
Pferde anweiden – Wichtiges Wissen für die Zeit auf der Wiese
Der Winter ist vergangen, die ersten Halme stecken ihre Köpfe vorsichtig aus der Erdoberfläche. Bald kann das Pferd endlich das erste Maul voll saftigen Grases genießen. Doch die Futterumstellung zu Beginn der Weidesaison hat auch ihre Tücken! Wer dabei zu schnell vorgeht, riskiert die Gesundheit seines Vierbeiners. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihr Pferd sanft anweiden, so dass dem grünen Vergnügen nichts mehr im Wege steht!
Die Vorfreude wächst mit dem Gras um die Wette: Schon wenn sich im Frühjahr das erste zarte Grün zeigt, wird jeder erreichbare Halm gezupft, schweift der Pferdeblick voller Sehnsucht in die Ferne, denn die Weidesaison steht vor der Tür. Endlich wieder saftiges Gras knabbern, den Alltag mit den Pferdekumpels auf der saftigen Wiese verbringen. Doch zwischen dem Ende des Winters und dem Beginn der Weidesaison Anfang Mai steht das Anweiden. Bei Pferden, die ganzjährig auf der Weide stehen, entfällt das Anweiden, doch bei allen anderen ist langsames Vorgehen ein Muss.
Und das will gut geplant sein, denn der Übergang von der Winterfütterung zu frischem, jungen Gras ist eine enorme Umstellung für den empfindlichen Verdauungsapparat der Pferde. Wer sich beim Anweiden der Pferde genug Zeit lässt, erspart sich damit womöglich Tierarztkosten: Denn andernfalls drohen Kolik, Stoffwechselerkrankungen und Hufrehe. Doch warum reagiert der Pferdekörper so sensibel auf die Umstellung vom Winterfutter zu Gras?
Warum Sie Pferde langsam anweiden sollten
Das Pferd ist ein Gewohnheitstier. Seine Darmflora besteht aus Bakterien, die sich in der kalten Jahreszeit an die Verdauung von Heu/Silage und Stroh gewöhnt und darauf spezialisiert haben. Mit einer plötzlichen Futterumstellung kommen diese Spezialisten nicht zurecht.
Damit sich die Spezialisten im Pferdedarm also langsam an die neue Herausforderung gewöhnen können und sich neue bilden können, die auf Gras spezialisiert sind, braucht es einen Plan für das richtige Anweiden. Zu Beginn der Weidesaison empfiehlt es sich, den Zeitraum des Grasen zu begrenzen. Beginnen Sie mit 15 bis 20 Minuten Weidegang pro Tag oder lassen Sie das Pferd an der Hand Gras fressen und steigern Sie die Weidezeit pro Tag um 15 bis 20 Minuten über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen. Sollte das Pferd während der Weidezeit für einige Tage nicht auf die Weide dürfen, bedeutet dies, dass Sie wieder erneut langsam anweiden müssen.
Vorsicht beim Anweiden: Achten Sie auf diese Zeichen!
Während des drei- oder vierwöchigen Zeitraum des Anweidens sollten Sie die Pferde genau beobachten. Angelaufene Beine , warme Hufe oder Durchfall beim Pferd können bedeuten, dass Sie zu schnell vorgegangen sind und dass der Organismus des Vierbeiners mit der Futterumstellung überfordert ist. Schalten Sie bei diesen Alarmsignalen einen Gang zurück: Steigern Sie die Dauer des Grasens nicht mehr, bis die Symptome nicht mehr auftreten und füttern Sie mehr Raufutter. Ziehen Sie im Zweifel immer einen Tierarzt zurate, falls bei Ihrem Pferd Symptome im Zusammenhang mit dem Weidegang auftreten!
Fütterungstipps für die Weidezeit
Wer ein Pferd mit Heißhunger aufs Grün stellt, riskiert dessen Gesundheit. Denn dann ist es möglich, dass das Pferd sich seinen leeren Bauch mit bis zu 5kg Gras pro Stunde vollschlägt – ein Kraftakt für den Verdauungstrakt! Füttern Sie dem Vierbeiner vor dem Gang auf die Wiese also besser Raufutter satt. Das langsame Fressen auf der Wiese im Anschluss belastet den Organismus nicht unnötig und trägt damit zu einer besseren Verwertung des frischen Grases bei.
Auch wenn die Pferde bereits angeweidet sind, sollten Sie auf die Fütterung von Heu nicht verzichten. Weidegras besteht bis zu 75% aus Wasser. Die Rohfaserversorgung und die Versorgung mit Trockensubstanz stellen Sie am besten über eine Fütterung mit Heu und Stroh sicher.
Mash macht das Pferd stark für die grüne Saison
Nicht nur Heu ist die optimale Begleitung in Sachen Pferdefutter beim Anweiden. Auch Mash hat sich in dieser sensiblen Zeit bewährt! Die in Leinsamen enthaltenen Schleimstoffe puffern und schützen die empfindliche Magen- und Darmwand des Pferdes. Reichen Sie dem Pferd die warme Mahlzeit, bevor es Zugang zum frischen Gras erhält, um es optimal auf die langsame Futterumstellung vorzubereiten.
Josera Help FlavoGast zur Unterstützung einer gesunden Darmflora
Die Umstellung auf Weidegras kann die Darmflora Eures Vierbeiners ganz schön durcheinander bringen. Nicht selten haben Pferde beim Anweiden mit Blähungen, Kotwasser oder Durchfall zu tun. Um die Darmflora Eures Lieblings zu unterstützen, kann unser innovatives Josera Help FlavoGast bereits vor Anweiden prophylaktisch verfüttert werden. So gebt Ihr Verdauungsproblemen erst gar keine Chance!
Alles im grünen Bereich?
Die optimale Nährstoffversorgung ist auch zur Weidezeit wichtig!
Umweltbelastungen, übersäuerte Böden und Monokulturen sorgen dafür, dass wichtige Nährstoffe im Weidegras oft Mangelware sind. Damit das Pferd während der Weidesaison optimal mit Mineralien und Spurenelementen versorgt ist, sollten Sie auch im Frühjahr und im Sommer nicht auf die Gabe eines hochwertigen Mineralfutters verzichten und stets einen Salzleckstein zur Verfügung stellen. Auch eine Kombination aus Salz- und Mineralleckstein bietet sich an. Wer seinem Pferd nach dem Weidegang kein Kraftfutter reicht, da der Energiebedarf durch Heu und Gras bereits gedeckt ist, empfehlen wir Mineralfutter in Leckerli-Form. Da der Stärke- und Zuckergehalt von Gras höher ist als der von Heu, ist bei leichtfuttrigen Weidegängern oder Pferden mit Stoffwechselstörungen eine Gabe von stärke- und zuckerreduziertem Mineralfutter ratsam.
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Fazit
„Immer langsam mit den jungen Wiesen“ lautet die Devise beim richtigen Anweiden. Schritt für Schritt gewöhnt sich der Stoffwechsel der Pferde am besten ans frische Grün. Wer dabei mit Bedacht vorgeht, vermeidet Komplikationen wie Koliken, Hufrehe, Kotwasser oder Durchfall und trägt dazu bei, dass sich die empfindliche Darmflora langsam umstellen kann. Wichtig ist außerdem eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Raufutter auch während der Weidesaison, zusätzlich sollten Sie unbedingt an die Gabe eines hochwertigen Mineralfutters denken. Werden alle diese Tipps beherzigt, steht dem Weidevergnügen nichts mehr im Wege!