Magenprobleme bei Pferden sind häufig und nicht immer leicht zu erkennen. Symptome wie stumpfes Fell, Appetitlosigkeit, häufige Gähnen und Leerkauen, das Schnappen beim Gurten oder Putzen in Magenregion, sowie Verhaltensänderungen und Verdauungsstörungen können Hinweise sein. Stress und zu wenig Raufutter und Fütterungsfehler können die Ursache sein. Regelmäßige, rohfaserreiche Fütterung ist wichtig, wie auch die Fütterungsreihenfolge und -umgebung. Zusätzlich können bestimmte Futterergänzungen den Magen unterstützen. Bei Verdacht auf Magenprobleme ist eine tierärztliche Untersuchung notwendig. Vorbeugung durch richtige Fütterung und stressarmes Umfeld hilft, Magenprobleme zu vermeiden. Raufutter in ausreichender Qualität und Menge, korrekte Kraftfuttergabe und regelmäßige Zahnkontrollen sind wesentlich für die Magengesundheit des Pferdes.

Stress und falsche Fütterung schlagen Deinem Pferd von heute buchstäblich auf den Magen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass auch Dein Pferd von Magenproblemen betroffen ist, ist hoch: Studien gehen davon aus, dass ein Großteil aller Pferde unter Magenproblemen leidet. Fatal: Viele von ihnen tun das im Stillen. Denn weil Magenprobleme beim Pferd als solche oft gar nicht leicht zu erkennen sind, bleiben sie Dir als Pferdehalter oft verborgen. Die Pferde zeigen oft unspezifische Symptome. Wie also lassen sich Magenprobleme beim Pferd erkennen? Wie behandeln? Und wie vermeiden? Darüber soll dieser Ratgeber Aufschluss geben. 


Pferd dreht Kopf zu Bauch
Wenn der Bauch zwickt: Bei Pferden leider keine Seltenheit


Die Anzeichen: Hat mein Pferd Magenprobleme? 

Vom Fohlen bis zum Senior, vom Freizeitkumpel bis zum Sportpferd – Magenprobleme sind weit verbreitet. Studien gehen davon aus, dass fast alle Rennpferde, mehr als die Hälfte der Sportpferde und knapp 40 Prozent der Freizeitpferde unter Problemen mit dem Magen leiden. Das Tückische: Die Magenprobleme beim Pferd sind nicht leicht zu erkennen und oft zeigt die Schwere der Symptome nicht den Schweregrad der Erkrankung an. Manche Pferde zeigen bereits deutliche Symptome, wenn die Schleimhaut des Magens nur leicht verändert ist, andere laufen unbemerkt über lange Zeit mit einem extrem schmerzhaften Magengeschwür herum.

Besonders anfällig für Magenprobleme sind dabei nervöse und sensible Pferde: Den klassischen „Stresstypen“ schlägt der Alltag schneller auf den Magen, als ihren entspannteren Artgenossen. 

 

Folgende Symptome können dann im Zusammenhang mit Magenproblemen auftreten:

  • stumpfes Fell
  • schlechte Futterverwertung
  • Widersetzlichkeiten beim Reiten, fehlender Schenkelgehorsam
  • häufiges Gähnen, Leerkauen, Zähneknirschen
  • Appetitlosigkeit
  • mäkeliges Fressen
  • Unwillen bis hin zum Schnappen beim Gurten oder beim Putzen in der Magengegend
  • Kotwasser
  • Durchfall
  • wiederkehrende Koliken
  • Aufstoßen durch Aufgasungen im Magen
  • Gewichtsverlust
  • vermehrtes bzw. häufiges Schweifschlagen
  • Verhaltensänderungen
  • säuerlicher Geruch aus dem Maul


Welche Ursachen haben Magenprobleme bei Pferden?

Mögliche Ursache: Stress und zu wenig Raufutter

Stress macht nicht nur Menschen krank: Auch Pferde leiden darunter und reagieren darauf mitunter mit Magenproblemen. Stress in der Herde, ein Stallwechsel, Turniere oder Ärger mit dem Boxennachbar, Einsamkeit, Langeweile, Trennungsschmerz oder Leistungsdruck sind häufige Ursachen für Magenprobleme. Der bei akutem Stress erhöhte Cortisolspiegel dient als Mobilisator in stressigen Situationen, der dabei hilft, die nötigen Ressourcen an Energie und Aufmerksamkeit freizusetzen, um Stresssituation besser bewältigen zu können. Zeitgleich wird aber die Sekretion von Salzsäure im Magen des Pferdes stimuliert und die Bildung von Schleim gehemmt - das bietet den zersetzenden Magensäften eine Angriffsfläche und greift so die Magenschleimhaut an.

Eine häufige Ursache ist auch zu wenig Raufutter. Der Magen des Pferdes produziert ständig Magensäure – eigentlich eine tolle Sache: Die Magensäure bereitet das Futter auf seine weitere Reise durch den Körper vor, zersetzt es in Einzelteile und wehrt Bakterien und Viren ab. Das heißt aber auch, dass das Pferd auf eine regelmäßige Futteraufnahme angewiesen ist, denn der beim Fressen produzierte Speichel puffert die Magensäure auf ganz natürliche Weise ab. Bei der Aufnahme von Raufutter produziert das Pferd deutlich mehr Speichel (ca. 3-5 Liter pro kg Heu) im Vergleich zu Kraftfutter (nur ca. 1,5 Liter pro kg).

In freier Natur verbringen Pferde ca. 12 bis 16 Stunden am Tag mit der Nahrungssuche und -aufnahme. So nehmen sie mit zwischenzeitlichen Fresspausen immer wieder kleine Mengen an rohfaserreichem Futter auf. In der heutigen, domestizierten Pferdehaltung muss das natürlich auch beachtet werden, denn der Verdauungstrakt des Pferdes entspricht noch dem seiner freilebenden Vorfahren: Das Pferd ist also auf die regelmäßige Aufnahme kleiner, rohfaserreicher Futtermittel wie Heu oder Gras angewiesen. Ist das nicht gegeben, kann es zu einer Übersäuerung des Magens führen – die Magensäure greift die empfindliche Magenschleimhaut des Pferdes an und kann auf Dauer zu Magengeschwüren führen.

Neben der regelmäßigen Aufnahme von rohfaserreichen Futtermitteln wie Heu, sind noch weitere Fütterungsfehler eine mögliche Ursache für Magenprobleme beim Pferd, dazu unten mehr.

 

Kein Training mit leerem Bauch! Im Idealfall gibt es keine langen Fresspausen in Deinem Pferdealltag. Stand dennoch eine längere Fresspause an, solltest Du Deinem Pferd vor dem Training eine kleine Menge an Raufutter geben. Denn bei „leerem“ Magen kann es passieren, dass die überschüssige Magensäure während des Trainings in den empfindlichen Bereich des Magens schwappt und dort zu Magenschleimhautreizungen führt. Durch die Gabe einer kleinen Menge Heu vor dem Training, kann diesem „Überschwappen“ der Magensäure entgegengewirkt werden.


Falsche Fütterung kann Magengeschwüre begünstigen

Nicht nur zu wenig Raufutter schlägt dem Vierbeiner auf den Magen. Auch falsches Futter oder weitere Fehler bei der Fütterung gelten als Ursachen bei Magengeschwüren oder Problemen mit der Verdauung. Insbesondere:

  • zu hohe Kraftfuttermengen auf einmal: der Verdauungstrakt ist auf die Aufnahme kleiner Futtermengen ausgelegt - zu hohe Futtermengen können auch zu einer Magenüberladung führen
  • eine zu getreidelastige Fütterung: zu hohe Stärkemengen können ebenfalls die Flora des Magens negativ beeinflussen und zu Fehlgärungen im Magen führen
  • verdorbenes Futter: führt durch Gärungen zu Aufgasung
  • falsche Fütterungsreihenfolge: Pferde sollten immer erst Heu und dann erst Kraftfutter erhalten, da Heu stärker eingespeichelt wird, eine erste Sättigung stattfindet und das Kraftfutter weniger hastig gefressen wird
  • regelmäßige Fütterungszeiten: vermindert Stress während der Fütterung
  • Ruhe während des Fressens: Futterneid kann auch Stress beim Fressen auslösen, deswegen sollte jedes Pferd in Ruhe fressen können

Um den Magen des Pferdes zu unterstützen, sollte das Pferd mindestens 1,5kg Heu pro 100kg Körpergewicht am Tag erhalten. Raufutter ist essenziell wichtig für einen gesunden Magen und eine gut funktionierende Verdauung. Wer langfristig daran spart, gibt das Geld beim Tierarzt oder der Tierärztin wieder aus. 

Wichtig ist auch, Heu von guter Qualität zu füttern und das Kraftfutter nach dem Heu zu servieren – nicht umgekehrt.

Kleine Mengen Kraftfutter über den Tag verteilt unterstützen die Gesundheit des Magens, denn mit ca. 15 Litern Fassungsvermögen ist der Magen des Pferdes ziemlich klein und kann sich auch nicht nennenswert dehnen. Große Mengen in einer Mahlzeit überfordern das Verdauungssystem dagegen.

Auch zu viel Getreide kann zu Magenproblemen führen. Der Grund: Getreide enthält viel Stärke. Ein zu hoher Stärkeanteil in der Futterration ist sowohl für den Magen als auch für den Dickdarm problematisch. Er lässt den ph-Wert des Dickdarms sinken, was wiederum zur Kolik, zu Kotwasser oder Durchfall führen kann.

 

Richtig Fressen macht gesund! Unterstützung aus der Krippe

Neben ausreichend Raufutter guter Qualität ist auch eine für sensible Pferdemägen geeignete Kraftfuttergabe wichtig. Auch Zusatzfutter können das Wohlbefinden des Magens unterstützen. Wir empfehlen dafür:

 

Josera Help Gastro Relax

Mit Pflanzenpower zur Unterstützung eines intakten Magens.
Josera Help GastroRelax unterstützt den sensiblen Magen des Pferdes. Das Zusatzfutter ist dabei nicht nur wohltuend, sondern auch besonders lecker!

Mit seiner getreide-, melasse und luzernefreien Rezeptur ist das Futter besonders für stoffwechselsensible Pferde geeignet. 

Es verfügt über drei Pluspunkte, die in Ihrer Kombination einzigartig sind: 

+ Josera EquiFlavin®: Ausgewählte Kombination pflanzlicher Erzeugnisse
+ Gelbildende Schleimstoffe
+ Traditionelle Magenkräuter




Die Kraft der Flavonoide
Die ausgewählte Kombination von verschiedenen Pflanzenerzeugnissen aus Äpfeln und Trauben (Josera EquiFlavin®) enthält zahlreiche sekundäre Inhaltsstoffe, darunter auch Flavonoide. Diese sind unter anderem für ihre antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften bekannt und können so bei entzündlichen Prozessen im Magen unterstützen. Das kann Zellstress vorbeugen und sich positiv auf Reizungen auswirken.

 

Unterstützung für den sensiblen Pferdemagen!
Eine angegriffene Magenschleimhaut kann auf vielfältige Weise Grund für Magenprobleme sein. Pektine und Schleimstoffe aus hochwertigem Lein können im Pferdemagen eine stabile Gelschicht bilden und so die Magenschleimhaut vor negativen Einflüssen schützen.

 

Beruhigende Magenkräuter & säureregulierendes Magnesiumoxid
Traditionelle und bewährte Magenkräuter wie Kamille, Fenchel, Anis und Kümmel können wohltuend und entspannend auf den Magen wirken. Magnesiumoxid wirkt als zusätzlicher Säurepuffer. Dieses stabilisiert den pH-Wert des Magens und kann so eine mögliche Übersäuerung reduzieren. So wird die Magenschleimhaut Deines Pferdes optimal unterstützt.[NF2] 

 

 

Josera Help MyoGast Struktur

Getreidefreies Müsli zur Unterstützung eines sensiblen Magens und des Muskelstoffwechsels

+ Luzerne-, soja- und melassefreie Rezeptur ohne zusätzliche Mineralisierung

+ Mit essenziellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin

+ Mit dem pflanzlichen Komplex Josera EquiFlavin®




Dank der faserreichen Struktur aus Wiesengräsern und Timotheegras werden Kautätigkeit und Speichelbildung des Pferdes gefördert, was die Magensäure auf natürliche Weise puffert. Zusätzlich können natürliche Schleimstoffe aus Lein und Apfelfasern die Magenschleimhaut unterstützen. Die bei uns heimischen Pflanzen Hagebutte und Ringelblume können zudem verdauungsfördernd wirken und die Wundheilung unterstützen. Das macht Josera Help MyoGast Struktur zu einem idealen Futter bei Magenproblemen.


Diagnose und Behandlung von Magenproblemen – Das macht der Tierarzt

Besteht der Verdacht auf Magenprobleme oder sogar ein Magengeschwür beim Pferd, ist der Tierarzt oder die Tierärztin die erste Adresse. Oft kann er oder sie schon anhand der Beschreibung der Symptome und der Untersuchung des Pferdes Rückschlüsse auf seine Magengesundheit ziehen. 

Sicherheit gibt eine Gastroskopie, auch bekannt als Magenspiegelung. Über einen Schlauch wird eine Kamera in den Magen und den Darm des Pferdes eingeführt. Die dabei entstandenen Videoaufnahmen geben Aufschluss über den Zustand der Magenschleimhaut und des Dünndarms. Eine Magenspiegelung ist für das Pferd natürlich mit Stress verbunden, außerdem drohen hohe Kosten. Deswegen behandeln manche Tierärzte und Tierärztinnen das Pferd stattdessen ohne vorherige Gastroskopie mit Medikamenten gegen Magengeschwüre, wenn ein dringender Verdacht besteht – wenn die Beschwerden dann verschwinden, ist der Verdacht bestätigt.

Alternativ kann auch ein Blutbild beim Pferd Aufschluss über Magenprobleme geben. Erhöhte Entzündungswerte, Eisenmangel und niedrige Hämoglobinwerte sprechen für ein Magengeschwür, welches eine medikamentöse Behandlung erforderlich macht. Die Behandlung mit Magensäurenblockern steht allerdings unter Verdacht, die Darmflora des Pferdes aus der Balance zu bringen. Deswegen ist Vorbeugung bei Magenproblemen die beste Medizin!

 

Zähne gecheckt? Auch bei Zahnproblemen können Magenprobleme auftauchen! Wird das Futter nicht genug zerkleinert, hat es das Verdauungssystem schwer. Ein regelmäßiger Check beim Zahn-Doc ist daher auch für das Pferd sehr wichtig!


Fazit

Richtige Fütterung und ein entspanntes Pferdeleben sind die besten Mittel gegen Magenprobleme. Ganz wichtig: Reichlich Raufutter von guter Qualität, keine großen Kraftfuttermengen auf einmal, kein Training auf nüchternen Magen und möglichst wenig Stress – dann klappt’s auch mit der Magengesundheit.


Magenprobleme beim Pferd - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp

Wie erkennt man Magenprobleme bei einem Pferd?

Pferde mit Magenproblemen zeigen oft unspezifische Symptome wie stumpfes Fell, schlechte Futterverwertung, Appetitlosigkeit, Verhaltensänderungen und Verdauungsstörungen. Auch hohe Empfindlichkeit beim Gurten oder Putzen, sowie Widersetzlichkeit beim Reiten können ein Zeichen sein.

Was sind häufige Ursachen für Magenprobleme bei Pferden?

Stress und eine unzureichende Aufnahme von Raufutter sind häufige Ursachen für Magenprobleme bei Pferden. Stress kann die Salzsäureproduktion im Magen erhöhen und zu wenig Raufutter führt dazu, dass der Magen nicht genug gepuffert wird.

Wie kann man Magenproblemen bei Pferden vorbeugen?

Um Magenproblemen vorzubeugen, sollte das Pferd regelmäßig und ausreichend Raufutter von guter Qualität erhalten und in einer stressarmen Umgebung gehalten werden. Raufutter sollte immer vor dem Kraftfutter gefressen werden. Lange Fresspausen sind zu vermeiden.

Wie viel Raufutter sollte ein Pferd täglich bekommen?

Ein Pferd sollte mindestens 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht am Tag erhalten, um die Magensäure zu puffern und die Verdauung zu unterstützen.

Kann zu viel Kraftfutter zu Magenproblemen führen?

Ja, zu hohe Mengen an Kraftfutter auf einmal oder zu viel Getreide in der Futterration können den Magen überlasten und zu Fehlgärungen sowie Magengeschwüren führen.

Sollte man ein Pferd vor dem Training füttern?

Ja, es wird empfohlen, einem Pferd vor dem Training eine kleine Menge an Raufutter zu geben, um das Überschwappen von überschüssiger Magensäure zu verhindern und Magenschleimhautreizungen vorzubeugen. Kraftfutter sollte aber nicht direkt vor dem Training gefüttert werden!

Was unternimmt der Tierarzt bei Verdacht auf Magenprobleme?

Der Tierarzt kann eine Gastroskopie durchführen, um den Zustand der Magenschleimhaut zu untersuchen. Alternativ kann auch ein Blutbild Hinweise auf Magengeschwüre liefern, und eine Behandlung mit Medikamenten kann eingeleitet werden.