Ist der Hund krank, leidest Du als Herrchen oder Frauchen direkt mit. Wenn möglich, würde jeder Hundeliebhaber seinen vierbeinigen Liebling davor schützen, krank zu werden, doch genauso wie der Mensch ist auch der Organismus des Hundes anfällig für einige Krankheiten. Es gibt bestimmte Krankheiten, die bei Hunden besonders oft auftreten, und daher lohnt es sich, dass Du als Hundehalter diese genau kennst. So bist Du auf eine solche Erkrankung bei Deinem Hund vorbereitet und kannst ihm schnellstmöglich und nach bestem Wissen helfen. In unserem Ratgeber erläutern wir deshalb nun die häufigsten Hundekrankheiten, ihre Symptome und wie Du diese bestmöglich behandeln kannst. 


Die häufigsten Hundekrankheiten

Zu den Hundekrankheiten, die am häufigsten bei den Vierbeinern auftreten, gehören unter anderem die Folgenden:

Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Krankheiten, an denen Hunde erkranken können. Alle Hundekrankheiten aufzulisten würde zu weitgehen, daher beschränkt sich dieser Ratgeber auf typische Hundekrankheiten und deren Behandlungsmethoden.

Achtung! Dieser Ratgeber dient als Hilfestellung. Geht es Deinem Hund schlecht und zeigt er Symptome einer dieser Krankheiten, solltest Du immer einen Tierarzt zurate ziehen.

Allergien und Unverträglichkeiten

Viele Hunde leiden heute an allergischen Reaktionen, meist hervorgerufen durch eine Unverträglichkeit ihres Futters oder anderer Stoffe, die auf die Haut des Vierbeiners treffen. Typische Symptome für eine Allergie sind vermehrtes Kratzen und daraus resultierende Hautrötungen sowie kahle Stellen im Fell. Man unterscheidet beim Auslöser einer Allergie zwischen direktem und indirektem Kontakt. Der indirekte Kontakt tritt durch einen Bestandteil im Futter des Hundes auf, auf den der Vierbeiner allergisch reagiert. Dies ist in den meisten Fällen Getreide, wie zum Beispiel Weizen oder Soja. Auch gegen bestimmte Fleischsorten können Hunde eine Unverträglichkeit entwickeln. Tierärzte bieten hier Ausschlussdiäten an, um den Allergie-auslösenden Stoff im Futter zu identifizieren. War die Identifikation erfolgreich, kannst Du eine Futterumstellung Deines Hundes durchführen und ihn so vor weiteren allergischen Reaktionen bewahren.

Unsere Futterempfehlung für Deinen Vierbeiner:

Eine Allergie des Hundes, die durch direkten Kontakt mit dem unverträglichen Material ausgelöst wird, kann wie beim Menschen von Pollen, Gräsern oder Schimmel herrühren. Auch auf bestimmte Materialien oder Bestandteile von Halsbändern, Futternäpfen sowie Reinigungs- und Waschmittel kann Dein Vierbeiner allergisch sein. In diesen Fällen kann der Tierarzt eine medikamentöse Behandlung der Symptome veranlassen. Hat ein Hund vermehrt mit Allergien zu kämpfen, können wie bei Menschen entweder ein Intrakutantest oder Antikörper-Test durch Blutabnahme durchgeführt werden, um festzustellen, was die Allergie des Vierbeiners auslöst. Wurde bestimmt, was der Grund für die Reaktion ist, kann durch Vermeiden der Stoffe oder durch eine medikamentöse Therapie die Allergie eingedämmt werden.

Hund schaut in Kamera
Auch unsere geliebten Vierbeiner können erkranken.

 


Ohrenentzündungen

Ohrenentzündungen werden bei Hunden häufig durch Bakterien, Pilze, Milben oder andere Parasiten hervorgerufen. Manchmal gelangen auch Fremdkörper in die Gehörgänge. Die Erkrankung kommt vor allem oftmals bei Hunden mit großen oder hängenden Ohren vor. Eine Ohrenentzündung beim Hund macht sich zunächst durch häufiges Kopfschütteln oder schräges Halten des Kopfes bemerkbar. Außerdem kann das betroffene Ohr unangenehm riechen, Ausfluss oder Eiter absondern und gerötet sein. Eine Ohrenentzündung solltest Du vom Tierarzt behandeln lassen. Dieser wird das Ohr näher untersuchen und mit einem Ohrenreiniger oder –Tropfen säubern. Danach musst Du das entzündete Ohr Deines vierbeinigen Lieblings noch mehrere Tage Zuhause mit der Tinktur behandeln, bis die Entzündung vollständig abgeklungen ist.


Flöhe

Flöhe bei Hunden sind weit verbreitet unter den Hundekrankheiten. Die lästigen Parasiten warten auf den passenden Wirt, springen auf ihn und beginnen direkt damit Blut zu saugen. Hat Dein Hund einmal Flöhe, wirst Du diese so schnell nicht mehr los. Du erkennst einen Flohbefall am vermehrten Jucken, Kratzen und Beißen Deines Hundes an den Flohbissstellen. Die erwachsenen Flöhe sind beim Durchkämmen des Fells mit einem Flohkamm meist sichtbar. Dann heißt es Deinen Hund und die komplette Umgebung gründlich säubern. Der Tierarzt verschreibt dem vierbeinigen Patienten entsprechende Präparate. Um einen Flohbefall zu verhindern, empfiehlt sich von Zeit zu Zeit eine Prophylaxe mit Medikamenten. Wer keine medizinischen Mittel einsetzen möchte, kann auch auf Anti-Floh-Halsbänder zurückgreifen.


Zecken

Ähnlich wie der Mensch, ist auch der Hund ein beliebtes Opfer für Zecken. Vor allem in Wiesen und Gräsern lauern die kleinen Blutsauger. Die gefährlichen Krankheiten FSME oder Borreliose beim Hund können durch Zecken übertragen werden. Am besten tastest Du Deinen Vierbeiner nach dem Spielen im Gras ab und entfernst die Zecken umgehend. Gegen Zeckenbefall hilft ebenfalls entweder die prophylaktische Behandlung mit Medikamenten gegen die lästigen Parasiten oder besondere Anti-Zecken-Halsbänder. Meistens sind die medizinischen Mittel Kombi-Präparate, die gegen Zecken und Flöhe wirken.


Würmer

Zu den häufigsten Hundekrankheiten gehört auch der Wurmbefall. Bandwürmer, Spulwürmer oder Hakenwürmer sind am weitesten verbreitet. Diese führen dazu, dass Dein Hund unter Verdauungsproblemen leidet und oft Erbrechen muss. Dadurch nimmt er meist über einen längeren Zeitraum viel Gewicht ab und wird lethargisch sowie apathisch. Im Einzelfall können Würmer auch auf den Menschen übertragen werden. Zur Behandlung und Vorbeugung sollte der Hund mindestens zweimal pro Jahr einer Wurmkur unterzogen werden.

Hund im Wald
Würmer können sehr unangenehm für Hunde sein.


Diabetes mellitus

Auch Hunde können an der Zuckerkrankheit Diabetes erkranken. Wie beim Menschen fehlt dem Vierbeiner bei dieser Hundekrankheit das Hormon Insulin, welches den Blutzucker-Spiegel senkt. Ausgelöst wird diese Krankheit von Übergewicht, einer genetischen Veranlagung, durch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, eine Autoimmunerkrankung oder andere Stoffwechselerkrankungen Deines Hundes. Durch das Zusammenspiel mit anderen Erkrankungen sind vor allem meistens ältere Hunde von Diabetes mellitus betroffen. Wenn Dein Hund viel mehr trinkt als gewohnt, mehr Urin absetzt, Heißhungerattacken hat und trotzdem gleichzeitig Gewicht verliert, können dies Symptome für diese Hundekrankheit sein. Diabetes mellitus beim Hund musst Du vom Tierarzt behandeln lassen. Dieser hilft, den Hund mit den richtigen Medikamenten einzustellen und ihm trotz der Krankheit ein glückliches Leben zu ermöglichen.


Hüftgelenk-Dysplasie

Die Hüftgelenk-Dysplasie (HD) ist eine Hundekrankheit, die in einer fehlenden Entwicklung des Hüftgelenks und des Oberschenkelkopfknochens begründet ist. Vor allem mittelgroße bis große Hunderassen sind von dieser Erkrankung betroffen, wobei sie hauptsächlich erblich bedingt ist. Bei einer Hüftgelenk-Dysplasie passt der Kopf des Oberschenkelknochens nicht richtig in die Gelenkpfanne. Dadurch entsteht vermehrt Reibung am lockeren Hüftgelenk, sodass Knorpel und Knochen deutlich mehr verschleißen. Im höheren Alter kann dies zu Arthrose führen. Insbesondere in einem fortgeschrittenen Stadium lassen sich Krankheitssymptome wie verminderte Bewegungsfreudigkeit, plötzliches Niederlegen während der Gassirunde oder ein verändertes Gangbild erkennen. Spätestens wenn Dein Hund bei alltäglichen Bewegungen oder beim Abtasten der Gelenke aufheult, solltest Du den Tierarzt aufsuchen. Durch Röntgenaufnahmen sowie spezielle Tests kann dieser dann den Schweregrad dieser Hundekrankheit bestimmen und die Behandlung einleiten. Im schlimmsten Fall hilft hier nur eine kostspielige Operation.


Durchfall

Wenn Dein Hund unter Durchfall leidet, ist dies nicht als eigenständige Hundekrankheit zu bezeichnen, sondern eher die Folge von Verdauungsstörungen beziehungsweise ein Symptom anderer Erkrankungen. Hier können falsche Ernährung, Infektionskrankheiten, Viren, Entzündungen, Allergien oder andere Erreger die Ursache sein. In der Regel ist der Durchfall bei Hunden immer temporär und verschwindet nach einigen Tagen wieder. In dieser Zeit sollte Dein Hund zunächst keine Nahrung, sondern nur frisches Wasser erhalten. Nach ein bis zwei Tagen kannst Du mit Schonkost beginnen und erst nach weiteren Tagen auf das ursprüngliche Hundefutter umsteigen.

Achtung! Hält der Durchfall über einen längeren Zeitraum an und Dein Hund zeigt zusätzlich andere Symptome wie Abgeschlagenheit solltest Du unbedingt Deinen Tierarzt zurate ziehen, um herauszufinden was dahinter steckt.


Hund mit Leine
Grauer Star tritt vorwiegend im Alter auf

Grauer Star

Reibt Dein Hund häufig seine geröteten Augen oder trübt sich sogar die Linse des Vierbeiners milchig bis gräulich? Das könnten Anzeichen für Grauen Star sein. Trifft dies zu, suche mit Deinem Hund unbedingt den Tierarzt auf. Denn diese Hundekrankheit kann nur operativ behandelt werden. Der behandelnde Tiermediziner stellt anhand verschiedener Untersuchungen sowie Scans fest, wie stark der Graue Star ausgeprägt ist und wägt das Risiko einer Operation in Bezug auf die generelle Gesundheit Deines Hundes ab. Je eher diese Erkrankung Deines Hundes erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung.


Tumore

Vor allem in höherem Alter erkranken Hunde vermehrt an Tumoren. Bei dieser Hundekrankheit gilt es zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren zu unterschieden. Beide Arten sollten beziehungsweise müssen behandelt werden. Allerdings müssen gutartige Tumore, wie beispielsweise Lipome, also Fettgeschwulste, in der Regel gar nicht entfernt werden, sofern sie den Vierbeiner nicht behindern. Verhärtungen, Beulen oder Knoten am Hundekörper solltest Du immer vom Tierarzt untersuchen lassen. Denn je früher man einen Tumor beim Hund erkennt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit auf Heilung. Treten zusätzlich zu einer Wucherung Symptome wie Gewichtsverlust, Schmerzen oder Appetitlosigkeit auf, kann es sich um eine bösartige Erkrankung halten. Diese müssen dann operativ herausgeschnitten werden und eventuell bestrahlt werden. Ein Tierarzt unterscheidet von Fall zu Fall, ob eine entsprechende Behandlung sinnvoll ist. Es gibt Hunderassen, die häufiger Tumore bekommen können als andere, dazu zählen Rassen wie Boxer, Deutscher Schäferhund oder Pudel.


Räude

Milben oder andere Parasiten können die Hautkrankheit Räude beim Hund auslösen. Meistens dann, wenn Dein Vierbeiner in direkten Kontakt mit einem bereits infizierten Hund kommt und sich ansteckt. Typische Symptome sind ständiges Jucken und Kratzen. Daraus resultieren Hautrötungen und Verdickungen, sodass Krusten entstehen und meist das Fell an einigen Stellen ausfällt. Außerdem sind häufig viele Schuppen im Fell Deines Vierbeiners zu finden. Räude wird beim Hund durch Medikamente und Bäder, sowie zusätzlich durch Diäten behandelt. Suche Deinen Tierarzt auf, um die entsprechenden Mittel zu bekommen.

 


Zwingerhusten

Der Name dieser Hundekrankheit ist irreführend. Besser wäre Hundehusten oder Hundegrippe geeignet, da die Krankheit auch an Hunde übertragen werden kann, die nicht in einem Zwinger beheimatet sind. Häufig tritt sie aber bei Massenhaltungen, Veranstaltungen mit vielen Hunden oder in Tierheimen sowie Hundepensionen auf. Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die sich durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Man erkennt den Hundehusten am Husten selbst sowie an Atemproblemen und erhöhtem Nasenausfluss. Viele Hunde müssen aufgrund des starken Hustenreizes danach würgen oder erbrechen. Meist schafft es das Immunsystem des Hundes selbst mit dem Zwingerhusten fertig zu werden. Sollte es länger Anhalten beziehungsweise sogar zu Fieber führen, solltest Du Deinen Tierarzt aufsuchen, um so einen noch schwereren Verlauf mit einer Lungenentzündung zu vermeiden. Eine Impfung gegen Zwingerhusten ist möglich. 


Magendrehungen

Die Magendrehung beim Hund ist wohl die meist gefürchtete Hundekrankheit. Denn sie kann jeden Hund treffen und ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Meist sind allerdings eher großen Hunderassen betroffen. Bei der Magendrehung dreht sich der Magen in der Tat einmal um die eigene Achse, sodass Blutgefäße sowie Speiseröhre und Darmeingang komplett zugeschnürt werden. Der Hund zeigt starke Unruhe, hat einen aufgeblähten Bauch, hechelt übermäßig, würgt, ohne zu erbrechen, und legt eine besondere Schwerfälligkeit an den Tag. Im schlimmsten Fall kollabiert Dein Hund und muss dann innerhalb weniger Stunden operiert werden, da diese Hundekrankheit ansonsten zum Tode führt. Solltest Du diese Symptome bei Deinem Hund bemerken, solltest Du umgehend zum Tierarzt oder in die nächste Tierklinik fahren. Denn nur schnelles Handeln kann Deinen Hund bei einer Magendrehung retten. Um Magendrehungen vorzubeugen, solltest Du auf kleine Mahlzeiten achten und ein Schlingen der Mahlzeiten unterbinden, beispielsweise mit einem Anti-Schling-Napf. Auch übermäßige Bewegung nach der Fütterung sollten vermieden werden, um dem Magen die benötigte Ruhephase zu geben, die er zur Verdauung braucht. 


Fazit

Neben den vorgestellten Hundekrankheiten gibt es natürlich noch einige mehr. Allerdings sind dies die häufigsten Erkrankungen bei Hunden und mit diesem Ratgeber als Hilfestellung, weißt Du, wie Du bei bestimmten Symptomen Deines Vierbeiners am besten reagierst. Am wichtigsten ist trotzdem, dass Du Dir bei Veränderungen im Verhalten Deines Hundes, Unsicherheiten oder unklaren Anzeichen immer Deinen Tierarzt aufsuchst. Denn lieber zu früh handeln als zu spät, sodass Du mit Deinem vierbeinigen Liebling viele glückliche Jahre verbringen kannst.