Das Equine Metabolische Syndrom (EMS) ist eine Stoffwechselerkrankung bei Pferden, die sich auf den Zucker- und Insulinstoffwechsel auswirkt. Sie ist gekennzeichnet durch:

- Übergewicht
- Insulinresistenz
- Fettdepots am Mähnenkamm, den Schultern und der Kruppe 
- Erhöhte Anfälligkeit für Hufrehe 
- Müdigkeit und Trägheit 
- Verlust der Ausdauer 

Die Hauptursachen für EMS bei Pferden sind eine zu energiereiche Fütterung in Kombination mit zu wenig Bewegung. Zur Behandlung sind eine angepasste, zucker- und stärkearme Fütterung sowie regelmäßige Bewegung essenziell. Eine schrittweise Gewichtsreduktion ist wichtig, um den Stoffwechsel der betroffenen Tiere nicht zusätzlich zu belasten. Die frühzeitige Diagnose und ein konsequentes Management können helfen, die Gesundheit zu erhalten. Dabei geht es in erster Linie darum, die Insulinwerte zu normalisieren und die Gefahr von Hufrehe zu reduzieren.
EMS gilt bei Pferden als Wohlstandskrankheit, weil sie in freier Wildbahn nicht vorkommt. Besonders häufig tritt sie bei Ponyrassen und Robustpferderassen auf, wie etwa Shetlandponys und Islandpferde. Bei EMS handelt es sich um einen sogenannten Systemkomplex und wird in den meisten Fällen durch starkes Übergewicht ausgelöst.

 

Wir alle kennen dieses eine dicke Pony, das kugelrund ist und nie satt wird. Es scheint nur Futter im Kopf zu haben, sein Appetit ist grenzenlos. Für ein Leckerli verkauft es seine Seele, für Gras mäht es jeden Zaun nieder. Weil es so rund ist (und immer runder wird), fällt ihm die Bewegung zunehmend schwerer. Es wird faul und träge, hat keine Lust mehr auf Sport. Am Mähnenkamm, den Schultern, über den Rippen und am Rücken, sowie am Schweifansatz bilden sich Fettdepots. Irgendwann dann der Schock: Ein Reheschub! 

Doch nicht nur Ponys erleiden dieses Schicksal: Übergewicht ist bei Pferden hierzulande sehr häufig und kann zu gesundheitlichen Problemen führen – vom Araber bis zum Zweibrücker. Die Stoffwechselkrankheit EMS (Equines Metabolisches Syndrom) ist eines davon. Und gravierend. Ein Pferd mit „niedlichen Fettpölsterchen“ mag knuffig aussehen, ist aber in Wahrheit in akuter Gefahr. Genau wie eines, das „nur Fressen im Kopf“ hat. In solchen Fällen besteht dringender Handlungsbedarf! Denn dann könnte bereits das Equine Metabolische Syndrom vorliegen. Einfach gesagt: Das Fett muss weg, sonst werden Pferde krank. Doch wie gelingt das? Was ist beim Training und bei der Fütterung von Pferden mit EMS zu beachten? Welche Symptome treten auf? Und was kannst Du tun, damit sich die überflüssigen Kilos nicht zum fetten Problem auswachsen? Das alles und mehr erfährst Du in diesem Ratgeber zum Thema EMS beim Pferd.

Pferd mit zu viel Insulin im Blut auf der Koppel
Wenn Energie aus dem Futter nicht verbraucht wird, steigt das Insulin im Blut. Das kann krank machen und zu EMS bei Pferden führen.

EMS beim Pferd – Was ist das überhaupt?

EMS ist die Abkürzung für Equines Metabolisches Syndrom. Metabolismus ist dabei ein anderes Wort für den Stoffwechsel, also alle chemischen Reaktionen im Körper des Pferdes, bei denen Stoffe in andere Stoffe umgewandelt werden. Dazu gehört auch die Futterverwertung. 

EMS gilt als eine typische Wohlstandskrankheit bei Pferden. Das bedeutet, dass diese nur auftritt, wenn sie bei Menschen leben. In der freien Wildbahn gibt es EMS bei Pferden nicht. Gründe dafür sind ein Überangebot an Nahrung in Kombination mit Bewegungsmangel. Aber auch eine genetische Veranlagung kann dazu führen, dass der Stoffwechsel aus der Balance gerät. Die Ursache für die Pferdekrankheit liegt darin, dass die Energie aus dem aufgenommenen Futter nicht durch ausreichend Bewegung verbraucht wird. Und nicht durch Muskeltätigkeit verbrauchte Energie wird im Fettgewebe gespeichert. Dadurch bilden sich Fettdepots. 

Gefördert werden die Fettdepots zusätzlich durch die Insulinresistenz, die bei EMS entsteht. Bei einem gesunden Pferd produziert die Bauchspeicheldrüse, das Pankreas, das Hormon Insulin. Es ist dafür zuständig, den Zucker im Blut wieder zu senken, der bei Nahrungsaufnahme vor allem von stärke- und zuckerhaltigen Futtermitteln steigt. Dafür dockt sich das Insulin an Insulinrezeptoren des Muskelgewebes an und macht dadurch den Zucker für die Muskulatur verfügbar und für Muskeltätigkeit nutzbar. Wird jedoch über längeren Zeitraum zu viel Zucker aufgenommen und nicht durch ausreichend Muskeltätigkeit abgebaut, bleibt der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht: Die Insulinrezeptoren reagieren immer träger, bis sie ihre Funktion verlieren. Auf diese Weise entsteht die Insulinresistenz bei den Pferden mit EMS. 

Wenn nicht gehandelt wird, kann sich aus einer Insulinresistenz im Verlauf Diabetes entwickeln. Die sogenannte Zuckerkrankheit kann sowohl in Verbindung mit EMS als auch mit Cushing bei Pferden auftreten. Beides sind typische Stoffwechselerkrankungen bei Pferden. Eine hohe Insulinkonzentration im Blut, Probleme mit der Regulation des Blutzuckers und eine schlechte Verträglichkeit von Kohlehydraten sind typisch für die Stoffwechselkrankheit EMS bei Pferden

Bis so ein Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät, muss natürlich erst einiges passieren – EMS bei Pferden kommt nicht über Nacht, sondern entwickelt sich schleichend. Solltest Du aber folgende Symptome bei Deinem Vierbeiner feststellen, besteht dringender Handlungsbedarf:


EMS bei Pferden: Über welche Symptome zeigt sich das Equine Metabolische Syndrom?

Vor EMS ist keine Pferderasse gefeit. Dennoch sind leichtfuttrige Vierbeiner, darunter Ponys und Kaltblüter, besonders häufig davon betroffen. Wenn ein Tier zu viel Gewicht auf die Pferdewaage bringt, hat es ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Erkrankung. Übergewicht bedeutet natürlich nicht automatisch, dass EMS bei diesem Pferd auftritt – Es kann aber die Krankheit begünstigen und dazu führen. Genau wie bei Menschen kann ein unstillbarer Hunger auch bei Pferden mit dem Metabolischen Syndrom zusammenhängen. 

Der aus der Balance geratene Stoffwechsel zeigt sich auch durch Fettpolster an bestimmten Stellen des Körpers von Pferden. 

Die Fettdepots treten üblicherweise in folgenden Bereichen auf:

  • Mähnenkamm
  • An bzw. kurz hinter der Schulter und Kruppe
  • Am Rücken: Bildung einer „Rinne“ bis zum Schweifansatz
  • Um Euter und Schlauch
  • Über den Augen der Pferde

 Aus diesem Grund ist es ratsam, den BCS des Pferdes zu ermitteln oder es zu wiegen.

Die Fettdepots sind nur eines der Anzeichen von EMS. 

Betroffene Pferde können außerdem folgende Symptome zeigen:

  • Übergewicht
  • Häufige Koliken
  • Steife Bewegungen
  • Leistungsabfall
  • Probleme beim Muskelaufbau
  • Vermehrter Muskelabbau
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Starker Durst und dadurch auch vermehrtes Urinieren
  • Andauernder Hunger
  • Neigung zu Infektionen
  • Fruchtbarkeitsprobleme
  • Hufrehe
  • Bei Blutuntersuchungen zeigt sich: Hyperglykämie (zu hoher Blutzucker), Hyperlipämie (Blutverfettung) mit erhöhten Triglyzeriden im Blut (auch bei ECS), verringerte Schilddrüsenhormone (auch bei ECS)

Das Equine Metabolische Syndrom zeigt sich aufgrund der Vielfalt seiner Symptome also nicht unbedingt in einem eindeutigen Krankheitsbild. Auch von Cushing (ECS) lässt es sich nicht leicht unterscheiden. Allerdings treten bei EMS, im Gegensatz zu ECS bzw. Cushing, keine Probleme beim Fellwechsel auf. So oder so – bei Symptomen, die auf EMS hindeuten könnten, ist es Zeit für den Tierarzt oder die Tierärztin, denn nur er oder sie kann diagnostizieren, ob Dein Pferd oder Pony wirklich von der Krankheit betroffen ist. Und dann eine entsprechende Behandlung einleiten.

Achtung: Nicht alle EMS-Pferde sind zu dick! Auch wenn ein großer Teil der Pferde mit EMS Übergewicht hat – nicht alle Pferde mit EMS sind übergewichtig! Bei einigen kann sich EMS im Frühstadium durch Probleme beim Muskelaufbau, Heißhunger, durch Fruchtbarkeitsprobleme oder Leistungsmangel bemerkbar machen!

Diagnose EMS beim Pferd – Was macht der Doc?

Je früher die Diagnose beim Equinen Metabolischen Syndrom gestellt wird, desto besser lassen sich schwere Folgeschäden vermeiden. Deswegen ist es wichtig, schon beim kleinsten Verdacht Profis mit an Bord zu holen.

Zur Diagnose stehen dabei verschiedene Laboruntersuchungen zur Verfügung. Zum einen gibt es die Nüchtern-Insulin- und -Glukose-Bestimmung, welche aber gerade im frühen Stadium von EMS nicht immer aussagekräftig ist. Ein sogenannter dynamischer Test hat mehr Aussagekraft und wird daher von Tierärzten und Tierärztinnen sowie Kliniken häufig verwendet. Zum Einsatz kommt dann der Glukose-Toleranztest (OGT). Der erinnert an den Blutzucker-Test zum Ausschluss von Diabetes beim Menschen: Zunächst erfolgt eine Blutabnahme beim nüchternen Pferd. Es darf zuvor 6 Stunden lang nicht fressen. Bei diesem Test werden Blutzucker- (Glukose) und Insulinwerte ermittelt. Im Anschluss bekommt das Pferd über eine Nasenschlundsonde Zuckerwasser eingeflößt – und 2 Stunden später erneut Blut abgenommen. Die Glukosewerte können in der Regel sofort ermittelt werden, das Testergebnis kommt dagegen aus dem Labor und kann einige Tage auf sich warten lassen.


Pferd mit Insulinresistenz auf der Weide
Das Equine Metabolische Syndrom – Eine Insulinresistenz kann schwere Folgen haben.

EMS bei Pferden – Ist es heilbar?

Hat der Doc die Diagnose gestellt, ist das natürlich erst mal ein Schock. Nun wirst Du Dich fragen, ob EMS bei Pferden heilbar ist. Medikamente allein können die Krankheit allerdings nicht heilen. Sie werden, wenn überhaupt, nur in der Verbindung mit einer Diät und einem Bewegungsprogramm, eingesetzt. 

Wenn Du dafür sorgen möchtest, dass Dein Pferd mit EMS langfristig beschwerdefrei ist und glücklich leben kann, bist Du nicht machtlos – im Gegenteil. Mit dem richtigen Maß an Bewegung und der richtigen Fütterung kannst Du dafür sorgen, dass die durch das Equine Metabolische Syndrom verursachten Probleme Deines Pferdes der Vergangenheit angehören! 


EMS beim Pferd: Wie sollte die Fütterung aussehen?

Ein Leckerli da, eine Extra-Schippe Müsli hier, eine gut gemeinte Menge Kraftfutter, reichlich fettes Gras und Heu all you can eat – Liebe geht bei Pferdemenschen oft durch den Magen. Wer sein Pferd liebt, legt gerne mengenmäßig die ein oder andere Schippe drauf. Oder überschätzt seine Arbeitsleistung. Die meisten Pferde machen „leichte Arbeit“ oder sind sogar nur im „Erhaltungszustand“ und kommen mit geringen Mengen an Kraftfutter bestens zurecht. Für leichtfuttrige Tiere reicht oft Heu in ausreichender Menge in Kombination mit einem hochwertigen Mineralfutter völlig aus. Gut gemeint ist leider oft: zu viel des Guten.

Pferde mit EMS sollten aber nicht auf eine Radikal-Diät gesetzt werden, denn das kann lebensbedrohlich sein! Wird das Futter drastisch reduziert, setzt das den ohnehin gestörten Stoffwechsel unter massiven Stress: Zur Deckung des Energiebedarfs werden dann schlagartig große Mengen an Fetten in Form von Triglyzeriden abgebaut und gelangen in die Leber. Die meist ohnehin geschädigte Leber kann ggf. total versagen. Häufig zeigen Pferde keinen Hunger mehr, sind apathisch, haben eine erhöhte Atemfrequenz und Koliken. Daher sollten Pferdebesitzer und -besitzerinnen immer in Abstimmung mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin handeln und mit Bedacht Fütterung und Bewegungsregimen abstimmen.

Grundsätzlich sollten Tiere mit Insulinresistenz und Übergewicht nur zucker- und stärkearmes sowie energiereduziertes Futter erhalten und ein Mineralfutter für Pferde, das sie mit allen Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen versorgt. Auch für die Fütterung von Heu gilt: den Zuckergehalt kennen und kontrolliert und rationiert verfüttern statt ad libitum. 

 

Hilfe! Moppelalarm!

Dein Pferd ist zu dick? Wenn der Speck weg muss, empfehlen wir Dir diesen Ratgeber.

Hier erfährst Du, wie Du erkennen kannst, ob Dein Pferd zu dick ist und wo die Fett-Fallen lauern. Außerdem erhältst Du weitere Tipps zu Training und Fütterung übergewichtiger Pferde.


Heu ad libitum – Warum das nicht für alle geeignet ist, vor allem für dicke Pferde mit EMS

Die Kontrolle von Kalorien und Kohlehydraten spielt eine große Rolle in der Fütterung von EMS-Pferden. Zucker, Stärke und ein hoher Energiegehalt sind in Kombination mit zu wenig Bewegung Gift bei dieser Pferdekrankheit. Neben der Kontrolle dieser Werte solltest Du sowohl das Gewicht Deines Pferdes als auch das des Futters regelmäßig kontrollieren. Die Heumenge sollte bei 1,5 – 2 kg/100 kg Körpergewicht liegen

Liegt EMS bei einem Pferd vor, ist Heu ad libitum meist nicht erste Wahl. Es empfiehlt sich das Heu kontrolliert zu rationieren. Allerdings solltest Du hier keinesfalls unter die empfohlene Mindestmenge von 1,5 kg/100 kg Körpergewicht kommen. Sonst sind andere Probleme wie Verhaltensstörungen oder Magengeschwüre beim Pferdvorprogrammiert. Besser: Bewegung, Bewegung, Bewegung!

Übrigens: Die Qualität des Heus spielt eine entscheidende Rolle. Denn Heu ist nicht gleich Heu. Ist es zum Beispiel sehr reichhaltig, ist es für von EMS betroffenen Pferden nicht geeignet. Daher empfiehlt es sich, eine Heuanalyse machen zu lassen. Mit dieser Analyse werden der Energiegehalt, der Zuckergehalt und der Rohfasergehalt des Heus bestimmt, sodass man eine Tendenz erhält, in welche Richtung das Futter einzuordnen ist.

Nun können die wenigsten Pferdebesitzer etwas an ihrer Heuqualität ändern, daher: Heu mit hohem Zuckergehalt kann vor der Fütterung für ca. 15 Min. gewässert werden, um wasserlösliche Kohlenhydrate auszuschwemmen. Außerdem kann zucker- und energiereiches Heu mit hochwertigem Futterstroh im Verhältnis 2:1 (Heu:Stroh) gemischt werden.

Die Josera Heuanalyse Schick uns Dein Heu und wir sagen Dir, ob es zu Deinem Pferd passt! Bei der Josera Heuanalyse ermitteln wir die wichtigsten Ausstattungsmerkmale. Danach weißt Du genau, was drin ist – und erhältst oben drauf noch eine umfassende Beratung, die exakt auf die Bedürfnisse Deines Pferdes abgestimmt ist. Hier kannst Du Dein Heu testen lassen.


Richtige Fütterung als Teil der Behandlung von EMS beim Pferd

Der Speiseplan von Pferden mit EMS sollte reich an Rohfaser und arm an Zucker und Stärke sein. Um Zucker und Stärke zu reduzieren, kannst Du zum Beispiel das Heu wässern - wie das funktioniert, erfährst Du in unserem Ratgeber. Das Füttern von Heu aus einem engmaschigen Netz kann die Fütterungszeit verlängern. Achtung; Heulage/Silage ist oft nicht geeignet, wenn EMS beim Pferd oder eine andere Stoffwechsel!

Auch, wenn es bitter ist: Uneingeschränkter Weidegang ist für Pferde mit EMS leider nicht empfehlenswert. Außerdem gilt es, die Weide korrekt zu beurteilen: Der Gedanke, das EMS-Pferd auf eine abgegraste Weide zu stellen, weil das ungefährlicher wäre, trügt leider! Das kurz abgefressene Gras ist gestresst und enthält durch den Wachstumsstress noch mehr Fruktan und Zucker. Ideal sind Weiden mit hochgewachsenem, überständigem Gras, da dieses mehr Rohfaser und wenig Zucker enthält.

Einige Pferde werden auch mit einer Fressbremse auf die Weide geschickt – das Vergnügen des Weidegangs ist für die Vierbeiner damit allerdings stark eingeschränkt, Fellpflege nicht möglich und das Verletzungsrisiko steigt. Darüber hinaus erfinden viele Vierbeiner recht schnell Methoden, die ungeliebte Fressbremse auf der Weide loszuwerden. Gerade verfressene Pferde – häufig EMS-Kandidaten – legen diesbezüglich eine hohe Kreativität an den Tag.

Wenn Du Deinem Pferd Kraftfutter füttern möchtest, solltest Du die Menge unbedingt begrenzen und mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin abstimmen. Auch hier solltest Du unbedingt darauf achten, dass das Futter einen niedrigen Gehalt an Zucker und Stärke hat und für EMS-Pferde geeignet ist. Wir empfehlen zum Beispiel:


Josera Kraut & Rüben Struktur

Dank seiner getreidefreien Rezeptur ist das Müsli der ideale Strukturmix für eine bewusst stärke- und zuckerreduzierte Pferdeernährung. 

Der enthaltene Faseranteil wirkt sättigend, fördert eine harmonische Dickdarmflora und unterstützt eine intakte Verdauung

  • Stärke- und zuckerreduziert für Pferde mit EMS und weiteren fütterungsbedingten Stoffwechselstörungen
  • Viel Rohfaser, ausgewählte Kräuter und Mariendistelöl für verdauungsempfindliche Vierbeiner
  • Voll mineralisiert ab 2 kg Müsli (bei kleinerer Menge sollte ein vollwertiges Mineralfutter gefüttert werden)



Hat dein Pferd Futtermittelunverträglichkeiten oder zusätzlich zu EMS noch Magenprobleme, kommt dieses Futter in Frage:

Josera Help MyoGast Struktur

Dieses innovative Spezialfutter ist für Pferde mit einem sensiblen Magen oder Problemen beim Muskelstoffwechsel entwickelt worden. Bei der Rezeptur wurde nicht nur bewusst auf Getreide, sondern auch auf Luzerne, Soja und Melasse verzichtet. Das macht es zu einer idealen Grundlage für verdauungsempfindliche Pferde und jene mit Futtermittelunverträglichkeiten. 

Aufgrund des niedrigen Stärke- und Zuckergehalts (3,5 % Stärke und 4,9 % Zucker) ist es zur Fütterung bei Stoffwechselproblemen wie dem Equinen Metabolischen Syndrom optimal geeignet.

  • Getreide-, soja-, melasse- & luzernefreie Rezeptur
  • Essenzielle Aminosäuren - Lysin, Methionin und Threonin
  • Geeignet bei Stoffwechselstörungen & Unverträglichkeiten
  • Muskelaufbau & -erhalt
  • Mit dem pflanzlichen Komplex Josera EquiFlavin®


Wegen EMS muss Dein Pferd abnehmen? Dann gilt: Weniger ist mehr!

Die Gabe eines hochwertigen Mineralfutters ist besonders wichtig! Auch hier solltest Du auf einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt achten, um den Metabolismus Deines Pferdes zu unterstützen. 

Josera Kraut und Rüben Mineral oder Josera Help Aminobalancer sind für EMS-Pferde geeignete Mineralfuttersorten. Steht Dein Pferd im Offenstall, eignen sich besonders die Josera Kraut & Rüben Mineralcobs. Sie sind einfach zu dosieren und Du kannst sie wie Leckerlis aus der Hand füttern. 


 

Grundsätzlich gilt bei der Fütterung von EMS-Pferden: Weniger ist mehr. Oft meinen wir es zu gut mit unseren vierbeinigen Lieblingen und füttern schlicht und einfach zu viel. Heu solltest Du zuletzt reduzieren und auf die empfohlene Menge von 1,5 - 2 kg/100 kg Körpergewicht achten. Spare dafür besser an Kraftfutter oder verzichte darauf und behalte ein kritisches Auge auf sonstiges Zusatzfutter. Auch Leckerli, Brot, Obst und Möhrchen enthalten Kohlenhydrate wie Zucker und haben einen Einfluss aufs Gewicht. Wenn Dein Pferd stark übergewichtig ist oder sogar schon an EMS leidet, solltest Du auf „Zwischensnacks“ weitestgehend verzichten. Bei Hufrehe gelten die Vorgaben vom Doc – keine Ausnahmen!

Auch wenn Dein Vierbeiner immer so nett „fragt“ – schau genau hin, welches Futter und wie viel davon gut für Dein Pferd ist. Und ob es wirklich notwendig ist.


Braunes Pferd und Reiterin auf sandigem Grund
Bewegung als Behandlung – Sport verbrennt Energie, hält vital und fit und kann Krankheiten wie EMS bei Pferden vorbeugen.

Trainingsplan – So bleiben EMS-Pferde in Bewegung

Faul auf der Couch herumsitzen? Für Menschen nicht gerade gesundheitsfördernd. Ähnliches gilt auch für Pferde. Die sitzen natürlich im seltensten Fall auf der Couch herum, dafür stehen sie in der Box, auf dem kleinen Paddock oder auf der Weide. Und: Um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, müssen sich viele Pferde keinen Meter weit bewegen. Vergangen ist die Zeit des kilometerlangen Umherstreifens in kargen Steppen. Das Pferd von heute lebt im Wohlstand. Wasser? Futter? Der weiche Schlafplatz? Alles liegt in Reichweite. 

Für EMS-Pferde könnte daher zunächst eine Haltungsumstellung empfehlenswert sein: Perfekt ist ein Stallsystem, bei dem sich die Vierbeiner bewegen müssen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Der Paddocktrail oder auch clevere Konzepte für den Offenstall für Pferde empfehlen sich hierbei besonders.

Bei diesen Haltungsformen sollte man jedoch trotzdem auf eine individuelle Fütterung achten bzw. kontrollieren, wie viel das Pferd frisst z. B. durch Transponder oder zeitgesteuerte Fütterung.

Eine gute Haltung allein macht müde Pferde jedoch nicht unbedingt munter. Wer sich freiwillig nicht viel bewegt, muss zu seinem Glück überredet werden. Sport lässt Kilos purzeln, das ist beim Vierbeiner genau wie beim Zweibeiner. Wenn Du, in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin und Deiner Trainerin oder Deinem Trainer einen Trainingsplan erstellst, kann das hilfreich sein, um System ins Abspecken zu bringen. 

Natürlich hängt die Art des Trainings davon ab, welche Voraussetzungen Dein Pferd mitbringt. Pferde oder Ponys mit Hufrehe zum Beispiel brauchen natürlich eine ganz andere Betreuung. In diesem Fall solltest Du strikt nach den Vorgaben des Docs vorgehen.

Generell ist schweißtreibendes Training ideal, damit die Kilos purzeln. Das Trainingspensum sollte aber langsam und an den Gesundheits- und Trainingszustand des Pferdes angepasst werden, um Überbelastungen zu vermeiden. Und Vorsicht: Wenn Dein Pferd bereits an EMS leidet, solltest Du ein genaues Auge darauf haben, ob Anzeichen von Hufrehe vorliegen!

 

Hat mein Pferd Hufrehe?

Wenn Du befürchtest, Dein Pferd könnte Hufrehe haben oder Dein Pferd von Hufrehe betroffen ist, ist der folgende Ratgeber „Hufrehe beim Pferd“ für Dich geeignet. Hier erfährst Du, wie Du Hufrehe erkennen und vorbeugen kannst und wie sie behandelt wird.


FAZIT: Bewegung und Fütterung sind das A und O für EMS-Pferde

Das Equine Metabolische Syndrom kann schwere Folgen wie zum Beispiel Hufrehe nach sich ziehen. Die Hauptgründe für die Stoffwechselerkrankung sind Fütterungsfehler und Bewegungsmangel. Daher gilt EMS bei Pferden als Wohlstandskrankheit. Sie trifft zwar vor allem leichtfuttrige Rassen oder solche, die ursprünglich aus einer kargen Umgebung stammen, macht allerdings vor keiner Rasse halt. Übergewicht bildet ein großes Risiko. Um EMS bei einem Pferd vorzubeugen und zu behandeln, ist daher reichlich Bewegung mit einem dem Gesundheitszustand angepassten Trainingsplan und die richtige Fütterung das A und O. Stimmen diese Aspekte, kann das EMS Pferd beschwerdefrei und zufrieden ein leichtes (!) Leben führen.


FAQs zum Equinen Metabolischen Syndrom bei Pferden - Eure Fragen, unsere Antworten

Was ist das Equine Metabolische Syndrom, kurz EMS?

EMS ist eine Stoffwechselerkrankung bei Pferden. Sie ist durch Übergewicht, Insulinresistenz und eine erhöhte Anfälligkeit für Hufrehe gekennzeichnet.
 

Welche Pferderassen sind besonders anfällig für EMS?

Leichtfuttrige Rassen wie Ponys und Kaltblüter, darunter Shetlandponys und Islandpferde, sind von EMS besonders häufig betroffen.
 

Welche Symptome deuten auf EMS bei Pferden hin?

Typische Symptome sind Übergewicht, Fettdepots am Mähnenkamm, den Schultern und der Kruppe, Müdigkeit, Trägheit und eine erhöhte Anfälligkeit für Hufrehe.
 

Wie wird EMS beim Pferd diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung und Bluttests, die Insulin- und Glukosewerte bestimmen. Ein Glukose-Toleranztest kann ebenfalls durchgeführt werden.

 

Wie kann man Pferde mit EMS behandeln?

Die Behandlung umfasst eine angepasste, zucker- und stärkearme Fütterung, regelmäßige Bewegung und eine schrittweise Gewichtsreduktion. Medikamente können unterstützend eingesetzt werden.
 

Ist EMS heilbar?

EMS bei Pferden ist nicht vollständig heilbar, aber durch konsequentes Management können die Symptome kontrolliert und das Risiko von Komplikationen reduziert werden.

 

Wie kann ich EMS bei meinem Pferd vorbeugen?

Vorbeugung erfolgt durch eine ausgewogene, bedarfsgerechte Fütterung, regelmäßige Bewegung und Gewichtskontrolle, um Übergewicht zu vermeiden.
 

Darf mein EMS-Pferd auf die Weide?

Uneingeschränkter Weidegang ist für EMS-Pferde nicht empfehlenswert. Wenn Weidegang erlaubt ist, sollte man ihn kontrollieren und begrenzen, idealerweise auf Weiden mit hochgewachsenem, überständigem Gras.
 

Welche Rolle spielt Bewegung in der Behandlung von EMS bei Pferden?

Regelmäßige, dem Gesundheitszustand angepasste Bewegung ist essenziell, um Gewicht zu reduzieren und den Stoffwechsel zu unterstützen.
 

Kann EMS zu anderen Erkrankungen bei Pferden führen?

Ja, unbehandeltes EMS erhöht das Risiko von Pferden für Hufrehe und kann langfristig zu weiteren Stoffwechselstörungen führen.