
Hilfe, mein Pferd hat Mauke – Fieslinge in der Fesselbeuge erkennen, behandeln und verhindern
Mauke beim Pferd ist genauso weit verbreitet, wie unbeliebt. Immerhin ist die Entzündung der Haut in der Fesselbeuge dafür bekannt, äußerst hartnäckig zu sein. Und fürs Pferd ziemlich unangenehm – bis gefährlich. An der Behandlung von Mauke scheiden sich die Geister. Kruste entfernen oder dran lassen? Der Entzündung mit Antibiotika auf die Pelle rücken? Oder Hausmittel wie Melkfett einsetzen? Behandlungsmethoden für Mauke beim Pferd gibt es so viele, wie Sand auf dem Paddock. Doch was hilft wirklich gegen das Übel über dem Huf? Wie lässt sich Mauke überhaupt erkennen und vor allem: Was sind die Ursachen? In diesem Ratgeber nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch den Matsch und in den Stall, schauen unter den Fesselbehang und unter die Krusten. Wir gehen den Ursachen, Symptomen und der Behandlung vom Mauke beim Pferd auf den Grund.
Und zeigen Ihnen den Weg zu einem glücklichen Leben mit Ihrem Pferd – ohne Mauke!
Was ist Mauke beim Pferd überhaupt?
Ist die Haut im Bereich der Fesselbeugen beim Pferd entzündet, spricht man von Mauke. Befinden sich die Entzündung im Bereich des Röhrbeines, spricht man von Raspe.
Durch einen Defekt in der Haut dringen Bakterien ein und sorgen dafür, dass sich die Haut im Anfangsstadium der Mauke oder Raspe rötet und juckt. Im weiteren Verlauf bilden sich Krusten oder schmierige Beläge. Das Bein des Pferdes kann anschwellen, auch ein Einschuss ist möglich. Unbehandelt kann die Mauke zu Lahmheiten oder – noch schlimmer – zu einer lebensgefährlichen Sepsis führen. Bilden sich Krusten am Bein besteht also Handlungsbedarf. Je früher, desto besser!
Die Symptome – Wie erkenne ich Mauke bei Pferden?
Bei Pferden mit üppigem Fesselbehang lohnt sich, besonders im Herbst oder Winter, ein Blick unter die Puschel am Fuß: Denn hier kann sich die Mauke anfangs oft unbemerkt ausbreiten. Pferde mit starkem Behang neigen besonders häufig zu Mauke. Bei Kaltblütern zum Beispiel wird von einer genetischen Veranlagung zur Mauke ausgegangen. Auch Pferde mit weißen Fesseln gelten als anfälliger.
Ist Mauke ansteckend?
Prinzipiell gilt Mauke nicht als ansteckend. Dass dennoch häufig mehrere Pferde im selben Stall erkranken, hat vielmehr mit den Auslösern zu tun, die Mauke verursachen. Mangelnde Stallhygiene, Pilz- oder Milbenbefall, oder auch durch Krankheiten oder falsche Haltung und Fütterung geschwächte Immunsysteme bei Pferden öffnen der Mauke Tür und Tor – sodass insbesondere im Herbst und Winter oder beim Fellwechsel gleich mehrere Pferde am Fesselekzem erkranken.
Welche Ursachen hat Mauke beim Pferd?
Ist die Widerstandskraft der Haut geschwächt und das bakterielle Gleichgewicht im Fesselbereich aus der Balance geraten, können schädliche Bakterien sich vermehren und durch kleine Verletzungen in die Haut eindringen. Hier sorgen sie dann für Reizungen und Entzündungen. Besonders gut vermehren können sich diese Bakterien bei feutch-warmem Klima. Deswegen leiden Pferde häufig im Herbst oder Winter an Mauke. Unter dem dichten Behang bildet sich bei nassem Wetter ein ideales Mikroklima für eine Vermehrung der Bakterien, welche die Mauke auslösen. Doch nicht nur Bakterien sind als Verursacher bekannt. Auch Pilzinfektionen und Milben können zu Mauke in den Fesselbeugen führen.
Das Wetter allein ist jedoch nicht schuld am Eindringen der Bakterien. Immerhin ist nicht jedes Pferd von Mauke betroffen, welches im Herbst und Winter auf feuchten Böden unterwegs ist.
Was tun, um Mauke vorzubeugen?
Wichtig: Futter-Check
Damit die lästigen Krusten gar nicht erst entstehen, sollte also einerseits auf eine ausgewogene und an das Pferd angepasste Fütterung geachtet werden. Bewährt hat sich eine Fütterung mit einem niedrigen Stärke- und Eiweißanteil. Auch Zink ist bekannt dafür, sich bei Hautproblemen positiv auszuwirken. Ein Blutbild kann dabei helfen zu überprüfen, ob es dem Pferd an Mineralien und Spurenelementen mangelt, welcher dann durch die Gabe eines hochwertigen Mineralfutters oder ggf. von Zusatzpräparaten ausgeglichen werden kann. Auch eine Darmsanierung kann dabei helfen, das angeschlagene Immunsystem wieder auf Vordermann zu bringen.
Saubere Sache? Haltung & Stallhygiene
Artgerechte Haltung mit reichlich Auslauf sollte in der heutigen Zeit selbstverständlich sein. Frische Luft und Kontakt zu Artgenossen macht Pferd gute Laune und stärkt das Immunsystem. Offenstallhaltung wird gelegentlich mit Mauke in Verbindung gebracht. Solange die Pferde nicht über längere Zeit in ihrem eigenen Mist stehen, fördert Offenstallhaltung die Pferdegesundheit.
Apropos Mist: Ammoniak, ganz gleich, ob auf dem Paddock oder in der Box, greift nicht nur die Atemwege des Pferdes an. Auch die Hufe und empfindliche Haut in den Fesselbeugen wird durch Ammoniak in der Einstreu attackiert. Hier drohen Strahlfäule und Mauke.
Mauke durch Matsch?
Matsch an sich ist kein Auslöser für Mauke bei Pferden. Klar ist jedoch: Dauerfeuchte Haut macht sie anfälliger für kleine Verletzungen und dadurch eindringende Bakterien. Experten empfehlen, Matsch bei der Pflege nicht zu häufig vom Pferdebein zu waschen, sondern ihn lediglich trocken abzubürsten. Wer lieber wäscht, sollte die Beine des Pferdes danach gut trocknen! Ist der Matsch auf dem Paddock jedoch durchsetzt von Ammoniak, kann das die Haut durchaus angreifen. Da hilft nur eine Änderung der Haltung oder eine Verbesserung der Stallhygiene.
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Mauke behandeln? Honig? Melkfett? Antibiotika?
Bei der Behandlung von Mauke sollte immer ein Tierarzt oder eine Tierärztin zurate gezogen werden. Immerhin gilt es die Ursache zu erkunden – auch Milben, Allergien oder Pilze können Auslöser für das Fesselekzem sein – um dann die richtige Behandlung einzuleiten. Wer zu lange selbst herumdoktert, riskiert eine Verschlimmerung der Mauke wie Lahmheiten oder schwere Infektionen.
Die betroffenen Stellen können mit einer Jodseife gereinigt werden, auch Manuka Honig oder das entzündungshemmende Propolis haben sich als Hausmittel bei Mauke bewährt. Auch Zinksalbe kann dabei helfen, Mauke zu lindern. Eine Gabe von Antibiotika oder Cortison durch den Tierarzt, ist nur in schlimmen Fällen notwendig. Zu leichtfertig sollten die Mittel nicht eingesetzt werden, da sie nicht nur die negativen Bakterien aus dem Weg räumen, sondern auch die guten aus der Balance bringen.
Sollte ich bei Mauke die Krusten entfernen?
Schorf ist bei der Wundheilung gewünscht, bei Mauke handelt es sich allerdings um unerwünschte Beläge, wenn sich Krusten am Bein bilden. Unter ihnen können sich die Bakterien ungestört vermehren, daher sollten Sie den Schorf entfernen. Allerdings ist die Prozedur für das Pferd äußerst unangenehm bis schmerzhaft, wenn die Krusten sich nicht leicht lösen lassen. Weichen Sie die betroffenen Stellen mit warmem Wasser ein (auch ein Kräutersud mit entzündugshemmender Kamille oder Salbei kann hier verwendet werden) und entfernen Sie nur die Krusten, welche sich leicht lösen lassen. Im Anschluss trocknen Sie den Bereich gründlich mit einem Handtuch ab. Im Idealfall benutzen Sie ein frisches, sauberes Handtuch für jedes betroffene Bein, damit sich die Infektion nicht weiter ausbreiten kann. Wiederholen Sie die Behandlung an drei bis vier aufeinander folgenden Tagen. Und achten Sie dann – und künftig – auf eine sorgfältige Stallhygiene und möglichst trockene Beine.
Fazit: Mauke nicht auf die leichte Schulter nehmen
Wer der fiesen Mauke beim Pferd vorbeugen will, sollte auf die Stallhygiene und trockene Pferdebeine achten. Trockene und saubere Böden geben schädlichen Bakterien keine Chance. Auch eine ausgewogene Fütterung und ggf. die Unterstützung mit Zink und/oder einem hochwertigen Mineralfutter sowie die großzügige Gabe von hochwertiger Rohfaser machen das Pferd stark gegen schädliche Einflüsse von außen. Bandagen und Gamaschen sollten sauber gehalten werden und Wunden im Fesselbereich rechtzeitig gereinigt und desinfiziert werden. Um die Mauke zu behandeln, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die in schwereren Fällen auf jeden Fall in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen sollten.