Rollige Katzen erleben eine Fortpflanzungsphase, die stressig sein kann und verschiedene Anzeichen zeigt wie ständiges Miauen, Rollen auf dem Boden und Veränderungen im Essverhalten. Kastration ist eine Lösung, um Dauerrolligkeit zu verhindern. Es ist wichtig, eine rollige Katze mit viel Aufmerksamkeit, Ruhe und geeigneten Spielen zu unterstützen. Bei anhaltender Rolligkeit oder Unsicherheiten sollte ein Tierarzt konsultiert werden, der auch über Kastration und andere Maßnahmen beraten kann. Rolligkeit ist ein natürlicher Zustand, der Aufmerksamkeit und Fürsorge erfordert, um das Wohlbefinden der Katze zu sichern.

Mehrmals im Jahr sind Katzen deckbereit und möchten sich dann auch am liebsten paaren. In dieser Zeit werden sie rollig und sind bewusst auf der Suche nach einem Deckpartner. Doch das ist weniger romantisch, als es vielleicht klingen mag. Die Rolligkeit ist oft sehr stressig für Samtpfoten und auch für Dich als Besitzer. Viele entscheiden sich daher für eine Kastration, um zu verhindern, dass ihre Katze rollig wird. Ist das die richtige Lösung? Gibt es andere Möglichkeiten? Lese hier, was Du über rollige Katzen wissen musst und wie Du Deine Samtpfote in dieser Zeit beruhigen und unterstützen kannst.


Warum wird Deine Katze rollig?

Es ist ein natürlicher Prozess, dass Deine Katze geschlechtsreif wird und damit bereit ist, sich fortzupflanzen. Ab diesem Zeitpunkt tritt die Rolligkeit regelmäßig auf. Als solche wird die Paarungszeit von Katzen bezeichnet. Eine rollige Katze befindet sich dann ständig in Bereitschaft, von einem Kater gedeckt zu werden. In dieser Zeit findet der Follikelsprung statt, der allerdings erst durch den Deckakt selbst ausgelöst wird. Das heißt, dass die fruchtbare Phase erst durch die Paarung erfolgt.
Der Drang einer rolligen Katze, sich einen Partner zu suchen, ist daher naturgegeben groß. Er äußert sich mit großer Anhänglichkeit und Verschmustheit sowie mit dauerhaftem Miauen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die rollige Katze ist hungrig nach Liebe.

Expertenwissen Im Gegensatz zu Hündinnen bluten Katzen während der Rolligkeit nicht, da sie keinen regelmäßigen Eisprung haben. Allerhöchstens kann weißlicher Ausfluss auftreten.


Rolligkeit der Katze – Dauer und Häufigkeit

Zum ersten Mal wird eine junge Samtpfote geschlechtsreif, wenn sie ungefähr zwischen vier und zwölf Monaten alt ist. Die Phase, in der sich die Rolligkeit Deiner Katze äußert, ist von der Jahreszeit abhängig. Diese kann einmal im Frühling und einmal im Herbst auftreten. Deine Katze kann somit mindestens zweimal pro Jahr trächtig werden, und das bis ins hohe Alter. 
Bei einer rolligen Katzen hält die Fortpflanzungsbereitschaft etwa 10 Tage an.
Sobald sie ihre Kitten zur Welt gebracht hat, kann Deine Katze bereits nach ein bis vier Wochen wieder rollig werden
Bei Wohnungskatzen bleibt der Deckakt in den meisten Fällen aus. Aus diesem Grund hast Du nach ein paar Wochen erneut eine rollige Katze zu Hause. Das kann im schlimmsten Fall zu einer Dauerrolligkeit führen, die eine große Belastung für Deine die Samtpfote ist.

Wichtig zu wissen Bereits gedeckte Katzen können weiterhin rollig sein und nochmals gedeckt werden. In diesem Fall unterscheiden sich die neugeborenen Kätzchen aufgrund unterschiedlicher Väter. 


Ist Deine Katze rollig? Mögliche Symptome und Anzeichen erkennen

Deine Katze ist rollig: Ein Anzeichen dafür ist, dass sie ständig miaut und sich auf dem Boden herumrollt – daher auch die Bezeichnung “rollig”. Die Rolligkeit von Wohnungskatzen kannst Du außerdem daran erkennen, dass die Katzentoilette etwas anders riecht. Das liegt daran, dass sich der Urin weiblicher Katzen in diesem Zyklus verändert. Dieser enthält bestimmte Lockstoffe, wodurch Deine Katze potenzielle Partner anlockt. Wenn Deine Katze rollig ist, äußert sich ihr Verhalten auch dadurch, dass sie weniger frisst und eventuell an Gewicht verliert. In diesen Wochen spielen die Hormone verrückt und Deine Katze kann nervös und unruhig wirken.

Die Anzeichen einer Rolligkeit können wie folgt aussehen: 

  • Deine Katze miaut häufig laut, auch nachts.
  • Deine Samtpfote rollt sich ständig auf dem Boden herum.
  • Sie ist unruhig und tigert nervös durch die Wohnung.
  • Deine Katze frisst nicht mehr so gerne und kann an Gewicht verlieren.
  • Sie ist sehr anhänglich und verschmust.
  • Einige Tiere können sich in diesen Phasen auch aggressiv gegenüber ihren Menschen verhalten.
  • Sie markieren möglicherweise  auch außerhalb des Katzenklos, um mit ihrem speziellen Duft auf sich aufmerksam zu machen.
  • Deine Hauskatze ist quengelig und möchte die ganze Zeit nach draußen.

Tipp Jede Rasse kann unterschiedliche Anzeichen aufweisen, wodurch Du erkennst, dass Deine Katze rollig ist. Symptome variieren auch von Tier zu Tier. Beobachte das Verhalten Deiner Fellnase und besuche bei Unsicherheiten den einen Tierarzt Deines Vertrauens.


Wie kannst Du Deine rollige Katze beruhigen?

Um Deiner rolligen Katze zu helfen, kannst Du ein paar Maßnahmen ergreifen. Diese dienen dazu, sie nur kurz zu beruhigen. Denn keine von ihnen kann dauerhaft gegen die Rolligkeit Deiner Katze helfen:

  • Halte Stress und Krach von ihr fern.
  • Schenke ihr möglichst viel Zuneigung und Streicheleinheiten, wenn sie diese bei Dir sucht.
  • Bei Appetitlosigkeit: Reichere das Lieblingsfutter schmackhaft an oder gebe Deiner Samtpfote Leckerlis.
  • Für Entspannung kann Katzenminze sorgen.
  • Lenke Deine Katze mit Spielen und anderen Beschäftigungsmöglichkeiten wie einem Kratzbaum oder Katzenspielzeug ab.
Viel Aufmerksamkeit tut Deiner Katze während der Rolligkeit gut.

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Deine Katze ist dauerrollig?

Erfolgt keine Paarung von Katze und Kater, können die Hormone und die Unbefruchtung zu einer Dauerrolligkeit führen. Dies hat zur Folge, dass Deine Katze alle 9 bis 10 Tage rollig wird. Mit einer solchen Dauerrolligkeit sind gesundheitliche Risiken verbunden, weil Deine Fellnase dadurch gestresst ist und nicht mehr regelmäßig frisst. Häufige Rolligkeit birgt ein hohes Risiko für Tumorbildungen.

Die Dauerrrolligkeit kann sehr anstrengend für Katzen sein.

Expertenhinweis Leidet Deine Katze, weil sie ständig rollig ist? Dann ist das Kastrieren eine sinnvolle Lösung. Bespreche die mögliche Kastration Deiner Katze mit einem Tierarzt Deines Vertrauens. Er kann Dir Deine Fragen diesbezüglich beantworten und im Zweifel Alternativen wie Medikamente und homöopathische Mittel vorschlagen. 


Kastration bei Katzen

Um eine Trächtigkeit zu vermeiden und einer Dauerrolligkeit vorzubeugen, kannst Du Deine Katze kastrieren lassen. Neben der Kastration gibt es die Möglichkeit der Sterilisation. Nachfolgend gehen wir auf die Unterschiede ein.

Die Kastration ist ein operativer Eingriff, den ein Tierarzt vornimmt. Es handelt sich um einen Routineeingriff, der nicht länger als zwei Stunden dauert, aber den Organismus trotzdem durch die Vollnarkose und das Entfernen von Eierstöcken oder Hormonen belastet. Folgendes passiert bei einer Kastration: 

  • Entfernen der Geschlechtshormone produzierenden Drüsen
  • Entfernen von Eierstöcken oder Hoden
  • Hormonproduktion kann nicht mehr stattfinden
  • Katze oder Kater wird unfruchtbar
  • Hormongesteuerte Verhaltensweisen werden unterbunden

Bei einer Sterilisation wird wie folgt vorgegangen: 

  • Bestehenbleiben der Geschlechtshormone produzierenden Drüsen
  • Abbinden von Ei- oder Samenleitern
  • Abstieg der Eizellen in die Gebärmutter bzw. Abgabe von Sperma kann nicht mehr erfolgen
  • Katze oder Kater bleiben fruchtbar, nur Fortpflanzung wird verhindert
  • Hormongesteuerte Verhaltensweisen bleiben bestehen

Lasse Dich daher von einem Tierarzt über die Vorteile und Risiken einer Kastration genau aufklären, um die richtige Entscheidung zu treffen. Deine Samtpfote sollte mindestens neun Monate alt sein, wenn Du diesen Eingriff durchführen lassen möchtest. Zudem sollte die Katze nicht rollig sein, wenn sie kastriert wird.

Katze rollig, trotz Kastration: Ist das möglich?  In einigen Fällen können Samtpfoten auch nach diesem Eingriff rollig werden. Dies liegt oft daran, dass das Eierstockgewebe nicht vollständig entfernt wurde und die Sexualhormone im Blut immer noch hoch konzentriert sind.


Können auch Kater rollig werden?

Kater erreichen die Geschlechtsreife im Alter von sieben bis zehn Monaten. Du bemerkst dies daran, dass er beginnt, zu markieren. Ein Kater kann nicht rollig werden, wie es bei seinen weiblichen Artgenossen geschieht. Aber durchaus zeigt er den weiblichen Artgenossen seine Bereitschaft, sobald er geschlechtsreif ist.


Fazit: Beruhigende Maßnahmen und Kastration können Abhilfe schaffen

Der Wunsch Deiner Katze nach Verpaarung kann sehr stressig und aufwühlend sein. Des Weiteren kann es zu einer Dauerrolligkeit kommen, die für die Katze psychisch extrem belastend ist und auch gesundheitliche Folgen haben kann. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Katzenbesitzer für eine Kastration. 
Kommt dieser Eingriff für Deine Katze infrage, lass' Dich vorab von einem Tierarzt ausführlich beraten. Neben der Kastration gibt es einige sanfte Methoden, mit denen Du Deiner rolligen Katze helfen kannst. 


Rollige Katze FAQs – Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

 

Wann wird eine Katze rollig?

Eine Katze wird erstmals rollig, wenn sie geschlechtsreif wird. Die Rolligkeit tritt regelmäßig auf, abhängig von der Jahreszeit, meist im Frühling und Herbst.

 

Wie lange dauert die Rolligkeit bei einer Katze?

Die Rolligkeit bei einer Katze hält etwa 10 Tage an, kann aber variieren. Nach der Geburt von Kitten kann eine Katze schon nach ein bis vier Wochen wieder rollig werden.

 

Woran erkenne ich, dass meine Katze rollig ist?

Anzeichen für Rolligkeit sind ständiges Miauen, Rollen auf dem Boden, Veränderungen im Essverhalten, Anhänglichkeit und das Markieren außerhalb der Katzentoilette.

 

Was kann ich tun, um meine rollige Katze zu beruhigen?

Um eine rollige Katze zu beruhigen, halte Stress fern, biete viel Zuneigung und Streicheleinheiten, reichere das Futter an, setze Katzenminze ein und biete Spielmöglichkeiten.

 

Kann eine Katze nach einer Kastration noch rollig werden?

In seltenen Fällen kann eine Katze nach der Kastration Anzeichen von Rolligkeit zeigen. Dies könnte an verbliebenem Eierstockgewebe liegen. In solchen Fällen sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

 

Warum ist Rolligkeit stressig für Katzen?

Die Rolligkeit ist ein natürlicher Fortpflanzungsdrang, der aber in einer häuslichen Umgebung ohne Zugang zu einem Deckpartner zu Stress und Unruhe bei der Katze führen kann. 

 

Welche Risiken birgt eine häufige Rolligkeit?

Häufige Rolligkeit bzw. Dauerrolligkeit kann im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Problemen wie Tumorbildungen führen und ist psychisch sowie physisch belastend für die Katze.