
Durchfall beim Hund - was tun?
Durchfall beim Hund gehört zu den Themen, mit denen jeder Hundehalter im Laufe eines Hundelebens konfrontiert wird. Beim Gassi oder zu Hause entdecken Sie plötzlich bei Ihrem geliebten Vierbeiner wässrigen, schleimigen, breiigen oder gar blutigen Kot. Einige Hunde leiden sogar mehrfach an der Erkrankung des Verdauungstraktes. Besonders besorgniserregend wird es, wenn Durchfall einen Welpen betrifft. Dieser Artikel gibt Ihnen Tipps und Tricks, was Sie bei akutem Durchfall Ihres Hundes tun können.
Was ist ein Durchfall?
Auch Kleinigkeiten können Durchfall beim Hund verursachen
Nulldiät gegen Durchfall bei Hunden
Hat Ihr Hund Durchfall bekommen, sollten Sie ihn zur Vorsicht einen Tag auf Nulldiät setzen, also für ein bis maximal zwei Tage die Nahrung entziehen. Während dieser Zeit kann sich der Darmtrakt erholen. Jedoch müssen Sie stets darauf achten, dass Ihr Vierbeiner genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Gegebenenfalls müssen Sie Ihren Hund zum Trinken animieren. In den meisten Fällen ist der Durchfall nach 24 Stunden überstanden und es sind keine weiteren Anzeichen ersichtlich.
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Durchfall bei Welpen
Bekommt Ihr Welpe Durchfall, ist große Vorsicht geboten. Das Abwehrsystem von Hundebabys ist noch nicht voll ausgeprägt. Sie haben auch viel geringere Reserven als erwachsene Hunde und werden bei anhaltendem Durchfall viel schneller geschwächt. Suchen Sie einen Tierarzt auf, wenn sich der Zustand Ihres jungen Hundes nicht verbessert, besonders, wenn es auf den Abend oder gar auf das Wochenende zugeht. Unter Umständen kann Durchfall bei Welpen sogar lebensbedrohlich sein.
Begleitsymptome beim Durchfall
Bei einem ernstzunehmenden Durchfall treten oft Begleitsymptome auf. Sie werden sehr schnell merken, wenn Ihr Hund sich nicht wohlfühlt. Beispielsweise wenn er Sie nicht, wie gewöhnlich, freudestrahlend mit voller Begeisterung begrüßt. Die weiteren Symptome können sich durch Unwohlsein, Fieber, Krämpfe, Blähungen, Bauchschmerzen, Apathie und Darmgeräusche äußern. Einige Vierbeiner haben keinen Appetit und lassen ihr Fressen stehen. Des Öfteren kann es auch vorkommen, dass Ihr Hund sein Geschäft in die Wohnung macht. Eventuell kann er den Kotabsatz nicht mehr halten und macht diesen unkontrolliert. Bitte bestrafen Sie ihn nicht für sein Verhalten.
Durchfall beim Hund erfordert manchmal Tierarztbesuch
Sollten die Symptome jedoch nicht innerhalb von 48 Stunden abgeklungen sein, ist der Besuch eines Tierarztes spätestens ratsam. Anhaltender Durchfall führt zu Flüssigkeitsverlust und innerlichem Austrocknen. Ihr Hund verliert Natrium, Kalium und Magnesium. Diese Elektrolyte sollten nach 48 Stunden ausgeglichen werden. Hat Ihr Hund neben Durchfall noch weitere Symptome wie z. B. Fieber, schwarzen Kot, Apathie, Erbrechen oder Blut im Stuhl, so sollten Sie rasch einen Tierarzt aufsuchen.
Was sollten Sie beim Tierarztbesuch beachten?
Ihre Beobachtungen bezüglich der Symptome und der Konsistenz der Ausscheidungen sind sehr hilfreich für eine Diagnose. Sie können auch eine ganz frische Probe des Stuhlgangs zum Tierarzt mitbringen. Mit der Probe können die Ursachen des Durchfalls schneller untersucht werden. Bei akutem Durchfall verabreicht der Tierarzt in der Regel Elektrolyte, um den Wasserhaushalt des Hundes wieder in Einklang zu bringen. Wenn Sie ein Blutbild machen lassen, kann dieses weitere Ursachen herausfinden. Um den Körper zu entlasten, ist Schonkost für Ihren Hund sinnvoll.
Mögliche Ursachen und Lösungsansätze
Weicher oder flüssiger Stuhlgang kann viele Ursachen haben und mit verschiedenen Maßnahmen bekämpft werden. Um die genaue Ursache des Durchfalls herauszufinden, kann meist nur ein Tierarzt oder eine Laboruntersuchung helfen. Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, Düngemittel und Parasitenbefall sind ebenfalls häufige Ursachen von akutem Durchfall bei Hunden. Hier finden Sie eine Übersicht mit einigen Tipps, wie Sie Ihrem Hund bei Durchfall helfen können.
Ursachen | Beispiele | Was hilft |
Tischabfälle, Essensreste | etwas vom Tisch geklaut, Hund bekommt Speisereste | Keine Essensreste verfüttern, abwarten und Nahrung entziehen |
Allergien, Unverträglichkeiten | Getreideunverträglichkeit, Allergie gegen bestimmte Fleischsorten | auf die Inhaltsstoffe im Hundefutter und in Leckerlis achten, Futterumstellung, kein Essen vom Tisch etc. |
Milchprodukte | Quark, Hüttenkäse, Joghurt, Käse gefressen | Hunde vertragen die enthaltene Lactose (Milchzucker) sehr schlecht – weglassen |
Schlingen und hastiges Fressen | Eigenschaft des Hundes, Futterneid bei mehreren Hunden | Hundefutter mit großen Kroketten, Anti-Schling-Napf, Hunde getrennt füttern |
schnelle Futterumstellung | von einem auf den anderen Tag andere Futtersorte bekommen | neues + altes Futter für 1 Woche mischen, damit sich der Verdauungstrakt an das neue Futter gewöhnen kann |
Stress, Überforderung | Umzug in ein neues Zuhause, weiteren Kumpel (neuen Hund) bekommen, Hundeausstellungen, Wettkämpfe | abwarten und den Hund ruhen lassen, Hund nicht überfordern |
Pilze, Viren, Bakterien | am Kot eines anderen Hundes geschnuppert | Tierarzt aufsuchen |
verdorbenes Futter | an der Biotonne bedient, abgelaufenes Futter gefressen | abwarten und Nahrung entziehen, auf das Haltbarkeitsdatum achten |
Düngemittel | Hund war auf frisch gedüngtem Feld | abwarten, Hund waschen und Nahrung entziehen |
kaltes oder zu heißes Futter, Schnee gefressen | besonders im Winter bei Schnee und gestreuten Gehwegen, Aufbewahrung des Futters im Kühlschrank, Übergießen des Futters mit heißem Wasser | abwarten und Nahrung entziehen |
unsauberes Trinkwasser | aus der dreckigen Pfütze getrunken | abwarten, sollte sich von selbst regulieren |
zu große Portionen gefressen | selbständig an dem Futtersack bedient, Nachbarn oder Bekannte haben zusätzlich gefüttert | Hund für einen Tag auf Nulldiät setzen, Nachbarn, Freunde, Bekannte über die Fütterung informieren |
Medikamente | Unverträglichkeit eines Wirkstoffes, Nebenwirkungen | Packungsbeilage durchlesen – Bei Fragen eine Tierarztpraxis anrufen |
Vergiftung durch Giftköder | beim Gassi gehen, Hund ist abgehauen | sofort einen Tierarzt aufsuchen |
Stoffwechselerkrankung | Genetisch bedingt | Tierarzt aufsuchen |
Falsches Futter kann zu Durchfall führen
Bei einer Vielzahl von Hundebesitzern ist die Fütterung von Hüttenkäse, Quark, Joghurt oder Käse weit verbreitet. Doch gegen den Irrglauben ist die enthaltene Laktose nicht gut verdaulich. Der Milchzucker kann nicht verwertet werden und wird in Form von wässrigem, weichem oder breiigem Kotabsatz herauskommen.
Was füttern bei Durchfall?
Viele Hundebesitzer möchten Ihren Hund während des Durchfalls weiterhin regulär füttern. Eine gute Möglichkeit, den Darm kurzfristig wieder zu beruhigen, bittet eine selbstgemachte Morosche Karottensuppe. Dazu brauchen Sie lediglich Karotten, Wasser und etwas Salz (Rezept unten). Zur Verfeinerung des Rezepts oder für ganz mäkelige Fellnasen können Sie auch etwas Hühnerfleisch mitkochen oder es extra kochen und anschließend in kleinen Mengen der Suppe zugeben.
Weit verbreitet als Schonkost ist ebenfalls gekochte Hühnerbrust mit Reis. Auf diese Art der Fütterung muss sich die Darmflora jedoch erst einstimmen. Wenn Sie auf die Nulldiät-Variante lieber verzichten möchten, sollten Sie die Schonkost in kleinen, über den Tag verteilten Portionen füttern.
Hat sich der Magen-Darm-Trakt Ihres Vierbeiners wieder beruhigt, sollten Sie zu Ihrem gewohnten Futter zurückkommen, weil Selbstgekochtes auf Dauer womöglich den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt nicht deckt. Bevor Sie Ihren Vierbeiner wieder auf seine gewohnten Mahlzeiten umstellen, ist es ratsam, eine sehr kleine Menge zu füttern. Somit wird der Magen-Darm-Trakt nicht erneut überfordert. Die Menge können Sie anschließend täglich steigern, bis es Ihrem Hund wieder gut geht.
Opferprotein-Fütterung
Eine exotische Proteinquelle finden Sie in Fleisch, welches nur selten in Hundefutter vorkommt. Sie können Ihrem Vierbeiner z. B. Futtersorten mit Känguru, Ziege, Strauß oder Hirsch füttern. Diese Art der Nahrungszuführung ist die sogenannte „Opferprotein-Fütterung“. Im Falle einer Allergie beim Hund können diese Proteinquellen nicht mehr gefüttert werden. Sie opfern diese Proteinquelle, sodass eine exotische Fleischsorte als potenzieller Allergieträger in Kauf genommen wird. Denn der Kontakt mit dieser Nahrung ist im weiteren Hundeleben unwahrscheinlich. Es besteht nach dem Durchfall bei Ihrem Hund die Möglichkeit, wieder auf das gewohnte Futter mit Fleisch von Geflügel, Lamm, Ente oder Lachs (ohne exotische Zutaten) zu wechseln.
Checkliste um Durchfall vorzubeugen
Fazit
Als Hundebesitzer werden Sie mit dem Thema Durchfall bei Ihrem Vierbeiner höchstwahrscheinlich mehrmals konfrontiert. Oft lässt sich der Durchfall beim Hund mit einfachen Methoden vorbeugen. Sollte der Durchfall dennoch auftreten, können Sie auf bewährte Hausmittel wie Nahrungsentzug oder Morosche Karottensuppe zurückgreifen. Beim Verdacht, dass die Ursache des Durchfalls durch Giftköder, Giftpflanzen oder ernsthafte Erkrankung ausgelöst wurde, die sich durch Begleiterscheinungen äußern, ist ein Tierarzt Besuch unumgänglich.
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