
Das erste eigene Pferd – Welche Erstausstattung Sie brauchen
Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung: Das erste eigene Pferd zieht bald in sein neues Zuhause ein! Ein Ereignis, dem Sie wahrscheinlich schon lange entgegenfiebern, eines, das Sie nie vergessen werden und hoffentlich der Beginn einer wunderschönen, langen Freundschaft.
Sicher haben Sie sich schon gefragt, ob Sie auch an alles gedacht haben. „Was brauche ich eigentlich für mein erstes eigenes Pferd?“, „Welches Futter und welche Ausrüstung sollte ich haben?“, „Welche Kosten kommen bei der Erstausstattung auf mich zu?“. Solche oder ähnliche Gedanken kennen Sie bestimmt. Denn neben Tagträumen vom ersten gemeinsamen Galopp über die Wiese und ausgiebigen Kuschelrunden im Stall, ist der Kopf mit praktischen Fragen beschäftigt, wenn der Einzug des ersten eigenen Pferdes bevorsteht.
Wir helfen Ihnen mit diesem Ratgeber, Struktur ins Gedankenwirrwarr zu bringen. Wir geben Ihnen Tipps, was Sie bedenken sollten, wenn das erste eigene Pferd im Anmarsch ist, verraten Ihnen, was Sie und Ihr Pferd für einen guten Start brauchen – und was nicht. Mit einer praktischen Checkliste behalten Sie den Überblick, aller Aufregung zum Trotz. Denn eins ist schon mal klar: Ein eigenes Pferd ist (und bleibt) aufregend – und seine Anschaffung ist der erste Abschnitt eines neuen Lebens. Ihres gemeinsamen Lebens. Wie Sie den am besten vorbereiten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
*** Checkliste herunterladen***
Die Checkliste können Sie hier einfach herunterladen und beim Eindecken mit der Erstausstattung für Ihr Pferd nach und nach abhaken. Wozu Sie was benötigen, erfahren Sie in den folgenden Zeilen!
Erstausstattung – Was brauche ich für das erste eigene Pferd?
Sie haben Ihr Traumpferd gefunden? Der Pferdekauf ist vielleicht schon unter Dach und Fach? Sie haben ein schönes neues Zuhause für Ihr neues Familienmitglied ausgemacht, in dem es sich rundum wohlfühlen wird? Herzlichen Glückwunsch! Nun geht es ans Besorgen der Erstausstattung. Von der Decke über das richtige Zusatzfutter bis zum passenden Pflegezubehör bedeutet die Anschaffung eines Pferdes auch die Anschaffung von jeder Menge Zubehör.
Wenn Sie Glück haben, gibt Ihnen der Verkäufer des Pferdes schon passendes Zubehör mit. Ein aufs Pferd angepasster Sattel und eine Trense beispielsweise oder auch eine Decke. Meist kommt das Pferd jedoch nur mit einem Halfter ausgestattet im neuen Zuhause an. Deswegen sollten Sie schon vor der Ankunft des Pferdes einiges parat haben. Schauen wir uns mal näher an, was zu einer solchen Erstausstattung für Pferde eigentlich gehört. Und weil es natürlich auch um Kosten geht, verraten wir Ihnen zu diesem Anlass auch gleich, wo Sie sparen können. Und wo Sie auf Qualität achten sollten.
Stallzubehör: Was gehört zur Erstausstattung?
Transport-Zubehör
Um Ihr Pferd in seinen neuen Stall zu bringen, wird ein Pferdetransporter oder Pferdeanhänger benötigt. Sollten Sie ohnehin vorhaben, mit dem Pferd häufig an Wettbewerben teilzunehmen oder halten Sie Ihr Pferd am Haus und können nicht auf die Anhänger von Stallkollegen zurückgreifen, benötigen Sie einen geeigneten Pferdeanhänger und ein Zugfahrzeug mit Anhängerkupplung. Für gelegentliche Ausflüge, die Fahrt ins neue Zuhause oder eventuell notwendige Touren in die Pferdeklinik ist es wesentlich günstiger, einen Anhänger zu leihen oder ein Transportunternehmen zu beauftragen. Kaufen Sie Ihr erstes eigenes Pferd bei einem Händler oder einem Züchter, wird dieser sich womöglich auch bereit erklären, den Transport mit seinem Fahrzeug für Sie zu übernehmen. Erkundigen Sie sich vorab, ob er das Pferd mit einer Decke für den Transport und schützenden Transportgamaschen ausstattet. Diese Utensilien sollten Sie sich jedoch ohnehin anschaffen, so dass Sie sie griffbereit haben, wenn das Pferd – geplant oder ungeplant – transportiert werden muss.
Halfter
Auch ein Halfter und ein reißfester Strick gehören zur Grundausstattung. Da auch stabile Halfter und Stricke kaputt gehen können oder verschwinden, empfiehlt es sich, beides in zweifacher Ausführung anzuschaffen. Der Strick sollte mit einem Panikhaken ausgestattet sein, welcher sich im Notfall widerstandslos öffnet. Auch ein Sicherheitshalfter kann sich in der Anschaffung lohnen. Gerade bei jungen oder unruhigen Pferden kann es passieren, dass ein festes Halfter zur Gefahr wird, wenn das Pferd in Panik gerät. Ein Sicherheitshalfter hat eine Sollbruchstelle oder ist so flexibel, dass es bei entsprechender Spannung vom Kopf des Pferdes rutscht – das minimiert die Verletzungsgefahr.
Decken
Erkundigen Sie sich beim Vorbesitzer, ob das Pferd gewöhnt daran ist, eine Decke zu tragen. Ist der Vierbeiner geschoren, trägt er an kalten Tagen draußen eine gefütterte Winterdecke. Auch eine Regendecke ist dann empfehlenswert. Wenn Sie eine Pferdedecke kaufen, sollten Sie auf eine hohe Qualität achten. Die Angaben der Hersteller über die Wassersäule informiert Sie darüber, wie viel Regen die Decke Stand hält. Die Dicke der Fütterung wird in Gramm angegeben. Bei Pferden, die regelmäßig eine Decke tragen, werden Sie eine gefütterte Decke für sehr kalte Tage und eine leichter gefütterte für mildere Tage benötigen.
Decken guter Qualität sind nicht günstig, ersparen Ihnen und dem Pferd aber eine Menge Unannehmlichkeiten. Undichte Decken bei Regen haben die gegenteilige Wirkung von der erwarteten – das Pferd friert, da es sein nasses Fell unter der Decke nicht mehr aufstellen kann. Hier lohnt es sich also, nach hochwertigen Modellen Ausschau zu halten – diese sind kostengünstiger gebraucht erhältlich. Achten Sie beim Gebrauchtkauf einer Decke jedoch unbedingt darauf, dass diese unbeschädigt und gereinigt ist. Mit einem Imprägnierspray können Sie eine gebrauchte Decke wieder stark gegen Regenwetter machen. Auch für ungeschorene Pferde gehört eine Abschwitzdecke in der Regel zur Grundausstattung. Sie sorgt nach der Arbeit an kühlen Tagen für ein schnelleres Trocknen des Fells.
Saubere Sache: Welches Zubehör sollte im Putzkasten nicht fehlen?
In vergangenen Zeiten kamen Pferdebesitzer meist mit einer Grundausstattung aus Kardätsche, Striegel, Wurzelbürste und Hufauskratzer aus. Prinzipiell reichen diese Utensilien, um ihr Pferd zu pflegen. Zwei Schwämme (einer für das Gesicht und einer für den Genitalbereich) sind darüber hinaus empfehlenswert. Heutzutage gibt es natürlich noch jede Menge andere nützliche Dinge, die Ihnen die Pferdepflege erleichtern. „Wunderbürsten“ entfernen zuverlässig und einfach auch grobe Schlammschichten, ergonomisch geformte Massagestriegel machen Wellness fürs Pferd zum Kinderspiel, Schweif- und Mähnenspray lassen Pferdehaar seidig glänzen.
Je nachdem, wie umfangreich sie Ihren Putzkasten ausstatten wollen, sollte dann auch seine Größe ausfallen. Erfahrungsgemäß wächst der Inhalt der Putzbox über die Jahre – wenn zunächst etwas „Luft“ in Ihrer Putzbox vorhanden ist, kann dies also nicht schaden. Neben der Größe ist auch die Stabilität und die Handlichkeit ein wichtiger Punkt. Während manche einen Putzbeutel bevorzugen, greifen andere lieber auf einen stabilen Putzkasten zurück. Einige Boxen aus Metall eignen sich gleichzeitig auch als Aufstieghilfe. Achten Sie bei der Anschaffung einer Putzbox unbedingt auf einen stabilen Verschluss und gute Verarbeitung. Günstig zahlt sich hier selten aus, da der Putzkasten gelegentlichen Tritten des Pferdes, Stürzen und sonstigen Belastungen Stand halten sollte.
Notfallapotheke – Wichtiges für den Fall der Fälle
Erstausstattung: Schüsseln und Eimer gehören dazu
Ein stabiler Eimer mit Deckel darf in keinem Pferdehaushalt fehlen. Wasser und Futter sind darin gut aufgehoben, mit einem Fassungsvermögen von 20 Liter darf’s auch ein bisschen mehr sein. Insbesondere für die Fütterung empfiehlt sich die Anschaffung eines Flexitrogs. Er ist leicht zu transportieren und leicht zu reinigen und geht auch bei grober Behandlung durch Huftiere nicht zu Bruch. Achten Sie darauf, dass Sie einen Trog aus lebensmittelkonformen Material erwerben. Eimer und andere Behälter aus dem Baumarkt können für Pferde schädliche Stoffe enthalten!
Praktisch ist auch eine Müslischale mit Deckel: In ihr können Sie die Mahlzeiten Ihres Pferdes sicher transportieren und auch die Tagesrationen des Futters vorab portionieren und aufbewahren.
Sattel, Decken und Trense – Nicht am falschen Ende sparen
Der Sattel
Kommt Ihr Pferd bereits mit einer auf es angepassten Trense und einem passenden Sattel in sein neues Heim, können Sie sich glücklich schätzen. Ein neuer Sattel ist kostspielig in der Anschaffung. Und hier sollten Sie nicht am falschen Ende sparen! Billige Sättel schlechter Qualität kosten langfristig mehr – denn sie verteilen das Reitergewicht falsch auf dem Rücken des Pferdes, sind seiner Körperform nicht angepasst und können durch minderwertige Polsterung und Verarbeitung zu Verletzungen führen. Ein nicht passender Sattel ist einer der Hauptgründe für Störungen im Bewegungsablauf von Reitpferden. Sparen Sie sich die künftige Tierarztrechnung oder kostspielige Behandlung von Physiotherapeuten wegen Mängeln des Sattels und investieren Sie in einen qualitativ hochwertigen Sattel, der professionell auf ihr Pferd angepasst wurde. Einige Sattler haben auch gute gebrauchte im Angebot, die sie auf Ihr erstes eigenes Pferd anpassen lassen können.
Reiten Sie selbst einen Sattel unbedingt Probe vor dem Kauf. Und überlegen Sie, für welchen Zweck Sie den Sattel überwiegend nutzen wollen. Lassen Sie sich dazu umfangreich beraten und holen Sie sich bei Stallkollegen Tipps, mit welchem Sattel-Profi sie die beste Erfahrung gemacht haben. Nehmen Sie sich für die Sattelsuche Zeit, probieren Sie aus und sammeln Sie Eindrücke. Zeit und Geld zu investieren lohnt sich in diesem Fall unbedingt!
Sattelunterlage
Die Unterlage ist prinzipiell weniger wichtig als der Sattel: Ein korrekt angepasster Sattel benötigt theoretisch keine Unterlage, diese dient vorrangig der Hygiene. Die Unterlage sollte atmungsaktiv und aus hautfreundlichen Materialien hergestellt sein.
Grundsätzlich reichen zwei bis drei Satteldecken oder Schabracken. Wobei letztere bei vielen Pferdehaltern ein beliebtes Sammelobjekt darstellen. Und in der Kombination mit farblich passenden Gamaschen teilweise ganze Räume füllen – und ein Loch ins Portemonnaie reißen.
Trense
Auch bei der Trense ist eine korrekte Anpassung wichtig. Zum Glück gestaltet sich diese einfacher, als die eines Sattels, sollte aber ebenfalls mit großer Sorgfalt erfolgen. Auch hier ist das Angebot schier endlos. Erkundigen Sie sich beim Vorbesitzer Ihres Pferdes, welche Art von Zäumung das Tier gewohnt ist. Wird es mit Gebiss geritten, können Sie auch die Gebissgröße erfragen.
Die Auswahl der Trense hängt auch von der Art des Einsatzes ab. Reiten Sie Western oder Englisch, auf Turnier in höheren Klassen oder in der Freizeit und entspannt? Auch danach richtet sich die Auswahl der Trense.
Welcher Disziplin Sie auch nachgehen: Achten Sie auf stabiles und gleichzeitig weiches Material, hochwertige Verarbeitung und eine optimale Passform.
Das Kopfstück der Trense können Sie gebraucht kaufen, sofern es stabil und gut erhalten ist. Gleiches gilt für die Zügel. Beim Gebiss empfiehlt sich eine Neuanschaffung, da gebrauchte Gebisse aus der Form geraten und scharfe Kanten entwickeln können.
Seile und Longen
Gerade am Anfang werden Sie Ihr Pferd bestimmt viel an der Hand arbeiten. Gemeinsame Spaziergänge stärken das Vertrauen, Bodenarbeit schafft eine gute Basis, auf der Sie aufbauen können. Deswegen sollten Sie über die Anschaffung eines stabilen Führseils und einer Longe nachdenken. Planen Sie regelmäßige Longenarbeit, gehört die lange Leine ebenfalls zur Grundausstattung. Auch hier gilt: Gebraucht ist gut, wenn gut erhalten. Longen aus weicherem Textil sind dabei empfehlenswerter, da dünne Kunsstofflongen eine höhere Verletzungsgefahr bergen.
Hier auch unbedingt an die Handschuhe denken!
Pferde-Erstausstattung: Ein Blick auf die Kosten
Ein Pferd hat seinen Preis. Doch die Anschaffungskosten sind nur ein Bruchteil dessen, was Sie bei der Haltung eines eigenen Pferdes einkalkulieren müssen.
Tierarzt, Versicherung, Training, Stallmiete – da kommt ein stattliches Sümmchen zusammen. Hier erhalten Sie einen Überblick über das etwa benötigte Budget. Doch wie hoch sind die Kosten für die Erstausstattung?
Anhand dieser Liste können Sie herausfinden, mit welcher Summe Sie in etwa rechnen müssen. Grundsätzlich gilt: Nach oben gibt es kaum Grenzen. Pferdehaltung ist Luxus – und entsprechend Spielraum gibt es auch bei den Preisen für Zubehör.
Fütterung: Liebe geht durch den Magen
Jede Menge neue Eindrücke erwarten Ihr erstes eigenes Pferd im neuen Stall. Geben Sie ihm daher Zeit, in Ruhe anzukommen. Lernen Sie sich kennen – das geht am besten bei gemeinsamen Spaziergängen, Entdeckungsrunden auf dem Hof, Kuscheleinheiten und erster Bodenarbeit. Zeigen Sie Ihrem Pferd, was Sie mögen – und was nicht. Leckerli können dabei helfen, richtiges Verhalten des Pferdes positiv zu bestärken. Deswegen gehört ein kleiner Leckerli-Vorrat ebenfalls zur Erstausstattung.
Bringen Sie außerdem rechtzeitig in Erfahrung, wie Ihr neues Pferd bei seinem Vorbesitzer gefüttert wurde. Eine plötzliche Futterumstellung ist eine große Belastung für den empfindlichen Organismus des Pferdes. Hierbei sollten Sie behutsam vorgehen und neue Futtermittel langsam „einschleichen“. Welches Futter für Ihr Pferd geeignet ist, können Sie hier herausfinden. Wichtig ist in jedem Fall eine artgerechte Menge Heu und ein ausgewogenes Mineralfutter. Auch ein Leckstein liefert wertvolle Nährstoffe.
Gerade in der Anfangszeit kann ein warmes Mash dem Pferd den aufregenden Umzug ins neue Heim versüßen. Hier erfahren Sie alles über die wohltuende Zwischenmahlzeit.
Die Gesundheit und Vitalität Ihres Pferdes erhalten Sie durch artgerechter Haltung und vor allem durch die richtige Fütterung. Sprechen Sie sich dazu mit dem Tierarzt ab oder konsultieren Sie einen Futterexperten, um sich umfassend zum Thema beraten zu lassen. Oder schmökern Sie zunächst ganz einfach in unserem kostenlosen E-Book mit allen wichtigen Infos rund um die Pferde-Ernährung. Laden Sie es sich gleich hier herunter!
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FAZIT:
Uff – eine ganze Menge, die ein Pferd so mit sich bringt, oder? Unser Tipp: Kaufen Sie gebraucht und gut erhalten wo es möglich ist und investieren Sie, wo es nötig ist. Hochwertige Produkte kosten zwar mehr, sparen aber langfristig Geld und Nerven. So oder so: Das erste eigene Pferd und seine Ausstattung reißt zwar ein Loch in den Geldbeutel – aber bringt auch unbezahlbare Freude in Ihr Leben! Und wenn Sie die Erstausstattung zusammen haben, ist endlich Zeit zum Träumen: Vom ersten gemeinsamen Spaziergang im Wald, von Kuschelrunden im Stall und weiteren ersten einzigartigen Momenten mit Ihrem neuen Freund fürs Leben. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pferd einen wunderbaren Start!