Nasenausfluss beim Pferd ist oft ein Zeichen für eine Erkrankung. Es kommt auf Farbe und Menge des Sekrets an. Klarer Ausfluss kann normal sein, gelber oder grüner Nasenausfluss deutet auf Infektionen hin. Bei beidseitigem, starkem Ausfluss könnten Lungenprobleme vorliegen, einseitiger Ausfluss kann auf eine Entzündung oder Zyste hinweisen. Besonders bei zusätzlichen Symptomen wie Fieber oder Husten ist schnelles Handeln wichtig. Nasenbluten erfordert ebenfalls eine tierärztliche Untersuchung. Pferdebesitzer können die Genesung unterstützen, indem sie für ein gutes Stallklima und Bewegung sorgen, Heu befeuchten und Kräuter oder Futterzusätze nutzen, die die Atemwege unterstützen. Bei ernsten Symptomen ist jedoch immer eine tierärztliche Behandlung notwendig.

Nasenausfluss beim Pferd – nur ein harmloser Schnupfen? Eher nicht, denn ein Schnupfen beim Pferd kommt selten allein. Hat das Pferd eine Rotznase, steckt meist eine Erkrankung dahinter. Häufig wird der Nasenausfluss von weiteren Symptomen begleitet, zum Beispiel Husten, verminderter Leistung, Schluckbeschwerden oder Atemgeräuschen. 

Wenn die Nase läuft, muss also die Ursache für den Schnodder gefunden werden, um den Rotz wieder aus der Welt zu schaffen! Wie Du das am besten angehst, erfährst Du in unserem Ratgeber rund ums leidige Thema Nasenausfluss. 




Schnupfen beim Pferd – Kein klarer Fall!

Woran erkennt man nun, woher all dieser Schnodder kommt? Die Antwort liegt irgendwo im Kopf des Pferdes. Sie zu finden ist eine Herausforderung, denn hier verbirgt sich ein komplexes System: Das Pferd verfügt über insgesamt sieben Nasennebenhöhlen (Sinus), darunter die Kiefer- und eine Stirnhöhle, die beiden größten Nasennebenhöhlen. Auch die Luftsäcke, etwa unterhalb der Ohren in der Schädelhöhle gelegen, und die Nasengänge spielen bei der Suche nach der Ursache für die laufende Nase beim Pferd eine Rolle. 

Apropos Ursachen – hat das Pferd Schnupfen, kommen viele Gründe dafür infrage. Die häufigsten:

  • Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis)
  • Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)
  • Erkrankungen der Luftsäcke (z.B. Pilz)
  • Erkrankungen des Siebbeins (z.B. Siebbeinhämatom)
  • Zahnprobleme
  • Tumore, Zysten, Abszesse
  • Fremdkörper
  • Infektion mit Bakterien (z.B. Druse)
  • Infektion mit Pilzen oder Viren (z.B. Pferdeinfluenza)
  • Allergie auf Pollen oder Heustaub




Wer die Ursache für die laufende Nase finden möchte, braucht also Spürnasen-Qualitäten. Gehe zunächst am besten nach dieser Checkliste vor:

Der Schnodder-Check Welche Farbe hat das Sekret? Kommt der Nasenausfluss aus einer Nüster oder aus beiden? Lässt sich ein Geruch des Nasenausflusses feststellen? Wirkt das Pferd matt? Zeigt sich Fressunlust? Hat das Pferd Fieber? Hat das Pferd Husten? Haben weitere Pferde im Stall Symptome? Warst Du auf einer Veranstaltung oder auf einem Turnier? Hatte das Pferd Kontakt zu anderen Pferden außerhalb des Stalls?


Pferd atmet Dampf über Nüstern aus
Hat das Pferd weitere Symptome? Bei Schnupfen ist eine Behandlung meist unerlässlich

Doc-Check: Was macht der Tierarzt, wenn die Pferdenase läuft?

Nach dem Rotz-Check kommt der Doc-Check. Mit Deinen Antworten auf die Fragen in der Checkliste bringst Du die Tierärztin oder den Tierarzt schneller auf die Spur des Verursachers für den Nasenausfluss. Um der Sache auf den Grund zu gehen, solltest Du den Doc nämlich unbedingt zurate ziehen – Schnupfen beim Pferd kann schließlich auch auf eine ansteckende Krankheit wie Pferdeinfluenza oder sogar die gefährliche Druse hinweisen! 

Auch, wenn die Tierärztin oder der Tierarzt Deine Spürnase-Qualitäten zu schätzen wissen wird, bedient er sich bei der Diagnose unter Umständen hilfreicher Unterstützung aus der Wunderwelt der Technik. Nach einer klinischen Untersuchung bestehen hier folgende weiterführende Möglichkeiten der Ursachenforschung:

  • Endoskopie der oberen Atemwege
  • Röntgen
  • Computertomografie (CT) des Kopfes
  • Blutbild, z.B. zum Ausschluss von Druse

Auch ein Nasenabstrich kann notwendig sein, um der Art der Infektion auf den Grund zu gehen. 

Die Behandlung richtet sich dann nach der Art der Erkrankung.


Nasenausfluss – Was sagt die Farbe aus?

Klarer Nasenausfluss beim Pferd aus beiden Nüstern in geringen Mengen ist kein Grund zur Sorge. Er tritt auch beim gesunden Pferd auf. Nach Belastung kann der Nasenausfluss auch vermehrt auftreten und weißlich dünnflüssig sein. Anders ist die Situation bei schleimigem oder zähen Nasenausfluss in größerer Menge, auch nur einseitiger Nasenausfluss kann auf ein Problem der Atemwege hinweisen. Gelber oder grüner Nasenausfluss beim Pferd ist ebenfalls kein gutes Zeichen: Hier könnte unter anderem eine Infektion dahinter stecken.

Infografik zum Thema Nasenausfluss Pferd


Weitere Warnzeichen bei Nasenausfluss

Klarer, beidseitiger und leichter Nasenausfluss ist, wie gesagt, kein Zeichen für eine Erkrankung. Größere Mengen Schnodder aus beiden Nüstern weisen eher auf ein Problem im Bereich der Lunge, der Trachea oder im Schlundkopf hin. Equines Asthma, eine Lungenentzündung (Pneumonie), eine Infektion oder eine Allergie können sich in beidseitigem Ausfluss zeigen. Einseitiger Nasenausfluss kann sowohl auf eine Infektion hindeuten, tritt aber auch bei einer Zyste oder einem Abszess oder einer Entzündung der Luftsäcke auf. Ist der Schleim dickflüssig, deutet das eher auf ein Problem hin, als dünnflüssiger, wässriger Nasenausfluss. Schleim mit zähflüssiger Konsistenz bedeutet meist, dass er schon eine Weile besteht – daher sollte das Pferd einem Tierarzt vorgestellt werden.

Gleiches gilt auch für übel riechenden Nasenausfluss: Hier kann eine Infektion eines Zahns die Ursache sein.

Jede farbliche Veränderung des Nasenausflusses beim Pferd und eine Veränderung der Konsistenz sollte genau beobachtet und tierärztlich abgeklärt werden. Insbesondere in Kombination mit weiteren Symptomen wie Fieber, Husten, Fressunlust oder Abgeschlagenheit ist Nasenausfluss ein Grund zum Handeln! Die Ursachen reichen von einer relativ harmlosen Erkältung mit Husten und Schnupfen bis zur lebensgefährlichen und hoch ansteckenden Krankheit Druse!


Hilfe! Blutiger Nasenausfluss!

Nasenbluten beim Pferd aus einer oder beiden Nüstern hat vielfältige Auslöser – von harmlos bis verheerend. Da einige Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Nasenbluten auftreten, schnelles Handeln erforderlich machen, sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin zurate gezogen werden, wenn blutiger Nasenausfluss beim Pferd auftritt! Vor allem, wenn größere Mengen Blut austreten, das Nasenbluten nicht aufhört oder mehrfach vorkommt.

Mögliche Ursachen für den blutigen Nasenausfluss: Verletzungen, Luftsackmykose, Siebbeinhämatom, Lungenbluten durch Belastung, Rotz, Equine Infektiöse Anämie


Nasenausfluss beim Pferd – ist das eine Erkältung?

Ob es sich um eine Erkältung oder eine gefährliche Infektionskrankheit, wie zum Beispiel die Druse handelt, ist nicht immer leicht zu unterscheiden. Beide können sich mit Schnupfen, Husten und Fieber äußern. 

Hatte das Pferd Kontakte zu anderen Pferden außerhalb des Stalls, zum Beispiel auf einem Turnier, zeigen andere Pferde im Stall ebenfalls Symptome und verschlechtert sich das Allgemeinbefinden des Pferdes, kann das auf eine ansteckende virale oder bakterielle Infektion hindeuten. 

Vor der klassischen Erkältung, wie sie uns Menschen häufig im Winter erwischt, ist ein Pferd durch seine exzellente Thermoregulation in der Regel gut geschützt – Wind und Kälte bringen ein gesundes Pferd mit einem stabilen Immunsystem nicht aus der Balance. Anders sieht es bei kalter Zugluft aus, zum Beispiel während eines Transports oder im Stall. Auch Pferde, die geschoren sind, haben Wind und Wetter weniger entgegenzusetzen. Hier solltest Du darauf achten, dass die Decke absolut wasserdicht aber gleichzeitig atmungsaktiv ist, sodass das Pferd weder ins Schwitzen noch ins Frieren kommt. Sorge während des Fellwechsels und in der kalten Jahreszeit dafür, dass Dein Pferd über ein stabiles Immunsystem verfügt – mit reichlich Auslauf an der frischen Luft, guter Stallhygiene und einer auf seine Bedürfnisse abgestimmten Fütterung hat Dein Pferd dann beste Chancen, der Rotznase zu trotzen!


Pferd bei guter Gesundheit auf Weide
Schnupfenfrei bei Eis und Schnee – mit einem starken Immunsystem kein Problem!

Wie wird Nasenausfluss beim Pferd behandelt?

So unterschiedlich die Gründe für die laufende Nase beim Pferd, so unterschiedlich auch die Behandlungswege. Selbst behandeln sollten Pferdehalter und Pferdehalterinnen ihre erkrankten Pferde jedoch nicht – selbst eine zunächst harmlose Erkältung mit Schnupfen kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, wenn sie falsch behandelt oder verschleppt wird. Dennoch musst Du Deiner vierbeinigen Rotznase nicht tatenlos zusehen!

Ist das Pferd erkältet oder hat Probleme mit den Atemwegen, kannst Du es bei seiner Genesung unterstützen. Zum Beispiel mit:

  • Inhalation
  • (mäßiger) Bewegung an der frischen Luft
  • Staubbelastung im Stall reduzieren
  • Auf Stallhygiene achten
  • Heu befeuchten

Auch ein warmes Mash oder das Füttern von Kräutern, welche die Atemwege unterstützen, kann dem Schnupfen beim Pferd Beine machen. Eukalyptus, Fenchel, Eibisch, Isländisch Moos oder Minze sagt man in der Volksheilkunde beispielsweise schleimlösende Eigenschaften nach.



Kennst Du schon Josera Help EukaBronchial? Die Anwendung ätherischer Öle ist traditionell aus der Volksheilkunde bei der Behandlung von Atemwegsproblemen und zur Unterstützung der natürlichen Abwehrfunktion des Atmungstraktes bekannt. Sofern die Behandlung von Heu nicht möglich ist, kannst Du Josera Help EukaBronchial auch problemlos über das Kraftfutter geben.


FAZIT

Nasenausfluss beim Pferd hat viele Ursachen: Von der harmlosen Erkältung über die Allergie bis zur hoch ansteckenden Krankheit – läuft die Nase, ist alles möglich. Ist der Nasenausfluss einseitig, stärker als sonst, zähflüssig, gelb, grün, weiß oder sogar blutig, sollte sein Grund möglichst bald tierärztlich abgeklärt werden. Je nach Auslöser der laufenden Nase können Pferdehalterinnen und -halter das Pferd zusätzlich zur Therapie durch den Tierarzt unterstützen. Zum Beispiel durch ein gutes Stallklima, befeuchtetes und schimmelfreies Heu, mäßige Bewegung an der frischen Luft, Inhalation oder Futterzusätze, die eine normale Atemwegsfunktion unterstützen.




Nasenausfluss beim Pferd - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

Was bedeutet es, wenn mein Pferd Nasenausfluss hat?

Nasenausfluss kann ein Anzeichen für eine harmlosere Erkältungen bis hin zur ernsten Infektionen sein. Die Farbe und Konsistenz des Sekrets sowie zusätzliche Symptome wie Fieber oder Husten geben Hinweise auf die Ursache.

Wann sollte ich mit meinem Pferd zum Tierarzt gehen?

Du solltest einen Tierarzt aufsuchen, wenn der Nasenausfluss grün, gelb, zähflüssig oder blutig ist, wenn er einseitig auftritt oder wenn weitere Symptome wie Fieber, Mattigkeit oder Fressunlust bestehen.

Kann Nasenausfluss beim Pferd ansteckend sein?

Ja, bestimmte Ursachen für Nasenausfluss, wie Pferdeinfluenza oder Druse, sind hoch ansteckend. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig zu handeln und den Kontakt zu anderen Pferden zu verringern, bis eine Diagnose gestellt ist.

Wie kann ich meinem Pferd bei Nasenausfluss helfen?

Du kannst Deinem Pferd helfen, indem Du für ein staubarmes Stallklima sorgst, das Heu befeuchtest, für mäßige Bewegung an frischer Luft sorgst und eventuell Kräuter oder Futterzusätze gibst, die die Atemwege unterstützen. Im Fall einer Infektion muss ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Was bedeutet blutiger Nasenausfluss bei meinem Pferd?

Blutiger Nasenausfluss kann auf verschiedene ernste Erkrankungen hinweisen, wie z.B. Luftsackmykose oder Lungenbluten. Ein Tierarzt sollte umgehend konsultiert werden, wenn blutiger Ausfluss auftritt.

Gibt es vorbeugende Maßnahmen gegen Nasenausfluss beim Pferd?

Um Nasenausfluss vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine gute Stallhygiene zu achten, das Immunsystem des Pferdes durch ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung zu stärken und stressige Situationen zu vermeiden.