Magenschmerzen und Verdauungsprobleme können äußerst unangenehm sein und den Alltag zu einem Großteil beeinträchtigen – das kennen wir Menschen nur zu gut. Doch nicht nur wir. Auch unsere treuen Fellnasen können unter den daraus resultierenden körperlichen Beschwerden leiden. Und wenn der Hund immer wieder erbricht und Durchfall hat, leiden Herrchen und Frauchen natürlich mit.

Was können Sie tun, wenn Ihr Vierbeiner mit Magen-Darm-Problemen kämpft? Welche Symptome zeigen sich in der Regel und wie können Sie diese beheben? 

In diesem Artikel erfahren Sie, wodurch Magen-Darm-Beschwerden beim Hund auftreten und woran Sie diese erkennen. Lesen Sie, wie Sie diese im Akutfall behandeln und in welchen Fällen Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen sollten. 

*** Was hilft bei Magen-Darm-Problemen? ***

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Der Hund hat Magen- und Darmprobleme: In den häufigsten Fällen kein Grund zur Sorge

Braun-weißer Hund schnuppert am Boden.
Gras, Stöckchen oder etwas Verdorbenes – im Freien passiert es leicht, dass der Hund etwas frisst, was zu Magen- und Darmproblemen führen kann.

Magen- und Verdauungsprobleme sind bei Hunden leider keine Seltenheit. Ganz im Gegenteil: Sie zählen zu den häufigsten Beschwerden der Vierbeiner. Jeder hat mindestens einmal in seinem Leben mit Darm- und/oder Magenproblemen zu kämpfen, die meistens mit Erbrechen und Durchfall einhergehen. 

Die gute Nachricht: Der Auslöser dafür ist in den meisten Fällen unbedenklich. Mit der richtigen Pflege verabschieden sich die Beschwerden zudem oftmals binnen weniger Tage
In vielen Fällen ist es kein Grund zur Sorgen, wenn Ihr Hund erbricht. Die Vierbeiner tun dies viel häufiger als wir und meistens auch aufgrund harmloser Ursachen. Zum Beispiel: Nach dem Fressen von Gras, nach dem Kauen eines Stöckchens, wenn er zu viel gefressen oder zu viel getrunken hat.


So lange Ihr vierbeiniger Freund keine weiteren Anzeichen einer Erkrankung zeigt, es ihm offensichtlich gut geht und er sich nicht anders verhält, ist das Erbrechen normal.


Warum sollten akute Magen-Darm-Probleme trotzdem ernst genommen werden?

Erbrechen sowie langanhaltender, akuter Durchfall mit ungewöhnlich weicher, breiiger oder flüssiger Konsistenz können ernstzunehmende Folgen haben.

  • Der Hund verliert in kurzer Zeit sehr viel Flüssigkeit. Das kann zu Dehydrierung führen, die nach wenigen Tagen lebensbedrohlich werden kann.
  • Es gehen viele notwendige Proteine und lebenswichtige Mineralsalze sowie Spurenelemente verloren.
  • Der Körper ist nicht in ausreichender Menge mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Achtung! Für Welpen, ältere, bereits geschwächte sowie chronisch kranke Hunde sind Magen-Darm-Probleme im Sommer bei heißen Temperaturen besonders gefährlich.

Wie zeigt sich eine Dehydrierung beim Hund?


Diese Symptome können darauf hinweisen:

  • leerer Blick
  • Anzeichen von Müdigkeit
  • schnelle und unruhige Atmung
  • häufiges lecken über die Lefzen
  • Maul, Schnauze und Zahnfleisch sind trocken
  • Zahnfleisch ist klebrig/trocken (Zahnfleisch sollte eine helle Farbe haben, feucht und weich sein)
  • heißer Rücken
  • schlechte Hautelastizität 

So überprüfen Sie dies im Notfall Greifen Sie in Hals- oder Schulternähe und ziehen Sie die Haut behutsam nach oben. Benötigt die Hautfalte mehrere Sekunden oder bleibt sogar stehen, ist dies ein Indikator für eine schlechte Hautelastizität.

Achtung: Dieses Anzeichen, sowie kalte Beine und ein teilnahmsloses Wesen Ihres Hundes sprechen für eine starke Austrocknung. Bringen Sie Ihren Vierbeiner unter diesen Umständen umgehend zum Tierarzt


Warnsignale: Wann sollte der Hund mit Darm- und Magenproblemen zum Tierarzt?

Probleme mit Magen und Darm bei Hunden können sich durch verschiedene Symptome äußern. Durchfall, Erbrechen und eine damit einhergehende Dehydrierung sind nur einige der Anzeichen. 

Weist Ihr Vierbeiner eines oder mehrere der folgenden Symptome auf, sollten Sie jedoch umgehend mit ihm zu einem Tierarzt gehen

Noch heute zum Tierarzt bei:

  • Blut im Kot
  • über 40 °C Fieber (normale Körpertemperatur bei Hunden liegt bei 38–39 °C)
  • ungewöhnlicher Verhaltensänderung (z. B. Lethargie, starke Unruhe oder Rückzug vor Mensch/Tieren)
  • Futter- und Flüssigkeitsverweigerung (isst und/oder trinkt nicht)
  • häufigem Erbrechen
  • häufigem und unkontrollierbarem Absetzen von wässrigem Durchfall
  • verkrampfte Körperhaltung
  • Bauchschmerzen
  • Anzeichen von Dehydrierung

Hinweis: Bei Welpen kann häufiger Durchfall schnell zu Komplikationen führen. Sie dehydrieren viel leichter als erwachsene Hunde und benötigen daher frühzeitig eine entsprechende medizinische Behandlung. Zudem kann eine schwere Erkrankung hinter dem Durchfall Ihres Welpen stecken. Das sollten Sie ebenfalls abklären lassen. Das Immunsystem der Welpen befindet sich noch in der Entwicklung und kann oft mit Krankheiten weniger gut umgehen, als das Immunsystem erwachsener Tiere.


Exkurs: Wie erkenne ich Bauchschmerzen bei meinem Hund?


Hat ein Hund Bauchschmerzen, zeigt sich das durch folgende Symptome:

  • schlapp und träge 
  • gekrümmte Körperhaltung
  • harter und/oder schmerzempfindlicher Bauch
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafprobleme 
  • vermehrt unruhig
  • fiept (bei Schmerzen)
  • frisst draußen Gras
  • häufiges Lecken der Lefzen
  • zieht sich zurück
  • reagiert gereizt oder aggressiv, wenn Sie den Bauch abtasten/anfassen möchten


Welche Ursachen können hinter Magen-Darm-Problemen beim Hund stecken?


Hat ein Hund Darm- und Magenprobleme, kann das vielfältige Ursachen haben. Diese lassen sich in drei Gruppen einteilen:

(Nahrungs-)

Unverträglichkeit oder Unbekömmlichkeit 

Erkrankung innerhalb des Magen-Darm-Traktes

 

Problem oder Erkrankung außerhalb des Magen-Darm-Traktes

Futterallergie / Unverträglichkeit viraler oder bakterieller Magen-Darm-Infekt Stress (Umzug, Reise)
Abfall von der Straße oder aus dem Mülleimer  allergisch oder autoimmun-bedingte Entzündung  Angst
Schlagartige Futterumstellung Parasitenbefall (Würmer oder z. B. Giardien) Schmerzen
ungeeignete Lebensmittel (Milch, Schokolade, Fast Food etc.) Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Magenschleimhaut  Trauer (Verlust einer Bezugsperson oder eines anderen Tieres) 
minderwertiges Futter    Aufregung
verdorbenes Futter (z. B. durch Bakterien im rohen Fleisch oder Futtermilben im Trockenfutter    hormonelle Erkrankungen
Chemikalien, Gift   Organerkrankungen (wie Herz- oder Nierenschwäche) 
Medikamente (Antibiotika)   Tumore 
Fremdkörper (Spielzeug, Knochen, kleine Gegenstände)    
Expertenwissen: „Sind die Magen-Darm-Beschwerden schon chronisch?” Von chronischen Beschwerden ist die Rede, wenn die Symptome wiederkommen und dabei länger als vierzehn Tage andauern. In diesem Zeitraum bleibt es dann oftmals nicht nur beim Durchfall oder Erbrechen. Weitere Symptome kommen hinzu.



Was füttern, wenn der Hund akuten Durchfall hat?


Hat Ihr Hund Durchfall, ist aber ansonsten fit und wohlauf? Dann gilt es, die Magen-Darm-Beschwerden zügig abklingen zu lassen. Ein gänzlicher Futterentzug (inklusive sämtlicher Kauartikel und Leckerlis) für ca. 24–48 Stunden wird Ihrem Vierbeiner dabei helfen, Ruhe in den Magen-Darm-Trakt zu bekommen. 
Wichtig: Ihr Hund sollte während dieser Fastenzeit immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Achten Sie zudem darauf, dass er genügend trinkt, und motivieren Sie ihn bei Bedarf dazu.


Nach dieser Fastenzeit ist es wichtig, die Verdauung zu normalisieren und das am besten mit reizarmer, leicht verdaulicher und gut bekömmlicher Schonkost für Hunde, die den Magen nicht belastet.

Golden Retriever sitzt auf einer Wiese mit einem Edelstahl-Napf im Maul.
Magen-Darm-Probleme bei Hunden ziehen erst einmal eine Fastenzeit nach sich. Das Futter danach sollte leicht verdaulich und bekömmlich sein.

Schonkost für den angeschlagenen Magen: Was können Sie Ihrem kranken Hund geben?

Schonkost-Klassiker bestehen in der Regel aus einer Proteinquelle wie magerem Geflügelfleisch, Gemüse und leicht verdaulichen Kohlenhydraten. Besonders geeignet als schonendes Futter für Hunde mit Magen-Darm-Probleme sind folgende Lebensmittel:

  • weichgekochter Reis oder Reisflocken
  • gekochtes und püriertes Gemüse, wie Möhren, Karotten, Kürbis oder Kartoffeln
  • Leinsamen und Haferflocken für die Darmflora
  • Magerquark und Hüttenkäse (Proteinquelle)
  • Fenchel
  • Kamille
  • Melisse
  • Schwarzkümmelöl
  • hartgekochtes Ei oder Eidotter
  • mageres Lamm-, Huhn- oder Putenfleisch
  • alle Zutaten ungewürzt!!!

Eine Ernährung mit diesen Lebensmitteln schont Magen und Darm und hilft dabei, dass es Ihrem Hund wieder besser geht. Sie können es ihm für ca. 3 bis 7 Tage geben. Allerdings sollte er die Tagesfuttermenge langsam und in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt bekommen. Große Mengen oder schnell geschlungenes Essen kann den angeschlagenen Magen-Darm-Trakt des Hundes überlasten. 

Umfangreicher informieren wir Sie über dieses Thema in unserem Ratgeber Schonkost für Hunde.
Expertenwissen: Die selbst gekochte Schonkost sollte nicht länger als sieben Tage verfüttert werden, da sie nicht den gänzlichen Mineralstoff- und Vitaminbedarf Ihres Hundes abdeckt.



Das optimale Futter für Hunde mit Magen-Darm-Problemen

Sie brauchen nicht selbst für Ihren kranken Vierbeiner kochen. Aus der Help-Linie von Josera ist ein Hundefutter erhältlich, das unsere Ernährungsexperten speziell für Magen-Darm-Probleme bei Hunden entwickelt haben. Es unterstützt dabei, kranke Tiere mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Josera Help Gastrointestinal ist ein hochverdauliches Diät-Alleinfuttermittel.

  • Bei akuten und chronischen Beschwerden des Verdauungssystems
  • Hochverdauliche, glutenfreie Rezeptur aus ausgewählten Zutaten, die Magen und Darm des Hundes entlasten
  • Verdauungsregulierende Fasern unterstützen gewünschte Bakterien im Darm und verbessern Konsistenz des Kots
  • Phytogen-Komplex: Oregano mit verdauungsfördernden Eigenschaften ideal für Beschwerden im Magen-Darm-Trakt
  • Trägt zu Wohlbefinden und Lebensqualität des Tieres bei


Fragen Sie beim Tierarzt nach, welches Futter bei Magen-Darm-Problemen Ihres Hundes empfehlenswert ist. Unsere Help-Linie ist in vielen Tierarztpraxen und Tierkliniken erhältlich, sodass Sie es entweder vor Ort oder in unserem Online-Shop kaufen können.


Bevor Sie ein spezielles Hundefutter bei Magen- und Darm-Problemen füttern, sollte in jedem Fall ein Tierarzt eine Diagnose gestellt haben. Liegen die Magen-Darm-Beschwerden Ihres Hundes zum Beispiel an einer Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie, muss der oder die Auslöser dafür gefunden werden. Das ist mit einer Ausschlussdiät möglich, die Ihnen der Tierarzt erklärt.
Wichtig: Lassen Sie Ihren Vierbeiner bei Magen-Darm-Beschwerden draußen nicht unbeaufsichtigt herumlaufen. Das Trinken aus Pfützen und verschmutzten Gewässern oder gar das Fressen von Abfällen oder anderem Unrat könnte den angeschlagenen Magen-Darm-Trakt zusätzlich belasten und die Symptome verschlimmern. Im Winter gilt das auch für das Fressen von Schnee. Als vorbeugende Maßnahme gegen Magen-Darm-Probleme bei Ihrem Hund sind diese Empfehlungen ebenfalls sinnvoll. So verhindern Sie, dass er sich überhaupt infiziert.



Fazit: Magen-Darm-Probleme beim Hund – Wachsam sein und frühzeitig reagieren


Kleine Veränderung im Alltag, mal etwas gefressen, was nicht gut verträglich ist oder sogar gesundheitsschädlich sein kann oder eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Parasiten: Magen- und Darm-Beschwerden können immer wieder aus verschiedenen Gründen auftreten und sind noch kein Grund zur Panik. Sie sind keine Seltenheit, da viele Hunde einen sensiblen Magen besitzen oder eine empfindliche Verdauung als Senioren bekommen. Zeigen sich Beschwerden, wie Durchfall oder Erbrechen, sind diese in den häufigsten Fällen harmloser Natur. 

Milde Symptome können Sie ohne Probleme selbst behandeln. Mithilfe von Fastenzeit und einer daran anschließenden Schonkost für mehrere Tage können Sie die Magen-Darm-Beschwerden Ihres Hundes gut wieder in den Griff bekommen. Als Alternative können Sie sich für ein spezielles Hundefutter entscheiden. Zuvor sollten Sie allerdings mit Ihrem vierbeinigen Patienten beim Tierarzt gewesen sein, damit er eine Diagnose stellen kann. Er kann Sie außerdem umfassend beraten, welche Produkte für Ihren Hund optimal sind. 

Magen-Darm-Beschwerden sind allerdings nicht immer unkritisch, da auch Infektionen oder ernsthafte Erkrankungen dafür verantwortlich sein können. Einige Medikamente können ebenso Durchfall als Nebenwirkung auslösen. 

Behalten Sie die Symptome im Blick und ziehen Sie lieber frühzeitig einen Tierarzt zu Rate, wenn Sie sich unsicher sein sollten. So können Sie die Symptome prüfen und gegebenenfalls medikamentös behandeln lassen. 
Wichtig: Sobald sich nach 3 Tagen keine Verbesserung zeigt und/oder Sie Blut im Erbrochenen oder Kot des Hundes finden, sollten Sie keine Zeit verlieren und direkt eine Tierarztpraxis oder Tierklinik aufsuchen.