Genau wie bei uns Menschen kann es bei den Fellnasen vorkommen, dass sie schneller atmen. Nach einem ausgiebigen Spaziergang etwa ist das ganz normal. Ist Ihr Hund jedoch häufig kurzatmig und schlapp, könnte das auf ein gesundheitliches Problem hindeuten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann eine schnelle Atmung beim Hund ungefährlich ist und wann Sie Ihr vierbeiniges Familienmitglied vom Tierarzt durchchecken lassen sollten. 

Ist es normal, wenn mein Hund schnell atmet?

Im Regelfall atmen Hunde langsam und regelmäßig durch die Nase, während das Maul geschlossen ist. Es gibt aber verschiedene Situationen, in denen ein Hund schneller atmen kann, die völlig normal und unbedenklich sind:

  • Nach körperlicher Anstrengung: Haben Sie ausgiebig gespielt oder sind Sie lange spazieren gewesen? Dann kann es gut sein, dass Ihr Hund kurzatmig ist. Nach einer intensiven Sporteinheit sind Sie vermutlich auch erst einmal aus der Puste und brauchen eine Weile, bis sich Ihr Körper wieder beruhigt hat. Genauso ist das beim Hund und nach einigen Minuten wird er wieder normal atmen.
  • Bei Aufregung: Klingelt Besuch an der Haustür, freut sich Ihr Hund wahrscheinlich am meisten. Auch dann atmet er schneller und unregelmäßiger.
  • Zur Abkühlung: Auch im Sommer, wenn es zu warm ist, hechelt jeder Hund und atmet schneller. Denn durch das Hecheln mit offenem Mund und heraushängender Zunge kann ein Hund seine Körpertemperatur nach unten regulieren.
  • Konstitution: Ist ein Hund übergewichtig, kann auch dies zu Kurzatmigkeit führen. Übergewicht geht oft mit fortgeschrittenem Alter einher, weil sich die Tiere nicht mehr so bewegen wie in jungen Jahren. Doch auch ein Senior-Hund mit Normalgewicht kann kurzatmig sein. 


Was ist eine normale Atmung beim Hund?

Ob die Atmung Ihres Hundes normal ist, können nur Sie selbst feststellen. Zählen Sie dafür einfach eine Minute lang die Atemzüge, wenn Ihr Hund schläft – Ein- und Ausatmen entspricht einem Atemzug. Nur dann befindet er sich in einem absoluten Ruhezustand.

Ein gesunder Hund macht zwischen 10 und 30 Atemzügen in der Minute. Liegt Ihr Liebling in diesem Bereich, gibt es wahrscheinlich keinen Grund zur Sorge.
TIPP: Zählen Sie regelmäßig die Atemfrequenz Ihres Hundes und notieren Sie diese in einem eigenen Notizbuch. So sehen Sie direkt, ob sich etwas an der Atmung Ihres Hundes verändert hat.

Ist Ihr Hund jedoch ohne ersichtlichen Grund und auch im Ruhezustand kurzatmig, kann das ein Anzeichen für ein ernstes Problem sein. Atmet Ihr Hund zum Beispiel zwischen 35- und 60-mal in der Minute ist seine Atmung zu schnell. Das könnte auf eine Krankheit oder Schmerzen deuten. 

Erhöht sich seine Atemfrequenz plötzlich von 20 auf 30 Atemzüge pro Minute, stimmt häufig ebenfalls etwas nicht. Stellen Sie bei Ihrem Hund eine Kurzatmigkeit im Ruhezustand fest, sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen. 
Expertenwissen: Auch eine zu geringe Anzahl an Atemzügen und eine sehr flache Atmung können gefährlich sein. Ist Ihr Hund über längere Zeit kurzatmig und schlapp oder atmet nur sehr langsam, sollten Sie Ihren Liebling unbedingt vom Tierarzt durchchecken lassen.



Wie macht sich eine Kurzatmigkeit beim Hund bemerkbar?

Unabhängig von der Ursache gibt es einige Anzeichen, die auf Kurzatmigkeit beim Hund oder sogar eine akute Atemnot hindeuten. So wissen Sie direkt, ob Handlungsbedarf besteht:

  • Ihr Hund atmet hörbar durchs offene Maul.
  • Ihr Hund hält Kopf und Hals tief in Richtung Boden.
  • Ihr Hund ist aufgeregt und ängstlich, möglicherweise winselt er auch.
  • Ihr Hund hustet stark und sein Brustkorb bewegt sich heftig beim Versuch, Luft zu bekommen.
  • Ihr Hund würgt oder sabbert stark, wenn er einen Fremdkörper verschluckt hat.
  • Schleimhäute, Zunge und Zahnfleisch verfärben sich durch den Sauerstoffmangel grau-bläulich
  • Ihr Hund frisst nicht mehr.
  • Der Mangel an Sauerstoff führt zum Zusammenbruch und zur Bewusstlosigkeit.

Besonders wenn Sie merken, dass sich Ihr Liebling an einem Fremdkörper verschluckt hat, ist höchste Eile geboten. Im Zweifelsfall müssen Sie sofort Erste Hilfe bei Ihrem Hund leisten.
Expertenwissen: Schauen Sie Ihrem Hund mit einer Taschenlampe ins Maul, um zu sehen, ob ein Fremdkörper die Atemwege versperrt. Ist dieser sichtbar und in erreichbarer Nähe, können Sie versuchen, ihn vorsichtig zu entfernen. Können Sie ihn nicht mit der Hand erreichen, heben Sie Ihren Hund an den Hinterbeinen hoch und klopfen ihm leicht zwischen die Schulterblätter oder drücken ihm ggf. stoßweise auf den Bauch (auch “Heimlich-Griff” genannt). Passen Sie die Kraft, die Sie aufwenden, bitte immer der Größe Ihres Hundes an! Bei großen Hunden nehmen Sie sich am besten eine weitere Person zur Hilfe. In manchen Fällen fällt der Fremdkörper dann von allein heraus. Haben Sie geschafft, den Fremdkörper zu entfernen, sollten Sie danach trotzdem zum Tierarzt gehen, um mögliche Verletzungen an der Luftröhre auszuschließen.



Wann zum Tierarzt, wenn mein Hund kurzatmig ist?

Die Gründe, warum Ihr Hund kurzatmig ist, können vielfältig sein. Ist kein Fremdkörper schuld, der zu einer akuten Atemnot führt, und Sie bemerken über längere Zeit eine höhere Atemfrequenz oder Kurzatmigkeit im Ruhezustand, sollten Sie der Ursache mit Ihrem Tierarzt auf den Grund gehen.
TIPP: Bei Problemen mit dem Atmen kann es schnell zum Notfall kommen. Speichern Sie die Telefonnummer Ihres Tierarztes und der nächstgelegenen Tierklinik daher am besten in Ihrem Handy. Das spart Ihnen wertvolle Zeit, wenn Eile geboten ist.



Mögliche Ursachen für eine Kurzatmigkeit beim Hund

Brauner Hund mit müdem Blick ist in eine weiße Decke gewickelt.
Ist ein Hund kurzatmig in Ruhe, kann das auf eine schwerwiegende Krankheit hinweisen.

Wenn es Ihrem Liebling schlecht geht, ist das auch für Sie belastend. Der Besuch beim Tierarzt kann Gewissheit bringen. Dieser wird ihn gründlich untersuchen, um herauszufinden, warum Ihr Hund kurzatmig ist.  

Unter anderem können diese Krankheiten schuld an einer Atemnot sein:

  • Bronchitis: Was beim Hund oft als Asthma bezeichnet wird, ist eigentlich eine chronische Bronchitis. Durch die entzündete Schleimhaut in den Bronchien bildet sich ein zäher Schleim in den Lungen, der zu Atemnot und Husten führt. Dieser Husten tritt vermehrt nach körperlicher Anstrengung und in der Nacht auf.
  • Brachycephalensyndrom: Bei einigen Hunderassen wie Mops, Französische Bulldogge und Boston Terrier kommt es aufgrund der verkürzten Nase und eines verengten Naseneingangs zu einer Einengung der Atemwege. Betroffene Tiere sind bei Aufregung und Anstrengung kurzatmig, oftmals auch in Ruhe. Zu großer körperlicher Anstrengung sind sie gar nicht mehr in der Lage.
  • Kehlkopfentzündung: In der Regel wird diese durch Viren oder Bakterien verursacht. Typisches Symptom ist Husten, der auch anfallartig auftreten kann. Oftmals bellt der Hund wenig oder gar nicht mehr. Zusätzlich kann es zu Fieber kommen. Bei einer sehr starken Kehlkopfentzündung kann Ihr Hund auch kurzatmig sein.
  • Herzkrankheiten: Ist Ihr Hund kurzatmig und schlapp, hustet und schläft viel, könnte das auf ein Herzproblem hindeuten.
  • Lungenentzündung: Als Leitsymptom gilt Husten. Hat Ihr Hund zusätzlich Fieber, ist müde und antriebslos, könnte das auf eine Lungenentzündung hindeuten. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung kann es außerdem zu einem Sauerstoffmangel und damit einhergehend Kurzatmigkeit – auch im Ruhezustand – kommen.
  • Luftröhrenkollaps: Leider zeigen betroffene Hund nicht immer konkrete Anzeichen. Oftmals erkennen Hundebesitzer erst mehrere Wochen oder Monate nach dem eigentlichen Kollaps, dass etwas nicht stimmt. Ein chronischer Husten, Schlappheit und Atemnot können auf einen Trachealkollaps hindeuten.
  • Lungenwürmer: Frisst Ihr Hund infizierte Schnecken im Gras können sich die Larven des Lungenwurms in seinem Organismus ausbreiten und zu einem Befall führen, der sich unter anderem in Kurzatmigkeit äußert.
  • Zwingerhusten: Die Symptome beim Zwingerhusten sind oft recht eindeutig. Bei einer Infektion mit Viren hustet der Hund eher trocken. Eine bakterielle Infektion zeigt sich eher durch einen feuchten Husten und rasselnde Atemgeräusche. Zusätzlich können Symptome wie Niesen, Fieber und Kurzatmigkeit auftreten.

Alle diese Erkrankungen sind für Ihren Liebling potenziell gefährlich. Ist Ihr Hund dauerhaft kurzatmig und schlapp, hustet er und ändert sich sein Verhalten? Dann sollten Sie das beim Tierarzt abklären lassen.


Das richtige Futter bei einer Herzinsuffizienz

Stellt Ihr Tierarzt bei Ihrem vierbeinigen Freund eine Herzschwäche als Ursache für seine Kurzatmigkeit fest, können Sie ihm mit dem passenden Futter zu mehr Wohlbefinden verhelfen. Als Diät-Alleinfuttermittel eignet sich Josera Help Heart für ausgewachsene Hunde mit einer chronischen Herzinsuffizienz. Das natriumreduzierte Trockenfutter entlastet das Herz und unterstützt die Herzgesundheit Ihres Vierbeiners mit Vitamin C und E, Taurin sowie L-Carnitin. Damit fördern Sie die Lebensqualität Ihres Vierbeiners.




Fazit: Kurzatmigkeit kann viele Ursachen haben

Ist Ihr Hund kurzatmig nach einer sportlichen Aktivität oder während der sommerlich heißen Temperaturen, ist das in der Regel unbedenklich. Auch im Alter geraten die Vierbeiner wie wir Menschen öfter einmal außer Atem.

Zeigt Ihr Hund jedoch eine Kurzatmigkeit im Ruhezustand über einen längeren Zeitraum und ohne erkennbaren Grund, sollten Sie diese unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen. Dann könnte nämlich eine ernsthafte Erkrankung wie etwa eine Herzinsuffizienz dahinterstecken. Eine Diagnose und schnelle Behandlung ist dann besonders wichtig und kann Ihrem Hund das Leben retten.