig vermischt, in Brocken ausgestochen und anschließend 30 Minuten bei mindestens 120 Grad gebacken.


Hund in Frontansicht neben Futternapf
Kaltgepresstes Hundefutter und extrudiertes Hundefutter sind beides Trockenfutterarten.


Was ist extrudiertes Hundefutter?

Extrudiertes Hundefutter ist der Klassiker unter den Trockenfuttersorten. Es ist altbewährt und leicht verdaulich, da die hohen Temperaturen des Wasserdampfes für den Aufschluss der Rohstoffe sorgen. Bei der Herstellung werden zunächst die Inhalte wie beispielsweise Fleisch, Kartoffeln und Gemüse getrocknet. Nach ausreichender Trockenzeit werden diese fein gemahlen und in den sogenannten Extruder gefüllt. Dieser besteht aus einer Trommel, in der die Futtermischung bei ungefähr 85 °C durch Schneckenwellen bewegt wird. Die Futtermischung wird solange geknetet, bis es die Konsistenz eines Teiges erreicht. Anschließend wird es bei einer Temperatur von circa 120 °C mit hohem Druck durch die angebrachten Düsen nach außen gepresst.
Durch diese Methode ist es möglich, unterschiedliche Formen und Größen sowie verschiedene Zusammensetzungen des Trockenfutters herzustellen, wie sie beispielsweise für Welpen, tragende Hündinnen oder Hunde-Senioren benötigt werden.

Was ist kaltgepresstes Hundefutter?

Im Gegensatz zum extrudierten Hundefutter und wie auch der Name bereits erahnen lässt, wird bei der Herstellung dieser Futterart das Hundefutter kaltgepresst. Das bedeutet, dass alle Zutaten, die später im Futter enthalten sind, fein gemahlen und anschließend miteinander vermischt werden. Im nächsten Schritt kommen diese in eine Trommel. Dort wird der Nahrungsbrei mithilfe einer Walze durch kleine Öffnungen in der Trommelwand nach außen in die gewünschte Form gepresst. Aufgrund des entstehenden Druckes zwischen Trommelwand und Walze entstehen Temperaturen von rund 80 °C und die einzelnen Bestandteile des Hundefutters festigen sich. Das führt wiederum dazu, dass diese miteinander verkleben und in ihrer Form bleiben. Selbst dann, wenn die eigentliche Verarbeitung abgeschlossen ist. Da die Stückchen des kaltgepressten Futters weniger Fett enthalten, ist eine bestimmte Größe unabdingbar, um nicht zu zerfallen.


Pro & Contra: Kaltgepresstes und Extrudiertes Hundefutter

Bei vielen Themen, die sich um das Futter unserer vierbeinigen Lieblinge drehen, gehen oftmals die Meinungen auseinander. Dies betrifft auch die Trockenfutterarten kaltgepresstes und extrudiertes Hundefutter. Es gibt auf beiden Seiten Verfechter, die auf die eine oder andere Nahrungsart bei ihrem vierbeinigen Liebling schwören. Fest steht aber, dass beide Futterarten grundsätzlich Vor- und Nachteile bieten:

 

 

 

Kaltgepresstes Hundefutter

☺  Geringer temperierte Herstellung

☹  Niedrige Temperaturen töten mögliche Keime nicht zuverlässig ab

☹  Preisgünstiges Herstellungsverfahren manchmal zu Lasten der Qualität

 

Extrudiertes Hundefutter

☺  Besserer Aufschluss der Nährstoffbestandteile im Futter → leichter verdaulich

☺  Keime werden dank der hohen Temperaturen bei der Herstellung abgetötet

 

 


Welches Futter ist die richtige Wahl für Deinen Hund?

Eine verlässliche Aussage hinsichtlich der Qualität des Hundefutters kann anhand der Herstellungsverfahren nicht getroffen werden. Lediglich die Inhaltsstoffe können einen Unterschied machen. Das Futter Deines Lieblings sollte daher immer aus hochwertigen Rohstoffen bestehen, die in der richtigen Zusammensetzung Deinem Hund alle wichtigen Nährstoffe sowie Vitamine über die Nahrungsaufnahme liefern. Achte daher darauf, dass im qualitativen Hundefutter Deines Vierbeiners möglichst ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Getreide und tierischen Erzeugnissen wie Fleisch, Innereien und Knochen herrscht. 

 

Je nach Hunderasse können auch bestimmte Futterarten und –sorten besser geeignet sein als andere. Dies findest Du aber meistens im Gespräch mit dem Züchter oder Deinem Tierarzt heraus. So kannst Du sichergehen, dass Du Deinem vierbeinigen Freund die Nahrung ermöglichst, die er braucht und die ihm guttut.

Kaltgepresstes Trockenfutter
Eine artgerechte Ernährung trägt zur Gesundheit Deines Hundes bei. Wenn Dein Vierbeiner aufgrund des Hundefutters Probleme hat, solltest Du eine Futterumstellung in Betracht ziehen.


Fazit

Wenn Du die Gesundheit Deines Hundes mit artgerechter Ernährung unterstützen willst, ist das Herstellungsverfahren des Hundefutters nicht ausschlaggebend. Von viel größerer Bedeutung ist, dass Dein Hund mit allen Nährstoffen bedarfsgerecht ernährt wird und das Futter optimal verdaut und gerne frisst. Jeder Hundehalter muss für sich und seinen Hund das Futter auswählen, das zu den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen am besten passt. Denn wie bei uns Menschen hat auch jeder Hund einen anderen Geschmack oder bestimmte Unverträglichkeiten sowie Allergien. Achte einfach darauf, dass die Nahrung Deinem vierbeinigen Liebling schmeckt und er sie gut verträgt. 

Bemerkst Du gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Veränderungen bei Deinem Vierbeiner, die auf das Futter zurückzuführen sind, kann eine Futterumstellung bei Deinem Hund Abhilfe schaffen. Mache dies aber ausschließlich in Absprache mit Deinem Tierarzt oder einem anderen Experten. Achte lediglich darauf, dass Deinem Hund alle benötigen Nährstoffe zugeführt werden, die er benötigt. 

Alles andere ist eine Sache des Geschmacks sowie Deinen eigenen Präferenzen und denen Deines Hundes. Halte Dich immer an eine artgerechte Ernährung. Denn so unterstützt Du die Gesundheit Deines vierbeinigen Lieblings bezüglich der Nahrung am besten.