Stauballergie beim Pferd – Erkennen, behandeln, vermeiden
Stauballergie beim Pferd erkennen und handeln – mit einfachen Schritten! Staub im Stall und in der Reithalle ist für Pferde oft ein Problem. Stauballergie kann zu Husten und Atemwegsproblemen führen. Eine gute Stallhygiene ist wichtig, um chronische Atemwegserkrankungen zu vermeiden. Staubarmes Futter und saubere Einstreu helfen, die Atemwege zu schützen.
Reiten ist ein schmutziges Hobby! Matsch und Staub gehören zum Alltag mit dem Vierbeiner einfach dazu – Pferdeleute kennen das. Während matschige Böden und Paddocks glücklicherweise nur wetterbedingt auftreten, haben wir mit dem Staub dagegen ganzjährig das zweifelhafte Vergnügen.
Und während wir Zweibeiner ihm nur wenige Stunden am Tag ausgesetzt sind, zum Beispiel beim Füttern, beim Putzen, Misten oder beim Reiten in der Halle, sind unsere Pferde dem Staub rund um die Uhr ausgeliefert: im Heu, im Futter, in der Einstreu, auf der Koppel, im Stall – er ist überall. Ungünstig: Seine feinen Partikel wandern in die Atemwege des Pferdes. Und können dort Unheil anrichten. Es kann zu einer Stauballergie beim Pferd kommen und das ist leider gar nicht so selten. Wie kommt es zu einer Stauballergie beim Pferd? Wie kannst Du sie vermeiden? Und was tun, wenn Dein Pferd betroffen ist? Mach Dich nicht aus dem Staub, sondern lies diesen Ratgeber. Dann weißt Du mehr!
Ganz ohne Staub geht’s im Pferdealltag nicht: Stroh, Einstreu, Heu oder der Boden der Reitbahn neigen, mal mehr mal weniger, zur Staubentwicklung. Und je nach Wetter, Belüftung von Stall oder Halle und Futterqualität, variiert die Staubbelastung zwischen „noch erträglich“ und „krank machend“. Der meiste Staub, so Studienergebnisse, entsteht übrigens beim Misten. Besonders staubig ist dabei Stroh als Einstreu.
Auch das Reiten in der Halle oder auf dem Sandplatz kann ordentlich Staub aufwirbeln. Lange Trockenperioden können auch zu einer erhöhten Staubentwicklung führen.
Bei der Fütterung zählen insbesondere gequetschtes Kraftfutter und Heu zu den Haupt-Staub-Entwicklern. Insbesondere Schimmelpilzsporen im Heu und Stroh gehören zu häufigen Allergieauslösern.
Aber Obacht: Nicht immer ist staubiges Heu auch schimmeliges Heu! Der Staubgehalt vom Heu hängt auch von den Bedingungen bei der Ernte ab. Wenn Dein Heu staubt, solltest Du weitere Kriterien wie den Geruch, die Beschaffenheit und das Aussehen des Heus in Dein Urteil miteinbeziehen, oder das Heu professionell analysieren lassen, um auf Nummer sicher zu gehen. Bei einer Heuanalyse kann zum Beispiel ermittelt werden, ob beim getesteten Heu Schimmelgefahr besteht. Doch nicht nur das! Eine Heuanalyse kann noch viel mehr!
Staub-Alarm! Hier staubt’s im Stall am meisten
- Beim Misten und Einstreuen
- Beim Fegen der Stallgasse
- Bei der Heufütterung
- Beim Quetschen von Kraftfutter
- Beim Putzen (des Pferdes)
- In der Reithalle
- Auf dem Reitplatz
Welche Symptome zeigen sich beim Pferd?
Macht denn Staub immer krank? Nein – es kommt einerseits auf die Menge an, andererseits auch auf die Allergene im Staub, auf die viele Pferde empfindlich reagieren können. Je staubiger die Bedingungen, desto größer ist natürlich die Gefahr einer Belastung der Atemwege. Steht das Pferd beispielsweise dauerhaft in einer schlecht belüfteten Box auf Stroh während nebenan eingestreut und die Stallgasse gefegt wird, bekommt es dann gequetschtes Kraftfutter und staubiges Heu serviert und dreht anschließend in einer Halle mit dicker Luft seine Runden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Atemwegsprobleme auftreten.
Doch auch unter weniger dramatischen Umständen kann das Pferd eine Stauballergie entwickeln. Es handelt sich dabei um eine Überreaktion des Atmungsapparates. Das Pferd reagiert dabei auf unterschiedliche Dinge, denn Staub ist nicht gleich Staub. So enthält Staub nicht nur sogenannte unbelebte Partikel, sondern auch Bakterien, Viren, Pilze, Milben und deren Stoffwechselprodukte. Es wimmelt geradezu von potenziell krankmachenden Einflüssen in der Luft. Das bedeutet, dass das Pferd oft gar nicht auf jede Art von Staub allergisch reagiert, sondern z.B. auf einen bestimmten Schimmelpilz oder eine bestimmte Milbenart. Sind die Atemwege jedoch erstmal angegriffen, ist dann plötzlich jede Art von Staub eine Belastung für Lunge und Bronchien. Und, Allergie oder nicht: Zu viel Staub reizt auf Dauer immer die Atemwege und kann so zu Krankheiten führen.
Je feiner die Partikel, desto tiefer dringen sie übrigens in die Atemwege des Pferdes ein. Dort bildet sich Schleim und es treten bald erste Symptome auf.
Sollte Dein Pferd zum Beispiel häufiger beim Antraben, beim Ausmisten oder bei der Fütterung husten, ist das ein sehr wahrscheinlicher Hinweis auf Atemwegsprobleme. Du solltest diesen Husten keinesfalls ignorieren! Lass Dein Pferd möglichst bald tierärztlich untersuchen – denn sonst kann daraus schnell eine chronische Atemwegserkrankung wie COB (chronisch obstruktive Bronchitis)/COPD (Chronic obstructive pulmonary disease) oder RAO (Recurrent Airway Obstruction) werden. Diese Krankheiten sind unheilbar! Außerdem solltest Du bei Husten und/oder Nasenausfluss auch eine Infektion durch die Tierärztin oder den Tierarzt ausschließen lassen.
Über einen Bluttest kannst Du auch herausfinden lassen, ob Dein Pferd auf eine bestimmte Pilz- oder Milbenart allergisch ist.
Welche Therapie erhalten Pferde mit Allergien?
Hat sich über einen Bluttest herausgestellt, dass Dein Pferd allergisch reagiert, kann eine spezifische Immuntherapie, also Desensibilisierung, Abhilfe schaffen. Dabei wird dem Pferd mittels Injektion eine kleine Menge des Allergens zugeführt und über die Zeit gesteigert, bis der Körper gegen das Allergen desensibilisiert, also „abgehärtet“, ist.
Sind die Atemwegsprobleme bei Deinem Pferd bereits chronisch, wird der Tierarzt oder die Tierärztin mit Dir einen umfassenden Therapieplan entwickeln. Zwar sind Krankheiten wie COB/COPD nicht heilbar, allerdings lassen sich die Symptome mit einer entsprechenden Behandlung ganz gut im Griff behalten – sodass Dein Pferd möglichst wenig mit Luftnot oder gereizten Atemwegen zu kämpfen hat.
Zu den Maßnahmen, die sich bei Stauballergie & Co. bewährt haben, gehören, neben einer medikamentösen Therapie mit Entzündungshemmern und Schleimlösern, u.a.:
- Die regelmäßige Inhalation
- Das Wässern oder Bedampfen des Heus
- Haltung im Freien, zum Beispiel im Offenstall
- Regelmäßige Bewegung, dem Zustand des Pferdes angepasst
Wie und was sollte ich einem Stauballergiker füttern?
Wenn Dein Pferd empfindlich auf Staub reagiert oder bereits eine chronische Erkrankung der Atemwege hat, solltest Du die Fütterung anpassen. Dass schimmeliges Heu und Stroh tabu sind, sollte klar sein. Zusätzlich kannst Du die Staubbelastung reduzieren, indem Du das Heu bedampfst oder wässerst.
Als Alternative zum Raufutter, oder als Ergänzung, kannst Du auch unsere Josera Kraut & Rüben Heucobs füttern! Sie sind staubfrei, melassefrei und ohne Zuckerzusatz und haben einen niedrigen Fruktangehalt – dafür stecken reichlich hochwertige Rohfaser und gesunde Kräuter von naturbelassenen Wiesen drin! Perfekt für Pferde, die empfindlich auf Staub reagieren oder Probleme mit den Zähnen oder dem Stoffwechsel haben.
Wie beuge ich einer Stauballergie am besten vor?
Frische Luft, reichlich Bewegung und eine ausgewogene, artgerechte Fütterung mit qualitativ hochwertigem, staubarmem Futter sind der beste Weg, um Atemwegsproblemen bei Pferden vorzubeugen. Bei einer solchen Fütterung und Haltung ist nicht nur die Staubbelastung reduziert, sie sorgt auch für ein starkes Immunsystem.
Bei einer Stallhaltung solltest Du darauf achten, dass die Boxen nur gemistet werden, wenn die Pferde im Freien sind. Das Aufschütteln von Stroh sorgt für eine Menge feiner Partikel in der Luft.
P.S.: Frischer Wind in der Krippe – unsere Futtertipps bei Atemwegsproblemen
Wie wichtig die Fütterung ist, um Atemwegsproblemen bei Pferden vorzubeugen, haben wir ja schon erwähnt. Bevor Du jetzt jedoch raus an die frische Luft gehst, wollten wir Dir noch zwei Futter-Tipps mit auf den Weg geben:
Unser Josera Wald & Wiese ist ein haferfreies Kräutermüsli und unterstützt die natürliche Funktion der Atemwege. Seine gesunde Heilkräutermischung (Eukalyptus, Thymian, Fichtennadeln und Spitzwegerich) kann atemwegsunterstützend wirken und den Magen-Darm-Trakt beruhigen. Neben den enthaltenen Kräutern findet sich auch unser echtes Pfefferminzöl in diesem Müsli wieder: Es kann kleinste Staubpartikel binden und unterstützt die Atemwege des Pferdes zusätzlich. Daher ist Josera Wald & Wiese besonders zur Fütterung staubempfindlicher Pferde geeignet.
Sehr beliebt ist auch unser Josera Help EukaBronchial. Du sprühst es einfach auf das Heu (oder Kraftfutter) auf und schon entwickelt es seine wohltuende Wirkung. Das natürliche Kräuterkonzentrat aus Eukalyptus-, Minz- und Fenchelöl wirkt beim Fressen auf die Atemwege des Pferdes.
Die Anwendung ätherischer Öle kennst Du sicher aus der Volksheilkunde bei der Behandlung von Atemwegsproblemen und zur Unterstützung der natürlichen Abwehrfunktion des Atmungstraktes. Also, rauf aufs Heu und tiiiiief einatmen!
FAZIT
Eine Stauballergie beim Pferd wird häufig ausgelöst durch Allergene wie Pilzsporen oder Milben. Sind die Atemwege erstmal angegriffen, reagieren sie auf jede Art von Staubbelastung gereizt. Unbehandelt kann Husten schnell chronisch werden – deswegen sollte schon bei den ersten Anzeichen tierärztlicher Rat eingeholt werden. Bei einer Stauballergie müssen die Fütterung und die Haltung angepasst werden. Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als Nachsorgen! Eine staubarme Umgebung, artgerechte Haltung und Futter von guter Qualität sind wichtig, damit eine Stauballergie gar nicht erst entstehen kann!
Stauballergie beim Pferd - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp
Was sind die häufigsten Symptome einer Stauballergie beim Pferd?
Die häufigsten Symptome sind Nasenausfluss, trockener Husten, erhöhte Atemfrequenz und Leistungsabfall. Wenn Dein Pferd diese Anzeichen zeigt, besonders nach Bewegung oder beim Fressen, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.
Wie kann ich einer Stauballergie bei meinem Pferd vorbeugen?
Um einer Stauballergie vorzubeugen, solltest Du auf eine staubarme Umgebung achten. Dazu gehören frische Luft, regelmäßige Stallreinigung, staubarmes Futter und Einstreu sowie gute Belüftung der Stallungen. Außerdem ist es wichtig, Dein Pferd regelmäßig zu bewegen.
Welche Maßnahmen sind wichtig, wenn mein Pferd eine Stauballergie hat?
Wichtig sind staubarme Einstreu und Futter, regelmäßige Inhalationen und eine Haltung im Freien, wie im Offenstall. Außerdem solltest Du Heu wässern oder bedampfen und darauf achten, dass Dein Pferd genügend Bewegung bekommt.
Wie erkenne ich, dass das Heu meines Pferdes von guter Qualität ist?
Gutes Heu sollte nicht staubig oder schimmelig sein. Achte auf einen frischen Geruch, eine grünliche Farbe und keine feuchten oder verklumpten Bereiche. Eine professionelle Heuanalyse kann Dir helfen, die Qualität Deines Heus genauer zu bestimmen.
Kann mein Pferd trotz Stauballergie noch geritten werden?
Ja, Pferde mit Stauballergie können in der Regel noch geritten werden, allerdings mit Anpassungen. Es ist wichtig, auf eine staubarme Umgebung zu achten und die Intensität und Dauer der Bewegung auf den Gesundheitszustand Deines Pferdes abzustimmen. Sprich mit Deinem Tierarzt, um einen individuellen Bewegungsplan zu erstellen.
Ist staubiges Futter schädlich für mein Pferd?
Staubiges Futter kann bei Pferden Atemwegsprobleme verursachen, besonders wenn eine Allergie oder Überempfindlichkeit vorliegt. Es ist ratsam, staubfreies oder gewässertes Heu zu verwenden und auf staubarme oder staubfreie Futtermittel umzusteigen.