Dieser Hund mit mexikanischen Ursprüngen ist zwar klein, aber er verhält sich oft wie ein Großer. Er ist lebhaft und furchtlos im Umgang mit anderen Hunderassen. Zudem zeichnet er sich durch einen starken Beschützerinstinkt aus und ist eine treue Seele, die Dir viel Liebe entgegenbringt. Du möchtest noch mehr wissen? Im folgenden Rasseporträt kannst Du Dich genauer über den Chihuahua informieren.


Rassenprofil:

  • Herkunft: Mexiko
  • Körpergröße: 15 – 23 cm
  • Gewicht: 1,5 – 3 kg
  • Fellvariationen: lang- und kurzhaarig, verschiedene Fellfarben und Kombinationen möglich
  • Lebenserwartung: 12 – 20 Jahre
  • Charakter: aufmerksam, lebhaft, anhänglich, mutig, selbstbewusst
  • Erziehung und Haltung: regelmäßiger Auslauf, familiär, mindestens zu zweit – besser noch im Rudel - halten
  • Krankheiten: Augen- und Ohrenentzündungen, Erbrechen, Patellaluxation, Mitralklappeninsuffizienz, offene Fontanelle



Bei einer Größe von 15 bis 23 Zentimetern ist der Chihuahua etwa 1,5 bis 3 Kilogramm schwer. Damit ist er die kleinste Hunderasse der Welt. Er ist klein und kompakt, für seine Größe aber sehr kraftvoll. Geschlechtsreif ist er mit etwa fünf bis 14 Monaten.

Gemäß dem Rassestandard sind folgende Merkmale beim Chihuahua erlaubt:

  • Runder, apfelförmiger Kopf
  • Kurzer Nasenschwamm
  • Breiter Fang
  • Scheren- oder Zangenbiss
  • Offene abstehende Ohren mit rundlicher Spitze
  • Hohe Rute, bogenartig oder säbelförmig
  • Annähernd quadratische Körperform, bei der Hündin etwas länglicher.

Es sind alle Farben, Schattierungen und Kombinationen möglich. Während es schon im 15. Jahrhundert Aufzeichnungen von kurzhaarigen Tieren gab, traten langhaarige Hunde erst im 20. Jahrhundert in Erscheinung. Demnach lässt sich die Rasse schon seit Jahrhunderten anhand der Felllänge unterscheiden:

  • Langhaar-Chihuahua: weiches Haar, glatt oder leicht wellig, ausgeprägte Halskrause, befranste Ohren
  • Kurzhaar-Chihuahua: kurzes, dichtes Haar, am Körper anliegend.


Ein unerschrockener Winzling mit großer Persönlichkeit

Schon bei den Azteken in Mexiko wurde er als Haushund gehalten. Kein Wunder, dass er damals wie heute beliebt ist. Denn der Chihuahua hat einen aufgeweckten Charakter:

  • Er weiß genau, was er will: Und das ist meist Deine Aufmerksamkeit. Diese solltest Du ihm nicht verwehren. Achte aber darauf, dass Du ihn nicht verhätschelst. Denn sonst kann er sich launisch und ungehorsam verhalten. Eine gewisse Eigensinnigkeit und die Tendenz zur Eifersucht zeichnen den Hund ebenfalls aus. Er wählt mit Bedacht aus, wem er treu ergeben ist und seine Zuneigung schenkt.
  • Er fühlt sich ganz groß: Trotz seiner geringen Körpergröße ist der Chihuahua ungemein mutig. Selbst größeren Rassen tritt er entschlossen und furchtlos entgegen. Manchmal ist er dabei sogar ein wenig frech und kläfft. Bei konsequenter Erziehung wird Dein Chihuahua aber nicht zum allseits unbeliebten „Kläffer“. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich das Kläffen nämlich abtrainieren. Allerdings bellen Hunde auch, um mit Artgenossen oder Menschen zu kommunizieren. Es sollte also nicht komplett unterbunden werden.
  • Er ist intelligent und aufmerksam: Chihuahuas zeichnen sich durch ihre Lernfähigkeit aus. Diese Rasse eignet sich gut für unerfahrene Hundebesitzer.

Ein Familienhund? Zwar schätzt diese Rasse Deine Gesellschaft, von Kleinkindern ist sie allerdings weniger angetan. Sie eignet sich daher nur bedingt als Familienhund. Wenn Du Kinder ab etwa sechs Jahren hast, die mit Tieren schon recht vorsichtig und verständnisvoll umgehen, gibt es in der Regel keine Probleme.


Tipps für die Haltung und Beschäftigung des Chihuahuas

Familienanschluss und Auslauf bieten

Er passt gut in eine Handtasche. Trotzdem ist der Chihuahua keineswegs zufrieden, wenn Du ihn darin transportierst! Er braucht wie andere Hunderassen regelmäßig Auslauf. Genau genommen ist er sogar ein regelrechtes Energiebündel, das gerne rennt und springt. Gehe täglich mit ihm Gassi und nimm ihn am besten immer mit, wenn Du kannst. Ein Chihuahua kann zwar eine gewisse Zeit alleine verbringen, es wäre ihm aber lieber, wenn er immer bei Dir sein kann. Berufstätige sollten ihn nicht den ganzen Arbeitstag über alleine in der Wohnung lassen, sondern sich eine Lösung überlegen. Vielleicht darf der kleine Vierbeiner ja mit ins Büro.

Achtung bei großen Menschenmassen

Der Chihuahua möchte gerne, dass Du oder andere ihn wie einen großen Hund behandelst und ernst nimmst. Besondere Vorsicht solltest Du in manchen Situationen trotzdem walten lassen: Denn der kleine Hund ist leicht zu übersehen. Daher kann er in großen Menschenmengen schmerzhafte Tritte abbekommen.

Den Hund angemessen beschäftigen

Seine unbändige Energie zeigt diese Rasse beim Toben. Sie buddelt gern im Garten oder spielt mit Bällen bzw. Zerrseilen. Allerdings sucht sie nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale Herausforderung. Deshalb kannst Du Deinem Hund Intelligenzspielzeug besorgen und er muss herausfinden, wie er an die darin versteckten Leckerlis kommt. Probiere doch außerdem Hundesportarten wie Agility oder Dog Dancing. Das könnte Deinem Hund gefallen, da die Rasse sehr lernwillig und wissbegierig ist. Ist der Chihuahua ausgelastet, kann er sich besser konzentrieren und lässt sich leichter erziehen. Ausreichend Bewegung stärkt außerdem die Gesundheit: Sie fördert die Durchblutung und beugt Übergewicht vor.


Chihuahua fängt Leckerli auf
Der Chihuahua profitiert von speziellem Futter für kleine Rassen.

Den Chihuahua richtig füttern: Ein kleiner Hund mit speziellem Futterbedarf

Wie viel ein Chihuahua frisst, hängt davon ab, wie aktiv er ist. Trächtige oder säugende Hündinnen brauchen beispielsweise mehr Energie und damit eine größere Futtermenge als Hundesenioren. Du kannst Deinem Tier hochwertiges Nass- und Trockenfutter geben. Es gibt spezielles Futter für kleine Rassen wie den Chihuahua. Die Stücke bei Trockennahrung sind dann klein genug, damit das Tier sie gut kauen kann. Auch Knochen sollten nicht zu groß sein. Der kleine Hund hat oft nicht genug Kraft, einen normalen Hundeknochen zu zerbeißen.

Vier wichtige Hinweise zur Ernährung Deines Chihuahua:

  1. Wenn Du dem Vierbeiner Leckerchen gibst, solltest Du das bei seiner Ernährung immer einkalkulieren. Sonst wird er möglicherweise schnell übergewichtig.
  2. Tobt der Chihuahua ausgiebig, kann es vorkommen, dass er vergisst, Nahrung und Wasser aufzunehmen. Fordere ihn also bei Bedarf auf, da er sonst an Unterzuckerung und Austrocknung leiden kann.
  3. Chihuahua Welpen sollten bis zu einem Alter von drei Monaten alle vier Stunden oder öfter eine Mahlzeit bekommen. Gebe dem jungen Vierbeiner nährstoffreiche, gut verträgliche Nahrung, um seine Entwicklung zu fördern. Sie sollte genügend Energie, Vitamine und Mineralstoffe für ein gesundes Wachstum liefern. Deshalb kannst Du spezielles Welpenfutter für Chihuahuas kaufen. Je älter das Tier wird, desto seltener muss es fressen (mindestens aber zwei- bis dreimal täglich).
  4. Verzichten sollte der Vierbeiner auf Schokolade und Milch. Gewürzte Nahrung und Hülsenfrüchte können Verdauungsprobleme auslösen. Zu viel Zucker ist ebenfalls ungesund. Er schadet den Hundezähnen.

Natürlich wünscht sich jeder Halter für seinen Vierbeiner gesunde Haut und glänzendes Fell. Dafür ist eine ausgewogene Ernährung Deines Chihuahuas wichtig. Das Futter sollte …

  • wertvolle Fettsäuren, Vitamine, Zink und Kupfer enthalten.
  • ohne künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe auskommen.
  • ohne Zusatz von Weizen, Soja und Milchprodukten hergestellt werden.
  • verträglich und leicht verdaulich sein.

Neben einem hochwertigen Hundefutter solltest Du bei der Fütterung Deines Chihuahuas noch folgende Punkte beachten:

  • Es sollte immer frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen.
  • Die Futternäpfe sollten hygienisch und sauber sein.
  • Das Hundefutter muss richtig gelagert werden.

Unser Futter wird Dein Chihuahua lieben:


Die Pflege eines Chihuahuas ist nicht aufwändig

  1. Etwa einmal in der Woche solltest Du Augen und Ohren auf Verschmutzungen oder Ausfluss kontrollieren. Entferne diesen, wenn nötig.
  2. Sieh Dir regelmäßig die Krallen an und stutze sie bei Bedarf. Diese schleifen sich oft nicht ab, da der Chihuahua so leicht ist.
  3. Schütze den Vierbeiner beim Spazierengehen vor Kälte und Nässe. Auch Zugluft kann ihm schaden. Gut, dass es spezielle (Regen-)Mäntelchen gibt.
  4. Bürste das pflegeleichte Fell einfach regelmäßig kurz durch. Damit entfernst Du Staub, Dreck und Hautschuppen. Zecken oder anderes Ungeziefer fällt bei der Fellpflege auf und Du regst mit der Bürste die Durchblutung an.
  5. Putze dem Tier regelmäßig die Zähne, damit kein Zahnstein entsteht. Dazu kannst Du eine besondere Hundebürste verwenden.
  6. Es ist in der Regel ausreichend, den Hund zweimal jährlich zu baden. Wenn er sehr verdreckt vom Spaziergang wieder kommt, kannst Du ihn natürlich ebenfalls in die Badewanne stecken.


Je kleiner, desto anfälliger: rassetypische Krankheiten des Chihuahua

Bei dieser Rasse gilt: Je kleiner das Tier ist, desto öfter können Krankheiten auftreten. Typisch sind die folgenden:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Entzündungen der Ohren
  • Herzprobleme
  • Zahnprobleme.

Leidet der Chihuahua unter Durchfall oder Erbrechen?

Achte darauf, dass er nicht dehydriert oder unterzuckert. Das passiert bei diesem kleinen Hund schneller als bei großen Rassen. Es ist empfehlenswert, eine kleine Hausapotheke für den Vierbeiner anzulegen. Diese sollte mindestens folgendes enthalten:

  • Verbandsmaterial in entsprechender Größe
  • Desinfektionsmittel
  • Zeckenzange
  • Traubenzucker bzw. Zuckerlösung
  • Arznei gegen Durchfall
  • Sterile Einwegspritzen
  • Kohletabletten oder andere Hilfsmittel gegen Vergiftungen
  • Rufnummer des Tierarztes oder einer Tierklinik.

Patellaluxation

Nicht nur ein Mini-Chihuahua hat oft damit zu kämpfen: Die Patellaluxation beim Hund. Das ist eine lockere oder herausgesprungene Kniescheibe. Du kannst dieser Erkrankung vorbeugen, indem Du den kleinen Vierbeiner selten Treppen steigen lässt. Er sollte außerdem nicht aus großer Höhe auf den harten Boden springen: zum Beispiel aus dem Bett oder vom Sofa.

Offene Fontanelle

Es kann zudem vorkommen, dass sich die Fontanelle nach der Geburt nicht schließt. Das ist nicht ungewöhnlich für diese Hunderasse, selbst wenn Du Dir einen Chihuahua von einem seriösen Züchter kaufst. Die Fontanelle bezeichnet eine Schädelöffnung, die normalerweise verschwindet, wenn das Tier wächst. Sie kommt bei Chihuahuas in unterschiedlich großen Ausprägungen vor. Bleibt sie langfristig offen, ist das Gehirn an dieser Stelle nicht durch den Schädelknochen geschützt. Du solltest daher selbst beim Streicheln vorsichtig sein.

Warum zittert ein Chihuahua?

Möglicherweise hast Du es auch schon beobachtet: Ein Chihuahua zittert manchmal. Es steckt nicht immer eine Krankheit dahinter. Manchmal ist dem Vierbeiner einfach nur kalt oder er ist nervös. Auch das Wesen des Chihuahuas kann einen Einfluss haben. Der starke Charakter passt schlicht nicht in den kleinen Körper. Überschüssige Energie durch einen schnellen Stoffwechsel kann durch das Zittern abgebaut werden.


Schwarzer Chihuahua liegt auf schwarzer Couch
Ein gut erzogener Chihuahua ist weder ein Kläffer noch ein modisches Accessoire.

Von Herkunft bis Preis: Weitere Fakten über den Chihuahua

  1. Der Chihuahua ist kein Modehund: Er ist bei vielen Promis sehr beliebt. Paris Hilton, Madonna, Britney Spears oder Marilyn Monroe sind oder waren bekannt dafür, das Tier zu besitzen. Das prägte sein Image als Schoß- bzw. Handtaschenhund oder als modisches Accessoire. Allerdings tut dieser Ruf der Rasse Unrecht, denn sie ist sehr wohl in der Lage, die Welt und Ihre Herzen auf eigenen Pfoten zu erobern. Verwöhnt sind sie nur, wenn sie keine konsequente Erziehung genossen haben. Das Kläffen drückt ihren Wunsch nach Aufmerksamkeit aus.
  2. Teacup- bzw. Mini-Chihuahuas beschreiben keine eigene Rasse: Sie sind kleiner als die Standardgröße und wiegen teilweise nicht einmal zwei Kilogramm. Wenn Du Dir einen solchen Hund zulegen möchtest, solltest Du Dich unbedingt für einen seriösen Züchter entscheiden. Denn viele Verkäufer schummeln zum Beispiel bei den Altersangaben, weil sie die Minis teurer anbieten können.
  3. Der Vierbeiner wird auch zu Therapiezwecken eingesetzt: Dafür eignet er sich gut, denn er ist sehr einfühlsam und lässt sich gern streicheln. Aufgrund seiner geringen Körpergröße haben Bewohner in Pflegeheimen meist keine Scheu vor ihm.
  4. Die Ursprünge des Chis liegen in Mexiko: Die Tolteken und Azteken hielten ihn als Haushund. Gleichzeitig war er ein Opfertier und wurde mit den Häuptlingen begraben. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts breitete sich die Rasse dann über die USA auf der ganzen Welt aus.
  5. Die Rasse lässt sich vergesellschaften: Möchtest Du Dir als Zweithund einen Chihuahua anschaffen, fügt sich dieser meist schnell in die Familie ein. Oder willst Du Dir zu Deinem Chi einen weiteren Hund zulegen? Dann solltest Du ein Tier wählen, dessen Bedürfnisse ähnlich sind. Achte darauf, dass der Charakter beider Tiere nicht zu stark und unnachgiebig ist, da sie sich sonst möglicherweise bekämpfen. Du musst Dich bei der Auswahl aber weder auf eine Rasse noch auf eine bestimmte Größe beschränken.
  6. Der Preis für einen Chihuahua variiert: Je kleiner die Hunderasse, desto höher die Kosten pro Welpe. Das liegt daran, dass kleinere Rassen auch kleinere Würfe zur Welt bringen. Hobbyzüchter bieten sie für ca. 500 bis 1.000 Euro an, Vereinszüchter für 1.000 bis 1.900 Euro. Zu günstig solltest Du den Rassehund nicht kaufen. Solche Tiere sind möglicherweise nicht geimpft, entwurmt, artgerecht aufgewachsen oder wurden zu früh von ihrer Hundemama getrennt.

 


Fazit

Der Chihuahua zeichnet sich durch sein mutiges, lebhaftes und etwas eigenwilliges Wesen aus. Er liebt es, wenn er Aufmerksamkeit bekommt. Auch ist er in der Regel sehr bewegungsfreudig und benötigt Beschäftigung. In einer Handtasche ist er deshalb schlecht aufgehoben – es sei denn, Du bewegest Dich in großen Menschenmassen. Der kleinste Hund der Welt könnte in diesem Fall leicht übersehen werden.