Diabetes mellitus ist als Volkskrankheit der Menschen bekannt. Sie gehört neben Herz-Kreislauf-Krankheiten zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Doch sie betrifft nicht nur uns, auch bei Katzen gibt es Diabetes. Und ebenso wie bei uns bedeutet sie für die Samtpfoten gewisse Einschränkungen im Leben. Wird die Krankheit richtig behandelt, kann Ihre an Diabetes erkrankte Katze ein relativ normales Leben führen. Wir erklären ihn, auf was es dabei ankommt, und informieren Sie über vieles weitere Wissenswerte rund um Diabetes bei Katzen.

Was ist Diabetes bei Katzen?

Bei der Krankheit Diabetes mellitus ist der Stoffwechsel beeinträchtigt. Das bedeutet, dass der Körper Zucker, beziehungsweise Glukose, nicht richtig verarbeiten kann. Grund dafür ist die Bauchspeicheldrüse, die entweder zu wenig oder gar kein Insulin mehr produziert oder die Zellen das Hormon schlichtweg ignorieren.

Expertenwissen: Diabetes ist bei Katzen im Vergleich zu anderen Erkrankungen des Stoffwechsels recht häufig. Experten schätzen, dass von 100 Tieren etwa ein bis zwei Katzen Diabetes haben.

Diabetes mellitus tritt in zwei verschiedenen Formen auf

  1. Typ-1-Diabetes: Bei dieser Form stellen die Zellen der Bauchspeicheldrüse nur sehr wenig oder gar kein Insulin her. Der Stoff, der dafür sorgt, dass Zucker verstoffwechselt wird, ist also gar nicht im Körper vorhanden. In den meisten Fällen ist dieser Typ erblich bedingt.
  2. Typ-2-Diabetes: In diesem Fall sind die Körperzellen gegenüber dem eigenen Insulin resistent. Das bedeutet, sie reagieren nicht mehr auf das Hormon. Deswegen produziert die Bauchspeicheldrüse immer weniger Insulin.

Die Folge beider Diabetes-Typen ist, dass die Zellen den Zucker nicht aus dem Blut aufnehmen. Dadurch fehlt es ihnen einerseits an Energie. Andererseits steigt der Blutzuckerwert. Das ist für kurze Zeit nicht problematisch. Doch dauerhaft schädigt es den Körper sehr.
Expertenwissen: Katzen haben in den allermeisten Fällen den Diabetes-Typ 2, also eine Insulinresistenz. Im Gegensatz zu Hunden kommt Typ-1-Diabetes bei den Samtpfoten so gut wie gar nicht vor.


Was sind Ursachen für Diabetes bei Katzen?

Grau-getigerte Katze mit Übergewicht sitzt auf einem Bett.
Gemütliche, übergewichtige Katzen haben ein erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken.

Zucker bei Katzen ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Typ-1-Diabetes ist in der Regel erblich bedingt. Bei Typ-2-Diabetes sind die Gründe für eine Erkrankung dagegen meist vielfältiger und nicht immer genau herauszufinden.

Es gibt jedoch Risikofaktoren, die Diabetes bei der Katze begünstigen können. Dazu zählen:

  • Übergewicht bis zur Fettleibigkeit
  • Bewegungsmangel
  • Fortgeschrittenes Alter (über zehn Jahre alt)
  • Krankheiten
  • Medikamente

Des Weiteren erkranken kastrierte Kater häufiger an Katzendiabetes als unkastrierte. Und auch bestimmte Rassen haben ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Dazu zählen zum Beispiel Siamkatzen, Maine Coon und Russisch Blau. 
Hinweis: Krankheiten und Medikamente als Risiko für Diabetes Leidet Ihre Samtpfote beispielsweise an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, einer Nierenerkrankung oder einer Hormonstörung, kann Katzendiabetes eine Begleiterscheinung der anderen Krankheit sein. Ebenso kann eine häufige Einnahme von Medikamenten, die das Hormon Prostaglandin oder Cortison enthalten, das Risiko einer Zuckerkrankheit erhöhen.



Wie macht sich Diabetes bei Katzen bemerkbar?

Ob Ihre Katze die Zuckerkrankheit hat, können Sie nicht zu 100 Prozent selbst erkennen. Die Diagnose muss immer der Tierarzt oder die Tierärztin stellen. Doch es gibt Anzeichen, auf die Sie achten können.

Eine Katze, die Diabetes hat, zeigt oft diese Symptome:

  • Sehr starken Durst
  • Häufiges Urinieren
  • Großer Hunger
  • Gewichtsabnahme (trotz des starken Hungers)
  • Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit
  • Glanzloses Fell

Es kann außerdem passieren, dass eine von Diabetes betroffene Katze erbricht. Hat Ihre Katze bereits seit einer Weile einen hohen Blutzucker, ohne dass Sie dies bemerkt und behandelt haben, können sich weitere Symptome zeigen. So kann sich beispielsweise der Gang verändern. Die Samtpfote lahmt in diesem Fall, kann nicht mehr springen oder tritt hinten mit dem gesamten Fuß statt nur mit der Spitze auf.

Der Tierarzt stellt bei einer Katze die Diagnose „Diabetes“, indem er mehrere Untersuchungen anstellt. Zunächst werden Sie ihm die Symptome aufzählen, die Ihre Katze zeigt. Anschließend wird er sowohl ihr Blut als auch ihren Urin auf den jeweiligen Zuckergehalt hin untersuchen. In manchen Fällen sind zusätzlich noch Röntgenuntersuchungen oder ein Ultraschall notwendig. Auf diese Weise kann der Tierarzt andere Ursachen des hohen Zuckerwerts wie Nierenkrankheiten ausschließen.

Expertenhinweis: Hat eine Katze mit Diabetes Schmerzen? Wie schlimm die Beschwerden Ihrer Samtpfote sind, hängt einerseits von den Symptomen ab. Andererseits spielt es auch eine Rolle, wie lange die Krankheit bereits andauert und welche Schäden dadurch möglicherweise bereits entstanden. Ob Ihre Katzen Schmerzen hat, können Sie unter anderem daran erkennen, dass sich ihre Körperhaltung verändert, sie weniger frisst und sich allgemein für sie untypisch verhält.



Was kann ich tun, wenn meine Katze Diabetes hat?

Rot-getigerte Katze liegt und erhält eine Spritze.
Insulin-Spritzen sind eine wichtige Behandlungsmethode von Diabetes bei Katzen. Der Tierarzt erklärt Ihnen, wie Sie das zu Hausse machen.

Hat Ihr Tierarzt die Diagnose Diabetes mellitus bei Ihrer Samtpfote gestellt, wird er anschließend mit Ihnen die Behandlung besprechen. Denn es gibt ein paar Dinge, die man bei dieser Krankheit unterstützend machen kann. In einigen Fällen ist Diabetes bei Katzen sogar heilbar. Voraussetzung hierfür ist, dass er frühzeitig behandelt wird.

So wird Diabetes bei Katzen behandelt:

  • Insulin-Therapie mit Spritzen oder in Ausnahmefällen mit Tabletten
  • Angepasste Ernährung
 

Die Therapie zielt darauf ab, den Blutzucker Ihrer Katze zu kontrollieren und zu stabilisieren. Dadurch kann der Körper wieder einen normalen Stoffwechsel betreiben. Und Ihr Liebling wird sich wieder besser und fitter fühlen.

Um Ihre zuckerkranke Samtpfote zu behandeln, müssen Sie nicht jeden Tag zum Tierarzt fahren. Sollten Insulinspritzen nötig sein, setzen Sie diese einfach zu Hause. Ihr Tierarzt wird Ihnen das zuvor im Detail erklären und Ihnen zeigen, worauf Sie achten müssen.

In manchen Fällen kann Diabetes auch mit Tabletten behandelt werden. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Bauchspeicheldrüse noch etwas Insulin produziert. Auch dürfen die Zuckerwerte nicht zu hoch sein.

Im Anfangsstadium der Erkrankung ist es manchmal auch möglich, den Diabetes einer Katze ohne Insulin zu behandeln. Das bedeutet, dass die einzige Maßnahme eine angepasste Ernährung ist. Ob dies für Ihre Katze infrage kommt, entscheidet jedoch immer Ihr Tierarzt. 

Expertentipp: Neben den genannten Therapiemaßnahmen können Sie zudem dafür sorgen, dass Ihre Katze sich mehr bewegt – beispielsweise, indem Sie regelmäßig mit ihr spielen und sie zum Toben oder Jagen animieren. Bewegung ist für ein gesundes Katzenleben grundsätzlich wichtig – ob als Vorbeugung gegen Krankheiten oder als Unterstützung der Therapie.


Das passiert, wenn Diabetes bei Katzen unbehandelt bleibt

Wird Katzendiabetes nicht behandelt, schädigt die Krankheit auf Dauer den gesamten Körper der Katze. Der erhöhte Blutzuckerspiegel führt dazu, dass die Durchblutung gestört ist. Dies wiederum schädigt Nerven und Gewebe. Zudem heilen Wunden langsamer und das Immunsystem der Samtpfote wird immer schwächer.  Diese Organe werden bei unbehandeltem Diabetes oft dauerhaft geschädigt:

  • Nieren
  • Leber
  • Gehirn
  • Augen

Im schlimmsten Fall stirbt die Katze mit Diabetes im Endstadium. Auch wenn die Behandlung von Diabetes bei Katzen einige Kosten mit sich bringt, ist es in jedem Fall ratsam, sie frühzeitig und konsequent zu behandeln. Und ist dies der Fall kann eine Katze mit Diabetes recht lange leben. Zwar ist die Lebenserwartung einer diabeteskranken Katze geringer als die einer gesunden. Doch mit der richtigen Behandlung kann sie ein ähnlich hohes Alter erreichen. Und vor allem zu einer guten Lebensqualität zurückkehren.


Diabetes bei Katzen: So messen Sie den Blutzucker Ihrer Samtpfote

Rot-getigerte Katze neben Analysebehälter für die Prüfung des Urins auf Zuckerprobleme.
Die Utensilien, um den Blutzucker bei Ihrer zuckerkranken Katze zu messen, bekommen Sie vom Tierarzt verschrieben.

Hat Ihre Katze Diabetes, müssen Sie sie sehr wahrscheinlich regelmäßig spritzen. Wie viel das Insulin für Katzen kostet, ist abhängig davon, wie viel davon benötigt wird. Die Menge sowie das Spritzen selbst erfahren Sie vom Tierarzt im Zuge der Therapiemaßnahmen. 

Um die Spritzen richtig zu dosieren, ist es wichtig, die Blutzuckerwerte Ihrer Katze zu kennen. Zu Beginn werden diese meist in der Tierklinik in einer 24-stündigen Beobachtung gemessen. Anschließend sollten Sie die Werte auch zu Hause regelmäßig kontrollieren.

Den Blutzucker Ihrer Katze messen Sie wie folgt:

  1. Hände waschen und Zubehör für das Messen des Blutzuckers zurechtlegen.
  2. Katze auf den Schoß nehmen oder sanft zwischen die Beine klemmen. Wichtig ist, dass Sie beide Hände frei haben und Ihr Liebling nicht abhaut.
  3. Rechtes oder linkes Ohr der Katze warm reiben.
  4. Blutzuckermessgerät vorbereiten.
  5. Wattepad von unten gegen das Ohr halten und die Vene am Ohrrand abdrücken.
  6. Vorsichtig mit der Lanzette in die hervorgetretene Vene stechen.
  7. Den Blutstropfen mit dem Teststreifen auffangen.
  8. Den Teststreifen in das Messgerät stecken und die Werte ablesen.

Diese Blutzuckerwerte sind bei Katzen normal

Der normale Blutzuckerwert einer Katze liegt in der Regel zwischen 5 mmol/L (90 mg/dL) und 15 mmol/L (270 mg/dL). Um eine gute Lebensqualität zu gewährleisten und Schäden an den Organen zu vermeiden, sollte sich die Blutzuckerkurve in diesem Bereich befinden. Welche Werte für Ihre Katze zutreffend sind, sagt Ihnen der Tierarzt.

Hat die Katze einen sehr hohen Blutzucker mit einem Wert über 400 oder 500 mg/dL (27,8 mmol/L), ist dies problematisch. Auf Dauer schädigt der hohe Blutzuckerspiegel die Organe. Und auch kurzfristig sind solche drastischen Anstiege nicht gesund. Sie können zu Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Auch Heißhungerattacken der Katze sind möglich.

Neben hohem Blutzucker kann eine diabeteskranke Katze auch Unterzucker bekommen. Dies kann passieren, wenn Sie zu viel Insulin gespritzt haben, Ihre Katze zu wenig gefressen oder sich übermäßig angestrengt hat. 

Die folgenden Symptome können auf Unterzucker hinweisen:

  • Schwäche und Zittern
  • Krämpfe
  • Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma

Expertentipp: Unterzucker kann schnell lebensgefährlich werden, weshalb Sie dies stets im Auge haben sollten. Träufeln Sie bei Anzeichen von Schwäche oder zittrigen Beinen am besten eine Zuckerlösung in das Maul Ihrer Katze. Und kontaktieren Sie im Zweifelsfall immer den Tierarzt.


Welches Futter ist für eine Katze mit Diabetes geeignet?

Flauschige Katze frisst Nassfutter von einem weißen Teller.
Eine Futterumstellung ist bei Katzendiabetes eine wichtige Maßnahme, weil eine passende Ernährung zum einen positive Effekte für das Wohlbefinden hat und zum anderen für ein gesundes Gewicht sorgen kann.

Ist Ihre Katze an Diabetes erkrankt, ist es wichtig, dass Sie ihre Ernährung anpassen. Da aufgenommene Kohlenhydrate im Körper zu Zucker verstoffwechselt werden, sollte die Zufuhr kohlenhydratreicher Speisen gedrosselt werden.
Mittlerweile gibt es Katzenfutter, das speziell für Diabetes entwickelt wurde.

Mittlerweile gibt es Katzenfutter, das speziell für Diabetes entwickelt wurde. Dazu zählt Josera Weightreduction & Diabetic Futter. Es zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:

  • Reduzierter Kalorien- und Zuckergehalt
  • Reich an Fasern
  • Der Phytogen-Komplex setzt bei diesem Futter auf die wertvollen Inhaltsstoffe der Ingwerknolle, diese kann verdauungsfördernd wirken und den normalen Stoffwechsel unterstützen. Traditionell wird Ingwer zur Unterstützung bei Diabetes eingesetzt.

Die zuckerreduzierte Rezeptur des Diabetes-Katzenfutters unterstützt Ihre Samtpfote bei Ihrer Krankheit. Es hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und sättigt dank der großen Menge an Fasern sehr gut

Josera Weightreduction & Diabetic ist ein Alleinfuttermittel ist und versorgt Ihre Katze mit allen wichtigen und nötigen Nährstoffe.


Achten Sie bei Katzendiabetes zudem darauf, dass Ihr Liebling regelmäßig frisst. Im Idealfall sollten Sie gewohnte Fütterungszeiten beibehalten. Und immer daran denken, auch Leckerlisam besten ebenfalls kohlenhydratarm – müssen in die Tagesration einzukalkulieren. Noch besser wäre es jedoch, die Gabe von Leckerlis in Absprache mit dem Tierarzt deutlich zu reduzieren.

Ist Ihre Katze übergewichtig, kann es zudem sinnvoll sein, ihr eine Zeit lang etwas weniger zu füttern. Denn normalgewichtige Katzen kommen mit Diabetes meist besser zurecht. Außerdem besteht dadurch die Chance, die Krankheit zu heilen, weil Übergewicht oftmals die Ursache dafür ist. Sie sollten die Ernährung Ihrer kranken Katze jedoch immer mit dem Tierarzt absprechen.

Wichtig! Sollten Sie etwas an der Ernährung Ihrer Katze mit Diabetes ändern wollen – und sei es bloß, auf ein ähnliches Futter von einer anderen Marke umzustellen – informieren Sie bitte immer Ihren Tierarzt, da die Insulindosis gegebenenfalls angepasst werden muss.

 

Fazit: Das ist bei Katzen mit Diabetes wichtig

Katzen können an Diabetes erkranken und es kommt sogar relativ häufig vor. In den meisten Fällen handelt es sich bei ihnen um den Typ-2. Diabetes-Typ-1 ist dagegen bei Samtpfoten eher selten. 
Die Diagnose zieht gewisse Einschränkungen im Leben Ihrer Katze nach sich und bedeutet auch für Ihren Alltag ein paar Veränderungen. Aber sie lohnen sich. Denn wird Diabetes bei Ihrer Katze frühzeitig und richtig behandelt, kann sie weiterhin ein angenehmes Leben führen

Wichtig ist, dass Sie sich nach dem richten, was der Tierarzt Ihnen rät. In der Regel wird die Therapie auf die Abgabe von Insulin und eine angepasste Ernährung hinauslaufen. Empfehlenswert ist außerdem, dass Sie Ihre Katze zu mehr Bewegung animieren und auf ihr Gewicht achten. Eventuell muss sie abnehmen. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Samtpfote in jedem Fall das Beste.