Wie bei uns Menschen kann es immer wieder passieren, dass ein Hund Bauchschmerzen bekommt. Meistens ist das harmlos und verläuft mitunter für Herrchen oder Frauchen sogar unbemerkt. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen ernste Probleme wie beispielsweise eine Erkrankung dahinterstecken. Erfahren Sie daher im Folgenden, anhand welcher Symptome Sie Bauchschmerzen bei Ihrem Hund erkennen, wie Sie ihm helfen können und wann Sie mit ihm zum Tierarzt gehen sollten.

Wie erkennt man, dass der Hund Bauchschmerzen hat?

Wer eine Fellnase hat, weiß: oftmals leiden unsere vierbeinigen Freunde still und wir bekommen kaum mit, dass etwas nicht stimmt. Erst, wenn sie sich ungewöhnlich verhalten, merken wir, dass es ihnen nicht gut geht. Hat ein Hund Bauchweh, fühlt er sich wie wir unwohl. Je größer das Unwohlsein ist, desto mehr zeigt er das in seinem Verhalten.

Hat ein Hund Bauchschmerzen, sind das typische Symptome:

  • Schlappheit bis hin zu Apathie
  • Unruhe
  • Schlafprobleme
  • Verkrampfte Körperhaltung
  • Lecken der Lefzen
  • Übermäßiges Fressen von Gras
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Appetitlosigkeit

Darüber hinaus können Sie spüren, dass Ihr Hund Bauchschmerzen hat, weil er dann einen harten Bauch hat. Das ist ein Symptom, das die Tiere mit uns Menschen gemeinsam haben. Tasten Sie den Bauch daher nur vorsichtig ab, weil zu viel Druck Ihrer Fellnase noch mehr Schmerzen bereiten könnte.


Hund auf hellem Parkettboden in Gebetshaltung.
Die Gebetshaltung ist bei Hunden ein Anzeichen für Bauchschmerzen.

Die Gebetshaltung als Symptom von Bauchschmerzen bei Hunden

Neben dem Bellen kommunizieren die Vierbeiner mithilfe der Körpersprache. Die Gebetsstellung gehört dazu und kann für Verschiedenes stehen. Dafür strecken sich die Tiere weit nach vorne, die Vorderbeine und fast der komplette Rumpf liegen auf dem Boden und das Hinterteil ragt mit gestreckten Hinterbeinen in die Höhe. Ein Hund kann damit zum Spielen auffordern oder sich einfach nur nach einem Nickerchen strecken. Diese Gebetshaltung kann aber auch darauf hindeuten, dass ein Hund Bauchschmerzen, Blähungen oder andere Verdauungsprobleme hat. Achten Sie daher auf weitere Anzeichen, um die Gebetsstellung richtig zu deuten:

  • Unruhe
  • Probleme beim Kotabsatz
  • Streckt sich besonders vor oder nach dem Koten
  • Winselt beim Strecken
  • „Schlittenfahren“ nach dem Kotabsatz
  • Starke Blähungen
  • Lautes Bauchgrummeln
  • Aufgeblähter, harter Bauch
  • Durchfall
  • Vermehrtes Lecken
  • Erbrechen

Warum fressen Hunde Gras? Es ist schon ein komisches Bild, wenn ein Hund am Wegesrand oder auf einer Wiese Grashalme kaut wie eine Kuh oder ein Schaf. Das finden nicht nur Hundehalter, sondern auch Forscher interessant, welche die Gründe dafür herausfinden wollen. Theorien gibt es viele. Zum Beispiel: Hunde fressen Gras, um sich zu erbrechen oder aufgrund von Mangelerscheinungen. Beides konnte in verschiedenen Studien (1) nicht belegt werden. Experten sind sich inzwischen darüber einig, dass auch Wölfe dieses Verhalten zeigen und es verschiedene Ursachen haben kann – sowohl körperliche als auch psychische. Verhält sich der Hund ansonsten normal, ist es kein Grund zur Sorge, wenn er Gras frisst.



Ist immer eine Erkrankung der Grund, wenn der Hund Bauchschmerzen hat?

Hund liegt auf dem Boden und schaut erschöpft.
Hat ein Hund Bauchschmerzen, hat das in den meisten Fällen mit dem Futter oder mit Verdauungsproblemen zu tun.

Nein. Genau wie wir Menschen können Hunde Bauchweh bekommen, wenn sie zu viel gefressen haben. Auch Bestandteile von Futtermitteln oder eine schlechte Ernährung können dies verursachen, wenn sie für den Vierbeiner schwer verdaulich oder sogar unverträglich sind. Auch eine Futtermittelallergie beim Hund kann für Bauchschmerzen verantwortlich sein. Diese besteht bei vielen Tieren gegenüber bestimmten Eiweißquellen wie Geflügel und Rind oder gegenüber Getreide, wie verschiedene Studien belegen.(2) 

Darüber hinaus können psychische Gründe hinter den Bauchschmerzen eines Hundes stecken. Stress, zu wenig Ruhe und extreme Alltagsveränderungen sind hier unter anderem zu nennen.


Wann sollte man zum Tierarzt gehen, wenn der Hund Magenschmerzen hat?

Sobald die Bauchschmerzen Ihres Hundes mit weiteren Beschwerden verbunden sind, sie regelmäßig auftreten oder das Tier einen schlechteren Allgemeinzustand als üblich zeigt, sollten Sie mit ihm zum Tierarzt gehen. Durchfall, Erbrechen und Fieber sind solche Begleiterscheinungen. Hat ein Hund Bauchschmerzen und zittert, hat er starke Beschwerden. Auch dann ist medizinische Hilfe notwendig.

Mögliche Erkrankungen als Auslöser von Bauchschmerzen:

  • Parasitenbefall, z. B. Giardien
  • Magen-Schleimhaut-Entzündung
  • Magen-Darm-Infektion
  • Bauchfellentzündung
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Darmverschluss
  • Magendrehung beim Hund
  • Vergiftung

Hat sich Ihr Hund vergiftet, sollten Sie so schnell wie möglich mit ihm zum Tierarzt fahren. Haben Sie mitbekommen, dass er etwas Gefährliches gefressen hat, nehmen Sie mögliche Reste mit und handeln Sie sofort. Ist es unbemerkt von Ihnen geschehen, können Sie eine Vergiftung abgesehen von Bauchschmerzen daran erkennen:

  • Starkes Speicheln
  • Zittern
  • Apathie
  • Schwäche
  • Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Erbrechen
  • Blut im Erbrochenen und/oder Kot
  • Würgen
  • Bauchkrämpfe
  • Atembeschwerden bis hin zu Atemnot
  • Veränderte Pupillen
  • Auffällige Mundschleimhaut

Sie möchten weitere Infos rund um Vergiftungen beim Hund und Giftköder? Dann laden Sie sich hier unser E-Book zu diesem Thema herunter!

Pssst ... das Download-Formular können Sie nur sehen, wenn Sie unsere Cookies akzeptieren.

 

Sollten Sie feststellen, dass Ihr Hund Bauchschmerzen hat, bleiben Sie erst einmal ruhig. Oftmals sind die Ursachen dafür harmlos. Verhält sich Ihr vierbeiniger Freund allerdings seltsam und sind Sie sich nicht sicher, ob er etwas Ernstes hat? Dann gehen Sie besser einmal zu viel zum Tierarzt und lassen ihn durchchecken.


Was hilft gegen Bauchschmerzen bei Hunden?

Den vierbeinigen Freund leiden zu sehen, ist keine schöne Sache. Fragen Sie sich daher, was Sie tun können, wenn Ihr Hund Bauchschmerzen hat? Wir haben Ihnen verschiedene Ursachen und mögliche Maßnahmen zusammengestellt, die bei akuten Problemen helfen, aber auch vorbeugend sind:

  1. Zu viel und zu schnelles Fressen
    Teilen Sie die Futtermenge Ihres Hundes auf mehrere Portionen auf und achten Sie auf die empfohlene Tagesration. Diese finden Sie auf der Futtermittelverpackung.
    Schlingt Ihr vierbeiniger Freund, kann ein spezieller Napf helfen. Oder nutzen Sie Futterspielzeug, damit haben Sie Beschäftigung und langsame Fütterung in einem!
  2. Blähungen
    Bohnen, Kohl, Karotten und Co. Diese Gemüsesorten können bei den Vierbeinern Blähungen hervorrufen. Eine häufigere Ursache sind allerdings bindegewebsreiche Kauartikel wie Ohre und Ziemer, da diese schwerverdaulich für Ihren Hund sind. Hat Ihr Hund deshalb Bauchschmerzen, kann eine Massage helfen. Legen Sie dafür Ihre Hand flach auf seinen Unterbach und massieren Sie ihn mit kreisenden Bewegungen. Ihr vierbeiniger Freund sollte dafür auf dem Rücken oder der Seite liegen. Ist es ihm unangenehm, beenden Sie die Massage. Das kann vor allem dann vorkommen, wenn sein Bauch stark gebläht und hart ist. Seien Sie dann ganz vorsichtig. Am wichtigsten ist jedoch, dass sie in Zukunft vermeiden, Ihrem Tier zu füttern, was die Blähungen ausgelöst hat, da offenbar eine – wenn auch milde – Unverträglichkeit besteht.
  3. Unverträglichkeit oder Futtermittelallergie
    Reagiert Ihr Hund mit Bauchschmerzen auf einen bestimmten Bestandteil seines Futters, ist ein Wechsel der Sorte empfehlenswert. Ein hypoallergenes Hundefutter kann bereits die Lösung dafür sein. Es verzichtet auf Bestandteile, auf die viele Tiere Allergien zeigen, wie z. B.  Geflügel, Rind oder Getreide.
  4. Ausreichend trinken
    Ist der Kot zu hart, kann das ebenfalls Bauchschmerzen beim Hund verursachen. Füllen Sie daher den Wassernapf regelmäßig auf und beobachten Sie Ihren vierbeinigen Freund, ob er ausreichend trinkt. Ist das nicht der Fall, geben Sie Wasser über sein Trockenfutter oder steigen Sie auf Nassfutter für Hunde um. Auch eine Mischfütterung kann helfen, wenn Ihr Hund diese gut verträgt. Diese Sie für eine Umstellung von Trocken- auf Nassfutter sowieso zunächst übergangsweise durchführen.
  5. Etwas Falsches fressen
    Liest Ihre Fellnase beim Gassigehen und im Garten alles auf, was herumliegt? Auch das kann zu Bauchschmerzen bei Ihrem Hund führen. Trainieren Sie daher mit ihm verstärkt das Kommando „Aus“, damit er zuverlässig ausgibt, was er aufgesammelt hat. Dafür sollten Sie ihn beim Gassigehen und im Garten aufmerksam beobachten, damit Sie rechtzeitig reagieren können.
  6. Hektik, Stress und ähnliche Reize
    Ist Ihr Hund sensibel, können psychische Faktoren Bauchweh bei ihm auslösen. Halten Sie daher Hektik und Stress von ihm fern und gönnen Sie ihm in anstrengenden oder herausfordernden Momenten entsprechend Ruhe und schenken Sie ihm Sicherheit.

Expertenwissen: Einfache, schnelle Hilfe gegen Bauchschmerzen beim Hund Merken Sie, dass er leidet? Dann können Sie Ihrem Hund gegen seine Bauchschmerzen mit Hausmitteln helfen. Wärme wird ihm beispielsweise guttun, weil es entkrampft. Legen Sie ihm einfach eine Wärmflasche in sein Körbchen oder Hundebett. Achtung: sie darf nicht zu heiß sein! Geben Sie außerdem zusätzlich zu seinem Wasser Fenchel- oder Kamillentee in einem separaten Wassernapf. Und auch eine magenschonende Kost, wie Reis mit ein wenig magerem Fleisch oder Haferschleim, ist ein gängiges Hausmittel, das sie ruhig über ein paar Tage füttern können. Aber Achtung: Füttern Sie dies über einen längeren Zeitraum, muss die selbst zubereitete Kost mit allen nötigen Nähstoffen ergänzt werden, damit Ihr Liebling keinen Nährstoffmangel erleidet. Es gibt zudem bestimmte Medikamente, die Hunden bei Bauchschmerzen helfen können. Allerdings sollten Sie diese nur in Absprache mit einem Tierarzt geben.
 


Was füttern, wenn der Hund Bauchschmerzen hat?

abrador Retriever wartet glücklich auf sein Futter, das er von seinem Herrchen gereicht bekommt.
Das Futter ist ein entscheidendes Thema, wenn ein Hund Bauchschmerzen hat.

Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf Magen- und Darmprobleme ist natürlich das Hundefutter. In vielen Fällen ist es für die Beschwerden verantwortlich oder zumindest mitschuldig. Neben getreidefreien und hypoallergenen Futtermitteln können Sie spezielle Sorten kaufen, die auf die Ernährung bei Magen-Darm-Problemen ausgerichtet sind. Diese können Sie füttern, wenn der Tierarzt eine entsprechende Diagnose gestellt hat. Er kann Sie auch dahingehend beraten, was Sie bei diesem speziellen Futter gegen Bauchschmerzen bei Ihrem Hund beachten müssen.

Empfehlenswert bei vielen Magen-Darm-Beschwerden ist Gastrointestinal“ aus der Help-Linie von Josera. Es handelt sich dabei um ein hochverdauliches Futter, das unter anderem verdauungsregulierende Fasern enthält. Diese unterstützen die gewünschten Darmbakterien und damit Ihren Hund bei der Verdauung. Die Trockenfutter-Variante punktet zudem mit dem Phytogen-Plus: Die Zusammensetzung beinhaltet Oregano, der in der traditionellen Tierheilkunde bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt wird. 



Fazit: Nicht immer Grund für große Sorgen, aber unbedingt beobachten

Oftmals sind Bauchschmerzen beim Hund harmlos und verschwinden wieder von selbst. Sie sind durch zu viel oder falsches Futter verursacht und lassen sich einfach vorbeugen, indem Sie das Hundefutter wechseln bzw. die Inhaltsstoffe meiden, welche die Beschwerden bei Ihrem Hund auslösen.
Halten die Magenprobleme allerdings mehrere Tage an und sind mit weiteren Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Fieber etc. verbunden, sollten Sie dies abklären lassen. Ein Tierarzt kann die genaue Ursache feststellen und eine Erkrankung diagnostizieren oder ausschließen. Anschließend kann er eine Therapie vorschlagen, die neben Medikamenten auch eine Ernährungsumstellung beinhalten kann. Spezielles Futter, beispielsweise aus der Help-Linie von Josera, kann dazu beitragen, Bauchschmerzen und andere Magen-Darm-Probleme zu lindern und vorzubeugen.
Achten Sie immer gut auf Ihren vierbeinigen Freund. Dann merken Sie schnell, wie schlecht es ihm geht und ob Sie mit ihm zum Tierarzt gehen müssen.



(1) „Grass eating patterns in the domestic dog, Canis familiars“, S. J. Bjone, W. Y. Brown & I. R. Price, 2007
(2) „Erhebung zur Fütterung von Hunden und Katzen mit und ohne Verdacht auf eine Futtermittelallergie in Deutschland“, N. S. Becker, München, 2009